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Weitere Grundgedanken zum Messen von Leistungsröhren

Bisher (Sept. 2025) hatte ich nur das Ziel im Blick - nämlich belastbare Aussagen von Reihenmessungen bezüglich des Verschleißes von Leistungsröhren - und die bislang geplante theoretische Methode, die Leistungs- röhre EL34 als sehr weit verbreitetes Musterbeispiel zu benutzen. (Auslöser war dieser Prospekt aus 1961)

Diese EL34 wurde um 1954 von Philips entwickelt und setzte weltweit Maßstäbe für Preis und Leistung. Und es gab jede Menge an Dokumentation, erst nur von Philips, später dann von weiteren Röhren-Spezialisten (= OEM Hestellern).

Über die Vermittlung des Konstrukteurs des elektronischen Röhren-Testgerätes "ROETEST", Herrn Weigl, kam ich ín Kontakt mit einem Spezialisten für Gitarrenverstärker, in denen diese EL34 eine extem weite Verbreitung gefunden hatte, auch in den USA. Die US-Bezeichnung für diese nahezu baugleiche Röhre ist 6CA7.

Bei unserem Vorgespräch mit Herrn Belz aus Runkel (Okt. 2025) kamen jedoch eine Anzahl von Nebenbedingungen auf den Tisch. So sind die vom jeweiligen Hersteller (Lizenzgeber Philips hatte mehrere Tochterfirmen im Ausland) dokumentierten Versorgungs- und Steuer-Spannungen unbedingt einzuhalten.

Das ROETEST Meßgerät erzeugt diese sensiblen Spannungen während des Messens absolut korrekt. Doch unser anschließender Edel-Hifi- Prüf-Verstärker - ehemals aus einem Berliner Rundfunkstudio - darf nur mit genau 220 Volt betrieben werden, und nicht mit 230V oder schon gar nicht mit 234V wie bei uns Nachts in Wiesbaden. Somit ist ein profssioneller 220V Netzspannungs- Konstanter samt Digital-Voltmeter unbedingt notwendig.
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Die aktuellen Einschränkungen des ROETEST V7 und aufwärts

Ein Studio- odder Hifi- Leistungsverstärker mit 2 x EL34 im Gegentakt soll seine Leistung auch bei Impulsspitzen von 25 Watt oder 30 Watt liefern können, damit die Musik auch in höheren Konzert-Lautstärken verzerrungsfrei zu hören ist, jedenfalls mit sehr effizienten Lautsprecherboxen - zum Beispiel von Klipsch..

Eine realistische Verschleiß- oder Leistungs- Prüfung müsste demnach mit Sinus-Testfrequenzen im Audio-Bereich erfolgen. Das geht mit dem ROETEST noch nicht.

Weiterhin sollte die zu messende Röhre ihren aktuellen Zustand im belasteten Betrieb, also mit einer zumindest ohmschen Last (hinter einem Ausgangsübertrager) hinten dran erbringen bzw. leisten. Das ist auch nicht so einfach.

Lautsprecherboxen haben als Last allermeist eine induktive Charakteristik, die die Leistungsdaten auch wieder verfälscht.
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Die in der Software programmierte automatische Messung

In der von Herrn Weigl erstellten Software zur Steuerung des ROETEST ist die vollautomatische Prüfprozedur in vielen Schritten realisiert. So werden die diversen Spannungen "weich" hochgefahren und an den auf dem LCD-Bildschirm simulierten Skalen der analogen Meßgeräten während der Mess-Prozedur angezeigt. Die genauen numerischen Werte stehen dann in Tabellen zur Verfügung.
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Weitere Bewertungen (oder Messungen) ganz anderer Art

Bei diesem Erstgespräch hatte mir Herr Belz vorgeführt, daß eine neue Röhre durchaus die vollen 100% Anodenstrom bewältigt, jedoch das Vakuum bedenklich abgesackt ist. Damit wäre der Ausfall schon vorprogrammiert. Es gibt also mehrere Kritierien, die nebeneinander geprüft werden müssten.

Nach meinem bisherigen Verständnis der Funktion einer Verstärkerröhre gehört die Messung mit einer realen (lautsprecher-ähnlichen) Last sowie die Messung unter Vollast mit unterschiedlichen Tonfrequenzen dazu. Dafür haben wir noch keine Lösung, weil das in dem ROETEST noch nicht implementiert ist.
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Ein damaliges Hightech Prüfgerät
mit eingebautem Lastwiderstand

In unserem uralten US-Military- Röhrenprüfgerät von 1953 ist ein solcher dicker Lastwiderstand (ein 25 Watt Drahtpoti) für den Anodenstrom vorhanden und kann zugeschaltet und auch noch auf eine bestimmte Stromstärke eingestellt werden.

Doch das ganze ist bei größeren (aussagekräftigen) Meßreihen mühsam und dazu sehr ungenau.

Auch reagieren die Röhren auf geringste Abweichungen der Gitter-Vorspannungen recht sensibel und verändern sofort die Kennlinie, die wir ja auch sonst (also nicht nur bei der Entwicklung von Hifi-Endstufen sondern auch) bei deren Beurteilung berücksichtigen müssen.
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Und ob dieses Prüfgerät die Daten für die zur EL 34 baugleichen US-Röhre 6CA7 bereits gelistet hat, habe ich auch noch nicht gefunden.
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Und hier schon mal im Vorgiff - ganz neu vom Okt. 2025

In der kleinen Zeitschrift (oder Gazette) „Der Filmvorführer" (1954 bis 1963) im Fernsehmuseum stehen mehrere für dennormalen leser sehr gut formulierte und verständliche Artikel, wie die Verstärker-Röhre an sich und wie ein Gegentakt- Verstärker funktioniert. Diese Artikel sind ziemlich neu vom Okt. 2025 und noch nicht fertig bebildert.
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