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Es gab und gibt Hersteller, die fast nur Lautsprecher bauten . . .

Die Infinity Servostatic 1
Die BOSE 901 von 1971
Die OHM F von 1975

. . . oder mit der Entwicklung und teilweise auch mit der Produktion von Lautsprechern angefangen hatten. Diese Hersteller haben auf dem Gebiet der Lautsprecher Erstaunliches geleistet und sollten darum nicht mit den vielen Anderen in einen Topf geworfen werden.

Daß diese Firmen irgendwann auch mal Elektronik
(also Receiver, Tuner und Verstärker und anderes "Zeug" - wie zum Beispiel unwirksame Plattenbesen) im Programm hatten, beruhte wohl auf irgendwelchen (marktpolitischen finanziellen) äußeren Zwängen, zum sogenannten Vollsortimenter "aufzusteigen". Die meisten dieser "Aufsteiger" haben diesen letzten Rettungsanker dann aber doch nicht überlebt.

In Deutschland waren das damals zum Beispiel ISOPHON, FEHO, WIGO, WHD, HECO, ARCUS, Magnat und immer noch CANTON. Es gab natürlich auch noch eine recht große Anzahl anderer Hersteller, von denen man nie wieder etwas gehört hat, doch das ist der Lauf der Geschichte.
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Deutlich über 800 Firmen in den USA ...

In den USA und in England waren das zum Beispiel AR, JBL, Altec, Klipsch, OHM, BOSE, - in UK Leak, Wharfedale und Goodmans und auch dort noch einige mehr - es waren nämlich über 800 Lautsprecherfirmen dort drüben in den USA und bestimmt 50 oder 60 in England.

Auch aus Frankreich und Italien sind uns sehr gute Lautsprecherhersteller bekannt, zwar wenige, aber die waren gut - wie zum Beispiel Cabasse. Von dort (Cabasse) kommt auch ein sehr fundierter (3-teiliger) Artikel - aber in Englisch.

In der Hifi-Stereophonie wurde recht oft über unsere Nachbarn aus Frankreich berichtet, weil der Chefredakteur Karl Breh als einer der ganz wenigen Hifi-Fachleute fließend französisch sprach (außer Deutsch und Englisch) und spricht (er hatte dort Abitur gemacht) und so auf den Pariser Audio-Messen wesentlich mehr Hintergrund-Informationen zugeflüstert bekam, als andere "Kollegen" in den konkurrierenden Hochglanzblättern.
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Die Veränderungen nach der ersten (Absatz-) Krise

Wir haben diese Hersteller hier bei den Lautsprechern untergebracht, weil sonst die Übersichlichkeit sehr leidet. Das muß aber nicht heißen, daß diese Hersteller damals oder aktuell nur noch Lautsprecherboxen herstellen und/oder vertreiben.

Jeweils in einer der letzten Absatzkrisen
haben fast alle Hersteller damit angefangen, ihr Produktpalette (etwas geschwollen : ihr Portfolio) mit allen nur möglichen anderen Produkten zu erweitern oder zu "ergänzen".

Also Canton hatte zum Beispiel angefangen, Plattenreiniger und Platten-Bürstchen und später auch Verstärker anzubieten. DUAL verwässerte seinen Namen, indem sie alles an Hifi von Bandgeräten bis zu Verstärkern und Boxen zu ihren Weltklasse-Plattenspielern mit ins Programm nahmen. Auch Infinity versuchte sich mit Elektronik.

McIntosh mußte unbedingt Boxen bauen (unerfolgreich) und der Spezialist Koss mit seinen super guten Kopfhörern (damals jedenfalls) mußte unbedingt auch noch eigene Boxen in den Markt schicken oder drücken und machte dabei dann pleite.

Nur wenige Firmen, die als Lautsprecher-Spezialisten angefangen hatten
und später zum sogenannten "Vollsortimenter" mutierten, haben das überlebt - oder sie hatten sich wieder auf ihre "Kernkompetenzen" zurückgezogen. Für viele Lautsprecherhersteller war in den 1990ern einfach kein Plaz mehr da. Sie verschwanden in der Bedeutungslosigkeit.
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Wenn die Medien nach Neuem suchen ....

Ab dem Jahr 2000 oder auch 2010 war die Physik der Schallwandlung weitgehend abgedeckt und wenn dann ein selbsternannter Entwickler eine neue Super-Box irgendwo anpries, stürzten sich alle Hifi-Blätter und auch die anderen Medien auf diese "Neu-Entwicklung", weil sie erstens gut aussah und weil es zweitens sonst fast nichts populistisch Aufzubereitendes zu melden gab.

Dazu werden Fotos von alle 15 !! Seiten "dieser Box" samt genauesten Detail-Fotos des Innenlebens formatfüllend (in besonders hochglänzendem A4 Format natürlich) samt dem "unglaublich gut aussehenden Furnier-Muster" abgebildet und dann wird in geschwollenen Prosa-Worten ein virtuelles überragendes Klangbild zelebriert, das mit der Wirklichkeit viel zu oft nichts gemeinsam hat.

Und das Erstaunliche ist dabei, die allermeist männlichen Interessenten kaufen diese hochglänzenden Hochglanzblätter immer noch. - Ist das nicht verrückt ?
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