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Der Kopfhörer ist ein besonderer "Lautsprecher"

Der Beyer DT 931
Der Koss ESP-9
Der Jecklin Float

Es gibt mehrere Gründe, Musik oder Sprache oder den Film- und Fernsehton über einen modernen Kopfhörer zu hören bzw. zu geniessen. Die Gründe werden auf einer separaten Seite erläutert.

Diesen Beyer DT 931 Kopfhörer hier habe ich unter vielen anderen, die ich aber seit langem nicht mehr nutze. Er ist mit das oder der Beste, das ich bisher gehört habe. Selbst alte historische Elektrostaten wie den Koss ESP9 oder den Jecklin Float übertrifft er in Bezug auf Tragekomfort und Klangqualität.

Bei den Kopfhörern gab es auch so manchen Flop insbesondere aus USA. Die Amerikaner waren schon immer etwas leichter im Nehmen, also im Tragen schwerer Konstruktionen. Sennheiser dagegen entwickelte den offenen leichten Kopfhörer und hatte grandiosen Erfolg damit. Koss entwickelte einen vorzüglichen (geschlossenen) Elektrostaten ESP-9 und auch der Tonmeister Jecklin aus der Schweiz präsentierte seinen offenen Elektrostaten Jeklin Float. Dann in den 1980er Jahren brachten irgendwann so gut wie alle Hersteller Elektrostaten heraus.

In den 1970er Jahren gab es gefühlt hunderttausende von verschiedenen Kopfhörer Modellen aller Art. Darum ist es müßig, auch nur den Ansatz einer Liste aller Kopfhörer anzustreben.

Inzwischen hatten die dynamischen Kopfhörer diese frühen Entwicklungen der "perfekten" Elektrostaten nahezu eingeholt und der (an allen Geräten problemlose) offene Beyer DT 931 von 1997 ist mein Referenzkopfhörer für alle Schallplatten und sonstigen Aufzeichnungen. Es mag sicher noch den einen oder anderen noch besseren Kopfhörer geben, doch da oben in den High-End Sphären sind die Unterschiede immer kleiner bis nahezu marginal und driften ganz schnell ins esotherische Träumen und Glauben ab.
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Kopfhörer vergleichen ist fast wie Lautsprecher vergleichen ...

Sie können das tagelang versuchen / probieren. Je nach Tagesform kommt immer wieder etwas Anderes heraus. Selbst wenn Sie sich die einleitenden "Worte" aus den Hifi-Magazinen und Testzeitschriften zu Gemüte führen, werden Sie ganz schnell feststellen, daß es nahezu unmöglich ist, bleibende Kriterien als Wertmaßstab anzulegen.
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Alle diese Magazine wollen bzw. müssen etwas verkaufen, nämlich die Anzeigen. Also wird getestet und verglichen auf Teufel komm raus. Wenn Sie klug sind, lasen Sie die Finger davon. Jeder Kopf hört nämlich individuell anders.
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Wir bei uns im Museums-Labor stecken neue Kopfhörer fast immer erst in den SONY DTC 55 ES DAT Recorder rein. Der hat einen eigenen kleinen "Headphone-Amp" und der klingt nicht nur hervorragend, er geht mit unseren 250 Ohm Typen erstaunlich laut und dann auch noch verzerrungsfrei. Die Referenz-Musik kommt vom DAT-Band oder ebenfalls digital über SPDIF / TOSLINK Glasfaser vom PC. Und damit sind wir qualitativ schon ziemlich weit ganz oben angekommen.
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Nach Koss und Sennheiser kam BOSE mit einer Super-Idee

Nach der unglaublichen Verbesserung des Tragekomforts (anfänglich von Sennheiser mit den ersten offenen HD Modellen) und der Super-Wiedergabe der Elektrostaten und später auch der dynamischen Wiedergabe von Beyer fehlte noch ein letztes Mosaik-Stückchen bei den professionellen Kopfhörern. Das war der unerwünschte laute (Stör-) Schall von Außen. Ob das jetzt das herzzerreißende Geschrei des (eigenen) Neugeborenen war oder der Krach des nebenan laufenden Düsentriebwerks, das wollte man eigentlich nicht hören.

Und im Rahmen der Forschung entwickelten die BOSE Ingenieure ein geniales Konzept und realisierten es genauso wie damals 1968/69 den ersten direct reflecting BOSE 901 Lautsprecher.

Man baue außen in die beiden Kopfhörer zwei hochwertige Mikrofone ein und mische dann den dort "gehörten" Schall" (oder Krach) ganz einfach um 180° phasenverschoben zu dem vom Verstärker (bzw. der echten Quelle) angelieferten Schall, dem eigentlichen Nutzsignal hinzu.

Doch das war gar nicht so einfach, wie es sich anhörte. Denn man kann einen ganzen kompletten Frequenzbereich nicht gemeinsam um 180° dehen.

Wie auch immer, BOSE hatte das am Ende geschafft. Wie in dem Artikel über die 901 von 1971 bereits geschrieben, hatte das US-Militär ein elementares Interesse an solch einem idealen Kopfhörer für das Bodenpersonal auf Flugzeugträgern. Dort war nämlich ein Fehlstart so gut wie immer mit dem Verlust der Maschine und zu oft des Piloten verbunden. Auf solch einem "Schiff" gibt es nämlich keinen zweiten Start-Versuch.

Jedenfalls war dieser erste BOSE Kopfhörer der absolute Hit und die Militärs waren richtig zufrieden. Er funktoniert bei einem 120 Dezibel Umfeldgeräusch und mehr -  also "like a charme", so sagen die Amerikaner, wenn etwas wirklich tadellos klappt.

Dann entwickelten die BOSE Ingenieure eine zivile Variante für die sogenannten Vielflieger in den Jumbos, die mit dem 8-Stunden Dauerrauschen in den großen Fliegern ihre Probleme hatten. Und auch dort konnte man einschläfernde Musik in absoluter Stille geniessen und nach 8 Stunden entspannt aufwachen. Dieser BOSE Kopfhörer war mit etwa 400.- Dollar "etwas" preiswerter als die Militär-Variante und dennoch ein Super-Erfolg.

Inzwischen ist auch dieses Patent (wie auch das des ersten offenen Kopfhörers von Sennheiser) abgelaufen und alle - auch die Chinesen - dürfen es nachbauen.
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Werfen Sie einen Blick ins Tonbandmuseum, an welchen Geräten der Kopfhörer sauber "soundet" und an welchen nicht.
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Mehr Informationen gbt es hier

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