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Okt. 2013 - Ein Vorwort zu den Hifi-Hochglanz-Magazinen

Jede Menge alte Magazine

von Gert Redlich im Okt. 2013 - Das hier ist meine Meinung !!!
.... aus 45 Jahren Hifi-Erfahrung und Hifi-Konsum.
Denn ich bin ja "auch nur" ein Konsument dieser Technik, die ich für meinen ganz "persönlichen Genuß" und meinen musikalischen "Gaudi" hier stehen habe.
Nichts von dem ganzen "Kram" hier ist wirklich notwendig
, schon gar nicht zum Leben. Es dient alleine dem (meinem) Hobby, also dem subjektiven Vergnügen. Während andere zum Angeln oder Segeln gehen, Modellflugzeuge fliegen lassen oder Briefmarken betrachten, so höre ich eben gerne Musik, möglichst gut und möglichst laut und nach meinem "subjektiven" Geschmack.

Wie steht es überall so schön: Disclaimer = "Ausschluß" !

Jede Menge alte Magazine

Ich leiste mir also, meine Ansicht dieser aufregenden Zeit so zu beschreiben und zu kommentieren, wie ich es gesehen und empfunden und hoffentlich auch verstanden habe.

Meinem Bemühen um Objektivität (das wären die wertneutralen Beschreibungen und Formulierungen) sind also persönliche Grenzen gesetzt. Erstens war ich nie reich und zweitens wollte ich schon als angehender Ingenieur immer hinter die Kulissen schaun, was da drinnen ist und wie es funktioniert. Ich war und bin vielleicht besonders neugierig.
Doch eine absolute Objektivität konnte, kann und wird es nie geben.
Und vieles tröpfelt erst 20 oder 30 Jahre später aus den Seiten der Magazine, wenn man (endlich) die vernebelten Zusammenhänge durchschaut hatte und weiß, wonach man suchen soll und worauf man achten sollte (und worauf wir früher nie geachtet hatten).

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Die erste deutsche Hifi-Zeitschrift für Hifigeräte, fair, ehrlich, redlich - bis zum bitteren Ende,
Karl Brehs Werk - gebunden lückenlos vorhanden - rechts noch 10 Jahre Stereoplay
fast lückenlos - das fonoforum, die erste deutsche Musikzeitschrift für Klassik und Interpretation
Hifi exklusiv
das "fonoforum" - beinahe die älteste deutsche Schallplattenzeitschrift
AUDIO - immer viele bunte Bilder
stereoplay - übernahm die Hifi-Stereophonie in 1984
stereoplay von 1984 bis 1996 lückenlos
STEREO(O) - alle Geräte sind Testsieger
hifi & records
analaoge Vinyl-Kulltur ????
image Hifi - nur noch schöne bunte Bilder
PHONO aus Wien bis 1965

45 Jahre Hifi-"Dabeisein"

In den letzten 45 Jahren habe ich mitbekommen, daß es vielen Gleichgesinnten auch so geht und aus diesem Wunsch heraus sind erst die Hifi-Magazine und später die Hochglanz-Magazine entstanden. Denn fonoforum und Hifi-Stereophonie hatten anfänglich matte, teils (nur !) informative Cover-Seiten mit wenig reißerischen Aufmachern. Dann kam - wenn es stimmt - das Magazin AUDIO - mit super tollen Bildern und irren Sprüchen, daß die Wände gewackelt hatten.

Und damit wurde eine neue (wirklich nur die junge ? oder waren es doch die "Alten") Klientel angesprochen, die an realen Informationen so wenig Interesse hatte - wie unsere Politiker heutzutage. Das waren nämlich unerfüllbare Wünsche (wegen der Finanzen) - und es waren unerfüllbare Träume (wegen der Ehefrau) und die waren auf einmal gefragt.

Und noch etwas früher kamen stereoplay und STEREO(O) und Hifi-Exklusiv und was noch alles.

Jedes Magazin hatte selbstverständlich
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  • seine (eigenen) Testsieger und
  • seine (eigene) teuerste Anlage und
  • seine (eigene) Referenzanlage und
  • sein (eigenes) "Test-Labor" - also :
  • seine "eigenen" Experten - und damit
  • seine eigene Wahrheit.

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Hinter den Kulissen .....

Hinter den Kulissen kam auch ganz schnell raus, daß so mancher Redakteur oder gar Chefredakteur nicht nur recht wenig Ahnung von der Materie hatte, sondern auch bestimmten Versuchungen (einer Einflußnahme) nicht widerstehen konnte. Und so kamen die ersten "verkaufsfördernden" hanebüchnen "Unwahrheiten" (auch verdeckte Werbung genannt) ans Licht.

Anfänglich fiel das nicht so auf, doch dann kamen - in den jeweils anderen Magazinen - die ersten kritischen Leserbriefe, warum denn dieser oder jener Lautsprecher dort drüben so überschwenglich gelobt wurde und hier (in diesem seinen Magazin) nur als gerade mal Mittelmaß dargestellt wurde. Viel zu oft hatte das sogar gestimmt, dieser betroffene Lautsprecher war eben wirklich nur Mittelmaß und - ganz einfach - nicht besser.
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Ab 2000 - dachten wir .......

In den Zeiten des Internet ab 2000 könnte sich eine Zeitschrift solch einen redaktionellen Müll (oder Mist) nicht mehr leisten, dachten die wenigen standhaften Fans. -

Doch weit gefehlt. Schaun Sie in den bekannten Lebensmittelmärkten mal am dortigen Zeitschriftenregal in solche Hifi-Magazine rein und urteilen Sie selbst. Lassen Sie Ihre Frau das Essen aussuchen und schmökern Sie mal in einer Unmenge an Hochglanz- Magazinen.

Am Ende denken Sie auch nur noch : O Schreck, laß nach.
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Hifi-Stereophonie und fonoforum, das waren damals die Ersten.

Doch dann haben wir herausgefunden, daß in (bei uns vorhandenen) alten und in manchen neu hinzugekommenen Magazinen immer mehr dieser sogenannten Testberichte "getürkt" waren, also nicht nur unterschwellig leicht "aufgehübscht", sondern drastisch geschönt waren.

Die Importeure brauchten ja nur mit dem Abbruch der Anzeigen Kampagnen zu drohen
, wenn wieder mal "nichts Besonderes" - oder sogar "etwas Schlechtes" - bei den Tests raus käme (oder gar kommt).

Und so relativieren sich die Lorbeeren
der damaligen Schreiberlinge (- denn sie mussten ja alle irgendwie ihre Brötchen verdienen). Einem Chef- Redakteur namens Ernst Pfau wurden bereits ganz früh diese Gerüchte und später das Fälschen von Leserbriefen sogar zum Bumerang, er mußte sofort gehen.
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Mit Karl Breh fing es dann 1962 an

In der am Anfang 1962 gegründeten Zeitschrift Hi-Fi-Stereophonie übernahm Dipl. Phys. Karl Breh Ende 1962 die Redaktion und leitete dieses Magazin über 20 Jahre als kompetenter wenig beeinflußbarer Chefredakteur - bis zum (bitteren) Ende 1983.

Doch die Wahrheit war da schon lange nicht mehr gefragt und von da an - als die Anzeigen in der Hifi-Flaute vor und um 1982 ziemlich einbrachen - gehörte die Zeitschrift (ab 1984) bereits zum Bereich des Konkurrenz-Magazines "Stereoplay" im Auto Motor Sport Presse Verlag.
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Eine Zeit lang (in der Blütezeit des Hifi Booms) wurden wir also mit einer Unmenge von Hifi- Zeit- schriften eingedeckt, die inzwischen fast alle wieder vom Markt verschwunden sind, wie auch ein Teil der Urväter.
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Heute ist es Gang und Gäbe
, daß in den Hochglanz- Magazinen die raren Inserenten maßgeblichen Einfluß auf die Gestaltung und die Testszenarien haben. Schaun Sie einfach mal nach, welche Marken und Hersteller heute alle zur "Harman Gruppe" gehören. Wenn das also kein Monopol ist ??

Das wird zwar immer wieder vehement abgestritten, aber wir sind ja nicht ganz so blöd, wie es der oder die Anbieter gerne hätte(n).

In den USA zum Beispiel werden fast keine vergleichenden Tests ähnlicher Produkte konkurrierender Hersteller mehr gemacht, das haben die großen Inserenten quasi erzwungen. Und damit sind diese "Vergleiche" innerhalb der Produktpalette nur noch eines Herstellers ohne jeden Aussagewert.

Die heutigen Hifi-Zeitschriften kamen bis 2008
fast alle aus dem Auto-Motor-Sport Presse Verlag in Stuttgart, inzwischen gehören sie fast alle zum Weka Verlag. Wenige Fans oder Freaks geben weitere Magazine - teils in homöopatischen Auflagen - heraus, in denen dann im Wesentlichen doch das Gleiche drinnen steht.

Besonders auffallend an den inzwischen nicht nur in Hochglanz gedruckten
(und auch noch partiell farblos hochglänzend nachlackierten) Frontseiten, ist, daß es alleine auf die Optik und auf's Verkaufen ankommt. Beim Inhalt muß man immer öfter Abstriche machen.

Es stellt sich auch die Frage
, wo in solch einem abgegrasten Markt noch weitere Innovationen und technische Sensationen wie damals das DAT Laufwerk von Sony oder der legendäre OHM F Lautsprecher oder der Bose 901 Lautsprecher oder MP3 her kommen sollen.

Die Technik wie auch die akustische Qualität
haben ein solch hohes Niveau erreicht, bei dem die Psyche des Hörers und natürlich sein persönlicher Geschmack einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt als die echte ernsthafte Physik.
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Und so komme ich wieder zurück auf den individuellen Menschen als Hörer und dessen subjektiven Eindruck.

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