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Man braucht oft ein sinnvolles Beispiel über das "Warum" . . .

Alles sieht oberflächlich gut aus

In einem sehr gut erhaltenen DUAL 1019 Laufwerk hier bei uns von 1966 war ein oberflächlich scheinbar neuwertiges Abtastsystem SHURE M75G-Typ2 eingebaut und es sah erst mal ganz gut aus.

Die Freude war nämlich groß, denn mit diesem Abtast-Diamanten hätte man die alten 33er Mono LPs annähernd vernünftig abspielen können. So weit die Theorie.
Diese 33er Mono Mikrorillen Schallplatten von 1949 bis 1958 und auch die 17cm Mono-Singles (45 U/min) benötigten zwar bereits die sogenannte "microgroove" Nadel, die "Micro Nadel" im Vergleich zu der Schellack Normal-Nadel, aber sie durften noch nicht mit der Stereo-Nadel nach 1958, deren Abtatsspitze nochmals etwas kleiner war. - Also ein Blick auf das großzügige Geschenk - und die Welt schien in Ordnung zu sein.
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Aber vorgewarnt aufgrund vieler anderer Abtast-Diamanten ...

Ein genauerer Blick zeigt es, da stimmt etwas nicht - klicken Sie auf die Bilder
der Nadelträger war ganz leicht geknickt bzw. verbogen
hier sieht man es noch besser

. . . . wollte ich mir das doch noch mal genauer anschaun. Es gibt ja einen Grund, warum ich mir die Mühe mit der Mikroskop-Überprüfung der jeweiligen Nadelspitzen machen will.

Der Sohn des Vorbesitzers hatte mir erklärt, die Platten und der DUAL 1019 des Vaters samt der ganzen ehemals super tollen Grundig Traum-Anlage von 1965 wurden gehütet wie ein Augapfel. Und die Geräte sahen auch wirklich alle aus wie neu.

Trozdem gab es bei mir die ganz normalen Zweifel, mich zu vergewissern - und unter der Lupe sah es dann ganz anders aus.

Die Nadel stand nicht mehr in der Mitte der Halterung und der Nadelträger war leicht angeeckt bzw. verbogen.

Für die Abtastung einer Stereo-Platte wäre das bereits der volle Ko-Schlag. Bei älteren Monoplatten wie gesagt, das sind die von 1948 bis 1960, könnten aber jetzt noch Auslöschungen oder Verstärkungen hinzukommen, die es nicht mehr sinnvoll erscheinen läßt, diese Nadel weiter zu benutzen.

Die alten 33er und 45er Mikrorillen- Monoplatten werden mit modernen Stereoabtastern sowieso unzureichend abgetastet. Das sollte man tunlichst lassen.

Ich vermute sogar stark, daß die Nadelspitze noch keinen Verschleiß erkennen läßt (wenn ich es dann sehen könnte) und dennoch ist dieser Einschub "dahin".

Sowohl für Stereoplatten - wie auch für Mono-Platten sowieso - kann das nicht mehr funktionieren. Bei Monoplatten wird es mit dem Stereo-Abtaster durch die Phasenunterschiede erhebliche Auslöschungen geben und bei Stereo eine deutliche Verschiebung der Stereokanäle.

Also diese Nadel - gemeint ist natürlich der komplette Nadelträger - ist endgültig hin.

Nicht so hingegen die eigentliche Nadel- bzw. Diamantspitze. Die wird jetzt beim Mikroskopieren sehr dienlich sein.
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