Sie sind hier : Startseite →  Hifi Historie und Geschichte→  Historische Details bis 1963→  1958 - Grundig TI zeigt STEREO→  TI 04/1958 - Abtaster Wissen

Dieser ganz frühe Artikel von GRUNDIG ist enorm wichtig

Wie ich immer wieder anführe, hatten es sogar die Experten von Dual und den großen Plattenfirmen nicht für nötig gehalten, die Kunden und Platten-Fans darauf hinzuweisen, daß die dummen Sprüche auf den Plattenhüllen überhaupt nicht stimmen.

Bei den alten und neuen Mikrorillen (microgrooves) von 1958 gab es zwei wichtige Unterschiede, die eben nicht miteinander kompatibel waren.

Auch hier bei Grundig wird es wegargumentiert. Also der ganze nachfolgende Text ist teilweise Unsinn.

.

Welche Schallplatten kann man mit welchen Systemen abspielen?

Seit Erscheinen der Mikrorillen- Stereo-Schallplatte tauchen immer wieder Fragen nach den Abspielmöglichkeiten auf. Der Kunde möchte z. B. wissen, ob er seine vorhandenen (Mono-Schellack) Normal- und (Mono-Mikrorillen-) Schallplatten weiterhin abspielen kann.

Hierauf und auf andere Fragen dieser Art ist zu antworten:

"Sämtliche vorhandenen Normal- und Mikrorillen-Schallplatten lassen sich ohne Einschränkung mit Stereo-Plattenspielern bzw. Stereo-Plattenwechslern abspielen."

  • Anmerkung : Das ist leider völliger Unsinn, das funktioniert so nicht. Mit den 15µm (Stereo-) oder 25µm (Mono-) Nadeln / Saphiren kann man keine 78er Schellackplatten (das sind breite Rillen für dicke 75µm Nadeln) abtasten.

.

Selbst wenn der Stereo-Plattenwechsler nur einen Mikrorillen- saphir besitzt (wie es bei den ersten Lieferungen der Stereo-Plattenwechsler der Fall war), können bedenkenlos gut erhaltene Normal-(Schellack-)Platten damit abgespielt werden. Es tritt keine Beschädigung des Saphirs oder der Platte auf.

Beim Spielen von Mono-Platten aller Art auf Stereo-Platten- wechslern ist jedoch dafür zu sorgen, daß beide Stereo-Kanäle zusammengeschaltet werden.

  • Anmerkung : Das ist leider auch Unsinn, das funktioniert so nicht. Ein Stereoabtaster mit einer runden oder elyptischen Abtastnadel - ob Saphir oder Diamant - produziert Auslöschungen durch Phasenungleichheiten (bzw. -Unterschiede) beim Abtasten der beiden (Mono-) Rillenwände. Der Mono-Abtaster tastet grundsätzlich nur Seitenschrift-Informationen mit einem Wandler ab.

.

Das geschieht automatisch bei allen GRUNDIG Stereo-Konzertschränken durch Drücken der Taste „STEREO". (Bei übrigen Stereo-Übertragungsanlagen, die eine derartige Zusammenschaltung nicht aufweisen, wird ein Stereo-Wechsler verwendet, der eine Stereo-Mono-Umschaltung am Tonarm besitzt. Für Mono-Platten ist der Schalthebel dann auf „Mono" zu stellen.)

Selbstverständlich lassen sich auch die neuerdings stark verbreiteten Postkarten- und Plastikfolien-Schallplatten vorzüglich mit einem Stereo-Tonabnehmer abspielen. Die Lebensdauer wird sogar beträchtlich erhöht.

Beim Spielen von Mono-Schallplatten auf Stereo-Plattenwechslern ergibt sich als weiterer Vorteil, daß gewisse Störeinflüsse (Abtastverzerrungen und Störspannungen) kompensiert werden.

Außerdem gewinnt ohnehin jede über Stereo-Schränke durchgeführte Mono-Übertragung an Klangvollkommenheit.

  • Anmerkung : So ein Quatsch. Wer hatte diesen Unsinn formliert ?


Somit ist jedem Besitzer von umfangreichen Mono-Schallplatten-Sammlungen das Anschaffen eines Stereo-Konzertschrankes unbedingt anzuraten. Bei seinen Schallplatten-Neuerwerbungen wird er ohnehin Stereo-Platten wählen.


  • Anmerkung : Man sieht hier, daß sogar "Experten" den Technikern falsche Ratschläge mit auf den Weg gegeben hatten.

.

Nur noch Stereo-Platten kaufen ??

Wie ist es nun aber, wenn - in voller Erkenntnis der technischen Entwicklung - der Schallplattenkunde von jetzt ab nur Stereo-Platten erwerben möchte, aber noch keine Stereo-Abspielmöglichkeit besitzt?

In diesem Fall muß ihm gesagt werden, daß der Plattenspieler auszutauschen ist, falls der Neukauf eines Stereo-Konzertschrankes noch nicht gleich in Frage kommt, denn Stereo-Schallplatten dürfen keinesfalls auf den üblichen Mono-Plattenspielern bzw. Mono-Plattenwechslern abgespielt werden.

Dies hat folgende Gründe:
Erstens besitzt der Mono-Abtastkopf in der Vertikalkomponente eine zu große Steifigkeit.

(Die Stereo-Flanken-Schrift nach dem 45°-Verfahren besteht zu einem gewissen Teil auch aus Tiefenschrift!)

Zweitens ist der Abtastradius des Stereo-Saphirs ein anderer (15um bei Stereo gegenüber bisher 25um bei den Mono-Vinyl-Platten) und drittens ist der Auflagedruck des Mono-Tonarms für Stereoplatten zu groß.

Bei Stereo-Schallplatten soll der Auflagedruck des Saphirs 3 ... 5 Gramm betragen, während er bei den bisherigen Mono-Tonarmen ca. 10 bis 12 Gramm beträgt. Das Austauschen der Kapsel allein genügt aus diesem Grunde in den meisten Fällen nicht, um aus einem Mono-Plattenwechsler einen einwandfreien Stereo-Wechsler zu machen.

Der Fachhändler sollte diese Unterschiede genau kennen, um jede Kundenfrage exakt beantworten zu können.
.

- Werbung Dezent -
Zurück zur Startseite © 2007/2024 - Deutsches Hifi-Museum - Copyright by Dipl.-Ing. Gert Redlich Filzbaden - DSGVO - Privatsphäre - Zum Telefon der Redaktion - Zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - Tag und Nacht und kostenlos natürlich.

Privatsphäre : Auf unseren Seiten werden keine Informationen an google, twitter, facebook oder andere US-Konzerne weitergegeben.