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Grundsätzliches zum (Audio-) Client und dem (Media-) Server

Dezember 2011 - Daß der Audio Client oder Player die beiden Standards UPnP und DNLA "können" sollte, ist sowieso Grundvoraussetztung. Daß der Client aber auch auf ganz normale Netzwerk-"Devices", also zum Beispiel auf einen Microsoft Server 2003 oder einen Linux/Samba Dateiserver zugreifen können müsste, ist immer noch nicht normal.

Auch bei den sogenannten "Media Servern"
(also der Software in einem NAS) gibt es dicke Unterschiede in der Leistungsfähigkeit und den Funktionen und auch der Bedienbarkeit. Außer den wenigen kostenpflichtigen Servern wie dem "Twonky Media Server" gibt es auch mehrere gute freie Softwarepakete. Unter anderem sind da der "Mediabolic/Firefly" und der "MediaTomb" recht bekannt.

Audio Streaming Client No. 1
(Ich fange mal mit dem Asus "O!Play" an.)

das gediegene Äußere
ein Prozessor mit Peripherie

Dieser Media-Client ist bereits aus 2009, liegt im Preisbereich um 100.- Euro und hat eine 100Mbit/s Netzwerk-Schnittstelle und Stereo-Cinch Buchsen für den Sound - und nur der Sound interessiert uns hier. Der O!Play hat dazu noch eine HDMI, eine E-Sata und eine USB Schnittstelle, aber noch noch kein WLAN. Ob man einen WLAN USB Adapter nachrüsten könnte, weiß ich (noch) nicht. (Es soll Tricks geben, anstelle der R1 die R3 Firmware mit einem bestimmten Stick zu verwenden.) Als Display ist entweder ein Fernseher mit Video Eingang (ganz schlimm) oder ein HDMI Monitor (sehr ansprechend) erforderlich.

Die Technik innen drinnen ist edel, er sollte ja mal 119.- Euro kosten.- Auch der Stromverbrauch hält sich in Grenzen. Der ganze Wert für den Nutzer befindet sich in der Software. Der O!Play ist wie so mancher andere Audio Streaming Client auch eine Linux "Büchse". Man merkt das auch an der langen Anlauf (Boot-) Zeit. Dort hat er seine Highlights und seine Schwächen.

Die Vorteile des "O!Play" Clients :

Bei der Wiedergabe von Audiodateien ist der Asus nicht wählerisch, er spielt alles. Bei mir spielt er alle in meinen riesigen Verzeichnissen enthaltenen MP3s aller Coleur samt 192kbit/s ab.

Und - besonders erfreulich - über die Menü-Funktion
->"Musik" -> "Ordner" und -> "Netzwerk" zeigt er alle Windows kompatiblen Server an, alle. So kann man sogar in Verzeichnisse eines ganz normalen NAS- oder Dateiservers "einblicken" und dort ganze Alben abspielen. Das können die meisten Audio-Clients, die nur nach oder in UPNP/DNLA Servern suchen - NICHT. Es ist ein für mich herausragendes Feature.

Die analog "abgelieferte" Audio-Qualität ist absolut einwandfrei und übertrifft die machbare bundesdeutsche UKW Qualität deutlich, jedenfalls über das 100 Mbit/s Kabelnetzwerk. Wie das bei einem WLAN wäre, müsste noch probiert werden. Der Philips NP3700 (weiter unten) dagegen fängt (zur Zeit) öfter an, grausam zu kratzen.

Starte ich die Wiedergabe in einem Unterverzeichnis, spielt er das ganze Verzeichnis automatisch durch, stundenlang, genial. Eine Zufallstaste gibt es auf der Fernbedienung auch. Ob die Menge der Files eine Grenze hat, ist noch nicht klar.
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Die Schwächen des "O!Play" Clients :

Ich habe nicht gefunden, wie ich dem Player ganz gezielt eine bestimmte Menge an unterschiedlichen Musikstücken mit auf den Weg geben kann, auch aus unterschiedlichen Genres oder unterscheidlichen Verzeichnissen. Dieser Komfort ist offensichtlich nicht vorgesehen, da der Player vermutlich eher für ein oder zwei abendfüllende Videos bzw. Filme programmiert worden ist.

Die größte Schwäche ist das Fehlen einer Web-Oberfläche zur Administration bzw. Bedienung über einen PC oder einen Tablet Computer. Damit ist das Teil für fast alle Streaming-Fans schon aus dem Rennen. Nach meinem bisherigen Einblick in diverse NAS Server und andere Linux basierende Systeme wäre der Aufwand gar nicht so groß. Da hat TEAC mit dem neuen WAP 8600 eine gute Chance, den gesamten Markt im Handstreich abzuräumen.
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Weitere Bemerkungen :

Das Gehäuse des Asus Clients wird merklich warm, oben drauf wie auch unten drunter. Dafür wird das 36 Watt Netzteil überhaupt nicht warm und verbraucht im AUS Zustand weniger als 1 Watt. Die LED für die Betriebsanzeige "AN" leuchtet blau und im Standby Modus rot, etwas ungewöhnlich.
In dem Gerät werkelt ein Realtek 1073 Chip ( http://rtd1073.wikidot.com/start ) mit einer schwankenden Leistungsaufnahme von 6 bis 14 Watt.

Audio Streaming Client No. 2
(Das Philips Netzwerk-Radio NP 3700)

ein optisch wirklich schönes modernes Radio
die Prozessorplatine

Dieses Philips Gerät aus Ende 2010 liegt im Preisbereich von 170.- bis 230.- Euro und hat fast schon alles, das sich ein verwöhnter Gourmet vorstellen kann. Selbst der neugierige Elektroniker wird fündig. Er findet nämlich schon wieder einen Embedded Linux PC vor. Und die von Philips haben da viel rein gebaut. Daß ein Audio Streaming Client Musiken von einem Media Server abspielen kann, ist inzwischen normal, wir haben Dezember 2011.

Daß er an die 6000 Internet Radios abspielen kann
, ist auch normal. Daß er aber ein Touch Display hat, ist noch nicht normal. Und daß er zwei kleine sehr wohlklingende Lautsprecher samt Baßreflex Rohr in seinem Bauch hat, ist ungewöhnlich. Und daß diese kleinen Dinger erstaunlich laut gehen, also in der Küche trotz Abluftanlage noch zu hören sind und sogar ein großes Wohnzimmer mit angenehmer Hintergrundlautstärke ausfüllen, ist auch noch nicht normal. Es sind digital korrigierte Breitbandlautsprecher - kennen wir alten Hifi-Fans das nicht schon von irgendwann früher - die Firma Bose mit den legendären 901 läßt grüßen.

Dazu hat der Philips sowohl 100 Mbit/s Kabelnetzwerk wie auch ein aktuelles WLAN. Alles in allem ist der Philips NP3700 (Stand Winter 2011) ein erstaunliches Gerät bzw. ein tolles Spielzeug. Natürlich hat er auch eine kleine Klinkenbuchse zum Anschluß einer Hifianlage oder von Kopfhörern, die dann den eingebauten Digital-Verstärker abschaltet.
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Die Stärken des NP 3700 Clients :

Die Software bezüglich der komfortablen Auswahl eines Internet-Senders ist ausgereift und recht glücklich programmiert. Das geht sowohl mit dem Display wie auch mit der Fernbedienung.

Die Einrichtung des WLAN ist sehr gesund. Der Stomverbrauch mit 4 Watt (samt der Endstufen und laufender Musik) ist super. Die Klangqualität der beiden Lautsprecher ist außergewöhnlich gut (für die Größe des ganzen Gerätes). Die angenehme automatische wochenlange Beschallung / Berieselung von Arztpraxen, Sprechzimmern, Wartezonen, Hoteleingängen oder keineren Bistros oder Bars über das meist vorhandene WLAN ist damit genial möglich.

Nach anfänglichem "Motzen" spielt der NP3700 jetzt auch Wave Dateien ab, warum auch immer.
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Die Schwächen des NP 3700 Clients :

Die Schrift auf dem Display ist recht groß, deshalb ist sie auch von einiger Entfernung noch recht gut zu erkennen, aber es gibt dafür auch nicht viel zu sehen - schade. Mir reichen 4 Musikstücke untereinander eben nicht aus, da blättere ich bei 200 Titeln ewig, und das ist mühsam.

Das Android App von Philips, extra für diese Geräteklasse gemacht, funktioniert nicht auf dem Android 3.1 auf dem Xoom, mit diesem APP wird der Philips "Network Player" gar nicht gefunden. Die anderen (kostenfreien) Programme finden den Player sofort, können ihn aber nicht oder nur fehlerhaft bedienen. (Stand Dez. 2011) Auch das ist sehr schade.

Die Kopfhörerbuchse hat Kontaktprobleme, nach ein paar Minuten kratzt die Musik und man sucht sich tot. Am WLAN hatte es also erstmal nicht gelegen. Doch nach etwa 30 Minuten fängt die MP3 Musik vom Mediaserver an zu zerren, zu kratzen und zu stocken. Das Asus Notebook (auf den Knie) spielte jedoch die gleichen Stücke vom gleichen Server sauber über Kopfhörer ab. Was ist denn das nun schon wieder ?

Die viel zu kleinen und zu engen Tasten der mitgelieferten Fernbedienung sind vermutlich nur für kleine Japanerfinger gut zu bedienen. Es gibt also noch viel zu tun im Jahr 2012, wenn Philips damit erfolgreich werden möchte. Das Potential ist mit Sicherheit da.
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Weitere Bemerkungen :

Nach einiger Zeit des Wartens auf neue Musikstücke wird auf dem Display eine Digital-Uhr angezeigt.
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Audio Streaming Client No. 3
Der TEAC WAP 8600 (Wireless Audio Player) aus Anfang 2011. Diese Konzeption hat eine große Zukunft.

Nachdem die ersten Stereo-Receiver bereits die Internet Radio Technologie integriert haben, werden auch dort (in den Receivern) die ganz allgemeinen Streamingfunktionen ausgebaut. Doch alle diejenigen, die bereits eine (gute und teure) Stereoanlage haben, möchten ihr Vorhandenes um ein bedienbares Zusatzgerät von edler Qualität ergänzen.

Das TEAC Modell 8600 liegt im Preisbereich zwischen 299.- und 499.- Euro und füllt diese Lücke vermutlich aus. Wie intelligent die Software ist, wird sich noch zeigen. Auch unsere pensionierten besonders neugierigen Mitmacher wollen den Weihnachts(kauf)rausch verfliegen lassen und dann zu vernünftigen Preisen solch eine Kombination anschaffen.
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Nachtrag in 2018
Wie immer gesellen sich zu den High-Lights auch Schwächen hinzu, die einem Hifi-Fan irgendwann auf den Geist gehen, jedenfalls wenn man ganz andere Alternativen hat. Wenn der Streamer den ganzen Tag mit einem Wunschsender vor sich hin dudelt, ist der Sound wirklich super. Möchte man mal so richtig "Wellensurfen" machen, sind die Verzögerungszeiten, bis sich ein ausgewählter Internet Stream stabilisiert bzw. einlockt, zumindest hinderlich und irgendwan nervig. Also mit einem ganz normalen (edlen) UKW-Tuner kann er vom Komfort der Senderwahl nicht mithalten. Mit dem kleinen Display der Fernbedienung ist die Auswahl von über 1.400 Sendern mühselig, für mich jedenfalls.

Wichtig ist auch, wenn man beide geräte für längere Zeit in die Ecke legt, muß der Akku der Fernbedienung ausgesteckt werden. Sonst stirbt er durch Tiefentladung. Natürlich muß sich daran erinnern und ihn bei Wieder- Inbetriebnahme wieder einstecken, sonst ist man völlig am Ende.
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Ein Zufallstreffer ? TEAC WAP 8600 ab 299.- Euro.

Wir haben die letzte Woche vor Weihnachten 2011 und völlig abnormal sinken die Preise. Es gibt plötzliche (Eintags-) Sonderangebote und Schnäppchen.

Der TEAC WAP 8600 (Bedienteil und Basisstation / PLayer zusammen) ist von über 500.- Euro auf 299.- gerutscht. Gemeinsam haben wir zugeschlagen. Bislang ist dieser letzte Preis unschlagbar. Mehr über den TEAC 8600 finden Sie auf dieser Seite.
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Jan. 2012 - Highend Clients können natürlich mehr . . .

Der DENON DNP 720A
Der PIONEER N 50 K
Der LINN Edel-Client ist natürlich feinste Sahne

Wenn wir die untere Einsteiger-Preisklasse (unterhalb 300.- Euro) verlassen, wird es teurer und natürlich von der Hifi-Qualität her besser und je weiter wir im Preis nach oben kommen, wird es richtig edel und auch besonders komfortabel, bei Linn zum Beispiel. Und natürlich setzen diese Hersteller dann ganz spezielle Audio-Wandler ein, die auch verwöhnte Ansprüche befriedigen.

Da gibt es zum Beispiel einen D/A Wandler mit Namen ESS Sabre ES9023, der dann ganz irre Daten im Prospekt hat : Sam­plin­g­ra­ten: 8K-96KHz - Klirr­fak­tor: 0.006% @ 1KHz, 0dBFS - Rauschab­stand: 100 dB, - Kanal­tren­nung: 107 dB @ 1KHz - Über die Linearität des Frequenzbereiches wird schon gar nichts mehr ausgesagt. Der ist einfach nur noch "gerade".

Die seit langem etablierten Hifi-Hersteller taten sich Anfangs schwer, sich mit dieser ehemals so verteufelten Netzwerk- und Computer Technologie zu beschäftigen. Doch der Markt der jungen Kunden erzwingt es geradezu. Und es geht, wie die beiden Geräte- Beispiele im Hifi-Analagen Look von DENON und PIONEER zeigen.
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