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Ein fundamentaler Umbruch kündigt sich zum Jan. 1984 an.

Die 21 Jahre alte Hifi-Stereophonie wird an die Motor Sport Presse (Vereinigte Motor-Verlage GmbH & Co. KG.) in Stuttgart "verkauft" und mit der Hifi-Zeitschrift "stereoplay" - also einem der ehemaligen Wettbewerber - (übergangslos und mit sofortiger Wirkung) verschmolzen.

Mehr dazu steht dort auf den letzten Seiten von Karl Breh "Fine". Aber es geht ja weiter, leider nicht in der althergebrachten Brehschen Form, denn die war (im Nachhinein gesehen) nicht mehr marktfähig. Auch das war eine der schmerzlichen Erfahrungen, die Karl Breh nach 23 Jahren machen mußte, nichts geht gegen den "Markt".

Aber viel wichtiger sind die kleinen aber immens wichtigen Presse-Infos der Hersteller. Dort steht es im Dezember 1983 auf und zwischen den Zeilen ganz ganz deutlich drinnen. "SONY zum Beispiel hätte den Mutterkonzern in Japan ganz tüchtig umstrukturiert" - so nennt man das für die Presse - und in mehrere Divisionen aufgeteilt. Der deutsche Ableger in Köln sei davon nicht ganz so stark betroffen, denn die deutsche SONY will nach einem verlustreichen Jahr 1982 zum Jahresende 1983 keine roten Zahlen mehr schreiben. - Ist doch gut formuliert - da steckt die Wahrheit posthum drinnen.

Es muß also die japanische Hersteller, von denen SONY einer der großen und sehr erfolgreichen Namen ist, ganz fürchterlich gebeutelt haben. Auf der PIONEER Seite lesen Sie noch mehr über das Auf und Ab der Japaner mit ihren gigantischen Produktionshallen und Produktionskapazitäten mitsamt der jeweils 300.000 Arbeiter, die ganz offensichlich seit ein paar Jahren schon nicht mehr ausgelastet sind.
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. . . und noch weitere unehrlich versteckte Wahrheiten :

Die Firma DUAL in St. Georgen hatte in 1982 zum Jahresende "ihre Unternehmensform" in eine DUAL GmbH "verändert" oder "umgewandelt". - Kein Wort davon, daß die ehemals große Firma DUAL in 1982 Pleite !!! gegangen war und man den Rest an Thomson verkaufen (verscherbeln) mußte, denn es war kein anderer Bieter mehr da. Und was Thomson daraus gemacht hatte - wie bei Telefunken, Nordmende und anderen - (bzw. was sie nicht gemacht hatte), wissen wir ja heute zur Genüge.

Auch andere Firmen hatten sich eine neue "Eigentümergemeinschaft" verordnet, so zum Beispiel Backes & Müller, die an den Folgekosten eines unendlichen Garantiefalles (also aller Garantiefälle eines bestimmten Modells) erstickt waren, so die Buschtrommel.

Doch die Redakteure von stereoplay finden ziemlich dumme blumige Worte für die brutale entlarvende Wahrheit einer tiefen Marktdelle. Erst in den Ausgaben von 1984 findet man zwischen den Artikeln zum Beispiel bei den Presseinfos immer mehr Hinweise auf die extrem schlechte und existenziell gefährliche Lage des Handels und der Hersteller in den Jahren 1982 und 1983.

Die Nachfolgefirmen dürfen ja nicht verprellt werden, es sind ja die wichtigen Anzeigenkunden. ARCUS und andere "Veränderte" lassen grüßen.

Da soll mir doch noch irgendeiner zu erzählen versuchen, Redaktionen und Anzeigenabteilungen arbeiten nicht Hand in Hand zusammen - solch ein Schmarren.
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Die kommende digitale Schallplatte - die CD - sorgt für Unruhe

Denn natürlich pushen (bewerben) Philips und SONY "ihr" Kind und plaudern andauernd aus der "Pipeline", wann denn nun was kommen würde.

Die Vorabberichte der Hifi-Magazine über die CD ab Mitte 1982 tragen auch noch zur Verunsicherung bei und wenn dann viele Hersteller (der Jurist sagt "mit Nichtwissen") ihren Produkten - Verstärkern und vor allem Lautsprechern - das Attribut "digitaltauglich" aufdrucken, kommt so mancher Hifi-Fan ins Grübeln - und kauft einfach nichts mehr. So einfach ist das.
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Was dem stereoplay- Leser seit 1980 auffällt - die coolen oder dummen Sprüche und Vergleiche . . . .

Die jugendlichen coolen Redakteure bemühten sich "redlich", den Leser zu verarsch...., so schrieb es ein Leser im dennoch abgedruckten Leserbrief, der sich auch über die teilweise wirklich dämlichen Vergleiche und Kindersprüche mukiert.

Hier im Museum wird es eine eigene Seite mit diesen fehlplazierten Attributen geben. Es ist hinreichend bekannt, daß es extrem schwierig ist, sehr sehr kleine akustische Unterschiede verbal zu formulieren.

Doch man sollte es nicht mit spätpubertären Wortschöpfungen übertreiben, sonst ist die fachliche Kompetenz und die Seriosität am A..... (ist doch cool formuliert oder ?).
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