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Die US-Zeitschrift "audio record" der New Yorker Firma "AUDIO DEVICE" ist ein glücklicher Sonderfall - ein Zufallstreffer ....

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Der Titel bzw. der Kopf der allerersten "audio record" Ausgabe aus dem July 1945

Eine neue Publikation bezüglich Tonaufnahmen

erschienen von Juli 1945 bis über 1959 - aufgearbeitet von Gert Redlich im März 2018.

Eigentlich wäre diese Firmen-Zeitschrift bei uns besser im Magnetband- Museum anzusiedeln. Da die New Yorker US-Firma "AUDIO DEVICE" aber mit Schallplatten-Rohlingen, also Schneidfolien (Record Blanks) - das sind die beschreibbaren Roh-Platten, angefangen hatte und in USA einer der vier größten Hersteller !! von solchen Rohlingen war und sie sich mühsam in die High-Fidelity hochgearbeitet hatte, ist diese Zeitschrift erst mal hier im Hifi-Museum "eingelandet".

Als im Juli 1945 bei uns in Deutschland alles in Trümmern lag und Deutschland nahezu eingeäschert war, erblickte in den USA eine neue Hersteller-Zeitschrift das Licht der Welt. Anders als unsere (um Jahre späteren) Tonband- Werks- Zeitschriften - also zum Beispiel die BASF Mitteilungen und AGFA Magneton- Illustrierte usw. - war diese kleine US-Zeitschrift so richtig redaktionell aufgemacht.

In den USA wurde damals jegliches Audio-"Material", das überhaupt aufgehoben werden sollte oder mußte, auf 78er Folien, teilweise auf 30cm (12"), bei den Profis im Rundfunk auf 40cm (15") Folien "geschnitten".

Das deutsche Magnetband und das AEG-Tonbandgerät, das Magnetophon, waren vor und noch in 1945 nur wenigen eingeweihten Amerikanern bekannt (zum Beispiel der "Brush Development") und die hielten das alles "unter der Decke", denn sie entwickelten Technologien fürs US-Militär.

Ein sehr ausführlich recherchierter AES-Vortrag eines amerikanischen Historikers von 1982 spricht Bände. Eine nahezu unbekannte Publikation des Wirtschaftsministeriums der USA in Washington DC (Ostküste) vom Nov. 1945 !! ist uns zugespielt worden.

Eigentlich war die Magnettontechnik weltweit bereits "public", als nämlich die AEG zusammen mit der BASF (damals noch die zwangsvereinigten "IG Farben") im Berliner UFA-Palast im Sommer 1941 vor etwa 2.000 geladenen Gästen die Magnettonaufzeichnung - aber jetzt mit der bahnbrechenden HF-Vormagnetisierung - effektvoll und erfolgreich präsentierten. Wie aber die Historiker schreiben, waren die wenigen verbliebenen Auslandskorrespondenten bereits ausgereist. Ihnen war das "reichsdeutsche Pflaster" doch zu heiß geworden.

An den späteren Artikeln in dieser Zeitschrift kann man auch ganz deutlich und klar formuliert nachlesen, daß "es schon ziemlich blöd ist, wenn der Kriegsverlierer Nazi-Germany einem das hervorragend laufende profitable Brot- und Butter-Geschäft mit diesen dämlichen Nazi-Magnetophonen kaputt macht."

Alle US Bandgeräte 1954

Eine "erste" Ausgabe von "audio record" - die hatte ich erst im Jahr 2016 entdeckt

Bei einer Internet-Recherche im Jahr 2016 hatte ich auf einem privaten US-Server diese Zeitschrift entdeckt, weil dort alle in Amerika angebotenen Magnetbandgeräte auf vielen Seiten dargestellt waren, mit Beschreibung und US-Dollar Preisen. - Mir war aber anfänglich nicht aufgefallen, daß da gar kein Verlag, sondern ein Hersteller von "Roh- Schallplatten" (sogenannten "blancs" oder Lack-Folien zum Schneiden der Platten) dahinter stand, der später auch eigene Magnetbänder produziert hatte. Bislang waren die Firmen 3M (Scotch), ORR-Radio (Irish), später dann von Ampex gekauft, als US Magnetband-Hersteller bekannt. Kodak hatte nämlich nie in USA produziert.

Das Impressum fand ich dann in der "June 1947" Ausgabe

Published monthly by "Audio Devices Inc.", 444 Madison Avenue, New York City, in the interests of better disc recording. Mailed without cost to radio stations, recording studios, motion picture studios, colleges, vocational schools and recording enthusiasts throughout the United States and Canada.

Es dauerte lange mit dem Magnetband - in den USA

Und durch einen weiteren Zufallstreffer habe ich im Feb. 2018 in einem privaten Archiv einer Stiftung in San Francisco eine PDF Datei gefunden, in der diese Zeitschrift ab Anbeginn Juli 1945 mit nur wenigen Lücken bis 1952 digitalisiert war. Die anderen (einzelnen) Scans begannen erst in 1954 bis 1958.

Hier an diesen Hersteller-Atikeln kann jetzt ganz deutlich nachgelesen werden, wie langsam sich die deutsche Magnetbandtechnik in Amerika ausgebreitet hatte und wie schnell dann viele kleinere und große Hersteller auf diesen genialen Zug (der Zeit) aufgesprungen waren - übrigens lange bevor es bei uns hier in Deutschland wieder weiter ging.

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Der Aufmacher: July 1945 - "A NEW DIGEST ON RECORDING"

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Hier können Sie zu einzelnen Jahrgängen direkt verzweigen :

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