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Ein neues Magazin vom Nov. 1995

"Auch wir machen mal eine Zeitschrift über Lautsprecher."
Das wird bestimmt ein Markt.

Es war ein Irrtum, denn der Markt war 1995 bereits verlaufen und so haben wir hier in der Redaktion bislang nur eine einzige Ausgabe vorliegen.
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Das 1. EDITORIAL in "HÖRMAL" Ausgabe 1

Klar-Text - Tja, da ist es schon passiert!

Kaum halten Sie die erste Ausgabe der neuen "HÖRMAL" in Händen, da haben wir ihnen auch schon zuviel versprochen. In unserem Untertitel heißt es „Lautsprechertechnik für alle", aber das ist maßlos übertrieben.

Wir wollen Ihnen Bausatzlautsprecher vorstellen und fertige, solche für Disco und PA sowie Hifi-Boxen, Car-Hifi- und Heimkinoanlagen - und doch werden wir nicht jeden ansprechen.

Denn für jene, die versuchen, die wissenschaftlichen Grundlagen der Audiotechnik zu ignorieren, jene, die bereit sind, haltlosen Versprechungen zu glauben und all diejenigen, die ihren eigenen Ohren nicht trauen, gibt es nun wirklich schon genug Publikationen.

Wir denken, es ist Zeit für einen neuen Weg. Eine Fachzeitschrift sollte nicht willfähriges Sprachrohr der Hersteller sein, sondern kritischer Beobachter, Ratgeber und sicherlich auch ein Puffer, der mangelhafte oder überteuerte Produkte dahin verweist, wo sie hingehören.

Die vielen wunderbaren Lautsprecherchassis jedoch, die dem Selbstbauer und HiFi-Freund zur Verfügung stehen und die dieses Hobby für uns alle so attraktiv machen, verdienen es, so kreativ und unvoreingenommen behandelt zu werden wie nur irgend möglich.

Insbesondere markenübergreifende Neuentwicklungen werden in HÖRMAI einen großen Raum einnehmen und sicherlich zu einer Optimierung von Leistunsfähigkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis beitragen.

Nicht zuletzt auch unterhaltsam wollen wir Ihnen mit Informationen und Anregungen in allen Bereichen der Lautsprechertechnik und darum herum zur Verfügung stehen.

Insofern ... haben wir vielleicht doch nicht zuviel versprochen!

Viel Spaß beim Lesen wünschen

Thorsten Günther
Klaus Wanke
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Nachtrag im Januar 2019

Ein Leser aus Schwelm hat uns weitere 3 Ausgaben von "Hörmal!" gespendet. Jetzt ergibt sich ein viel besseres Bild von den beiden Autoren aus Kiel als in der bislang vorhandenen Erstausgabe von Nov./Dez. 1995. Also eine Ausgabe sollte am Kiosk 6,80 DM kosten. Das war schon reichlich viel Geld für die dort gebotenen Inhalte.

Die beiden Autoren und/oder auch Herausgeber und Ideengeber dieses Lautsprecher-Magazins waren Thorsten Günther und Klaus Wanke, beide aus Kiel.

Um es gleich vorweg zu nehmen, das Engagement der beiden Gründer für eine physikalisch-akustische Betrachtung der jeweiligen Lautsprecher-Qualitäten im Vergleich zu den jeweiligen Markt-Preisen stand und steht den Verkaufs-Vorstellungen der Audio-Industrie bzw. der Hersteller diametral gegenüber und damit steht es deren Interessen absolut konträr entgegen.

Und damit ist diese Zeitschrift (oder das "Magazin") am "Karl Breh Syndrom" gestorben. Karl Breh - als Diplomphysiker - war genau wie diese beiden Autoren - so weit wie irgend möglich - der unbestechlichen Wahrheit verpflichtet. Und das kam schon um 1980 bei den werbenden Herstellern - die die Anzeigen schalten sollten - nicht mehr gut an.

Die Hersteller wollten und mussten - über die Anzeigen in solchen Magazinen - "nichts weiter" als verkaufen - also ihre Produkte so viel und so gut wie möglich verkaufen. Die Wahrheit war da völlig nebensächlich oder etwas überspitzt sogar echt hinderlich.

Als in der Hifi-Stereophonie die Anzeigenkunden ausblieben, war das Ende abzusehen. Nur, der eiserne Karl Breh wollte sich selbst so weit wie möglich treu bleiben und bei dem ganzen verblendeten Hokuspokus der Highend Träumer (und Spinner) nicht mitmachen.

Vielleicht war es auch der drastisch veränderte "Markt", der ihm nicht mehr gefallen hatte. In "Hörmal" gab es fast keine potenten Anzeigenkunden, die dauerhaft das finanzielle Überleben gesichert hätten.
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Über die Qualität von Selbstbauboxen

Um 1975 glaubte ich, ich könne es besser als die anderen ....... für Disco-Sound ok, doch mit Hifi hatte das nichts zu tun - es ging aber wirklich laut ...

In meiner 45jährigen Hifi-Historie bin ich immer wieder über angeblich geniale Selbstbauboxen gestolpert und jedesmal war die Enttäuschung groß, also fast ebenso groß wie bei vielen gekauften fertigen Boxen.

In diesem Magazin werden die einzelnen Lautsprecher-Chassis ausführlich beschrieben und sogar ausgemessen und deren Einsatz in selbst konstruierten Spanplattengehäusen ausgeführt und das alles auf dem Wissensstand von 1990.

Dazu bewegten sich die beiden Autoren im - nach heutigen (2018) Maßstäben - als Mittelklasse-Hifi zu beschreibendem Marktsegment. Damals war es zwar die Oberklasse, jedoch immer noch weit entfernt von der damaligen Spitzenklasse.

Aus meiner Sicht ist es gerade in diesem Marktsegment aufgrund der großen Auswahl an fertigen Boxen damals wie auch heute (und deutlich auch vor 1995) schon nicht mehr sinnvoll gewesen, Boxen selbst zu bauen. Es fehlte dem mehr oder weniger befähigten Boxenbauer damals wie heute der echte direkte Vergleich mit wirklichen Spitzenboxen. Und die gab es 1995 bereits.

Die mehrseitigen Ausführungen über Auto-Hifi sind ebenfalls fehl am Platze gewesen, weil das mit Hifi und Stereo nicht viel zu tun hatte und hat.

Auch die in den 4 Magazinen mehr oder weniger fundierten Technik-Grundlagen orientierten sich am doch recht flachen physikalischen Allgemeinwissen, das in der Hifi-Stereophonie von Karl Breh über 22 Jahrgänge wesentlich gründlicher aufbereitet war.

Alles in allem ist das Ende von Hörmal kein bedeutender Verlust gewesen, auch wenn in den verbliebenen Magazinen nur noch irgendwelche religiös visionären unerfüllbaren High-End Träume abgebildet wurden ...... und immer noch werden.
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Beispiel : Ein Artikel über die Physik des Lautsprechers

Zwei gewaltige Bass-Chassis in einem Gehäuse ohne Schallwand !!!

In dem Artikel wird über den sogenannten akustischen Kurzschluß referiert. Das war auch mein Grundlagen-Wissen von vor 1970.

Was ich damals nicht wußte, daß ein Deutscher namens Siegfried Linkwitz in den USA herausgefunden hatte, daß das gar nicht immer stimmt. Linkwitz war Entwickler für Audio-Meßgeräte bei einem großen amerikanischen High-Tech- Unternehmen - Hewlet & Packard.

Weltweit berühmt bei den Audio-Profis in den Studios sind die Linkwitz-Filter, also steilflankige Filter mit geringster Phasendrehung.
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In 2014 wurde ich bezüglich der angeblich unbedingt notwendigen unendlichen Schallwand, also des sogenannten akustischen Kurzschlusses, eines Besseren belehrt, als ich diese Linkwitz Boxen zu hören bekam. Daß dieses Konzept bereits weit über über 20 Jahre alt war, wußte ich bislang auch nicht.

In einem anderen Artikel über physikalische Wandler-Konzepte fehlt sowohl der OHM F Lautsprecher (von Lincoln Walsh) als auch der Heil Air Motion Transformer (von Dr. Oskar Heil) - beides herausragende Entwicklungen.
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Nachtrag aus einem Forum

Im Juni 2005 schreibt ein Informant:

Guten Tag,
"HörMal Lautsprechertechnik" aus Kiel gründete sich anfangs der 1990er Jahre. Thorsten Günther und Klaus Wanke betrieben das Einzelhandelsgeschäft HörMal Lautsprechertechnik Kiel, das im Bereich Lautsprecherselbstbau angesiedelt war.

1994 begannen sie als Alternative zum damals einzigen Fachblatt K&T (wurde das nicht erst in 1999 angefangen ?) ein eigenes Magazin (HÖRMAL Lautsprechertechnik für alle) auf die Beine zu stellen. Ende 1995 (Ausgabe 1/95) war es soweit, weitere 3 Ausgaben erschienen 2 monatlich (1/96, 2/96, 3/96) bis Aufgrund schon zum Teil genannten Gründen das Magazin Mitte / Ende 1996 eingestellt wurde. Das Geschäft endete Ende 1998 mit der Schließung.
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