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Soll oder darf "man" die JBL Ti250 modifizieren ?

Auf der Seite Ti250-Einblicke (2) habe ich die komplexe passive 4-Wege Frequenzweiche beschrieben und auch den Schaltplan veröffentlicht. Dies sollte dem Laien wie auch dem "Experten" die Komplexität der vom Hersteller durchgeführten "Abstimmung" der 4 Chassis vor Augen führen.

Wie ich weiterhin auf der allersten Ti250 Seite geschrieben hatte, beeindruckte (und beeindruckt immer noch) dieser Lautsprecher (als Paar natürlich) durch seine erstaunlich ausgewogene Wiedergabe aller Arten von Musik.

Das bedeutet, daß die wirklichen Experten bei JBL damals um 1985 sehr genau wußten, wie sie die einzelnen Chassis "zu füttern" hatten. Man sieht das an der Menge der Spulen, Kondensatoren und Hochlastwiderstände, mit denen die vier akustischen Pegel untereinander abgestimmt worden waren.
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Mein Rat lautet: Erst mal Finger weg von Modifikationen ...

Im ebay tauchen immer mehr sogenannte vom "Experten" getunte Ti250 und auch schon Ti5000 auf, bei denen Experten Bändchen Höchtöner oder andere Kalotten anstelle des originalen Hochtöners eingebaut haben.

Und dazu werden die neuen Qualitäten in den höchsten Tönen angepriesen. Doch das sind dumme oder verdummende Sprüche, um irgend einen Dummen als Bieter (Käufer) zu finden, der nicht kapiert hatte, daß die Abstimmung wirklich kritisch ist.

Und wenn man den Hochtöner - warum auch immer - "abgeschossen" hat
, - und das geht eigentlich recht einfach, zum Beispiel mit einem alten Tonbandgerät, das beim Umspulen das Band noch am Kopf anliegen hat - dann wird es bei Harman Deutschland in Heilbronn richtig teuer.

Man kauft daher irgendwo zwei Kalotten oder andere Hochtöner, schraubt die rein und nun nichts wie weg mit "den alten Dingern". Noch ein paar tolle (ebay-) Sprüche erfunden, wie toll die jetzt erst klingen und schon findet man den "Einen Blinden", den man über Monate händeringend gesucht hatte.

Der ebay Spruch heißt doch - übrigens auch bei Versicherungsvertretern und/oder Maklern aller Art :

Jeden Morgen stehen 100 "Dumme" auf, man muß nur abwarten können, dann findet man "den Einen" . . . . . . .

Richtig optimieren könnte man schon . . . .

doch der Aufwand ist gewaltig. Man müsste die Frequenzgänge und die möglichen Amplituden des erreichbaren Schalldruckes der vier Chassis wirklich einzeln (aber in der Box eingebaut) ausmessen. Dann würde man diese vier Kurven per Computer übereinander legen und für jedes einzelne Chassis und die vier neuen Frequenzweichen eine optimale Filterkurve errechnen lassen.

Aufgrund dieser vier Filterkurven könnte man nun vier aktive Filter entwickeln und daran die entsprechenden Leistungs-Endstufen anschließen und so die Ti 250 aktiv betreiben. Jetzt könnte man mit einem Echtzeitanalysator samt Meßmikrofon die vier (besser alle 8) einzelnen Pegel noch für den Raum anpassen.

So weit die Theorie. Jedoch nach glaubwürdigen Aussagen heutiger Lautsprecherentwickler (und auch der Mikrofon-Spezialisten der Edel-Mikrofon-Herrsteller) haben die heutigen (hochwertigen) Lautsprecherchassis ein Niveau erreicht, das mit den damaligen Konstrukten nicht mehr vergleichbar ist. Von 1984 bis heute (in 2014) sind 30 Jahre vergangen. Wer da die Fortentwicklung der Technologie ignoriert, tut sich selbst einen Bärendienst an und ist offen für die Lockrufe der "Rattenfänger".

Sie können mit noch vernünftigem Aufwand die 30 Jahre alten Konstruktionen nicht ernsthaft verbessern. - Außer mit Voodoo natürlich.
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