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Hier ein BRAUN LE1 Dokument aus 1959

Aus dem Dokumentations-Fundus des Wolfgang Hasselbach zeigen wir hier die ersten Informationen zur LE1 aus 1959. Aus den Erläuterungen vom Juni 1959 geht auch sehr gut der Stand der technischen Lautsprecherentwicklung im Jahr 1959 hervor. Es war der Beginn der geschlossenen Boxen.

Ein Breitband-Elektrostatischer Lautsprecher (Juni 1959)

de erste Prospekt der LE 1

Hi-Fi-Wiedergabe führt man heute üblicherweise mit Lautsprecherkombinationen von permanentdynamischen Systemen durch. Der Frequenzbereich wird auf einzelne Lautsprecher aufgeteilt. Ein Tieftonsystem ist in einem sogenannten Baßreflexgehäuse eingebaut. Es wird meist mit mehreren Hochton- bzw. Mittel- Hochtonsystemen kombiniert.

Diese schon sehr hochwertigen Anordnungen haben im Hinblick auf naturgetreue Wiedergabe noch den Nachteil des relativ hohen Klirrfaktors und starker Einschwingvorgänge. Die Gründe hierfür sind:

Die Membran wird nur in einem kleinen Bereich - an der Schwingspule - angetrieben und ist nicht ausreichend starr. Sie hat ein relativ hohes Gewicht.
Weil die Membran relativ klein ist, müssen zur Abstrahlung der Bässe Gehäuse verwendet werden, die Einfluß auf die Wiedergabe haben können.

Bei elektrostatischen Lautsprechern
- besonders mit "konstanter Ladung" - kann man die geschilderten Nachteile vermeiden:
Die Membran wird an jeder Stelle ihrer Fläche angetrieben und braucht deshalb nicht starr zu sein. Die Membran ist sehr leicht. Wegen des "Kondensatorprinzips" bietet sich eine Großflächigkeit geradezu an. Deshalb kann ein Gehäuse entfallen. Der Klirrfaktor ist unmerklich klein. Es gibt keine Einschwing-Vorgänge.

Die sehr klare Wiedergabe, besonders bei den Höhen, fällt auf. Die Höhen können in natürlicher Stärke wiedergegeben werden, während sie bei Anwesenheit von Verzerrungen störend wirken.

Keine Vorteile ohne Nachteile

Die beschriebenen Vorteile müssen leider mit einigen Nachteilen erkauft werden: Der Wirkungsgrad ist relativ gering, d.h., man benötigt eine starke Endstufe für übliche Lautstärke. Die maximale Lautstärke ist begrenzt, d.h., der Lautsprecher ist nicht für große Säle geeignet.

Außer dem eigentlichen Lautsprechersystem sind relativ teure zusätzliche Einrichtungen nötig. Alle diese "Nachteile" widersprechen aber nicht der Vervollkommnung der naturgetreuen Wiedergabe, sondern spezialisieren (beschränken) höchstens - im Gegensatz zu den universeller verwendbaren dynamischen Lautsprechern - den Breitband-Elektrostatischen Lautsprecher auf die wirkliche Hi-Fi-Wiedergabe.

Eines muß man aber in Kauf nehmen. Die nur sehr selten vorkommenden Töne in der untersten Oktave der Musik von 20 bis 40 Hz können bei der augenblicklichen Bauart nur schwach wiedergegeben werden. Dieser einzige echte Nachteil wird aber durch die Vorteile völlig aufgewogen. Das Zitat J.P. Walkers, des Schöpfers des Breitband-Elektrostatischen Lautsprechers wird dadurch nicht beschränkt:
"Bisher hörten wir den Lautsprecher, beim Breitband-Elektrostatischen Lautsprecher hören wir die Musik."

Frankfurt a.M.  am 2.6.1959. LN Hba/Vi.
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Das Prinzip und die Technischen Daten

Die Lautsprechereinheit LE 1 von Braun arbeitet nach einem neuartigen elektrostatischen Prinzip. Die große, sehr leichte Membran, eine Spezialfolie, schwingt mit ihrer ganzen Fläche. Die störenden Einschwingvorgänge dynamischer Lautsprecher und der typische „Gehäuseklang" von Lautsprecherboxen fallen weg. Die hohen Töne werden bei diesem System besonders klar wiedergegeben. Da die Lautsprechereinheit LE 1 sehr flach ist, kann sie überall frei im Raum stehen.

Frequenzgang: 45 - 18 000 Hz ± 3 dB
Anpassung : 4 und 15 Ohm
Maximale Leistung: 15 W
Abmessungen: 83 x 77 x 32 cm

Der Frequenzgang

Frequenzgang der Elektrostatischen Lautsprechereinheit LE1 - gemessen in 1m auf Mittelachse; in einem Raum 5 x 4 x 2,5m; o,3...o,4 sec Nachhallzeit; gewobbelt.

Das Braun LE1 Toleranzfeld

Die Richtcharakteristik der ELS 57 und der LE1

Daß die Richtcharakteristik sowohl der QUAD ESL 57 Strahler wie auch der BRAUN LE1 "bescheiden" war und ist, das war bekannt. Das wurde bei anderen Elektrostaten durch Abwinkelung vom einer Vielzahl von Hochtönern verbessert, aber erst viel später.

Jedoch hat Monsieur Cabasse auf vielen Seiten sehr detailliert nachgewiesen, daß man mit mehreren Hochtönern mehr kaputt macht, als dadurch gewonnen würde.
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