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Braun CES 1020, quasi ein Receiver ohne Endstufen (1965)

unser CES 1020 auf der LV 720

Mai 2010 - Den Braun CES 1020 haben wir schon vor über zwei Jahren für 1 Euro ersteigert und dann eingelagert wie auch den SONY STR 6120, bis die ersten aktiven Boxen einlanden würden. Und die kommen jetzt in Kürze. (Braun LV720 und Heco P7302 SLV/K)

Inzwischen (Juni 2010) ist ein richtiger Receiver Braun CES 550 eingelandet, sodaß wir der gehegten Mär nachgehen können, die Braun Boxen würden nur an Braun Receivern klingen.
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Man nehme, was man hat . . .

Für die aktiven L710, also die LV720 brauchte man keinen Kraftverstärker im Receiver. Also konnte man auf die Endstufentechnik komplett verzichten und das Gehäuse dort leer lassen oder anderweitig nutzen. Vor allen Dingen braucht man jetzt im Gerät keinen dicken Netztrafo mehr. Auch Grundig hatte für deren Aktivboxen solche sogenannten "Preceiver" angeboten.

aber dann einen billigen Netztrafo ?

Diese Art von Trafos gehört zum Billigsten, das auf dem Markt verfügbar war. Die M-Kern Trafos haben ein deutlich größeres Streufeld als Schnittbandkerntrafos oder gar Ringkerntrafos. Doch jene sind etwas teurer und wurden nur in den Geräten "ganz oben" verbaut. Damit gehört der CES also nicht zur Spitzenklasse.
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Eine stabile Metall-Konstruktion
die bekannten PREH Potis

Besonderheit oder Altlast

Der CES 1020 (und vermutlich auch alle anderen Receiver dieser Generation) hat noch den Ganzmetall Lautstärkeregler von Preh mit dem Schalter hinten dran, bei dem man duch Ziehen die Loudness komplett abschalten kann.

Der Regie 550 hat diese Funktion nicht mehr. Dort wird die Wirkung/Stärke der Loudness- "Korrektur" über die beiden gekoppelten Regler mit der Aufschrift Balance fließend von Voll bis auf Null geregelt.
Auch sind die Platinen sehr servicefreundlich bestückt, (andere bezeichnen das als "sehr übersichtlich") sodaß man fast jedes einzelne Bauteil leicht austauschen könnte.
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eine "unglückliche" Position

Netzleitungen neben ungeschirmten NF Ausgangs-Leitungen

Die beiden NF DIN-Ausgänge sind schaltbar und die Buchsen liegen direkt unter der 220 Volt Buchse. Würden dort wirklich mal 2 Ampere von einem Verbraucher mit Schaltnetzteil "gezogen", würden in den Lautsprechern Wispern und Zwitschern zu hören sein - unglücklich positioniert.
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Die beiden Instrumente

sind hier noch am Chassis befestigt, nicht so unglücklich an der Frontplatte wie beim Regie 550.
Dieser CES 1020 ist auch nur recht wenig gelaufen wie der regie 550. Das kann man an der Durchhängung der Glüh-Wendeln in den Skalenlämpchen sehen.

Der Zahn der Zeit nagt unaufhaltsam

Eigentlich ist es das wichtigste Kabel, nämlich von der Sekundärseite des Netz-Trafos zum Gleichrichter-Netzteil - für alle Funktionen.

Und diese beiden Leitungen haben sichtbare Verrottungs- erscheinungen. Noch habe ich nicht dran gebogen oder gerüttelt. Doch man sieht die 35 Jahre.

Bei den UHER Royal Tonbandgeräten zum Beispiel riecht man über Monate das Ausdünsten der Weichmacher in den vielen Drähten und Kabeln. Sie stinken wie in einem alten Kabelkeller der Bundespost vor über 40 Jahren.
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Einer der wenigen Edeltuner

Die Empfangsteile der Braun Receiver waren immer oberste Spitzenklasse, doch ab Ende der 70er Jahre war UKW Radio als Hifi-Programmquelle nur noch unter "ferner liefen" gefordert. Und damals ab 1972 war LW und MW und KW eigentlich gar nicht mehr erforderlich - für die Oberklassen- Hifi-Fans sowieso nicht.
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Das wars erstmal ein Einblick in den Tuner- Vorverstärker.

Als Nächstes kommt die elektrische Inbetriebnahme und dann die Messergebnisse und dann der Hörtest mit aktiven und passiven Lautsprechern.
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weiter in 2015 - etwas genauer geschaut

Wie immer liegen Tränen und Freude dicht beieinander. Aus den Tests von Karl Breh wissen wir, daß die 230 Volt Netz-Zuleitung möglicht "zielführend" (das ist auch neudeutsch) vom hintersten Gehäuseloch zum Trafo gehen sollte - und nicht einmal oder gar mehrfach (bei SONY, Kenwood, Panasonic und anderen zum Beispiel) quer durchs ganze Gerät.

Hier geht sie hinten am Kopfhörer- und Ausgangsverstärker dicht vorbei. Das hätte sie nicht müssen. Ich werde mal versuchen, das zu ändern. Das Netzteil hängt mit den heißen Bauteilen Kopfüber nach unten, auch eine unglückliche Lösung, wenn auch bei dem Last-Widerstand hier (aber dann wieder nicht mehr später im Regie 550) drei Löcher in der Platine einen Luftzug vorgaukeln.

Der Kopfhörer-Ausgang hat diese verdammte (deutsche) Quad-Buchse, für die es schon seit ewigen Zeiten keine Kopfhörer (oder Adapter) mehr gibt. Doch dieser Ausgang hat in diesem Preceiver einen separaten Kopfhörerverstärker in Gegentakttechnik bekommen, der ganz hinten auf der Platine wohnt. Ob die Grundigs bei Ihrem XV 5000 Vorverstärker da (etwa in 1981) gespickt hatten ?
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Oh Weh, wieder solch ein Netzteil

Mit den Netzteilen hatte Braun sich Zeitbomben gebaut, also schon in 1972. Das hatte sich fortgepflanzt bis zum Beginn der 1980er Jahre. Ein Zuviel an Spannung wird Teils durch Widerstände und teils durch Transistoren verbraten. Das wäre ja ok, wenn der Weg der Abwärme besser eingeschätzt worden wäre. Und mit 230 Volt eskalierte das dann. Einige Bauteile wurden glühend heiß.
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