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Noch mehr Dual-Hifi - neben den Plattenspielern

In Rückblick könnte man sagen, hätten sie nur die Finger von den anderen "Sachen" gelassen. Doch zu der Zeit, als der Audio- und Hifi-Markt einbrach und (auch) Dual ernsthafte Probleme bekam, war jede Perspektive mit weiteren Produkten ein Lichtblick.

Aus der SABA Historie wissen wir, der dortige Versuch, in problematischen Zeiten auch noch bei Kühlschränken mitzumischen, (die Anfänge mit dem schwarz-weißen Fernsehen um 1953 und später nochmal um 1965 mit dem "bunten" Farbfernsehen waren sehr schwer) - also mit einem Produkt, von dem sie keine Ahnung hatten, das war ein sehr sehr teurer Flop. Die vom Stiefvater der Brunner-Schwer Söhne produzierten 40.000 SABA Kühlschränke wurden nach Angaben des späteren Chefs Hans Georg Brunner-Schwer als Komplettverlust abgeschrieben - sie waren unverkäuflich und wurden entsorgt.

Auch die BRAUN AG hatte mit eigentlich fachfremden Produkten so ihre Probleme, insbesondere mit Waschmaschinen und Kühlschränken und mit Schmalfilm- und Foto und auch mit den Fernsehern. Zum Glück kaufte BRAUN diese Fernseh-Chassis bei anderen Herstellern ein, die ihr Lehrgeld (bei der Entwicklung) schon bezahlt hatten.
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Irgendwann mußte auch bei DUAL ein Verstärker her - nur zur "Abrundung" des "Portfolios"

Und das war der CV1. Lesen Sie hier mehr über die DUAL Verstärker. Und dann lockte auch noch der Tonbandgeräte Markt. Die Stückzahlen von Grundig, die öfter mal von den speziellen Zeitschriften publiziert worden waren, die mußten ja jeden (Wettbewerber) neidisch machen.
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Anmerkung :

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  • Wegen des Verrisses dieser beiden Dual CV1 und CV2 Verstärker wurde ich heftigst kritisiert. Ich wisse die Hintergründe gar nicht. Das stimmt, doch als Rezensent oder sogar als Kunde ist es mir völlig wurscht, wer das alles - und vor allem "warum" - verzapft hatte.
    Es hatte in den Augen der externen Betrachter viel, sehr viel am Erscheinungsbild und am Renomé der Firma Dual kaputt gemacht. Es war ein sehr sehr unglücklicher Einstieg in die Elektronik. Es paßte einfach nicht, bei den Top-Plattenspielern die Hifi-Norm um ein Vielfaches zu übertreffen und bei den Verstärkern (dem CV3 und CV4) diese sowieso schon schwachbrüstige Norm 45500 gerade mal so zu erfüllen.

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Der "DUAL <-> Grundig" Deal . . . . per Handschlag

Das Dual Laufwerk in der Grundig Zarge

Doch bei Dual war das äußerst gefährlich, denn der Große MAX aus Fürth hatte einen (angeblich per Handschlag ungeschriebenen) Deal - also einen richtigen DEAL wie bei Al Capone oder der Mafia - mit den Gebrüdern Steidinger aus dem heiligen St. Georgen.

  • Und der Handschlag-Deal mit Max Grundig lautete (sinngemäß) ganz simpel : "Ich kaufe alle meine Plattenspieler bei 'Dir' und 'DU' machst mir bei Bandgeräten keine Konkurrenz."


Eigentlich war der "Deal" ganz einfach, bis dann mehrere Erkenntnisse den Mister 50% aus Fürth sehr sehr ärgerten. Die Dual Edelplattenspieler samt Zarge und System kosteten im Großhandel und auch bei den billigen "Boxenschiebern", also den Hinterhof-Händlern, weniger, als er für seine Dual Chassis (und auch noch ohne Gehäuse) in wirklich riesigen Stückzahlen bezahlte.

Grundig bekam fast 50% der gesamten Dual-Fertigung an Plattenspieler- Chassis geliefert. Und das waren laut unbestätigter Legenden an die 500.000 Stück pro Jahr !!! - ich glaube eher, es ging über Jahre.

Und dann tauchten mehr und mehr Dual Bandgeräte in den Schaufenstern der deutschen Radiogeschäfte auf. Eigentlich waren diese Modelle überhaupt keine ernsthafte Konkurrenz für die gewaltige Produktpalette des Max Grundig, denn verkauft wurden diese simplen Gurken eher selten, doch der unvermeidliche Eklat war da.

Es war eine so dämliche Entscheidung der Dual Führung, sich bei Schaub Lorenz ein solch mittelmäßiges und dazu noch konservativ häßliches Bandgerät bauen zu lassen und damit - vorhersehbar - den Max zu ärgern.

Max Grundig als unumschränkter Herrrscher seines Unternehmens
stoppte über Nacht die Abnahme jeglicher Dual- oder PE- Plattenspieler und schwenkte über zu Philips (das waren die Plattenspieler, die die deutschen Kunden wiederum nicht kaufen "mochten").
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Jetzt wurde es eng für Dual, sehr eng, zu eng

Wieder bietet sich ein historischer Vergleich an. Als 1964 fest stand, Deutschland West "bekommt" jetzt Farbe - und die soll im August 1967 eingeführt werden, kamen alle kleinen und mittleren Fernsehgerätehersteller in ernsthaften Zugzwang. (Und Dual hatte gar keine Fernseher.)

Die ganz Großen wie Philips/Valvo und Telefunken hatten einen gigantischen Vorteil, sie bauten bereits die schwarz-weiß Bildröhren für alle und entwickelten in den eigenen Labors vorab die neuen Farbbildröhren mitsamt der Ablenkeinheiten und der wichtigen Steuerelektronik, dem Hochspannungsnetzteil. Und Max Grundig als mit weitem Abstand größter Abnehmer im europäischen Markt war sowieso mit von der Partie. Er konnte die Bedingungen bestimmen, an denen die Bildröhrenhersteller nicht vorbei kamen.

Die kleineren Hersteller wie SABA, WEGA, Nordmende, Neckermann / Körting, Kuba, Graetz usw. wurden bezüglich fairer Bedingungen bei Know-How und Support recht stiefmütterlich behandelt. Man nannte das auch : Am ausgestreckten Arm verhungern lassen (- oder auch ausgetrickst). Heute würde das Milliarden-Strafen mit sich bringen, damals waren die Wettbewerbshüter noch nicht so weit. Der SABA Chef Brunner-Schwer hat das in seinem Buch sehr offen und anschaulich beschrieben, wie die Großen versuchten, ihn mit aller (Markt-) Macht auszutricksen.

Selbst die (damals) drei großen deutschen Banken waren in diesem makabren "Spiel" (oder auch Krimi) voll mit dabei. Sie hatten sich nicht mit Ruhm bekleckert, im Gegenteil. In 2018 im Rückblick kann man nur wieder feststellen, dieses unredliche Bankengehabe rächte sich bitter. Die Dresdner Bank erlosch in 2009 und die Deutsche Bank samt Commerzbank ist in 2018 in extremen Schwierigkeiten und fusionsreif geschwächt.

Und so brach bei SABA und vielen anderen kleineren Herstellern der Schwarz-Weiß Fernseh-Markt ein und die Farbgeräte waren noch nicht fertig, eine tückische fatale Situation. Grundig und Wega und SABA hatten eine größere bzw. ziemlich große Palette von nicht betroffenen Ausweichprodukten, die ihnen über die Runden geholfen hatten.

Und um wieder auf Dual zurück zu kommen,
Dual hatte mit den Plattenspielern eine gefährliche Mono-Kultur aufgebaut und es fehlte jetzt die Menge von 50% des Absatzes, um die benötigten restlichen Stückzahlen nach wie vor kostengünstig hinzu bekommen.
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Hier der Weg direkt auf die Seiten :

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