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Der Sony STR 6120/6200 - ein Spitzen-Receiver von 1969 bis 72

Im Juni 1971 - der STR 6200
1970 -gestanzte Beschriftung
Man sieht die US Netzbuchsen
damals SONY Hifi-Spitzenklasse
ein vorbildliches Innenleben
auch unten sehr aufgeräumt

Ab den Anfängen der 1970er Jahre verblaßte bei uns Hifi-Jüngern das Image der 2x7 Watt und 2x15 Watt Grundig- Hifi-Geräte und von Telefunken und SABA und WEGA und all den anderen deutschen Anbietern immer mehr, weil so gut wie alle "Japaner" deutlich mehr an echter RMS-Sinus-Dauerton- Leistung an (oder bei) 8 Ohm "erst mal" nur "versprachen".

Und in den frühen "Tests" in den wenigen Magazinen im Hifi-Bereich - aber vor allem in den USA - wurde glaubhaft belegt, daß das auch noch stimmte !! Also 2 mal echte 60 Watt Sinus gleichzeitig und bei allen Frequenzen von ganz unten bis ganz oben, das war für uns die Offenbarung an sich.
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1970 - "Glauben" war angesagt

Auch wurde uns glaubhaft vermittelt, daß die ganze Welt "nur" Lautsprecher mit 8 Ohm Nennimpedanz baute und daß darum die Endstufen ihre Dauerleistung bei 8 Ohm abzugeben hätten. So hielt ich Ausschau nach einem damals für mich erschwinglichen Edel-Receiver - natürlich von SONY.

Es war bei den angehenden Hifi-Jüngern bekannt, daß Akai, Onkyo, Kenwood, Sansui, Panasonic, Sanyo, Yamaha, Pioneer, JVC-Nivico, Toshiba und all die anderen 1970er Japaner nicht nur mit den Daten fürchterlich schummelten und nicht oder nicht ganz an die Qualität der SONY Produkte heran kamen.

SONY war damals nicht nur qualitativer Marktführer in Japan und USA. Die anderen Märkte wurden gerade erst "unter Feuer" genommen.
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Natürlich gab es Wettbewerb

Dieser SONY STR 6120 mußte sich schon mit dem neuen "Kenwood 7200" und dem dicken "SANSUI Eight" um die Loorbeeren "schlagen".
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Und die Deutschen ?

Aus Preisgründen waren die möglicherweise vergleichbaren deutschen Hifi-Geräte von Braun, Wega, Saba oder gar K+H Telewatt - vor allem in dieser Leistungsklasse - entweder nicht attraktiv genug oder einfach nicht erschwinglich.

Und daß die dünnen mickrigen 2 x 15 "DIN" Watt an 4 Ohm mit den schwachbrüstigen DIN LS-Steckern für anspruchsvolles Hifi ausreichen würden, diesen auch noch so lange und immer wieder wiederholt propagierten Schmarren fast aller deutschen Hersteller glaubten wir ab 1970 schon gar nicht mehr.
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Über 3000.- Mark, ui, das war teuer

Der SONY STR 6120, das hervorragend getestete Receiver-Flaggschiff von SONY, sollte im Hifi-"Fach- geschäft" stolze 3098.- DM (mit Nußbaumgehäuse in Frankfurt sogar 3198.- und manchmal auch noch mehr) kosten, . . . . . - aber über "andere" Quellen (damals war das natürlich nicht ganz legal - ist aber bereits mehrfach verjährt) kostete er jedoch nur verrückte und dazu unglaubliche (aus dem Dollar umgerechnete) ca. 1.200.- DM. Und das war dann (für diese Qualität) schon erschwinglich.

Der SONY STR 6120 und der spätere Nachfolger STR 6200F
sind von Chassis und Frontplatte her quasi identisch. Auch das UKW-Teil und der Vorverstärker sind baugleich. Vermutlich haben die Ingenieure durch den Einsatz neuer verbesserter (Feldeffekt-) Transistoren - verbunden mit einer etwas erhöhten Betriebsspannung - die Nennleistung von 2 x 60 Watt Sinus auf ca. 2 x 70 Watt Sinus "heraufgesetzt". Dazu wurden die neu "gestylten" geriffelten Alu-Knöpfe eingeführt. Das sind die marginalen Unterschiede - soweit sie uns bekannt sind.
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Mein SONY STR 6120 . . . . eine sehr "eigene" Geschichte . . .

einige SONYs bei uns im Labor

Der Preisunterschied im Jahr 1970 war nicht nur "relativ" gewaltig, er war "absolut" gewaltig. Das waren scheinbar unglaubwürdige, aber dennoch wahre Dimensionen von Preisunterschieden.

Dazu würde der STR 6120 mindestens 2 x 60 (echte) Watt (Sinus von 20-20-000 Hz) liefern ohne "wenn und aber" und er hätte ein hervorragendes UKW-Teil und dazu auch einen super Phonoeingang.

Und natürlich war alles aus edlem massiven Metall, - aus dickem poliertem und gebürstetem Aluminium, - die in die Frontplatte "geprägten" Bezeichnungen (also nicht nur aufgedruckt), die glänzenden Vollmetall ALU-Knöpfe und alle Schalter auch massiv, also alles war einfach nur "edel".

  • Nachtrag zu den massiven tollen SONY Frontplatten : Es waren diese dicken silbernen, gebürsteten und gestanzten ALU- Frontplatten, die die Haptik (ein später kreiertes "denglisches" Modewort) ausmachten, die Grundig erst 10 lange Jahre später in seiner 1979/1981er Edel-Hifi-Serie (aber viel zu spät und viel zu kurz) einführte.

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Dann war da auch noch das edle wuchtige "Walnut" Holzgehäuse .... - natürlich war es innen drinnen auch nur so eine Art Pressspan-Sperrholz, aber außen war es richtig gut - mit Edelholz furniert, schön gebeizt und dann auch noch "geölt". Es sah wirklich gewaltig aus und wir hörten alle "mit den Augen" mit.
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so ähnlich leuchtete die Skala des STR-6120

Und dann erst noch diese gediegene dezente grünliche schimmernde Skalenbeleuchtung, das war einfach super - man konnte stundenlang die allseits bekannten UKW Sender immer wieder aufs neue "suchen" - der 6120 hatte ein Ratio-Mitten-Instrument und dazu eine sehr handliche Feldstärke-Anzeige - und man konnte Minuten lang an diesem großen tollen satten Alu-Knopf (mit Schwungrad) drehen.

Das Bild stammt noch aus 1970 von vor der SONY-Zeit

"Irgendwann" 1970/71 war er dann "plötzlich" da - nämlich: ich mußte vorher "leider" doch noch etwas länger sparen ......

Und er "soundete" super, kraftvoll mit den beiden Wharfedale Dovedale Boxen (Dreiwege mit dickem großem Bass-Chassis) in meinen kleinen 14 Quadratmetern.

Das ging also richtig gut laut in der kleinen Bude, damals jedenfalls. Später konnte ich in ein größeres Zimmer (in meinem Elternhaus) umziehen und zwei Bose 901 mein Eigen nennen.

In 2008 konnte ich nicht umhin, (mit Bezug auf die verklärte Wahrheit der Erinnerung) wieder solch einen SONY STR-6120 (sogar in den USA) für ganz wenige Dollar zu ersteigern (also für "sehr sehr wenige" US $). Nach so vielen Jahren muß der aber erst in die Reihe gebracht werden. - Das kommt aber noch.
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Auf einer weiteren Folge/Unterseite gibt es jetzt Einblicke in das Innenleben dieses über 40 Jahre alten SONY Flagschiffs.

Es war schon ein tolles Gerät - verglichen mit dem, das uns die allseits bekannten einheimischen Hersteller "andienen" oder andrehen wollten - und hatte natürlich seinen Preis.
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