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Rückblick und Bewertung des Niedergangs der Japaner

Dez. 2022 - Auslöser für die Recherche des Verbleibs der großen und von uns alten Hifi-Fans bekannten und erlebten japanischen Namen und Hersteller war ein Geschenk aus Pfinztal - ein Pioneer VSX-859 RDS.

Anfänglich hatte nur die Stereo-Qaulität eines A/V-Receivers aus der Multimedia Szene von 1999 und 2000 interessiert. Es war der Anfang von immer mehr Mehrkanal Technologien und Erfindungen und jeder der verbliebenen Hersteller mußte THX und DTS und Dolby .... sonstwas in seinen Geräten abbilden.
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Ein Blick in das Innenleben ließ den Ingenieur staunen

Außen sieht man es nicht. Die güldene Optik sieht toll aus, verrät aber erstmal nichs über den Inhalt. Die damals sehr teure DENON 5-Kanal THX- Anlage hatte mich grenzenlos enttäuscht - aber nur von der Bedienung her !!. Dieser Pioneer hat alles wieder wett gemacht. Ich war sehr erstaunt, was die Ingenieure da alles reingepackt hatten und daß der Verstärkerteil dennoch hervorragend klingt.
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Fürs Labor gleich mal einen 2. VSX-859 preiswert bekommen

Nach den ersten Tests wurde ich immer neugierger, wie sie das alles gemacht hatten. Doch der zweite schwarze 859 hatte (hat immer noch) eine Macke, er braucht mit 250 Watt enorm viel Leerlauf-Leistung ohne Musik, der güldene nur 72 Watt. Also habe ich das Teil mal seziert, wo sie die Hardware (Tasten und Regler) durch Software ersetzt hatten und wie sie das gemacht hatten. Nach einer Probier- und Spielsession ging er dann gar nicht mehr. Mehr darüber steht auf der VSX-859 Seite.

Und weil es sich zufällig anbot, habe ich noch einen dritten VSX-859 sehr preiswert ergattert. Und der geht bislang auf anhieb und braucht auch nur 72 Watt mit leiser Musik.
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Zwei Fehler sind also in Arbeit

Der erste Fehler war und ist kritisch, weil die Lautstärke von fast 0 auf Maximum springt, wenn ich an dem Drehknopf gedreht hatte. Und bei Stereo macht er wirklich 2 x 100 Watt. Das war also nicht gut. Die beiden anderen VSX-859 haben diesen Fehler (noch) nicht. Nach der Reparatur des güldenen Receivers ist mir klar, wer die Lautstärke nur am Drehknopf und dann auch noch häufig verändert hatte, hatte das Probelm recht schnell. Man sieht es an dem Schmutzbefall der großen Kappe. Bei den anderen beiden (funktionierenden) VSX-859 waren die Lautstärke-Knöpfe ganz sauber.

Eine kurze Rechere im Internet sprach Bände. Bereits in 2006 hatte dieser Lautstärkesteller dicke Probleme und es gab kaum noch Ersatzteile. Jetzt haben wir 2022 und es gibt gar nichts mehr von Pioneer. Die ganze alte Firma Pioneer existiert nicht mehr und diese speziellen Inkrementalgeber mit der langen Achse sind so nicht mehr verfügbar. (Es gibt aber leidlich funktionierenden Ersatz.)
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Und am 15. Dez. 2022 - der "Härtetest" in Verkaufsplatformen

Es gibt in einem sehr bekannten Kleinanzeigenmarkt 35 Seiten mit Pioneer VSX Receivern aller Jahrgänge. Und Sie lesen viel zu oft oder fast immer : Sehr gepflegtes Gerät, immer liebevoll behandlt - was immer das bedeuten soll - alles wäre "voll in Ordnung" - nur bei der Lautstärke springt er ab und zu mal. Mit der fernsteuerung sei das kein Problem. - Nur wenige Anbieter merken ganz am Ende der Lobhudelei an, daß die Lautstärke sich gar nicht mehr regeln lasse, aber eine Reinigung des Potentiometers das bestimmt reparieren würde. - Die etwas einfältigen Scheiberlinge haben alle gar nicht realisiert, daß es in den Receivern der letzen 30 Jahre - fast aller Hersteller - keine Potis mehr gibt. Es sind über all diese Inkrementalgeber drinnen.
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Und jetzt die Konkurrenz abgeklappert

Von YAMAHA Receivern und Verstärkern weiß ich schon seit Jahren, daß die sich mal fürchterlich ins Knie geschossen hatten und an die hunderttausend Stereogeräte den gleichen Fehler drinnen hatten. Der Eingangswahlschalter (von ALPS) schaltet die Kontakte nicht mehr.

Dann bekam ich einen dicken schweren (schwarzen) ONKYO Vollverstärker geschenkt, der spinnt - sagt der Spender. Dort fing der Eingangswahlschalter an, wie wild zu rotieren, auch ein Teil von ALPS.

Und jetzt der Pioneer Edelreceiver VSX-859 mit solch einem Drehgeber, der die Kunden nicht nur verärgert, sondern auf lange Zeit vertrieben hatte.

Und so habe ich nach Pioneer VSX gesucht und nach Harman/Kardon AVR und nach anderen. Und überall treten bei den Geräten ab 1998 die Fehler mit dem Lautstärkesteller / Inkrementalgeber auf.
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Nicht nur der Fehler, auch die Sprüche sind interessant

Daß diese Kontaktprobleme bei ALPS anscheinend schon seit 1985 bekannt waren, hat die großen Hersteller nicht davon abgehalten, etwa andere alternative Produkte oder andere Hersteller auszuwählen. Auch hätte ich als europäischer Kunde gedacht, daß dann von solchen neuralgischen Teilen ein ausreichender Vorrat an die Niederlassungen verschickt worden wäre. Doch dort hieß es (zu "Lebzeiten" dieser Firmen) - diese Geräte wären zu alt und sie werden nicht mehr repariert. Das mit dieser vorprogrammierten Wegwerfgesellschaft hat das Image der großen Japaner nachhaltig gestört.

Doch die rhetorische Kreativität der Verkäufer auf allen Platformen ist grenzenlos. Sehr viele halten die Käufer einfach nur für einfältig, dämlich oder sogar für ziemlich blöd.
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Jetzt kann man darüber lächeln, doch das färbt so langsam auch ins Geschäftsleben ab und das ist langfristig gefährlich. Die Glaubwürdigkeit sinkt zusehens. In vielen ernsthaften Artikeln in der FAZ oder im Handelsblatt wird über den fabrikneuen China-Müll referiert. Und leider kommt dann immer wieder der Spruch :
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  • "Was wollt "Iihr" denn, wir verkaufen doch ...." - noch .............

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