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Der (Cannon-) XLR Stecker ist erstaunlich alt .....

Nur einer der US Kataloge von 1962
Dies sind 1962er Bilder aus der Steckvenbinder-Auflistung

..... und man könnte wieder mal sagen - es ist typisch Deutsch - jedenfalls unsere Ignoranz gegenüber dem internationalen Markt und dessen Macht. Man hätte es "riechen" können.

(von Gert Redlich im Januar 2015)

Das trifft nämlich neben dem beinahe professionellen XLR-Stecksystem auch auf den sogenannten (ehemals von RCA Ende der 1940er Jahre eingeführten lowcost) RCA Phono-Stecker zu, das ist der heute überall gängige "Cinch"- Steckverbinder.

Beide Stecksysteme stammen aus den ganz frühen 1950er und 1960er Jahren und wurden von Amerika aus weltweit verbreitet. Der RCA Stecker ist nach letzten Informationen noch deutlich älter, er stammt bereits aus den Jahren um 1930.

Man kann jetzt natürlich argumentieren, daß wir (Deutschen) damals noch nichts von den Japanern lernen konnten, weil die (vermeintlich) noch gar nicht so weit waren (wie wir ?).

Doch heute in 2015 im Rückblick - nach dem Lesen des Buches von Akio Morita, dem Gründer und Chef von SONY, - fällt das (eigene) Urteil über unsere deutsche Ignoranz vernichtend aus.
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"Die Japaner" hatten verstanden, wer den Standard setzt ....

Der typische 3-pol XLR-Stecker
mit massiver Verriegelung
XLR Kabel zusammen gekuppelt
englische Grundig Bandgeräte
mit DIN Buchsen - ganz schlimm
es gab auch 4polige XLR Verbindungen
und 5polige XLR Verbindungen

Denn die Japaner - allen voran Akio Morita, der (Mit-) Gründer von SONY - hatten Mitte der 1950er Jahre ganz pragmatisch die Größe ihrer kleinen Insel mit dem Rest der Welt verglichen und - weit abseits des historischen kulturellen japanischen Denkens - wertneutral festgestellt, daß es keinen Sinn macht, gegen den Rest der Welt wirtschaftlich (und auch schon gar nicht mehr militärisch) ankommen (oder ankämpfen) zu wollen.
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Die Japaner gaben bereits Mitte der 1950er Jahre in ihren Industrien die Losung aus:
Baut genau das, das die Kunden dort in den Ländern haben wollen.

Und die Japaner nahmen den amerikanischen Markt zuerst "aufs Korn".

Jedoch die deutschen Hersteller glaubten, das anders (besser) zu machen und auch zu können !! Bei den deutschen Autos hatte es (auf dem Weltmarkt) ja auch geklappt. Warum sollte es bei Radios, Hifi- und den Tonbandgeräten nicht klappen?
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Es hatte natürlich nicht geklappt .....

Diese komischen 3- und 5-poligen "Deutschen DIN Verbinder" wurden mühsamst akzeptiert, jedenfalls damals, als es noch keinen IBM PC gab. Dessen Tastatur hatte - und das war ganz erstaunlich - diesen deutschen DIN Stecker - aber erst 30 Jahre später.

Weder Grundig noch BRAUN und schon gar nicht SABA und die kleineren hatten weltweit irgendeine Marktbedeutung. Bei den Bandgeräten räumte Willi Studer mit den Revox/Studer A77 Bandgeräten sehr erfolgreich den Weltmarkt ab, Telefunken mit ganz bestimmt gleichwertigen - vielleicht sogar leicht besseren - Produkten hatte keine Chance, mit diesem deutschen Marketing und dann noch mit Groß-Tuchel Steckern schon gar nicht.
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DIN-Buchsen und -Stecker waren in den USA um 1960 nicht mal ein "Lacher" ...

Inzwischen (es war vor 2010) habe ich mit mehreren fast 90 jährigen Amerikanern gesprochen (telefoniert), die uns wirklich absolut freundlich gesonnen sind (bzw. waren). Deren "Nachkommen" wohn(t)en übrigens (10 Jahre lang) direkt neben uns.

In den 1960er Jahren haben die damals jungen (männlichen) Amerikaner unsere neuen Grundig Bandgeräte ungläubig bestaunt und bewundert, doch diese komischen 5poligen Buchsen waren ihnen völlig suspekt.

Dafür gab es dort in en kleinenund großen Elektronik-Ketten wie Tandy Radioshak keine Verbindungs- oder Anschluß-Kabel und die beigelegten Kabel oder Adapter paßten nicht so richtig und so haben sie dann eben (diese tollen deutschen Bandgeräte doch) nicht gekauft.

So einfach war das damals. Und so ist es heute noch.
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