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Die allermeisten Widerstände haben einen festen Wert

Ein Festwiderstand
Ein Drehwiderstand

Auch wenn Widerstände von Hand oder elektrisch einstellbar sind (Drehwiderstände oder Schiebewiderstände), haben sie nach der Einstellung einen festen Wert, der sich nur durch Erwärmen ganz leicht erhöht oder durch Abkühlen leicht erniedrigt.

Es gibt aber auch Widerstände, die ihren ursprünglichen ohmschen Wert mit der veränderten Temperatur absichtlich und dazu deutlich verändern. Diese NTC oder PTC Widerstände nutzen wir in der Technik der Netzteile, um Einschaltströme zu begrenzen (und in analogen Audio-Verstärkern Temperatur- schwankungen auszuregeln). Dennoch haben wir nach einer ganz kurzen Anlaufzeit wieder die nahezu volle Stromstärke zur Verfügung.

Bei den größeren Trafonetzteilen, bei großen Schaltnetzteilen und bei großen "dicken" Trafos ohne weitere Elektronik hinten dran sind die Einschaltströme überhaupt nicht mehr trivial. Während bei einem "dicken" Trafo "nur" das Magnetfeld aufgebaut werden muß, sind bei den nachfolgenden Kondensatoren die Ladungen leer und diese Kondensatoren wirken fast wie ein Kurzschluß, bis sie mehr oder weniger schnell wieder ihre Ladung erhalten haben.
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Der NTC (negative temperatur coefficient) Widerstand

Er sieht recht unscheinbar aus  - wie ein mattschwarzer Scheiben- kondensator und hat meist zwei dickere Füßchen. Je nach maximal erlaubter Stromstärke löten wir den NTC direkt in die Anschlußleitung der 230 Volt Buchse.

Beim (erstmaligen) Einschalten (nach einer längeren Betriebspause) fällt die gesamte Netzspannung an diesem NTC mit zum Beispiel 20 Ohm für wenige Bruchteile einer Sekunde ab und der NTC erwärmt sich natürlich schlagartig und erniedrigt auch sofort seinen ohmschen Wert. Der nachfolgende Trafo und der/die Kondensatoren werden dabei erträglich langsam initialisiert (= aufgeladen).

Natürlich kann man das auch mit noch mehr Technik lösen, wie in den ganz dicken Multimedia Receivern von Harman-Kardon und auch in dem riesigen BOSE 1800 Verstärker. Dort sind zwei 10 Ohm / 30 Watt Hochlast-Widerstände in der Netzzuleitung fest eingeschleift, die nach ca. 1/2 Sekunde mit einem Starkstrom-Relais überbrückt werden.

Der Aufwand der zeitverzögerten Zu-/Einschaltung dieses Relais ist natürlich höher. Der Vorteil ist, es liegt später auch kein kleinster (klangverschlechternder) Widerstand mehr in Reihe mit dem Transformator.
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Bei Schaltnetzeilen und Stelltrafos ist es kein Problem

Unser Beispiel der RT5 von Grundig
hier die nachgerüsteten NTCs

aus der gleichgerichteten NBei den Schaltnetzteilen aller Art wird die zu liefernde(n) Ausgangsspannung(en)etzspannung - die vorher aber nochmal in eine steuerbare 200 kHz Spannung gewandelt wird, neu erzeugt und über die variation dieser Frequenz hochgenau geregelt. Also ob die Eingangsspannung bei Belastung in die Knie geht (oder nicht), ist letztendlich unwichtig. Die Ausgangsspannung ist oft auf 1% (oder besser) genau - von Leerlauf bis Vollast.

Bei den Stelltrafos mit oder ohne Trennwicklung ist der kleine Spannungsabfall an dem NTC auch relativ unwichtig, da man seltenst die zum Test oder zur Reparatur angeschlossenen Geräte unter Vollast betreibt.

Allermeist ist es wichtig, Geräte, die lange unbenutzt herumstanden, langsam von 0 Volt wieder bis 230V hochzufahren, damit sich lange entladene Kondensatoren wieder aufladen können.
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Die Kurzzeit Wärmebelastung hält sich auch in Grenzen, denn mit zunehmendem Strom und zunehmender Erwärmung verringert sich ja der Widerstand ganz erheblich und somit sinkt die dort verbratene Verlustleistung wieder ab.
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Hier geht es zu der Stelltrafo-Seite-
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