Grundsätzliches zu jeder Art von "Widerständen"
Widerstände braucht man ganz allgemein in elektrischen oder elektronischen Geräten, um Spannungen linear und frequenzneutral zu reduzieren oder Ströme zu begrenzen.
Bei modernen elektronischen Schaltungen muß man ganz genau hinsehen, ob man diese kleinen Teile überhaupt noch erkennt. Und in den ganz ganz modernen Mobiltelefonen oder Tablet-Computern sieht man sie fast gar nicht mehr, so klein sind sie geworden.
Die "Last-Widerstände" - Grundsätzliches zu dieser Art von Widerständen
Richtig große Lastwiderstände brauchte man damals, um Spannungen und Ströme zu begrenzen und die überflüssigen Werte (meist kurzzeitig) in Wärme umzuwandeln.
Diese Art der Spannungs- oder Stromkontrolle rührt aus einer Zeit her, als es noch gar keine oder nur ganz wenige Technologien gab, diese "Ziele" (bzw. Notwendigkeiten oder Funktionen) nahezu verlustfrei zu erreichen.
Prinzipiell ist es totaler Unsinn, ein "Zuviel" an Spannungen und/oder Strömen in Wärme (-Leistung) umzuwandeln - also zu "verbraten". Das war schon immer eine üble und teure Krücke der Technologie von damals, die Heute (in 2010) zum Glück überholt ist.
Seit Ende der 1970er Jahre werden die Spannungen bedarfsgerecht in der jeweilgen Höhe erzeugt und nicht mehr durch Spannungsreduktion mit Lastwiderständen. Alleine bei hochwertigen Audioverstärkern birgt das eine ganze Menge an Qualitäts-Problemen, sodaß dort mit elektronischen analogen Spannungsreglern diese Funktion ermöglicht bzw. ersetzt wird.
.
Der nächste Absatz unten drunter ist leider "FALSCH" !
von Gert Redlich im Sommer 2017 - Ich muß zu meiner Schande gestehen, ich wußte es nicht. Im Nachlass des Wolfgang Hasselbach befinden sich zwei recht dicke Informations- Broschüren von Roederstein, dem großen deutschen Hersteller von Kondensatoren - und sogar eine aus 1966 und die andere aus 1979.
Es steht alles genauestens drinnen, nämlich auch die Schwächen der Tantal Elkos und natürlich auch deren Qualitäten. Und dort steht es wirklich ganz genau und ausführlich.
Nimmst Du Tantal, mußt !! Du auf jeden Fall die Spannungsversorgung über einen Längswiderstand anbinden. Wenn ein Tantal stirbt, macht er einen irreparablen Kurzschluß.
Die "normalen" Elkos reparieren sich selbst oder machen zumindest keinen Kurzen mit gewaltigen Strömen. Der Längswiderstand muß den Maximal-Strom begrenzen. Deshalb haben die Ingenieure von Grundig die Vorstufen mit Längswiderständen versorgt. Die hatten offensichtlich diese 1966er Roederstein Broschüre genau gelesen.
.
Eine falsche Aussage oder vermeintliche Erkenntnis : Wenn Sie in "Vorverstärkern" Lastwiderstände sehen, sehen Sie echte Kontruktionsfehler - die gehören dort nicht hin. (das ist falsch!)
Das Gleiche gilt natürlich auf für Tuner aller Art. Besonders aufgefallen war mir das in einem Grundig Vorverstärker XV5000, als ich mit der Nase über dem offenen Gerät nach Verbranntem gechnuppert habe und an mehreren Stellen heiße Lüfte aufstiegen und mir entgegen kamen.
Der Schaltplan offenbarte leider ein prinzipielles Murks-Design (meine Meinung). Da werden aus den angelieferten 70 Volt erst 53 Volt elektronisch stabilisiert (gut und richtig) mit einer deutlich fühlbaren Verlustwärme von mehreren Watt (unglücklich). Das Kühlblech glüht nämlich fast. Dann werden aus den 53 Volt per Lastwderstand 35 Volt "gemacht" (also verbraten) und dann die 35 Volt an mehreren Stellen per Lastwiderstand nochmal auf 19 und 15 Volt reduziert (also nochmals verbraten).
Das ist Murks und das war auch damals bereits Murks. Es war einfach nur billig, mit einer einzelnen Trafo-Sekundär- wicklung eine einzelne Spannung (70 Volt) zu erzeugen und für die unterschiedlichen Versorgungsspannungen den überflüssigen Rest an Spannung einfach zu verbraten.
Schaun wir in den SONY DTC 55 ES (ein DAT Recorder) und in den SONY CDP 557 ES (ein früher Spitzen-CD-Player) rein. Sony erzeugt 10 verschiedene Spannungen unter Vermeidung von fast jeder unnötigen Wärmeentwicklung - zugegeben - es war 10 und 15 Jahre später.
.
Der obige Artikel ist leider falsch !!!
Inzwischen finde ich immer mehr - auch moderne - Geräte, die nach wie vor mit Lastwiderständen einem möglichen Kurzschluß von defekten Tantal-Kondensatoren vorbeugen.
So in einem Yamaha 5-Kanal Zusatzverstärker von 1994.
Wo werden Lastwiderstände wirklich gebraucht ?
Es gibt natürlich Schaltungen und Anwendungen für dicke Lastwiderstände. Solch ein Lastwiderstand kann hohe Ströme kurzzeitig begrenzen, in Walzwerken die Anlaufströme großer Motoren zum Beispiel. Auch bei ganz dicken Endstufen hängt für ganz kurze Zeit ein 5 Ohm Widerstand in der 230 Volt Zuleitung, der dann (nach einer halben Sekunde) von einem Relais überbrückt wird. So fliegen nicht bei jedem Einschalten die 16A Sicherungen raus, wie anfänglich bei dem dicken Bose 1801 Verstärker.
An dicken Lastwiderständen kann man Leistungen labormäßig genau messen. Bei der Messung von dicken Hifi-Endstufen werden oft zwei 8 Ohm / 1% / 250 Watt Widerstände als Ersatz-Last für die 8 Ohm Lautsprecher benutzt. Die Lautsprecher-Chassis würden das auf Dauer erstens nicht aushalten und Gehörschäden gäbe es auch noch.
Solche vergleichbaren Meßergebnisse geben zumindest einen Anhaltspunkt, ob ein Verstärker seine Leistung an den verschiedensten Frequenzen entsprechend dem Hersteller-Datenblatt abgeben könnte. Übrigens : Diese beiden 250W Lastwiderstände müssen natürlich bei Dauerbelastung auch gekühlt werden. Mehr darüber steht auf dieser Seite.
Bei den Voll-Profis in den Entwickler-Labors von Netzteilen und anderen elektronischen Geräten zum Beispiel werden natürlich keine ganzen Vorrats-Schränke an verschiedensten Lastwiderständen mehr aufbewahrt, vielleicht noch ein einziger hochgenauer Messwiderstand, ein Vergleichs-Normal.
Dazu gibt es inzwischen ganz spezielle und sehr teure hochgenaue elektronisch regelbare Lasten, bei uns zum Beispiel ein solches Gerät von Zentro Elektrik.
Damit kann ich Last-Ströme bis max. 99 Ampere bei max. 75 Volt einstellen und Gleichspannungs- Belastungen bis insgesamt 500 Watt simulieren. Doch das geht nicht für 50 Hz Wechselspannungen und schon gar nicht über alle Frequenzen und ist darum für Audio-Meßreihen nicht geeignet.
.
.