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Ein paar Hintergründe des US-Magazines "High Fidelity"

die erste Ausgabe 1951

Übersetzt aus dem "Amerikanischen" im April 2019 - Auch wieder durch Zufall habe ich aus einer amerikanischen History-Seite einen ganz langen Hintergrund-Artikel über den Gründer und ersten Herausgeber des US-"High Fidelity" Magazins - Milton Blake Sleeper - gelesen.

Das Auf und Ab und die Querelen hinter den Kulissen kamen mir irgendwie sehr bekannt vor. Als Karl Breh im Herbst 1984 nach dem Ende seiner "Hifi-Stereophonie" (im Dez. 1983) bei "stereoplay" die Chefredaktion übernahm, gab es auch eine ziemlich schnelle Art von (unfreiwilliger und doch freiwilliger) "Ausgliederung" mit einem neuen Hifi-Magazin (Hifi-Vision im Heise Verlag Hannover), das natürlich auch aus dem Frust heraus ein Wettbewerber zu stereoplay und AUDIO war.

Inzwischen tauchen immer mehr solcher hintergründiger Rückblicke hinter die Kulissen der Hifi-Firmen und Hifi-Verlage auf. Wenn wir das alles früher gewußt hätten . . . . .

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Milton Blake Sleeper - FM-, TV- und High-Fidelity-Pionier.

Eine biographische Übersicht von Jeffrey K. Ziesmann - ohne Datum. (vermutlich nach 2005)
Anmerkung :
Teilweise automatisch übersetzt und dann von Hand korrigiert.
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Jeffrey K. Ziesmann blickt zurück . . .

Je nachdem, wie Sie es betrachten, hatte ich die glückliche oder unglückliche Erfahrung, in einer FM-Radio Station (= UKW-Radio) zu arbeiten, bevor FM Allgemeingut geworden war. Als Karriereeinstieg hatte ich ab 1973 bei meheren FM-Sendern angefangen. Tatsächlich habe ich erst 1981 mit einem AM-Sender gearbeitet. Diese ersten sieben Jahre waren interessant. Es dauerte nämlich etwa elf Jahre, bis ein UKW-Sender 24 Stunden am Tag auf Sendung war. Irgendjemand verkaufte FM-Konverter über den Sender direkt an die Zuhörer, um zu versuchen, FM-Sets in den frühen 70er Jahren in die Autos zu bringen.

Die frühen FM Sender in den USA

Verstehen Sie das nicht falsch. Diese "Einrichtungen" waren entweder vernachlässigte Stiefkinder von AM-Stationen oder unabhängige (finanziell blutarme) Unternehmen, die zu einigen ziemlich radikalen Geschäftsmodellen gezwungen waren, um zu überleben. Und dies waren keine kleinen Markt-Nischen - sie waren überall in den Top-25-Metro-Zonen.

Das hier vorausgeschickt, wusste ich, dass es bereits in den 1940er und 1950er Jahren viele UKW-Sender gab. Ich fragte mich, wie ein Medium, das der AM-Technik eindeutig überlegen war, ein solches Schicksal hatte erleiden können, und ich wollte die Geschichte des UKW kennenlernen.

  • Anmerkung zu FM (UKW) in USA : Die Radio-Sender im Allgemeinen unterlagen der Kontrolle der FCC, einer staatlichen Behörde ähnlich unserer Regulierungsbehörde in Deutschland. Und diese frühen US-UKW-Sender sendeten (testweise) in einem anderen Frequenzband als wir es heute haben. Die Frequenzen gingen damals von etwa 44 MHz bis etwa 80 MHz. Das wurde nach 1946 per Verordnung (Gesetz) auf die heutigen UKW Frequenzen von 88 bis 108 MHz verlagert.

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Es gab fast keine Informationen über diese "FM"- Technik

Als ich danach recherchierte, entdeckte ich schnell etwas anderes. Es gab sehr wenig Informationen über das frühe FM. Die AM-Geschichte war einfach. Es gab viele Bücher und Zeitschriften zur Geschichte von AM. Das Crosley Empire war ebenso gut dokumentiert wie die großen "Netzwerke" (Networks = das sind die Senderkettten der US- "Rundfunkanstalten").

Aber FM war eine andere Geschichte.
Ich fand heraus, dass FM nur in Monats-Zeitschriften erwähnt und beschrieben wurde. In diesen Veröffentlichungen wurde die Geschichte von FM aufgezeichnet, als sie stattfand, aber es gab einfach nicht genug Interesse an der Entwicklung von FM, als dass jemand die Informationen zu diesem Thema in Büchern zusammengestellt hätte.

Eine mir bekannte Zeitschrift war die "High Fidelity" (ab 1951). Die örtliche Bibliothek hatte ein Abonnement, das auf Band 1 Nummer 1, April 1951, zurückgeht. Auf diesen Seiten begann ich, etwas über das frühe FM zu lernen.

Die Artikel und die ganze Zeitschrift - Milton B. Sleeper

Die Artikel und die gesamte Zeitschrift "High Fidelity" wurde oft von (nur) einem Mann - Milton B. Sleeper - gechrieben.

Impressum So lernte ich Sleeper und seinen Hintergrund kennen. Im Jahr 1954 verschwand imder "High Fidelity" auf einmal sein Name als Herausgeber. Ich habe an dieser Tatsache zwei Dinge bemerkt. Erstens begann die Berichterstattung über UKW-Radio abzunehmen und zweitens mochte ich die Zeitschriften ohne ihn nicht mehr so sehr, denn er schrieb dort keine Artikel mehr..

Die "High Fidelity" verwandelte sich in einen pseudo-snobistischen klassischen Musik- Laber-Lappen, dessen Hifi-Ausrüstung - also die Hifi-Geräte - lediglich als Möglichkeit zum Hören von Opern diente.

Ich schätze diese Musik bis heute weitaus mehr als die meisten, aber als Sleeper da war, zielte das Magazin darauf ab, jede Art von Musik in der HiFi-Anlage anzuhören, anstatt die Überlegenheit eines Typs über einen anderen zu übertrumpfen. Weitere Nachforschungen führten mich zu seiner zweiten Audio-Publikation, dem neuen Magazin "Music At Home".

Wer war dieser "Milton B. Sleeper" ?

Milton Blake Sleeper wurde 1896 in Illinois geboren und verbrachte sein gesamtes Erwachsenenleben in und um Great Barrington, Massachusetts. Er war zweimal verheiratet und hatte 1930 von seiner ersten Frau Ann Farris zwei Kinder. Diese Ehe scheiterte. Ann Farris lebte noch bis 1971.

Die zweite Frau von Sleeper, Ethel Mary Vonasek Sumi Sleeper, wurde 1907 geboren und lebte noch bis 2004. Sie war eine gelernte Krankenschwester, deren erster Ehemann im Zweiten Weltkrieg verunglückt (oder gefallen ?) war. Sie heiratete Sleeper (jetzt 46 Jahre) im Jahr 1942. Laut ihrem (späteren) Nachruf unterstützte sie Sleeper bei „seinen verschiedenen Radio-, Fernseh- und Audio- Magazinen in Great Barrington und New York City". Darin wird auch erwähnt, dass ihre beiden Stieftöchter, Sara und Mary Sleeper, bereits vor ihrem Tod (also vor 2004) verstorben sind.

Sleeper war im Jahr 1914 gerade 18 Jahre alt gewesen, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Obwohl es keine Aufzeichnungen über seinen Militärdienst gibt, schreibt er Jahre später, dass er in Lee DeForests Laboratorium (Anmerkung : Der hatte die Elektronenröhre zeitgleich mit Lieben erfunden) an einer Technologie arbeitete, mit der die ersten militärischen elektronischen Flugzeugnavigationssysteme gebaut werden sollten. Elektronik war also schon früh seine Leidenschaft.

Das Internet enthält Artikel von ihm in längst vergessenen Zeitschriften über frühere Radio- und Schaltungsbau-Datierungen aus dem Jahr 1914. In Zusammenarbeit mit "Pilot Radio" entwarf er einen frühen hochentwickelten regenerativen Kurzwellenempfänger namens "The Wasp", der in der Kurzwellenempfängertechnologie als wegweisend angesehen wurde.
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1919 - die "General Apparatus Company"

Bereits 1919 gründete Sleeper die "General Apparatus Company", die er 1922 in "Sleeper Radio" umbenannte. Er übergab die Leitung des Unternehmens seinem Bruder Gordon C. Sleeper und besuchte dann England. Während seiner Abwesenheit bekam das Unternehmen finanzielle Schwierigkeiten. Bis 1923 zog Milton alle seine Anteile zurück und verkaufte sie, wobei er seinem Bruder die Schuld am Unglück der Firma gab.

Gordon Sleeper machte aber weiter, verkaufte für fast eine Million Dollar Unternehmensaktien und sicherte sich einen Vertrag mit "Music Master" in Höhe von einer Million Dollar, um deren Radio-Empfänger herzustellen. Music Master ging aber pleite und Gordon Sleeper hatte nur den wertlosen Vertrag. Das Unternehmen wurde schließlich an "Temple" verkauft, einen Hersteller von Lautsprechern, der dann etwa 1930 bankrott war.

Das war das Ende von Sleeper als Markenname für Audio-Geräte, aber es reichte aus, um eine lebenslange Kluft zwischen den Brüdern zu schaffen. Gordon kehrte zum gewerblichen Versicherungsgeschäft zurück. Milton war bereits mit Schreiben, Veröffentlichungen und Design zurückgekehrt und betonte seinen Lesern vorrangig, dass er keinerlei Verbindung (mehr) zu "Sleeper Radio" hatte.
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Major Edwin H. Armstrong, ein Freund fürs Leben

Inmitten dieses persönlichen Tumultes und der Großen Depression bildete Sleeper eine lebenslange Freundschaft mit Major Edwin H. Armstrong. Es ist richtig zu sagen, dass das Radio, wie wir es kennen, ohne die technischen Beiträge von Armstrong nicht existieren würde. Er war der Erfinder des regenerativen AM-Schaltkreises, der das Radiohören von Kopfhörern auf dem Dachboden zu den Lautsprechern im Wohnraum und UKW übertrug.

Sleeper erkannte sofort die Überlegenheit von Armstrongs FM-Methode gegenüber der Standardband-AM-Rundfunkübertragung und wurde ein begeisterter Anhänger. Dies führte zur Gründung der "FM Company" im Jahr 1942 und der Veröffentlichung des FM (später FM/TV) Magazine. In Anbetracht der Tatsache, dass Sleeper speziell für die Erfindung von Edwin H. Armstrong eine Publikation ins Leben gerufen hatte, überrascht es nicht, dass die beiden Männer Freunde wurden.

1942 - die erste FM-Sendung vom Empire State Building

Sleeper war ganz dicht dabei, als Armstrong 1942 zusammen mit RCA die erste UKW-Sendung vom Empire State Building demonstrierte. Er erhielt dafür einen von Armstrongs "REL 646"- Tunern als Geschenk. Dieser Tuner erscheint auf der allerersten High-Fidelity Cover-Seite.

Das FM-Magazin beschrieb den Aufbau mehrerer alter FM-Sender. FM war auf dem Weg, sich zu etablieren, als wegen des Zweite Weltkriegs der Senderbau und die Empfängerproduktion gestoppt wurde. Nach dem Ende der des Krieges unterstütze /begleitete Sleeper Edwin H. Armstrong bei dem Protest gegen die FCC-Entscheidung zur Umplazierung von FM (UKW) auf das 88 bis 108 MHz-Band.

1946 - das neue FM im 88 bis 108 MHz-Band

Beide Männer verstanden, dass der Umzug (in den neuen Frequenzbereich) alle bestehenden FM-Empfänger und FM-Sender überflüssig (obsolet) machen würde - aus Sicht der Firmen und des Geschäfts und des Publikums eine komplette Katastrophe.

Aus technischer Sicht haben sie verstanden, dass es für die neuen Frequenzen nochgar keine Sendegeräte gibt und dass die Ausbreitungseigenschaften / Reichweiten von FM nicht gut verstanden würden.

In dieser Hinsicht lagen sie richtig - die neuen FM-Frequenzen sind den alten bis heute unterlegen. Sie erfordern mehr Sendeleistung zum Abdecken eines Sende-Gebietes und sie sind anfälliger für Geländeprobleme wie Berge und Täler. Troposphärisches Eigenschaften, die die (alten) FM Übertragungen jeden Sommer in vielen Gegenden geplagt hatten, waren in dem alten Band anscheinend fast völlig abwesend.

Trotzdem stürmte die FCC voraus und erzwang im neuen FM-Bereich, alles von Grund auf neu aufzubauen. Die ersten neuen FM-Tuner waren aber nicht empfindlich genug und die Hörer schienen nicht zu verstehen, dass sie jetzt eine Antenne für UKW brauch(t)en.

Der Starrsinn bedeutete das Ende für Armstrong

Dann kam das Fernsehen. RCA, die zusammen mit CBS alles getan hatte, um die FM-Entwicklung (im Radio) zu unterdrücken, und um ihre 50.000 Watt-MW-Sender mit ihrem Wettbewerbsvorteil zu erhalten, setzte das FM-System für Fernsehton ein.

Die daraus resultierenden Patentverletzungsverfahren und die mangelnde Bereitschaft von Armstrong, die Streitigkeiten beizulegen, führten schließlich zu seinem Selbstmord.

Der FM-Istzustand in den USA Ende 1950

Der alles zusammenhaltende Effekt für FM bestand darin, dass zwischen 1951 und 1956 hunderte von FM-Sendern den Betrieb dauerhaft eingestellt und ihre Lizenzen an die FCC abgegeben haben, weil sie der Ansicht waren, dass diese wertlos sind. In diesem Umfeld setzte sich das "FM Magazine" fort und konzentrierte sich auf FM-Zweiwegekommunikation und auf gelegentliche Artikel zu überlebenden kommerziellen FM-Sendern und den FM-Charakter des Fernsehtons.

Dies war der bedauerliche Zustand der High-Fidelity Qualitäts-Sendungen zum Ende 1950. Andere Medien würden Artikel über die Entstehung des HiFi-Booms anstelle des Hifi-Radios bringen.

Columbia Records hatte 1948 die LP-Platte mit ruhigen Oberflächen und einer großen Auswahl eingeführt. Zuvor hatten Pickering und GE innerhalb weniger Wochen die ersten magnetischen Phono-Tonabnehmer eingeführt.

Tape hatte sich als Mastering-Medium im Tonstudio etabliert. Bandeinheiten für zu Hause begannen zu erscheinen.

Es gab da eine Zeitschrift "Audio Egineering"

Es wurden bessere Verstärker mit weit weniger Verzerrungen hergestellt, und Paul Klipsch, der im winzigen Hope, Arkansas, arbeitete, stellte einen breitgefalteten Hornlautsprecher her, der von ihm patentiert worden war.

Das Klipschorn verkleinerte die Größe des Lautsprechergehäuses so weit, dass die Installation im normalen Wohnzimmer praktisch möglich ist.

Hier gab es eine Zeitschrift, die all dies behandelte. Es war die "Audio Egineering". Der Name wurde später auf nur noch "Audio" verkürzt. Damals war es eine Zeitschrift für den professionellen Tonmeister. Audio hatte bald ein zweites Publikum, frühe Hobbyisten, die eine bessere Klangqualität in ihren Häusern erzielen wollten.

Sleeper dachte, dass eine Zeitschrift mit weniger technischem Charakter, die sich mit der Hobby-Seite von Audio befasste, so wie es der Durchschnittsverbraucher verstehen könnte, einen Markt finden würde. Er war 1951 bereits 55 Jahre alt, aber er war offensichtlich nicht bereit, sich vom Verlagswesen oder UKW-Radio zu entfernen. Stattdessen wurde geplant, im April 1951 eine neue Veröffentlichung namens "High Fidelity" zu veröffentlichen.

Angefangen hatte er ganz alleine

Als "High Fidelity" in den Markt eingeführt wurde, kam Charles Fowler dazu. Fowler kannte das Zeitschriften-Geschäft und war in Harvard ausgebildet. Zuvor war Roy Allison, der später als Moderator berühmt werden sollte, für FM/TV eingestellt worden. Bei vier Ausgaben erschien John Conley, ein Reporter aus Washington, der die Berichterstattung über Musik in Form von Schallplattenberichten als Ergänzung zu den Geräten, UKW-Radio und Installationsberichten favorisierte.

G. C. Burke hatte ein paar vollständige Diskographien über klassische Komponisten geschrieben, die sich in den ersten Ausgaben gut verkauften. So wurde die Richtung der Themen, in die die Zeitschrift gehen sollte, bestimmt. High Fidelity, das vierteljährlich gestartet wird, sollte zweimonatlich erscheinen und dann mit Volumen 4 (und einer monatlichen Frequenz) den Beginn der Hi-Fi-Welle beginnen.

Die Ausgabe 1 mit dem Paul Klipsch Artikel

High Fidelity war eine äußerst interessante Zeitschrift. Die erste Ausgabe enthält einen Artikel von Paul Klipsch zur Verwendung eines Klipschorns. Klipsch hatte einen Sinn für Humor, der sich in seiner Behauptung zeigte, dass er das Unglück hatte, einen High-Fidelity-Lautsprecher zu entwickeln, bevor es High-Fidelity-Programmmaterial gab, um es darauf wiederzugeben oder es zu testen.

Andere Artikel in frühen Ausgaben enthielten Informationen zur individuellen Installation - die Schränke, die die Frau für die Aufnahme von Hi-Fi in "ihrem" Wohnzimmer benötigt.

Das alte US-UKW(FM) sendete von 42 bis 80 MHz

"FM" wurde von Sleeper selbst gut abgedeckt. In Ausgabe 2 übernahm er von "FM" einen wunderbaren Artikel über WMIT am "Clingmans Peak", North Carolina, auf die Seiten von "High Fidelity".

Der Artikel erschien in leicht abgeschnittener Form im Buch „Consumer" und beschrieb die Montage auf einem Berggipfel sowie der unglaublich weit zu empfangenden südlichen FM-Station.

WMIT wurde vor der Einführung der FCC-Leistungsgrenzen für FM gegründet und arbeitete noch mit einem 325KW ERP Sender (natürlich nur horizontal) vom höchsten Punkt östlich des Mississippi River.

Es wurde damals gesagt, dass das kräftige Signal bis in das 190 Meilen entfernte Atlanta gereicht hätte. WMIT existiert noch heute, obwohl die Leistung reduziert wurde. Die Antenne befindet sich immer noch am "Clingmans Peak" und das Signal ist immer noch eines der besten im Land. Es wurde 1962 an den Evangelisten Billy Graham gespendet, nachdem die Eigentümer in Sleepers Artikel schließlich den Versuch aufgegeben hatten, mit dem FM-Sender Gewinn zu erwirtschaften.

Nachfolgende Ausgaben berichteten über WQXR New York, WFMT Chicago, KPFA Berkley und WABF in New York. Artikel über den Vorteil von FM waren ebenfalls zahlreich. In einem denkwürdigen Artikel verriß Sleeper das AM-Radio mit der Aussage, dass es keinen New Yorker Sender (80 Meilen entfernt) gibt, der gut genug war, um das Programm nachts in Great Barrington gut zu hören. Wir neigen dazu, diese AM-Interferenzen als eine moderne Frage zu betrachten. Anscheinend waren die Dinge schon 1951 schlecht.

Trotz des Erfolges Reibereien in der "High Fidelity"

Es gab anscheinend ziemlich viel Reibung zwischen Sleeper, Fowler und Conley. "High Fidelity" war innerhalb kürzester Zeit ein Erfolg. Sleeper Aufgabe war es, Publikationsvorgänge zu beschleunigen. Er hatte einen etwas unpassenden Geschäftsstil, den die anderen mit ihrer formellen Ausbildung nicht mochten.

Darüber hinaus war Sleeper gegen den musikalischen Inhalt, der die technische Seite der Dinge verdrängte, die sein eigentlicher Hintergrund waren, warum er die Zeitschrift überhaupt gegründet hatte.

Im Jahr 1954 wurde es eklatant und Milton Sleeper verkaufte seine Aktien/Anteile an die anderen und zog sich zurück. High Fidelity bewegte sich schnell in die von Conley und Fowler bevorzugte Richtung und wurde zu einem klassischen Musikmagazin, das sich "auch" mit Equipment beschäftigte.

Von da an wurde Sleeper totgeschwiegen

Die zehnjährige Jubiläumsausgabe des Magazins erwähnt Sleeper nicht, obwohl er die Publikation gegründet hat. In der Ausgabe des zwanzigsten Jubiläums wird Sleeper ziemlich viel erwähnt. Er wird als freimütig, unkompliziert und glücklich dargestellt.

Darin heißt es, dass das Magazin eigentlich aufgrund großzügiger Bedingungen, die von einem Drucker angeboten werden, und nicht von Sleepers Anstrengung entstanden ist.

Er wird als unfairer Chef dargestellt, dessen Geschäftsmethoden schlampig und veraltet waren. In dieser Ausgabe heißt es, dass es den anderen überlassen wurde, diese Methoden zu ändern und "angemessene Gehälter für das Personal" festzulegen.

Es ist eine sehr wenig schmeichelhafte Darstellung des Gründers einer erfolgreichen Zeitschrift, eines Verlegers, eines Erfinders und eines Ingenieurs. Selbst Sleepers Beziehung zu Armstrong entgeht der Kritik in dieser Ausgabe nicht.

Der Artikel impliziert, dass seine Berichterstattung über "FM" übertrieben war, weil Armstrong "einer seiner Helden" war. Er ignorierte die Tatsache, dass FM das einzige High-Fidelity-Medium der damaligen Zeit war und daher gut abgedeckt sein sollte.

Hintergründe . . .

Was, fragen Sie sich vielleicht, würde einen solchen Groll der ehemaligen Kollegen von Sleeper gegen ihn verursachen?

1971 war Sleeper gestorben und gegangen. Es gibt jedoch keinen Respekt vor ihm und auch nicht die Stille, die oft aus dem Wunsch resultiert, nicht schlecht von den Toten zu sprechen, da sie sich nicht verteidigen können.

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass der Verlag, obwohl das Magazin bereits 1971 an Billboard Publications verkauft wurde, den ursprünglichen Mitarbeitern von Sleeper gehörte. Fowler und Conley waren auch noch dabei. Sleeper war aber derjenige gewesen, der gegangen war, und keine vernünftige Person würde bestreiten, dass er einen Anspruch auf Entschädigung für seine Beteiligung an der Publikation hatte.

Warum nicht die Vergangenheit ruhen lassen? Die Antwort könnte die Tatsache sein, dass es offensichtlich keine ausgleichende Vereinbarung (ein Testament) bei seinem Ausscheiden aus dem Verlag gab. Dies sollte sich als großer Fehler erweisen, der seine ehemaligen Kollegen fünf Jahre später heimgesuchen würde, als die Muttergesellschaft von "High Fidelity" von Milton Sleeper dessen Anteile an dem HiFi-Magazin zum zweiten Male kaufen musste .

1954 - dann eben noch eine weitere Hifi-Zeitschrift

Nach dem Verlassen seiner ersten Publikation 1954 unterzeichnete Sleeper unverzüglich einen Pachtvertrag für Büroflächen in New York. Dort startete er sofort eine Zeitschrift mit dem Titel "Music At Home", die mit "High Fidelity" konkurrierte. Diesmal gab es keine Partner. "Music At Home" war zu 100% im Besitz von Sleeper und seiner Frau Ethel. Seine Ex-Partner bei "High Fidelity" hatten es zwar geschafft, ihn aus der von ihm gegründeten Zeitschrift herauszudrücken, doch letztendlich finanzierten sie die Startkosten eines direkten Konkurrenten, der von dem Mann geführt wurde, den sie gerade aus seiner eigenen Firma herausgedrängt hatten.

Die erste Ausgabe von "Music At Home"

Die erste Ausgabe von "Music At Home" ist von März bis April 1954 datiert. Die Verlagsaussage lautet wie folgt: „Music At Home" wird zweimonatlich von Sleeper Publications, Inc., Hi-Fi-Haus, 207, 37. St. New York, 16,NY veröffentlicht. Die Redaktion, der Vertrieb und die Werbeabteilung befinden sich unter der oben angegebenen Adresse. "Music At Home" ist mit keinem anderen Magazin verbandelt oder verbunden. Wie schon vor Jahren mit seinem Bruder erklärte Sleeper seine Unabhängigkeit von seinen ehemaligen High Fidelity-Mitarbeitern. Die Fronten waren somit gezogen.

Es ging halt wieder von vorne los

Die Ausgabe 1 von "Music at Home" war voll mit Anzeigen der Kontakte, die Sleeper hatte. Der redaktionelle Inhalt war schwächer und spiegelte die Eile des Start-ups wider. Seine Frau schrieb einen Artikel über das Aufnehmen eines Kinderabends an der Schule, an der sie unterrichtete. Sleeper wurde gezeigt, wie er die Bandmaschine bedient und das Band für die Kinder abspielt.

Süß, aber kaum das Zeug zu einem Spitzenprodukt. Es ist der einzige redaktionelle Inhalt, der jemals von Mrs. Sleeper beigetragen wurde. Artikel enthalten Vergleiche von 45 EP- und 33 LP-Datensätzen, wie Sie Ihr System planen, was Sie über FM wissen müssen und wie Sie Ihr System warten lassen.

Der Air Coupler - ein Lautsprechersystem, das Sleeper mit Charles Fowler und Roy Allison bei "High Fidelity" entworfen hatte - wurde abgestaubt und erhielt den „Ursprung der Behandlung“.

Einige Jahre zuvor war "The General Apparatus Company" als Händler zum Verkauf von Ersatzteilkits für Luftkuppler wiederbelebt worden. Anstelle von Schallplattenprüfungen gab es "In-Home-Concert"-Programme, die den Namen der Zeitschrift mit dem Inhalt verknüpften. Es war alles gut gemacht, wenn auch ein etwas gehetztes Debüt, das sofort mit seiner alten Publikation konkurrieren sollte.

Der Nachruf auf seinen Freund Edwin Armstrong

Auf Seite 32 der Ausgabe 1 von "Music At Home" befindet sich ein Artikel von Sleeper. Es ist sein Nachruf auf seinen alten Freund Edwin Armstrong. Zwischen Sleepers Abgang von "High Fidelity" und der ersten Ausgabe von "Music At Home" hatte Armstrong Selbstmord begangen, als er aus dem Fenster seines Hotelzimmers im zehnten Stock sprang.

Als Folge seiner langwierigen Rechtsstreitigkeiten und seiner Weigerung, sie irgendwie gütlich beizulegen, war er nehazu bankrott. Er litt unter dem Druck und beendete sein Leben.

Es muss für Sleeper sehr schwer gewesen sein, diesen Artikel zu schreiben, es ist ist aber eine überzeugende Informationsquelle über Armstrong und ist auch heute noch von großem Wert. Es wurde aus der Perspektive eines Menschen geschrieben, der Armstrong gut kannte und tatsächlich direkt mit dabei war, als alle seine rechtlichen Probleme ausgespielt waren bzw. eskalierten.

Und er ist eindeutig von einem Mann geschrieben, der durch den Tod eines guten Freundes und eines angesehenen Kollegen sehr betroffen war. Dennoch ist Sleeper sanft ehrlich.

Er sagt zu Armstrongs Weigerung, seine rechtlichen Fragen gütlich zu regeln:

„Die Angebote zu Vergleichen, die in Prozesse in Millionenhöhe ausuferten, wurden ohne Rücksicht abgelehnt, weil es ihm nur darum ging, das aufzudecken und anzuprangern, was er bei denjenigen für falsch hielt, deren Handlungen den Anlaß zu der/den Klage(n) gegeben hatten.

Niemand konnte ihn von diesem (diesen?) Strafverfahren abbringen. Sein logisches Denken, das der Radioindustrie so gut gedient hatte, konnte keinen Kompromiss tolerieren.

Trotzdem entmutigte er und brachte er diejenigen gegen sich auf, die am meisten daran interessiert waren, FM als öffentlichen Dienst zu erweitern . . . "

Der Nachruf fand mit dem einzigen Bild von ihm statt, in welchem Armstrong lächelte, das ich je gesehen habe.
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Jetzt „Hi-Fi Music at Home“

In den nächsten Jahren erweiterte Sleeper, er hatte ja genügend Geld, sein neues Magazin. Das Konzept des "At Home Concert" erwies sich als Flop und wurde bald durch normale Plattenbewertungen ersetzt.

Für diese bekam er die Besten. Leonard Feather rezensierte den Jazz. Douglass Cross, ein kompetenter Musiker, Radioprogrammierer und einer der Autoren von "Ich habe mein Herz in San Francisco verlassen", schrieb die Artikel. Prominente aller Art tauchten im Laufe der Jahre auf und das Magazin schien von Jahr zu Jahr stärker zu werden.

Währenddessen wurde die Berichterstattung über die Dinge, die Sleeper für wichtig hielt, beibehalten - Die Hifi-Geräte, die Installationen und alles über den UKW-Rundfunk wurden beibehalten. Die Worte „Hi-Fi“ wurden in den Mast eingefügt, wodurch die Zeitschrift „Hi-Fi Music at Home“ effektiv umbenannt wurde. Diese wiederum war im Druck so oft auf „Hi-Fi-Musik“ gekürzt worden, dass sich das Magazin auf genau diese Weise bezeichnete.

Eine geniale Idee, ein öffentliches "Demo-Studio"

Im Jahr 1958 expandierte Sleeper noch einmal. Er hatte seine ziemlich unorthodoxen Geschäftsmethoden fortgesetzt. Er lebte immer noch in Monterey, Massachusetts. Am Sonntagabend pendelte er nach New York, kehrte am Donnerstagabend nach Hause zurück und schloss die Büros der Zeitschrift jeden Freitag.

Dieser Weg führte ihn wöchentlich durch die Grand Central Station. Er hörte an einem Dezemberabend einen Chor Weihnachtslieder singen. Er entschied, dass Grand Central mit seinen riesigen Menschenmengen der perfekte Ort sein würde, um HiFi-Musik normalen Menschen zu zeigen, die sie sonst vielleicht nicht hören würden. Und er wusste, dass es tatsächlich die einzige Möglichkeit war, High Fidelity zu hören, um das Konzept der HiFi-Anlage vor sich zu bekommen. Sie würden weder sein "Audio-Magazin" noch irgendein anderes Magazin lesen. Außerdem würde keine gedruckte Veröffentlichung sie wie eine tatsächliche Demonstration beeinflussen.

So wurde geplant, innerhalb der Station ein Gebäude zu errichten, das er "Hi-Fi House" nannte. Das Konzept bestand darin, dass Gerätehersteller dafür bezahlen würden, ihre Geräte dort auszustellen. Es würden keine Verkäufe getätigt, aber es wäre Literatur erhältlich, die die Kunden an Händler weiterleitet. Jede Stunde würde ein Musikprogramm kostenlos präsentiert, das die Menschen über ein Referenzsystem hören könnten, um sie dem HiFi-Konzept auszusetzen.

Das "Hi-Fi-Haus" wird gebaut . . .

Der Bau des Hi-Fi-Hauses begann. Sleeper lieferte Artikel darüber und informierte seine Anzeigenkunden. Als es eröffnet wurde, hatte es dreimal so viel gekostet wie ursprünglich, nur aufgrund der Bauvorschriften. Trotzdem wurde es gut angenommen und das Magazin war zu diesem Zeitpunkt ein hervorragender Konkurrent von "High Fidelity". Sleeper verdiente auch zusätzliches Geld durch die Verteilung regionaler Programmausgaben des Magazins mit den Programmlisten lokaler klassischer UKW-Sender, die es dort gab. Einige meiner Exemplare verzeichnen den täglichen Fahrpreis von WASH in Washington, D.C.

Mai 1959 - Sleeper verkauft seine Zeitung wieder

Es war daher eine große Überraschung für Mitarbeiter und Leser, als die Ausgabe vom Mai 1959 erschien. Darin gab Sleeper bekannt, dass das Magazin an . . . . die Besitzer von "High Fidelity" verkauft wurde.

Inzwischen steht in der Kopfzeile : "HI-FI MUSIC ZU HAUSE". Die aktuelle Ausgabe wäre die letzte und Sleeper würde sich auf andere Dinge konzentrieren. Im Gegensatz zu seiner Darstellung in der 1971er Ausgabe von High Fidelity mochten ihn die Mitarbeiter des Sleeper-Magazins wirklich und waren sehr traurig über die Entscheidung, die Publikation zu verkaufen und zusammenzulegen.

Sleeper schrieb seinen Lesern eine "Erklärung", in der er die Entscheidung mit einer gebrochenen Rippe verteidigte, die ihn für eine Weile blockierte. Das hätte ihn dazu gebracht, darüber nachzudenken, dass sein Leben von einer Zeitschrift bestimmt wurde. Auch jetzt scheint das immer noch keine stichhaltige Erklärung zu sein.

Möglicherweise ist es die ganze Wahrheit oder vielleicht war er ein kranker Mann und wollte nicht in gedruckter Form darüber sprechen. Es ist aber auch möglich, dass das "Hi-Fi House" im Alter von 64 Jahren seine ganze Energie und/oder Ressourcen aufgebraucht hatte.

Sleeper hatte kein Problem damit, den Grand Central Raum an "Acoustic Research" zu vermieten, die ihn zum ersten ihrer „Musikräume“ machten. Diese verwendeten die öffentliche Demonstrationsidee von Sleeper, beschränkten sich jedoch auf AR-Lautsprecher und Dynaco-Verstärker.

Das letze Jahr von Sleeper

Sleeper sagte seinen Lesern, er würde zurückkommen. Für eine Weile redigierte er Heathkit-Werbung. Er hat auch versucht, einen Newsletter für HiFi-Anlagenbauer zu starten. Die Ausgabe von "Hi-Fi Music At Home" vom Mai 1959 war jedoch seine letzte große Veröffentlichung.

Das "High-Fidelity"- Management von Sleepers Tagen würde Sleeper ein zweites Mal dafür bezahlen, „den Raum zu verlassen“. Die meisten seiner hervorragenden Mitarbeiter waren nie wieder in HiFi-Publikationen tätig. Eine Ausnahme war eine Frau namens Shirley Fleming, die Sleepers Assistant Music Editor war. Sie schloss sich dem Stab von "High Fidelity" an und hielt offenbar Kontakt zu ihrem alten Chef.


Die Ausgabe von "High Fidelity" vom März 1963 hat den "Leontyne-Preis" auf dem Cover. Am Ende eines Artikels über Sänger Richard Dyer-Bennett von Shirley Fleming steht in einem Kasten ein einziger Satz.

Es heißt:

"Wir bedauern, dass wir unsere Leser am 31. Januar 1963 über den Tod von Milton B. Sleeper, dem ersten Herausgeber von "High Fidelity", informieren müssen."

Es wurde die Tatsache nicht erwähnt, dass Sleeper die Zeitschrift gründet hatte und die Erwähnung seines Todes steht weder im Index dieser Ausgabe noch an einer anderen Stelle in der Ausgabe.

In zukünftigen Ausgaben des Magazins gibt es keine erweiterte Berichterstattung über den Tod ihres Gründers

Als G.C. Burke - der Autor, dessen Diskografien so gut verkauft wurden, dass er das Magazin wieder auf Musik konzentrierte und zu Sleepers Ausstieg führte - in den frühen 1970er Jahren verstarb, schenkte ihm der Herausgeber, der aus den Sleeper-Tagen bei der Veröffentlichung verblieb, einen Tribut, bestehend aus einer vollen gesamten erste Seite des Magazins.

Ziehen Sie darum Ihre eigenen Schlüsse.

Übersetzt aus dem "Amerikanischen" im April 2019
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Literaturverzeichnis:

High Fidelity Magazine 1951-1974: verschiedene Ausgaben
Music at Home Magazine 1954-1959: verschiedene Ausgaben
Berkshires Today 2004: Nachruf auf Ethel V. Sleeper
Radiohersteller der 1920er Jahre, Band 3,
Alan Douglas, Sleeper Radio-Informationen
FM / TV Magazine: Verschiedene Ausgaben von 1951
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