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STEREO(O) - Das Magazin für Hifi - High End - Musik

So nennt es sich jedenfalls. - Von Gert Redlich im Okt. 2013 - Nachdem uns in der Redaktion jetzt einige Ausgaben der Jahrgänge 1997 und 1999 vorliegen, (und alle das O zweimal haben) kann ich die Gerüchte und Eindrücke anderer Leser nur bestätigen. Es sind ganz viele "wunderschöne" bunte Hochglanz-Bilder drinnen und dazu jede Menge einmaliger Sprüche.

Weiter fällt auf, daß jedes beschriebene Gerät ein Sieger ist.
Ob in seiner Klasse oder in seinem Markt oder in seinem Segment, es sind alles Sieger und alle sind beeindruckend wunderschön fotografiert. Also zumindest der Fotograf (oder die Fotografen oder die Fotografin) und der Texter (oder die Redakteure) sind Genies und natürlich "Sieger"..

So viele Sprüche in den Laudatien zu jedem Gerät - insbesondere bei den Lautsprechern - sind eine tolle Bereicherung der deutschen Sprache.

Eine Bereicherung des Wissens und der Information sind sie jedenfalls nicht, weil sehr viel gut formulierter Müll auf den Seiten da drinnen steht.

Bei interessiertem aufmerksamen Durchlesen mehrerer Ausgaben hintereinander fällt auf, daß es an diesen Geräten so gut wie nie etwas auszusetzen gab. Alles war toll und kaufwürdig.

Eigentlich fällt diese Lobhudelei jedem normalen Leser sofort ins Auge. Mir jedenfalls war das damals bei Stereoplay und AUDIO auch sofort aufgefallen, daß den Herstellern bzw. den Anbietern nach dem Mund geredet wurde. ("An wessen Tisch ich ess, dessen Lied ich sing" - das klingt fast schon wie in der Politik).

Im Vergleich stelle ich "leider" fest : Ich war immer der Meinung, ich sei beim Formulieren bereits sehr gut und sehr einfallsreich bzw. besonders kreativ, doch in den Artikeln von STEREO(O) werde ich um Meilen (oder fast schon um Dimensionen) übertroffen.

Mit Referenz auf die einzelnen Ausgaben werde ich die Sprüche sammeln und zitieren und der "Gesellschaft für deutsche Sprache" zur Prämierung vorlegen.
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Übrigens war dieses Abgleiten in inhaltslose Lobeshymnen
mit ein Grund, warum sich Karl Breh (ehemals Chefredakteur der Hifi-Stereophonie - später Stereoplay) aus diesem Metier verabschiedet hatte. Er konnte es einfach nicht mehr ertragen, dieses flache Geschwafel von und über sehr viele sehr sehr ähnliche Produkte.
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In 01-1999 wurde 25 Jahre STEREO(O) jubiliert

STEREO(O) war also nach eigenen Angaben bereits 1975 an den Kiosken zu haben.
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Der Herausgeber Reiner Nitschke schreibt im Editorial Jan. 1999:

Jan 1999
Jan 2004

25 Jahre bzw. 30 Jahre "STEREO" (mit nur einem O)

Ein viertel Jahrhundert Zeitschrift STEREO sind auch zweieinhalb Jahrzehnte HiFi- Geschichte. Und zwar nicht nur, was Entwicklungen der Industrie betrifft, sondern für viele von uns auch im ganz persönlichen Bereich. So mancher, der als Radio-Lauscher und Tonbandler einst klein angefangen hat, stieg im Laufe der Jahre immer höher Richtung HiFi-Himmel, für den sich bald der etwas diffuse Begriff »High End« einbürgerte. Je nach Eifer, aber auch nach Geldbeutel häuften sich so manche Schätzchen an.

Vieles klingt nach heutigen Maßstäben eher grausam
(vor allem die verwegenen Selbstbau- boxen, auf die wir so stolz waren), einiges aber kann sich auch heute noch sehen und hören lassen. Zum Beispiel die Revox A77, bei deren Anblick ich anläßlich der Fotoproduktion für diese Jubiläums-Ausgabe glänzende Augen bekam. Verkörpert diese Bandmaschine doch meinen frühen Traum von HiFi, den ich mir allerdings anno 1973 nicht erfüllen konnte.

  • (Anmerkung vom Autor gr : Sehr zum Verdruß meines Vaters Gerhard Redlich hatte ich bereits 1970 auf diese Revox A77 (im Koffer) hingespart, wobei mein Vater meinen zwanghaften Wunsch nie verstanden hatte. Nur hatte ich versucht, nie den Bezug zur Realität zu verlieren, obwohl ich damals keinerlei Informationen über die überhaupt machbare Qualitiät besaß.)


Reiner Nitschke schreibt weiter :

Doch sind es nicht gerade die unerfüllten Träume, die ein Hobby so aufregend machen? Die ständige Suche nach Verbesserungen, der Spaß am Tüfteln und - zumindest der Glaube - etwas Neues zu hören, das macht einen nicht unbedeutenden Teil des Reizes aus, den HiFi ausübt. Doch bei aller Technik-Verliebtheit sollte ein Aspekt nicht zu stark in den Hintergrund rücken: Es geht um Reproduktion von Musik, sprich um möglichst viel Spaß beim Musikhören. Es ist daher kein Geheimnis, daß sich nicht alle Eigenschaften eines Gerätes im Meßlabor ermitteln lassen. Das oftmals entscheidende Urteil fällt beim Hörtest. Um so wichtiger ist, daß hierbei stets die selben Bedingungen herrschen. Darum haben wir unseren Hörraum mit Hilfe von Akustik-Spezialisten zu einem der besten Deutschlands entwickelt.

  • Anmerkung : Es steht versteckt zwischen den Zeilen - irgendwie spielt bei den Hifi-Fans nach wie vor "Glauben" bzw. "der Glaube" (fast wie bei einer Religion) eine größere Rolle. Das muß auch der Schlüssel zu diesen vielen vielen Hochglanz- Hifi-Magazinen gewesen sein, von denen heutzutage nicht mal der Name übrig geblieben ist.

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  • Anmerkung : Sie erkennen an meine Kommentaren, daß STEREOO bereits damals nicht zu meinen präferierten Informationsquellen gehörte bzw. gehört. Es scheint mir (auch hier) zu viel von einer verdeckten Hifi-Religion drinnen zu sein und das hat etwas mit "Glauben" zu tun. Und im Volksmund gilt der Satz : "Glauben heißt : es nicht zu wissen".

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