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HECO Soundmaster B230/8 (es sind wirklich 8 Ohm Boxen)

in 1967/68 besaß der Autor 2 damals super tolle HECO B230/8 Boxen
Diese HECO B230/8 von vorne
Eine Seriennummer über 5000
hergestellt im Aug 1968
es gab sie auch in weiß
aber alle mit dieser DIN Buchse

Die HECO B230 Hifi Box war die erste richtige Hifi Box des Autors gr so um 1967, als die dicken Hifi Jahrbücher noch die Bibeln der Hifi-Jünger waren. Auch in den Tests in der Hifi-Stereophonie (die "wir" Ahnungslosen natürlich mangels Alternative und pseudowissenschaftlicher Aufmachung glaubten) wurde dieser Lautsprecher erstaunlicher Weise sehr gelobt.

Ich kaufte diese beiden (vermeintlich preiswerten) Boxen von meinem bescheidenen Salär für die samstägliche Aushilfstätigkeit in der Rundfunkabteilung im damaligen Frankfurter Bieberhaus (dieses Kaufhaus war im Prinzip der lokale Vorläufer der Expert-, Pro-, Media- Saturn-Märkte ganz ganz hinten auf der Zeil). Der brutto Preis lag bei ca. 350.- DM und ich bezahlte als Aushilfe (= Mitarbeiter) nur (immer noch) stolze 240.- DM pro Stück.

Warum damals gerade HECO ? Die größte "Verkaufshilfe" der Hersteller war nämlich Anfang der 1970er Jahre die Unwissenheit oder Dummheit der Kunden. (meine Unwissenheit übrigens auch).

Die HECO Box selber sah (durch das ALU-Lochblech vorne) absolut modern und super technisch aus. So etwas gab es sonst nur von BRAUN und natürlich für wesentlich mehr Geld.

Ich wußte damals nichts von einem Herrn Seikritt, der zum Jahresende 1965 von BRAUN zu HECO gewechselt hatte und denen bei HECO mal auf die Hifi-Sprünge geholfen hatte. Das spielte sich alles im Hintergrund ab und ich war ja nur ein kleiner ganz normaler Kunde.

Diese drei kleinen (13cm) Tieftonschassis und ein Kalottenhochtöner in einer geschlossenen Regal-Box machten schon beachtliche Musik, für damals jedenfalls. Beide Boxen hingen nämlich an einer Grundig Hifi- Röhrenendstufe NF 20 dran. Die vier EL84 lieferten (vermutlich echte) 15Watt Sinus pro Kanal, die aber in meinem damaligen kleinen Zimmerchen nie ausgefahren wurden.

Auf jeden Fall glühten die Röhren so schön gülden durch das (primitive miserabel verzinkte Loch-) Blechgehäuse und so wurde Hifi eher gesehen und geglaubt als gehört.

Gerüchte sagen, daß diese B230/8 Boxen an dicken Verstärkern bei geringster Übersteuerung im Bass sofort am Frontgitter anschlagen. Das wollten wir nochmal testen, doch mehr als 30 (Nostalgie-) Euro(s) sind diese Boxen heute wirklich nicht mehr wert.

Im Nov. 2013 haben wir eine solche B230/8 Box mit Seriennummer 6596 bekommen. (es sind die Bilder rechts)
Jetzt dürfen wir da mal reinschaun.

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Und das stand damals im Prospekt :
(Hier also der Original-Text !)

Vergleichen Sie ruhig, es ist der Originaltext

Unsere Hi-Fi-Boxen B220 und B220/6 waren große Erfolge. Das hat uns zu neuer Entwicklungsarbeit angespornt, und dank einer neuen Technologie ist es uns gelungen, die Hi-Fi-Box Sound Master B230/8 zu konstruieren, die bereits die akustischen Eigenschaften eines Studio-Lautsprechers erreicht.

Bei diesem Gerät konnte der Dynamik-Umfang wesentlich gesteigert werden. Das bedeutet, daß feinste Details im Zusammenspiel eines großen Orchesters präzise enthüllt und unverfälscht reproduziert werden.

Der anspruchsvolle Musikfreund schätzt unsere B230 als abschließendes Glied einer hochwertigen Übertragungs-Anlage, genauso wie der Tonmeister, dem diese ausgereifte HI-Fi-Box wertvolle Dienste im Regie-Betrieb leistet. Für mittelgroße Räume ist die B230 das ideale Gerät.

Sie ist klar und modern gestaltet und bietet vielfältige Möglichkeiten zur Aufstellung. Als besonders praktisch hat sich der Einbau in Wandregale erwiesen, aber auch auf Tischen, Schränken und Konsolen findet die B230 ihren Platz. Gern wird die Box auch an die Wand gehängt, wobei es Ihnen überlassen bleibt, ob Sie die Längs- oder Queraufhängung wählen. Die beste Akustik soll letzten Endes den Aufstellungsort entscheiden.

Um der neuzeitlichen Möbellinie gerecht zu werden, bringen wir die B230 auch in weißem Polyester-Lack mit silberfarbenem Lochblech. Über alle weiteren wichtigen Einzelheiten informieren Sie unsere technischen Daten.

Anmerkung : Natürlich wurde die Dynamik gesteigert, aber von welchem "Level" aus, - von dem Primitiv-Laustprecher von FEHO für gerade mal 3,50 DM ? Ein Tonmeister bekam damals schon graue Haare, wenn er solch eine Box hingestellt bekommen hätte. Es sind also nur damalige Marketing-Sprüche, die vermutlich aus der Grundig Revue abgeschrieben wurden. Denn das konnten Max Grundigs Werbetexter deutlich besser.

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Technische Daten:

Ausführung: Gehäuseoberfläche in Nußbaum natur, Rio-Palisander oder weißem Polyesterlack. Schallwandverkleidung aus eloxiertem Aluminium-Lochblech in neusilber (hellgold-farben), bzw. Silber Farbton - Abmessungen: 500 x 250 x 220 mm (B x H x T), Bruttovolumen: 27.5 Liter - Gewicht: ca. 12 kg

Anschluß: versenkte Normbuchse nach DIN 41529.

Nennscheinwiderstand: 8 Ohm (Anschlußwert bei Röhrenverstärkern 8-16 Ohm). bei Transistorverstärkern 4-8 Ohm)

Nennbelastbarkeit: 30 Watt nach DIN 45573 (max. Dauerbelastung mit Musik und Sprache)

Übertragungsbereich: 30-25.000 Hz (nach DIN 45500)

Bestückung: 3 dyn. Tieftonstrahler mit pneumatischer Membranaufhängung 130mm, magnetischer Fluß: 45000 Maxwell, magnetische Feldstärke 9500 Oersted. 1 dyn. Hochtonstrahler mit hemisphärischer Kalottenmembran (dome type), magnetischer Fluß: 35000 Maxwell, magnetische Feldstärke: 15000 Oersted

Unverb. Richtpreis ohne MWSt. : DM 346,- Palisander DM 366,-  (einschließlich 5 m Anschlußkabel mit Normsteckern)
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Manche Daten klingen wie ein Scherz aus alten Zeiten ...

Laut Datenblatt soll die Box Frequenzen von 30 bis 25.000 Hz wiedergeben. Wir hatten das damals übrigens geglaubt, denn Hersteller lügen nicht !! Daß diese Box in dieser Größe mit dieser bewegten Membranfläche physikalisch 30 Hz hörbar abstrahlen könne, ist natürlich ein Witz. Sicher werden sich die Membranen im 30Hz Rythmus bewegen, doch Hören ?? - wird da wohl nicht möglich sein. Bei 40Hz haben wir eine Wellenlänge von ca. 8,5Metern. Also im Abstand von 8,5 Metern könnten Sie die 40 Hz wirklich hören.

Mit meinen 18 Jahren war Physik damals 1967 nur ein Fach auf dem Stundenplan
und Akustik war natürlich gar nicht drin im Lehrplan. Das wurde im Musikunterrricht mit behandelt. Und Geld für die Hifi-Stereophonie von 1967 oder das fonoforum hatten weder ich noch meine Eltern. Übrigens lagen diese Magazine damals nicht - wie heutzutage - in solchen Regalen zum kostenlosen Schmökern aus. Die mußte man kaufen, um sie zu lesen.
Übrigens bezüglich der Hifi-Stereophonie - ich habe sie dankenswerter Weise alle von Karl Breh geschenkt bekommen, seine lange Jahre gehüteten Redaktionsausgaben lückenlos alle. Und viele Artikel werden hier noch kommen.

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Ich habe sie gefunden, auf dem Dachboden im Elternhaus

Sept. 2017 - In den originalen HECO-Kartons waren meine Kinderbücher "endgelagert", weil ich die vor fast 50 Jahren bei meinem Auszug aus dem Elternhaus eigentlich nicht mehr haben wollte. Ganz deutlich liest man noch meine Bieberhaus Verkäufernummer 88 auf dem einen Karton.

Die beiden Kartons sind nach dieser langen Zeit in erstaunlich gutem Zustand - der Dachboden war nie feucht - und die 3-wellige Wellpappe hat einges ausgehalten. Die Transport- Verstärkungen innen drinnen haben sogar fast neuwertigen Charakter und die schweren Bücher konnten ihnen nichts anhaben.
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