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Die bisherigen Trafos waren nicht "stark" genug ......

Das Yamaha-Netzteil,

Mit dem Eintreffen eines 2 x 100 Watt Digitalverstärkers (erstmal angeblich 100 Watt laut Werbung) stellte sich auch die Frage nach einem größeren robusten Netzteil - aufbauend auf den betrüblichen Erfahrungen unserer ersten Trafo-Meßreihe mit Edeltransformatoren.

Hier haben wir ein komplettes Yamaha-Netzteil, darum ist diese Messung nicht bei den Transformatoren angesiedelt.

Als vor vielen Jahren der digitale Surround Zusatz DSP-E1000 von Yamaha endgültig zerlegt wurde, blieb das Netzteil (also Trafo samt Gleichrichter und 2 großen Kondensatoren mit diversen Sub-Spannungsreglern) für eigene und fremde Versuche am Leben. Das hatte natürlich einen Grund.
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Solch eine "elektronische" Gleichspannungs-Last ist Gold wert. - Links der GRUNDIG Stelltrafo


Wir konnten uns bereits vorher davon überzeugen, daß Yamaha auch im Consumer-Bereich fast nur Geräte der oberen und höchsten Hifi-Ebenen baute. Die waren zwar etwas teurer als Onkyo, Kennwood und oft auch bei Pioneer und die anderen Consumer- Hifi-Produkte (mit Ausnahme von SONY).

Doch der DSP-E1000 war als ganz früher initialer Zusatzverstärker (zu einem vorhanden Stereo-Vollverstärker) mit dem "Surround-Prozessor" zu kompliziert und im ganz oberen Hifi-Stereo- Bereich hatte er nachweislich klangliche Schwächen. Die Prozessor-Elektronik war für uns nicht weiter verwendbar, jedoch das verbliebene Netzteil insgesamt ist eine Wucht.
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Was oder wieviel Watt brauchen wir ?

Wir brauchen für echte 2 x 100 Watt Sinus- Verstärkerleistung an 4 oder 8 Ohm mindestens 200 Watt abrufbare Gleichstrom- Dauerleistung aus dem Netzteil. Laut Datenblatt soll der 5-Kanal Endstufenteil des DSP-E1000 insgesamt 4 x 25 Watt und 1 x 80 Watt Sinus (= 180 Watt) von ganz oben bis ganz unten (20-20.000 Hz) liefern bei einem Klirrfaktor von 0,02%. Bei Yamaha ist das nach unseren Erfahrungen auch glaubwürdig.
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Was haben wir gemessen ?

Es geht erst mal nur um den liefebaren Gleichstrom-"Saft" bei 230 Volt Netzspannung und ohne irgendwelche Tricks. Und es hängt noch kein zusätzliches Lastteil bei der Leerlaufmessung dran.

Später wird dann die "ekektronische Last" angeschlossen und eine Gleichstrom-Last wird stufenweise simuliert und der Spannungsabfall sowie die Stromstärke werden fotografisch dokumentiert.
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Leerlauf

Es beginnt immer mit 230 Volt ~ und Leerlauf

Die Netz-Spannung wird mit dem Stelltrafo (siehe ganz links auf dem großen Bild oben) "sanft" hochgefahren und einigermaßen genau bis auf 230 Volt eingestellt.

Bei Siebelkos von 2 x 15.000 µF ist das der sichere Weg des erstmaligen Einschaltens nach längererm Stillstand.

Der Yamaha-Netztrafo ist primärseitig nur für 220/230 Volt ausgelegt und hat nur eine einzige Primärwicklung ohne weitere Korrektur-Anzapfungen. Die beiden Sekundärwicklungen haben symmetrische Mittenanzapfungen.

An der dicken Ausgangs-Leitung zu den ehemaligen Leistungs-Endstufen - also nach dem Gleichrichter und den Sieb-Elkos - kommen im Leerlauf 58 Volt= (±29 Volt=) an.
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Den Laststrom erhöhen ..... 4A, 6A bis 8 Ampere

4 Ampere
6 Ampere
die Netzspannung
8 Ampere

Nach den Angaben der Sinusleistung im Yamaha Prospekt oder Service Manual muß der Trafo samt Netzteil mindestens 5 Ampere bei 40 Volt Gleichspannung (ca. 200 Watt) liefern können. Und daß die recht hohe Leerlaufspannung bei Belastung in die Knie geht, ist auch bekannt.

Der Trick der Verstärkerbauer ist ja, daß die beiden Sieb-Elkos mit der Leerlaufspannung geladen werden, die dann bei leisen und mittleren Lautstärken als Impulsleistung zur Verfügung steht.
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Bei deutlicher Steigerung des Last-Stroms sinken sowohl die 230V Netzspannung an unserem "weichen" Grundig Stelltrafo als auch die ungeregelte Sekundärspannung am Ausgang des Yamaha Netzteils.
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An den Anzeigewerten sieht man ganz deutlich, bis 8 Ampere ist die Sekundärspannung noch nicht dramatisch eingebrochen wie bei einigen Ringkerntrafos aus unserem anderen ersten Trafo-Vergleich.
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Bei knapp 44 Volt= und 8 Ampere errechnet man einfach die durch unsere elektronische Last abgenommene Leistung (Strom x Spannung) auf etwa 350 Watt.
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Der YAMAHA-Trafo wird nach 15 Minuten weder warm !! noch fängt er an zu brummen, ein echter Edeltrafo, der so manchem (deutlich teureren) Ringkern- und Schnittbandkern-Trafo das Leben schwer machen wird.
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Die anderen beiden Trafo-Konzepte (also Ringkern- und Schnittbandkern- Trafos) haben da nur noch den Vorteil des geringeren Gewichtes und des geringeren Volumens.
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Unerwartete echte 350 Watt sekundär verfügbar - ein Yamaha .....

Natürlich hätte ich den Last-Strom noch weiter auf 9 oder 10 Ampere hochdrehen können, aber das Teil soll eben nicht abrauchen. Jetzt geht es in Kürze weiter zu den Erfahrungen mit der 2 x 100 Watt Digitalendstufe.
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Noch ein Blick auf die Leistungsmessungen

Im Leerlauf werden 10,7 Watt aus dem Netz aufgenommen, einschließlich Gleichrichter und Siebelkos.

Weiterhin haben wir gemessen, daß mit der 350 Watt Last (44 Volt= und 8 Ampere) auch unser 500 Watt Stell-Trenntrafo von Grundig leicht in die Knie geht.
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Zum Schluß der Härtetest direkt am 230V Netz

Da unser Stelltrafo mehr eine trennende Schutzfunktion (für uns selbst) als eine stabile Spannung liefern soll, haben wir eine weitere Messung an der ganz normalen 230V Steckdose ergänzt.
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Bei stabilen und belastbaren 230V~ aus unserer Meßsteckdose werden im Leerlauf jetzt 58,5 Volt= angeliefert.







Bei 4 A Last-Strom sinkt die Spannung auf 51,6 Volt= herunter. Das wären dann ca. 200 Watt Gleichstrom-Leistung am Verbraucher.







Der Leistungsaufnahme aus dem 230V Netz liegt dann bei 253 Watt(VA) aus der Steckdose.






Erhöhe ich den Laststrom weiter (wie auch weiter oben gezeigt) auf 8 A, sinkt die Sekundärspannung jetzt (nur noch runter) auf 46,6 Volt=, also nicht mehr - wie vorher - ganz so weit auf nur noch 43,7 Volt=. Das sind dann volle 370 Watt Last auf der Sekundärseite.
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Die Leistungsaufnahme aus dem 230V Netzt steigt damit auf 482 Watt(VA).
An dem Brückengleichrichter gehen zusätzlich zu den Magnetisierungsverlusten des Trafos noch einige Volt verloren und bei der Stromstärke von 8 Ampere (mal ca. 2 Volt = 16 Watt) wird der auch ziemlich warm.
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Die Leerlauf- Dauerleistung von ca. 10 Watt - Der Grund :

Natürlich ist dieser YAMAHA-Trafo doppelt "so groß" wie die anderen durchgemessenen Ringkerntrafos und damit nur ungenügend vergleichbar. Wir wissen aber, daß die Magentisierungsverluste dieses Trafo-Typs bei hoher Belastung deutlich höher ansteigen als bei Ringkern- oder Schnittbandkern-Trafos. Diese letzten beiden Typen müssen ja außer der Größe noch irgendwelche weiteren Vorteile haben, um den deutlich höheren Herstellungsaufwand (und Preis) überhaupt zu rechtfertigen.
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Trafo Nr.7 gut, Netzteil auch gut, aber wie stabilisiere bzw. begrenze ich die 58 Volt Leerlaufspannung auf max. 36 Volt ?

An dem Trafo (bei uns Nr.7) können wir nichts ändern. Es bleibt alleine eine sekundäre Spannungsregelung als Lösung übrig - wie bei dem kleineren Verstärker auch.
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