Sie sind hier : Startseite →  Hifi Hersteller (6) Fernost→  Pioneer (Japan)→  Der VSX-859 RDS Receiver→  VSX-859 - Fehler im Main Essy

Um unsere bisher gefundenen Fehler besser zu analysieren, ein noch "tieferer" Blick auf die "Main-Assy" Platine.

.

Die Haupt-Platine (auf dem Kopf stehend) mit 4 großen ICs, die CPU ist auf der Rückseite

.

Mit Priorität verwenden und betrachten wir den Pioneer VSX 859 A/V-Receiver für und im Audio-Bereich. Außer der vollständigen Steuerung des A/V-Receivers ist der gesamte analoge Audio-Bereich auf dem sogenannten "Main-Assy" - dem Mother-Board - oder auch "Hauptplatine" genannt - untergebracht. Und da bei uns mehrere Audio-Probleme aufgetaucht sind, beginnen wir mit der Beschreibung des analogen Weges des Eingangssignals bis zum Endverstärker.

Am einfachsten nachzuvollziehen ist der Weg der beiden (Stereo-) Signale vom UKW-Tuner-Modul bis zum Lautsprecher, weil dort etwas dauernd Hörbares ausgegeben wird (sofern man einen aktiven UKW-Sender - bei uns HR4 - ausgewählt hat). Zum späteren Testen mit dem Frequenzgenerator verwenden wir den analogen CD-Eingang.
.

Die analogen Audio-Eingänge intern und auf der Rückseite

Wir haben 3 Typen von analogen Eingangsignalen. Da ist der (1) Phono- Magnet- Eingang, der zwar über zwei Cinchbuchsen gespeist wird, aber vor dem Eingangswahlschalter einen zusätzlichen Vorverstärker- bzw. eine Entzerrer-Vorstufe besitzt.

Der Tuner-Eingang (2) ist mit dem eingebauten Tuner-Modul intern verbunden und besitzt daher auch keine Eingangsbuchsen.

Danach folgen die ganz normalen niederpegligen Standard- Audioeingänge (3) wie MD-PLAY, TAPE2-Play, CD, VCR1, VCR2 und Video.

Etwas ganz Besonderes ist der separate 6-kanalige analoge Surround-Eingang (4) (über 6 Cinch-Buchsen), an den man zum Beispiel auch eine 4-kanalige analoge Quadro-Quelle (unser Quadro-Bandgerät) anschließen kann.
.

Der Eingangswahlschalter (IC 102)

Der elektronische analoge Eingangswahlschalter ist eines der wichtigsten ICs vom Typ TC9274F-001. Dieses Stereo-IC ist nur 2-kanalig konzipiert und kann theoretisch 12 x 2 Ports auf einen Stereo-Ausgangs- Kanal schalten.

Hier abgewandelt schaltet dieses IC acht analoge Eingänge (TV/SAT, Video 1, Video 2, DVD-LD, Phono, MD, CD und Tuner) auf 1+4=5 analoge Ausgänge (Out, MD-Rec, VCR1.-Rec, VCR2.-Rec.) Die Bezeichnungen auf dem Schaltplan sind leider  mißverständlich.

Die analoge Schaltelektronik word mit ±15 Volt gespeist, also viel Reserve für deutlich höherpegelige Audio-Signale.
.

Es folgt ein "BUFFER" oder Koppel-Verstärker (IC 106)

Wir nennen diese Stufe auch Trennverstärker und/oder Impedanzwandler. Ein ebenfalls mit ±15 Volt gespeister Doppel-Operationsverstärker liefert ein stabiles robustes Stereo-Audiosignal (L und R) - über den C147/148 (22uF) - an die nachfolgenden ICs und Ausgänge.
.

Der "Mode SELECTOR" (IC 107) übernimmt das 2-Kanal Signal

Der "Mode SELECTOR" vom Typ TC9163AF verarbeitet mehrere Funktionen. Das Stereosignal kann in 3 verschiedene Richtungen geschaltet werden,

  1. DIRECT zum Lautstärke IC (IC 108) oder zum
  2. DSP oder zur
  3. 5+1 Ausgabe.


Hier werden erstmalig die 5+1 Kanäle benannt

  1. FLch = Front Left,
  2. FRch = Front Right,
  3. Cch = Center Channel,
  4. SRch = Surround Right,
  5. SWch = Surround Woofer,
  6. SLch = Surround Left


Die Funktion DIRECT ist deshalb wichtig, wenn im DSP Fehler erzeugt werden, wird der ganze DSP Chip hier überbrückt und das Stereo-Signal wird weiter zum Lautstärkesteller-IC geschickt.
.
.

Der MAIN (Master) VOLUME-Steller (IC 108)

Der Lautstärkesteller vom Typ TC9482F ist ein ganz spezielles digital gesteuertes aber analoges IC, eigentlich eine miniaturisierte Widerstandskaskade. Dieser Chip ist 6-kanalig ausgelegt, weil ja außer dem direkten 2-kanaligen Stereosignal auch alle 6 Kanäle - vom DSP Board kommend - geregelt werden müssen.
.
Die 6 Ausgänge dieses Chips sind im Schaltplan eindeutig beschriftet als

  1. FLVOLOUT
  2. AG-F (Audio-Ground)
  3. FRVOLOUT
  4. SRVOLOUT
  5. AG-CSW (Audio-Ground)
  6. SLVOLOUT
  7. SWVOLOUT
  8. AG-S (Audio-Ground)
  9. CVOLOUT

.

Loudness, TREBLE und BASS from inside DSP

Werden diese 3 Klangbeeinflussungen benutzt, werden die analogen Audio-Signale vom DSP Chip auf der Digital-Platine bearbeitet. Mit "DIRECT" wird dieser Umweg in den Digital-Bereich umgangen / übergangen.
.

Der "PREAMP SECTION" Bereich - IC 109 bis IC 112

Die 6 vom Lautstärkesteller IC ankommenden Audio-Signale werden hier im IC 109 (vom Typ TC9163AF) trickreich verschieden stark verstärkt, entweder alle 6 um +10dB oder +20dB oder +24dB.

Über die digitale Ansteuerung dieses Schalt-ICs werden verschieden große (externe) Widerstände in den Gegenkoppelungszweig von insgesamt 6 Operationsverstärkern (3 Doppel-Op-Amps IC 110, 111 und 112) geschaltet und somit diese Verstärkung erzeugt.

Die Ausgänge der 6 OP-Amps werden mit 10 uF Kondensatoren an die nächsten Stufen auf dem Board "I" (dort an CN 2001) und "E" (dort an CN 1504) weitergegeben.
.
Und jetzt wird es verzwickt, weil auf dem Board "E" = A-Connection ASSY zwei weitere ICs (IC 1501 und IC1502) werkeln, die aber nur den Surround-Bereich betreffen, nicht unsere beiden Front-Kanäle. Die werden dort nur duchgereicht.

Die Schaltng ist komplex, da mit diesen Kanälen über den Mode SELECTOR eine Multiroom-Technik (SBL und SBR = Sourround Back Left und Sourround Back Right) realisiert werden sollte.
.
Jedenfalls werden die beiden Front-Kanäle direkt und ohne Umweg auf das Board "B" zu den dortigen Cinchbuchsen sowie zum Board "I" durchgescheift.
.

Vom "PREAMP SECTION" Bereich zum V-AMP ASSY Board (I)

Das Board "V-AMP ASSY " ist bereits die Vorverstärker-Platine seitlich senkrecht auf dem Endstufenblock für alle 5 Endstufen. Dort erfolgt die Stummschaltung für Standby und bei Overload durch Kurzschluß des Eingangs und die Aufteilung in positive und negative Halbwelle des Audiosignals. Alle 5 Verstärkerstufen sind hier baugleich.
.

Die fünf Leistungsendstufen.

Auch hier interessiert uns vornehmlich die Stereo-Endstufe (Front Links und Front Rechts). Die ist zusammen mit der Center-Endstufe auf einem Platinchen, die restlichen 2 Surround Endstufen sind auf dem anderen Platinchen am Lamellen- Kühlblock montiert.

Diese Endstufenhaben eine Besonderheit, die man selten in den Preisregionen um DM 2000.- gefunde hatte. Normalerweise haben die starken Endstufen mehrere paralell geschaltete 0,5 oder 0,8 Ohm Widerstände zum Schutz der Lautsprecher und des Netzteils bei einem Transistor-Defekt und auch zum Einstellen des Ruhestroms einer solchen Endstufe.

Die Pioneer Ingenieure haben sowieso schon teure und hochwertige MOS-FETs eingesetzt, jedoch nicht paarweise wie bei Marantz, um die 110 Watt Sinus poblemlos liefern zu können. Sie haben auch diese Collector Widerstände extrem niedrig dimensioniert, es sind nur 0,05 Ohm !!, mit dem Rísiko, daß bei einem Kurzschluß auf der Lautsprecherleitung diese Transistoren abrauchen.

Den allermeist ist die Schutzschaltung, die hier auch vorhanden ist, nicht schnell genug.
.




- Werbung Dezent -
Zurück zur Startseite © 2007/2025 - Deutsches Hifi-Museum - Copyright by Dipl.-Ing. Gert Redlich Filzbaden - DSGVO - Privatsphäre - Zum Telefon der Redaktion - Zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - Tag und Nacht und kostenlos natürlich.

Privatsphäre : Auf unseren Seiten werden keine Informationen an google, twitter, facebook oder andere US-Konzerne weitergegeben.