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Gerhardt Ronnebergers Autobiographie - Deckname "SAALE" - aus 1999 - ein Generaldirektor erzählt .....

Gerhardt Ronneberger, geboren im März 1934 in Saalfeld († 2013 ?) schreibt 1999 in seiner Autobiographie (1982–1999) auf etwa 370 Seiten, wie es wirklich zuging beim MfS, der Stasi und den Betrieben in der "Deutschen Republik". Da er nie in einem richtigen Ossi-Gefängnis eingesperrt war, fehlt diese Erfahrung völlig, dafür aber die Zustände in einem West-Gefängnis und wie es dazu kam und vor allem, was danach bis zur Wende im Dez 1989 kam. Der Einstieg beginnt hier und mein Resume über das Buch endet hier.

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Präsente über Genex

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Der Import von Embargo-Bauelementen

Die Wiederholung mag manchem müßig erscheinen, doch die Wirtschaft der DDR war keine Wüstenei. Und in der Elektronikbranche arbeiteten gewiß keine Holzfäller, denn sonst hätten sich nicht nach der Wende Siemens und andere führende Mikroelektronik-Produzenten um den Standort Dresden gerangelt, um dort ein Zentrum modernster Hochtechnologie der Mikroelektronik aufzubauen. Dort arbeiten heute die gleichen Wissenschaftler, Ingenieure und Facharbeiter wie zu DDR-Zeiten.

So ist es eine Tatsache, daß die meisten elektronischen Bauelemente in der DDR produziert wurden. Aber die Produktionskapazitäten reichten oft nicht aus, moderne Schaltkreise befanden sich noch im Entwicklungsstadium oder waren erst als Prototypen vorhanden. Dann mußten sie eben aus dem Ausland besorgt werden.
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Elektronische Bauelemente für die Nationale Volksarmee

Unser Handelsbereich 4 importierte elektronische Bauelemente für alle Bereiche der Volkswirtschaft der DDR, für Forschungseinrichtungen und die sogenannten Sonderbedarfsträger.

Diese Einfuhren, auch LVO-Importe genannt, waren für die „bewaffneten Organe" bestimmt, also für die Nationale Volksarmee, das Ministerium für Staatssicherheit und das Ministerium des Innern, sprich Volkspolizei und Zoll.

Die meisten der von uns benötigten Bauelemente unterlagen nicht dem Embargo. Anders freilich hochintegrierte Speicherschaltkreise und schnelle Mikroprozessoren - sie standen auf den CoCOM-Listen.

Trotz des Embargos war ihre Beschaffung recht einfach. Elektronische Bauelemente werden von Konzernen, mittleren und kleineren Geräteproduzenten oder von Servicewerkstätten benötigt. Nur Großabnehmer beziehen direkt vom Hersteller, alle anderen kaufen bei den Groß- oder bei kleineren Fachhändlem.

Eine Kontrolle des Verbleibs der Ware über den Kreis der Händler ist kaum möglich, denn oft werden auch größere Stückzahlen über den Ladentisch verkauft. Nur bei wenigen speziellen Bauelementen mußten die Großhändler bei ihrem Einkauf dem Hersteller einen Nachweis über die weitere Verwendung, also ein end-user-certi-ficat, vorlegen.

Wir kauften einfach im "Fachhandel"

So ist es nicht verwunderlich, daß die Embargolieferanten elektronischer Bauelemente in der Regel Fachhändler waren. Noch in den 1960ziger Jahren lieferten die Hersteller in der Bundesrepublik, ob Embargo oder nicht, nicht direkt in den Osten, sondern schalteten Zwischenhändler ein, die autorisiert im Alleinvertrieb arbeiteten.

Erst später nachdem der „innerdeutsche Handel" vom Westen nicht mehr so diskriminiert und reglementiert wurde, nahmen die Bauelemente-Konzerne Direktbeziehungen zum DDR-Außenhandel auf und kündigten die Vertretungen durch die Handelsfirmen.

Diese wurden damit brotlos und begannen sich als Embargolieferanten zu profilieren, da die Konzerne auf dieser Strecke zumindest übervorsichtig waren.
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Meist mußte es schnell gehen

Meist rekrutierten wir als unsere Lieferanten von Bauelementen Fachhändler aus Westdeutschland und Westberlin und nicht aus anderen Ländern. Denn diese Geschäfte waren äußerst schnellebig, oft stand alles unter Termindruck, knappe Reaktionszeiten und kurze Lieferwege waren erforderlich.

Nur selten wurden Speditionen eingeschaltet, vielmehr brachten die Händler selbst die Ware in die DDR. Zu den Lieferanten von Bauelementen in Westberlin gehörten solche Handelsfirmen wie Cerdip Vertrieb von elektronischen Bauelementen GmbH, elmitec eiectromc components, SEV Electronic Vertriebs-GmbH und die Berliga, um nur einige zu nennen.

Die Mehrzahl der Lieferanten waren Fachhändler ohne Lager und mit wenigen Beschäftigten, wenn nicht sogar Einmann-Firmen. Ihre Partner saßen nicht nur in der DDR, sondern im gesamten Ostblock. Um die illegalen Transaktionen zu tarnen, betrieben sie auch im geringen Umfang Inlandsgeschäfte.

Aber hauptsächlich lebten sie von der Weiterleitung von Bauelementen an uns. Es waren vorzügliche Geschäfte, denn das Umsatzvolumen allein mit uns betrug für einen Lieferanten jährlich mehrere Millionen DM, und die Verdienstspannen waren wesentlich höher als im Inlandsgeschäft.
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Und jetzt kamen die Präsente

Das verleitete den einen oder anderen Embargolieferanten, sich den Bearbeiter in der DDR gegenüber erkenntlich zu zeigen: ein kleines Geschenk als Dankeschön für einen erhaltenen Auftrag, eine winzige Aufmerksamkeit, um eine neue Besorgung übernehmen zu können, eine nette Aufwandsentschädigung, weil Provision oder Preis überdurchschnittlich hoch waren.

Wir wußten dies natürlich und hatten vorgesorgt. So gab es in unserem Handelsbereich 4 eine klare Regelung, wie mit Geschenken und Zuwendungen von Geschäftspartnern zu verfahren ist.

Wertvolle Geschenke und höhere Geldbeträge waren zurückzuweisen. Präsente „im geschäftsüblichen Rahmen", etwa anläßlich eines Geburtstages oder zu Weihnachten, durften angenommen, mußten aber im Verhandlungsbericht gemeldet werden.
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Kleine und große „Aufmerksamkeiten" und die „sozialistische Moral"

Diese „Aufmerksamkeiten" wurden erfaßt, aber meist dem Empfänger überlassen. Nur wenige Gegenstände wurden eingezogen. Wenn sie dafür geeignet waren, übergaben wir sie einem Kinderheim zur Nutzung, wenn nicht, führten wir sie an KoKO ab, z. B. Uhren, Schmuck aus Edelmetallen usw.

Eingezogen wurden besonders wertvolle Geschenke oder dann, wenn sich solche bei einem Mitarbeiter anhäuften. Das war eine großzügige Regelung, wie sie sonst im Außenhandel nicht praktiziert wurde. Wir setzten auf die Integrität und Ehrlichkeit unserer Mitarbeiter. Doch manchmal war es um die „sozialistische Moral" nicht gut bestellt.

Zu denen, die das gnadenlos ausnutzten, gehörte u. a. die Westberliner Firma Systemzubehör. Seit 1986 hatte sie uns Bauelemente mit einem Umsatz von 15 Mio. DM geliefert.

Die beiden Inhaber, die auch die alleinigen Verhandlungspartner unseres zuständigen Kontors 42 waren, erfreuten sich der fürsorglichen Betreuung durch die Stasi, standen also unter „operativer Personenkontrolle". Die Codeworte für diese OPK waren „Grand I" und „Grand II".
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Drei Mitarbeiterinnen unseres Kontors 42

Jedenfalls fanden die MfS-Aufklärer schnell heraus, daß sich die beiden regelmäßig mit drei Mitarbeiterinnen unseres Kontors 42 außerhalb Berlins trafen und ihnen dort wertvolle Sachgeschenke überreichten. Also wurden die Kolleginnen gleichfalls unter die Lupe genommen und unter den Codewörtern „Amsel I, II und III" längere Zeit vom MfS observiert.

Auch ich wurde in abgestimmte Kontrollmaßnahmen am Arbeitsplatz einbezogen, nach Arbeitsschluß wurden die Schreibtische der Mitarbeiter durchsucht und Akten fotokopiert.

Wir wurden rasch fündig: Die Damen waren von den Westberlinern mit Farbfernsehern bestochen worden und Pkws wurden zur Lieferung über Genex, dem Geschenkdienst der DDR gegen Valutaüberweisungen aus dem Westen, angeboten.

Im Ergebnis der Ermittlungen durch die Untersuchungsabteilung der Staatssicherheit verzichtete man großherzig auf eine strafrechtliche Verfolgung der Beteiligten.

Die beiden Firmeninhaber durften zur „Wiedergutmachung" ein „Bußgeld" in Höhe von 340.000 DM zahlen. Zwei Mitarbeiterinnen wurden von mir fristlos entlassen, die dritte wurde auf Empfehlung des MfS nur verwarnt und weiterbeschäftigt, da sie während der Ermittlung konstruktiv zur Aufklärung beigetragen hatte.
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Die Korruptionsgefahr schwebte überall

Natürlich waren solche kriminellen Handlungen nicht typisch, weder für unsere Mitarbeiter noch für die Lieferanten. Doch die Korruptionsgefahr schwebte stets wie ein Damoklesschwert über KoKo, dem Außenhandel und dem Haus der Elektroindustrie. Zudem drohten andere Fährnisse und Risiken, beispielsweise aus merkwürdigen Allianzen.

Cerdip und Jürgen R. Potera

Eine solche war der Geschäftsführer von Cerdip, Jürgen R. Potera, eingegangen. Unter unseren Geschäftspartnern war er eine der schillerndsten Figuren. Er handelte nicht nur mit Bauelementen, sondern auch mit Ausrüstungen, Computer- und Meßtechnik.

Er war mit der DDR sowie mit anderen sozialistischen Ländern im Geschäft. Er belieferte nicht nur unseren Handelsbereich 4 mit Embargowaren, sondern vor allem die „Speziellen Beschaftungsorgane" der Stasi. Er verfugte über enge Verbindungen sowohl zu Wolfram Zahn als auch zur HA XVIII/8.

Als wir einmal technische Probleme mit einer Embargolieferung von Potera an die Zentralstelle für Forschungsbedarf des Ministeriums für Wissenschaft und Technik der DDR hatten, wandte sich Potera hilfesuchend an seinen Kontaktoffizier in der HA XVIII/8.

Wie ein Bumerang landete das von dort wieder auf meinen Tisch. Für uns war das Anlaß genug, die Zusammenarbeit mit Potera einzuschränken. Denn eine solche Einflußnahme auf unsere Geschäftstätigkeit, außerdem hinter unserem Rücken und mit Gefälle „von oben nach unten", war gar nicht nach unserem Geschmack. Es schränkte unseren Verhandlungsspielraum ein, nahm uns aber nicht unsere alleinige Verantwortung ab.

Und dann noch Reinhard K. Kroll

Ein ähnlich bunter Vogel war auch Reinhard K. Kroll. Wir hatten ihn bereits Anfang der 19sechziger Jahre kennengelernt, als Elektronik Export-Import spezifische Embargobauelemente von der US-Firma Comspace bezog.

Comspace, in Deutschland durch ihren in Westberlin wohnenden Mitarbeiter Michael G. Wolf vertreten, konnte nicht mehr direkt liefern. Präsident Becker kam in die DDR, um uns einen neuen Vorschlag zu unterbreiten. Als Dolmetscher brachte Becker den Westdeutschen Kroll mit. Becker regte an, daß zukünftig Wolf mit einer eigenen Firma als unser Lieferant für die Com-space-Erzeugnisse auftreten sollte, was wir akzeptierten.

Zu diesem Zeitpunkt versuchte die USA-Botschaft in der DDR zu uns Direktkontakte zu knüpfen. Offensichtlich hatten die Amerikaner von unseren Embargogeschäften mit Comspace Lunte gerochen.

An solchen Kontakten waren wir natürlich keinesfalls interessiert, sie konnten unsere Arbeit nur stören und uns verstärkt ins Blickfeld der CoCOM-Behörden rücken. Also setzten wir weiter auf unsere Beschaffungslinie Wolf.

Nachdem die Comspace-Geschäfte über ihn gut angelaufen waren, wurde Wolf plötzlich von Kroll aus dem Geschäft gedrängt, und zwar mit Hilfe einer dritten Seite, die für uns aber im Dunkeln blieb.

Natürlich wollte sich Michael G. Wolf den Handel mit uns nicht so einfach vermiesen lassen. Er versuchte, ins Geschäft zurückzudrängen, wobei er den dummen Fehler beging, uns unter Druck zu setzen. Außerdem wurde er unseriös und schwatzte indiskret über unsere Arbeit gegenüber Dritten.

Es dauerte nicht lange, und er war in der DDR weg vom Fenster.
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Kroll tauchte bei elmitec und anderen wieder auf

Er gab sein Handelsunternehmen auf und wurde Mitarbeiter in der Firma elmitec, mit der wir ebenfalls kooperierten.

Da elmitec seine Aufträge von uns nicht verlieren wollte, entsprachen sie unserer drängenden Bitte und bezogen Wolf in die Zusammenarbeit mit uns nicht ein.

Kroll wiederum arbeitete unter verschiedenen Firmennamen wie WICO GmbH Dietzenbach/Frankfurt und Kroll & Co Economical and Industrial Cooperation Ltd. Dietzenbach/Frankfurt. Doch auch mit ihm verlief die Zusammenarbeit alles andere als erfreulich. So versuchte Kroll mehrfach, zu unseren Bedarfsträgern Direktbeziehungen aufzubauen und gewonnene Auskünfte gegen uns auszuspielen.

Weiterhin jonglierte er stets mit internen Informationen über unsere Geschäfte und unser Auftreten gegenüber anderen Lieferanten. Dieses Insiderwissen konnte er nicht selbst gewonnen haben, sondern es mußte ihm von Kennern der Embargo-Szene im Westen zugespielt worden sein.

Diese Einsicht sowie Krolls gesamter Geschäftsstil ließen den Verdacht reifen, daß seine Arbeit wahrscheinlich durch die CIA gesteuert wurde. Die Güterabwägung fiel uns nicht schwer: Einerseits war er als Lieferant für uns von geringer Bedeutung, andererseits konnte Krolls mögliche Spionagetätigkeit für einen westlichen Dienst der DDR durchaus zum Schaden gereichen. Also fuhren wir die Zusammenarbeit mit ihm langsam gegen Null.

Ungeachtet dessen verschwand Reinhard K. Kroll nicht von der Bildfläche. Man konnte ihn noch oft im Ostberliner Palasthotel treffen oder auf den Transitstrecken, wenn er gen Osten reiste.
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Donnerwetter beim Staatssekretär

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Die Zusammenarbeit mit den Beschaftungslinien der SBO

Wie schon mehrfach belegt, waren KoKo und unser Handelsbereich 4 unmittelbar in das engmaschige Netz der Staatssicherheit eingebunden, in dem auch verschiedene konkurierende MfS-Abteilungen existierten, die sich die Besorgung von Embargogütern auf ihre Fahnen geschrieben hatten.

Da gab es nicht nur Abstimmung und Arbeitsteilung, sondern auch Unterschiede in der Aufgabenstellung und nicht zuletzt Konkurrenz und Geheimniskrämerei.

Hand in Hand arbeiteten beispielsweise die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), zuständig für Aufklärung und Spionage im Westen, und die Hauptabteilung XVIII, die eigentlich für die „geheimdienstliche Absicherung der Volkswirtschaft" verantwortlich war.

Als etwa Oberst Wenzel am 8. Januar 1986 die Arbeitsergebnisse der HA XVIII/8 abrechnete, nannte er stolz die von seiner Truppe geführten Quellen „Leo I" und „Leo II", die über Jahre Unterlagen und Informationen von militär- wissenschaftlichen Tagungen, von Kongressen westeuropäischer und amerikanischer Konzerne und Wissenschaftseinrichtungen sowie aus den Bereichen Infrarottechnik, Optoelektronik, Wärmebildtechnik und NATO-Kampftechnik beschafft hatten.
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Die "Speziellen Beschaflungsorgane" (SBO)

Eigene versteckte Wege gingen die "Speziellen Beschaflungsorgane" des Sektors Wissenschaft und Technik (SWT) der HVA, von uns kurz SBO genannt. Deren Bezugslinien wurden natürlich vom MfS streng geheimgehalten und waren uns im Grunde genommen nicht bekannt. Wir hatten auch keine direkten Verbindungen zu den SBO.

Aber geschwätzig wie die Welt nun mal ist, konnten wir aus Indiskretionen einiger unserer Lieferanten entnehmen, wer von ihnen an der Angelschnur der Stasi hing. Die strenge Konspiration begründete das MfS damit, daß diese Beschaffungslinien meist nicht nur Embargowaren heranschleppten, sondern für die Aufklärung arbeiteten, sprich Spionagetätigkeit ausübten.

Sie kundschafteten im Westen die verschiedensten Wirtschaftsbereiche, besonders Militärtechnik und Rüstungsindustrie, aus und besorgten illegal wissenschaftlich- technische Erkenntnisse und Dokumentationen.

Unser Handelsbereich 4 war nicht in die Aktivitäten der HVA einbezogen, das heißt von uns spionierte niemand im klassischen Sinne, und von Militärtechnik und Rüstungsindustrie ließen wir die Finger.
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KoKo agierte nicht im dunklen

Im Gegensatz zu uns als offizieller Außenhandelsbetrieb der DDR agierten die MfS-eigenen Firmen und Unternehmen, über die die SBO ihre Geschäfte abgewickelten, im dunklen. Bis zur Wende blieben mir diese MfS-Betriebe unbekannt - bis auf zwei Ausnahmen.

Der eine war Intertechna mit seinem Geschäftsführer Herbert Brosch. Er war Anfang der 19sechziger Jahre bei Heim-Electric stellvertretender Direktor in dem damals von mir geleiteten Kontor für Rundfunk- und Fernsehgeräte.

Intertechna verfügte über beste Kontakte zu IBM und importierte aus Japan Testsysteme für das Kombinat Mikroelektronik. Durch Zufall - oder besser gesagt, weil man irgendwo „oben" schlecht koordiniert hatte - stießen wir mit unseren Expertengruppen im Flugzeug nach Japan aufeinander.

Also selbst in Japan, unserer Domäne, arbeiteten die Beschaffimgsorgane des MfS unabgestimmt und sicherlich nicht zum ökonomischen Vorteil für das DDR-Staatssäckel.
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Im Flugzeug nach Japan kam es raus

Interessant an diesem Zusammentreffen war, daß der eine MfS-Experte ein Ingenieur des Kombinates Mikroelektronik war, der gleichzeitig als unser Experte für Meßtechnik im Taiwan-Geschäft tätig war.

Die andere MfS-Firma war Günther Forgber. Günther Forgber war eine Vertreterfirma und in dieser Funktion arbeiteten wir eng mit ihr zusammen. Sie vertrat auch Firmen, die unsere Lieferanten waren und zum Teil auch Embargowaren lieferten.

Wenn allerdings seit der Wende in den Medien oft davon gesprochen wird, daß Forgber einer der wichtigsten Embargolieferanten für die DDR war, ist dies falsch.

Vielmehr benutzte Wolfram Zahn den Namen von Forgber, um als verlängerter Arm der Speziellen Beschaffungsorgane für die Stasi Embargoimporte zu realisieren, was früher auch der Anlagenimport getan hatte. Forgber selbst verfügte gar nicht über das Personal, um größere Embargogeschäfte eigenständig abzuwickeln.
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Wir „Kampfgenossen" waren recht unterschiedliche Brüder

Als „Kampfgenossen" zogen wir wohl alle an einem Strang, aber wir waren recht unterschiedliche Brüder, auch innerhalb der Staatssicherheit.

Während bei uns im H4 nichts ohne die Hauptabteilung XVIII/8 ging, mußte diese wiederum sämtliche Verhandlungsberichte, Firmenanalysen und alle Informationen über unsere Geschäfte und Geschäftspartner den SBO in Kopie übergeben.

Sie wurden dort nochmals gründlich ausgewertet und standen dann im Prinzip der gesamten Aufklärung zur Verfügung. Keine Frage, wer dann beim Beschaffungspoker die Asse aus dem Ärmel ziehen konnte.

Sas un-koordinierte Arbeiten nervte noch mehr

Doch neben diesem Ungleichgewicht der Kräfte nervte das un-koordinierte Arbeiten noch mehr. Mitunter sabotierte uns nicht der „Klassengegner" sondern wir störten uns in unseren Beschaffungsaktivitäten gegenseitig und produzierten außerdem ökonomische Verluste für die DDR.

Diese groteske Situation wurde von einigen Geschäftspartnern, die sowohl für uns als auch für die Staatssicherheit arbeiteten, skrupellos ausgenutzt.

Als ich mich wieder einmal vergeblich bei der HA XVIII/8 darum bemüht hatte, daß die Arbeit zwischen uns und den SBO besser abgestimmt wird, war ich so verärgert, daß ich Schalck um Hilfe ersuchte.

Schalck fragte mich: „Kennst du Horst Vogel nicht?" Ich kannte ihn tatsächlich nicht und habe ihn auch nie kennengelernt. Doch selbst Schalck konnte mit seinem heißen Draht ins ZK und zu Mielke bei Vogel nichts ausrichten. Der Chef des Sektors Wissenschaft und Technik, Generalmajor Horst Vogel, schmetterte jeden Koordinierungsvorschlag und sogar den minimalen beiderseitigen Informationsaustausch energisch ab.
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Alexander Schalck vor dem Untersuchungsausschuß

Alexander Schalck sagte dazu später vor dem Untersuchungsausschuß des Deutschen Bundestages:

  • „Wir vermuteten, d. h. Ronneberger hat mich ein bißchen auf die Spur gebracht, wo das Zeug herkommt, was über Zahn kam, möglicherweise von dieselben Lieferanten, die er auch hat. Das war eine Vermutung. Und er glaubte, daß wir preislich ausgespielt werden. Daraufhin habe ich den Versuch unternommen, mal den Leiter der HVA zu fragen: Kann man das nicht ein bißchen abstimmen? Da wurde es ganz finster. Sie haben gesagt: Wir können zusammen Abendbrot essen, wir können zusammen diskutieren, aber diese Stelle ist für uns unannehmbar, es gibt keine Zusammenarbeit; wir müssen die Quellen schützen. Das war nun die Hauptbegründung, die war auch einleuchtend für mich. Damit war das Thema erledigt, und wir mußten allein weitermachen. Denn wir hätten ganz gerne gesehen, daß man vielleicht dadurch Geld gespart hätte."


Stenographisches Protokoll der 168. Sitzung des 1. Untersuchungsausschusses „Kommerzielle Koordinierung** des Bundestages am 2. Dezember 1993, S. 256 f.
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Aus der Not eine Tugend machen - eine Krisensitzung

Es gab nur eine einzige Abweichung von dieser Grundregel. Da wollte man aus der Not eine Tugend machen, um zu retten, was noch zu retten ist: Schalck hatte ein Koordinierungsgespräch in meinem Büro vermittelt, und zwar zwischen dem Leiter der Abteilung XIV von SWT, Oberst Horst Müller, einem gewissen Oberst Rösener, dessen Funktion im MfS mir nicht genannt wurde, und mir.

Das passierte zu einem Zeitpunkt Anfang 1988, als in den Kombinaten Carl Zeiss und Mikroelektronik die Produktionsaufhahme neu entwickelter Schaltkreise gefährdet war, weil SBO mehrere Beschaffungsobjekte nicht realisieren konnte.

Wir tauschten in unserer Krisensitzung Informationen und Einschätzungen über die aktuelle Lage bei der Beschaffung von Embargowaren aus und verständigten uns unkompliziert über die notwendige Schritte, um die fehlenden Embargowaren schnell heranzuschaffen. Diesem einen Gedankenaustausch, der für beide Seiten nützlich war, folgte leider kein zweiter.

Oft konnte die Stasi Liefertermine nicht einhalten

So blieb es im wesentlichen dabei, daß die Stasi oftmals leichtfertig die Bearbeitung von Embargoobjekten übernahm und Liefertermine zusagte, die später nicht eingehalten werden konnten.

Teilweise wurden Projekte von einem Jahr in das andere verschoben oder letztlich ganz fallengelassen, was zu erheblichen Schwierigkeiten in den Betrieben, Kombinaten und Forschungseinrichtungen führte.

Wenn in den Massenmedien der DDR propagandistisch über die Mikroelektronik und den „Wettlauf mit der Zeit" gejubelt wurde, sah es in der Wirklichkeit beispielsweise so aus, daß Importobjekte der SBO, die bereits 1987/1988 realisiert werden sollten und die einen Gesamtwert von 42 Mio. DM hatten, noch im Februar 1989 in das Folgejahr verlagert wurden.

Nicht selten kam es außerdem vor, daß die über die Staatssicherheit erfolgten Lieferungen nicht die entsprechende Spezifikation hatten, nicht komplett und somit nicht einsatzfähig waren.
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Wenn die Misere eskalierte

In ihrer Misere, vor allem, wenn es um ausstehenden Service ging, wendeten sich dann die Bedarfsträger hilfesuchend an uns oder an KoKo.

Zu einem Riesenkrach kam es 1986. Die MfS-Aufklärer hatten dem Zeiss-Forschungszentrum für Mikroelektronik in Dresden für die Entwicklung des 1-MBit-Schaltkreises eine Rechnerkonfiguration VAX 8600 geliefert.

Diese Triumphmeldung reichten die Stasi-Oberen sofort an Günter Mittag ins ZK weiter. Dieser ließ nicht lange warten, um sich gleichfalls im Erfolg zu sonnen. Doch als Mittag kurz darauf das Forschungszentrum inspizierte, stellte sich heraus, daß das ganze System nicht betriebsfähig war.

G. M. bekam ein Tobsuchtsanfall, und im Arbeitsstab Nendel gab es ein gewaltiges Donnerwetter, weil die Genossen von SBO das Problem nicht lösen konnten.
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Ich sollte es dann retten

Schalck kommandierte mich nach Dresden ab, um vor Ort die Sache zu untersuchen. Es stellte sich heraus, daß eine kurzfristige Inbetriebnahme überhaupt nicht möglich war: Der Rechner war mit einer Stromversorgung 120 Volt/60 Herz ausgelegt, zudem fehlten Kontroller für die Magnetbandeinheit und die Winchesterlaufwerke sowie Zubehör, Kabel, Steckverbinder, Starterkit, Diagnosesoftware und die gesamte Dokumentation.

Uns blieb nichts übrig, als so rasch wie möglich eine Ersatzkonfiguration des Rechnersystems zu beschaffen, um die Entwicklung des 1-MBit-Schaltkreises zu gewährleisten. Da dies kein Einzelfall war, kann man sich gut vorstellen, welchen Ruf die Beschaffer von der Staatssicherheit bei den Bedarfsträgern hatten.
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Wer aus welchen Mitteln sollte das alles bezahlen ?

Dem Kompetenzgerangel auf der einen Seite stand die Finanzierung auf der anderen Seite gegenüber. Im Klartext: Was die Staatssicherheit für die Mikroelektronikindustrie der DDR besorgte, mußte aus den zur Verfügung stehenden Importmitteln bezahlt werden, die ich im Auftrag von KoKo und des Ministeriums für Elektrotechnik/Elektronik verwaltete.

Was die Kombinate an Embargoimporten für erforderlich hielten und planten, wurde durch das Ministerium bestätigt und dann über die Arbeitsgruppe Nendel eingeordnet und finanziert.

Dazu stimmte ich mich mit Wolfram Zahn ab, was von unserem Handelsbereich 4 oder von den SBO beschafft werden sollte.

Klar, daß sich die Geheimdienstprofis stets die Objekte heraussuchten, an denen sie vorher schon gearbeitet hatten. Einspruchsmöglichkeiten meinerseits gab es da nicht. Wohl konnte ich aber die Genossen von SBO bitten, ein Objekt zu übernehmen, wenn wir selbst keine Chance der Beschaffung sahen.
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Alle Zahlungen liefen über Wolfram Zahn - aber undurchsichtig

Über die Finanzierung der eingeordneten Objekte hatte ich stets eine komplette Übersicht. Somit wußte ich zwar, welche Aufgaben von der Stasi übernommen wurden, aber es blieb undurchsichtig, wer ihre Lieferanten waren und wie die Transaktionen abgewickelt wurden.

Mein Partner für SBO war ausschließlich Wolfram Zahn, der aber auch nur dann Detailkenntnisse hatte, wenn er selbst etwas für SBO besorgen mußte. Wenn die Stasi-Beschaffer einen Import bezahlen wollten, forderte Zahn das Geld von mir an, bekam es auf sein Konto überwiesen und wickelte die Zahlung mit SBO in einer Art und Weise ab, die mir nicht bekannt war.

Kurzum: Wolfram Zahn war das Bindeglied zwischen den Speziellen Beschaflungsorganen der Staatssicherheit, dem Ministerium für Elektroindustrie/Elektronik und unserem Handelsbereich.

Zahn Aussagen dazu in einer Vernehmung :

Zahn sagte dazu in einer Vernehmung durch das Bundeskriminalamt:

  • „Meiner Einschätzung nach wurde ich auf Vorschlag von Nendel oder Wenzel von der HVA als Vertrauensperson zur Abdeckung der von SBO übernommenen und getätigten Importe eingesetzt...
    Auf meine Rolle als Vertrauensperson, aber doch nicht voll eingeweihter Mittelsmann, weisen auch folgende Fakten hin: Es gab in der Arbeitsberatung Nendel immer wieder neue Objekte, die auf der Liste nachgetragen werden mußten, die aber nur Nendel kannte (offensichtlich in einer direkten Abstimmung mit einem Rößler) ...
    Rößler ist mir persönlich nicht bekannt. Auf den Namen bin ich nur gestoßen, wenn Nendel neue Objekte in die SBO-Liste aufnehmen ließ, die auch meinem Partner, Herrn Müller, nicht bekannt waren. Sie wurden zwar später von ihm bestätigt mit dem Hinweis, '... das erfolgte in Direktabstimmung Nendel - Rößner'. Es ist sicher, daß Rößler zur HVA gehörte, möglicherweise zum Bereich SWT ...
    Solche Objekte, die Nendel mit Rößner persönlich absprach, hatten dann auch meist einen besonderen Geheimhaltungsgrad und waren von besonderer volkswirtschaftlicher Bedeutung."


(Mit Rößler bzw. Rößner meint Zahn den auch mir bekannten Oberst Roesener - G. R.)
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Wenn auf der Königsebene die Würfel längst gefallen waren

Es besteht somit kein Zweifel, daß es zwischen Staatssekretär Nendel des Ministeriums für Elektrotechnik/Elektronik und der Leitung des Sektors Wissenschaft und Technik der HVA ein direktes Zusammenwirken gab.

Und man höre und staune - darin war noch nicht einmal Oberst Müller, der Chef der zuständigen Abteilung XVI von SWT einbezogen.

Wenn ich mich also mit Wolfram Zahn abstimmte, waren auf der Königsebene die Würfel längst gefallen: Die Embargoobjekte waren verteilt, die jeweils Verantwortlichen für die Bearbeitung zugeordnet und die Vorlaufinformationen an SWT übermittelt.

Infolgedessen verfügten die Beschaffer der Staatssicherheit stets über einen Zeitvorsprung gegenüber unserem Importbereich, um ihre Möglichkeiten in Ruhe zu sondieren und vorzubereiten.
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Heinz Baude, OibE des MfS

Im Bereich Kommerzielle Koordinierung war unter Leitung von Heinz Baude, OibE des MfS, eine ganz besondere Gruppe von Mitarbeitern stationiert. Sie bildeten eine Struktureinheit der Rückwärtigen Dienste der Staatssicherheit und waren ebenfalls für die materiell-technische Versorgung der „Firma" mit Embargowaren zuständig.

Sie besorgten die Importe entweder direkt über westliche Lieferanten oder durch Zwischenschaltung von Beschaffungsorganen der DDR. Baude war in den 19fünfziger Jahren mit seiner Ehefrau als Agent der HVA in Westdeutschland eingeschleust worden, flog jedoch schnell auf. Ein Mann mit Erfahrungen, wenn auch nicht gerade erfolgreich.
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Die Lorbeeren des MfS mußte Schalck von der KoKO bezahlen

Einer seiner Beschaffer war Zahn. Dessen Importe hatten zum Teil militärisch-relevanten Charakter, beispielsweise Nachrichtentechnik für die Funkaufklärung des MfS und das Abhören von Telefonverbindungen zwischen Westdeutschland und Westberlin. Unser Handelsbereich organisierte nur in einigen wenigen Fällen spezifische Bauelemente für Baude.

Baude verfugte über eigene Finanzen, die direkt von der Stasi kamen. Doch das Geld war freilich nicht aus heiterem Himmel in die Zentrale an der Ostberliner Normannenstraße gefallen, sondern teilweise von Schalck aus den erwirtschafteten Mitteln von KoKO bereitgestellt worden.

Stolz verwies Schalck auf diese Leistung, wenn er beim „Lieben Genossen Minister" - so sprach er Mielke stets an - abrechnete. 1989 waren es immerhin noch 17 Mio. DM und rund 75 Mio. Mark der DDR.

Ein Kontakt namens Hans-Jürgen König

Noch während meiner Tätigkeit im AHB Elektronik wurde ich eines Tages von einem Herrn Hans-Jürgen König aufgesucht. Er agierte unter verschiedenen Firmennamen, so als Elmasch GmbH Bonn, Workshop Equipment Bonn und König und Schneider GmbH + Co. KG Bonn.

Ohne Umschweife bot er sich als Lieferant von Embargowaren an. Sein Auftreten kam mir ziemlich fragwürdig vor, nicht nur weil er offen damit prahlte, daß ihm selbst das Waffengeschäft nicht fremd sei. Unbeeindruckt ließ ich kein Interesse an einer Zusammenarbeit erkennen.

Wenige Tage später schwadronierte er gegenüber anderen Gesprächspartnern, daß ich bei ihm nach Waffenlieferung angefragt hätte. Eine Information, die sofort meinem Führungsoffizier auf den Tisch flatterte.

Ich war nicht der einzige Kontaktpartner von König. Er sprach später auch im Anlagenimport vor, der in der Folge mit ihm auch einige Geschäfte tätigte. Doch hatte der gute Mann leichtfertig Lieferzusagen gegeben, die er nicht halten konnte.

So mußte er dann eine Vorauskasse in Höhe von einer Million US-Dollar zurückzahlen, da er die Embargoware nicht beschaffen konnte. Außerdem präsentierte ihm Wolfram Zahn, nachdem er sich mit Artur Wenzel abgestimmt hatte, eine Zinsrechnung in Höhe von 145.000 US-Dollar.
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Wolfram Zahn nahm sich Herrn König vor .....

Während weder Anlagenimport noch unser Handelsbereich 4 die bisherige Kooperation mit König fortsetzten, begann hier das Teamwork zwischen Wolfram Zahn und König.

Zahn arbeitete im Stasi-Auftrag unter folgender Zielstellung mit König zusammen:

- weitere Aufklärung von K. im Hinblick auf den bei ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhandenen nachrichtendienstlichen Hintergrund
- weiterer Prüfung von K. hinsichtlich seiner Möglichkeiten und Hintermänner bei der Lieferung heißer Embargowaren
- Anerkennung einer Wiedergutmachungspflicht seitens K. aufgrund nicht erfolgter Vertragsrealisierung gegenüber Anlagenimport.

König war schnell weichgekocht. Da er sich nicht das eigene Unternehmergrab schaufeln wollte, erklärte er sich natürlich zur „Wiedergutmachung" bereit. Er wollte seine Schulden dadurch abtragen, indem bei realisierten Embargoaufträgen ein Teil der Beschaffungskosten durch Zahn einbehalten werden sollte. Und Wolfram Zahn testete seinen „Kunden" auf Herz und Nieren.
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König war eifrig und emsig und scheinbar erfolgreich

Aber König war eifrig und emsig und schleppte für das MfS eine Reihe schwer beschaffbarer Embargowaren heran. Darunter ein komplettes automatisches Funkpeil- und Empfangssystem mit Meß- und Aufzeichnungstechnik von Fairchild (USA) und Schlumberger (Frankreich) und zehn Hochfrequenzverstärker von Avanteid (USA).

Beide Positionen waren seitens der Amerikaner strengsten! Kontrollen unterworfen, da sie militärisch bedeutsam waren und für Sicherheitsdienste in der elektronischen Aufklärung im Äther gebraucht wurden.

Weiter lieferte König ein hochsensibles elektronisches Meß- und Überwachungssystem für Lichtleiterkabel von Anritsu (Japan), zum damaligen Zeitpunkt ein Spitzengerät mit höchster Reichweite und Präzision.

Hinzu kam schließlich noch ein aus zehn Einzelposten bestehendes Präzisionsmeßsystem für Lichtwellenleiter- Übertragungstechnik der Firma Wandel und Goltermann (BRD).

Diese Anlagen vervollständigten die Ausrüstungen, die Zahn von Siemens und ANT beschafft hatte. Sie ermöglichten den Zugriff auf fremde Lichtwellenleiterstrecken und waren für das Abhören der Übertragungsstrecke Westberlin - Bundesrepublik bestimmt. Keine Frage, daß diese Dinger schärfsten Lieferbeschränkungen seitens der CoCOM-Staaten unterlagen.
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Dieser grandiose Erfolg schürte unser Mißtrauen gegen König

Allein die Tatsache, daß Hans-Jürgen König all diese schwierigen Beschaffungsaufträge scheinbar spielend und in kürzester Zeit erledigte, war bemerkenswert.

Das deutete darauf hin, daß er Hintermänner hatte, die im Kinofilm gern Sonnenbrille, Trenchcoat und Schlapphut tragen.

Andererseits bemerkte Wolfram Zahn, seit 1988 alleiniger Partner von König, bei ihm keinen Tatendrang, der auf irgendwelche Spionageabsichten westlicher Dienste schließen ließ.

Trotzdem wurden die Stasi den Verdacht nicht los, daß der Westen König schrittweise und langfristig als „Geschäftspartner" der DDR aufbauen wollte. Diese Mutmaßung wurde bestätigt, als er von sich aus, ohne von uns darum gebeten worden zu sein, einen Eaton-Höchststromimplanter anbot.

Das war damals ein Hightech-Produkt, welches weder mein Bereich noch die SBO beschaffen konnte und von dem die Produktion des 1-MBit-Schaltkreises in der DDR abhängig war.

Kein Wunder, daß aus König ein „Kaiser" wurde - zumindest laut Bezeichnung im Operativen Vorgang (OV), mit dem ihn die Stasi-Hauptabteilungen IX/3 und XVIII/8 unter ständiger Kontrolle hielten.

Und auch Wolfram Zahn erteilte seine Aufträge an König nicht nach eigenem Gusto, sondern nach Konsultation der Aufklärer von SWT. Zumindest hier, wobei es um die Abwehr möglicher Spionage gegen die DDR ging, gab es ein koordiniertes Vorgehen der verschiedenen Stellen.

Ein kurioses Kabinettstück des „demokratischen Zentralismus"

Einer anderer, nicht minder fragwürdiger Lieferant war Knut Stökker aus Waiblingen. Er arbeitete unter dem Firmennamen Heidler in Waiblingen und SHE Zug (Schweiz) mit uns zusammen.

Den Kontakt zu ihm hatte einst Dr. Conrad, ein leitender Mitarbeiter des Applikationszentrums Erfurt des Kombinats Mikroelektronik, hergestellt. Nicht nur er hatte wohl einen speziellen „Parteiauftrag" und agierte als IM der Bezirksverwaltung Erfurt des MfS, sondern auch sein Schützling Stöcker wurde für die Erfurter Genossen in Marsch gesetzt.

Und daraus entwickelte sich ein kurioses Kabinettstück des „demokratischen Zentralismus".
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  • Das Prinzip, nach dem der ganze „realexistierende Sozialismus" funktionierte, daß nämlich die Zentrale bestimmte, was die Basis wollte und sollte, wurde hier teilweise auf den Kopf gestellt.

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Zuerst lief alles wie gehabt

Zuerst lief alles wie gehabt: Wir erhielten von „oben" Order, nahmen widerwillig die Zusammenarbeit mit Stöcker auf und testeten ihn. Er lieferte auch brav elektronische Bauelemente und Computertechnik, versprach freilich mehr, als er halten konnte.

Schlimmer jedoch war, daß er über Insiderkenntnisse aus dem Kombinat Mikroelektronik verfügte, die sich auf unsere Zusammenarbeit negativ auswirkten, und daß sich Dr. Conrad mehrfach ungebeten und störend direkt in unsere Aktivitäten mit Stöcker einmischte und ihm interne Bedarfsinformationen zukommen ließ, bevor wir sie offiziell erhielten.

Stöcker kannte sich auch in der handelspolitischen, besonders in der Embargoszene gut aus. Als er indes erkennen ließ, daß er im übrigen über einige unserer anderen westdeutschen Embargolieferanten Bescheid wußte, konnten wir uns über seine Informationsquellen nur noch wundern.

Schnell hatte sich Stöcker mit seinem Verhalten den Unwillen seiner Verhandlungspartner aus unserem Handelsbereich zugezogen. Wir wollten uns deshalb von ihm wieder abwenden, wurden aber von der Staatssicherheit zurückgepfiffen.

Oberst Wenzel, mein FührungsofFizier, verstand zwar meine Bedenken, war aber diesmal komischerweise in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt.

Die Stasi-Provinzfürsten aus Erfurt hatten sich gewissermaßen gegenüber der Zentrale in der Hauptstadt stark gemacht.

Als die Offiziere Backhaus und Thoma des Erfurter MfS auftauchten

Offensichtlich ging diesmal Landes- über Bundesrecht. Nach Absprache mit Wenzel tauchten im März 1987 die Offiziere Backhaus und Thoma der Abteilung XVIII der Erfurter Bezirksverwaltung bei mir auf.

Sie machten mir ihr „operatives Interesse" klar, die Zusammenarbeit mit Stöcker unbedingt fortsetzen zu wollen und verdonnerten mich, Dr. Conrad in diese Aktionen einzubeziehen. Außerdem wurde ich festgenagelt, für Dr. Conrad Reisen nach Westdeutschland zu Stökker und zum Besuch von Messen zu ermöglichen.

Solches Drunter und Drüber in der Arbeit und die äußere Einmischung von Subalternen empfand ich natürlich als störend, mußte mich aber letztlich den Eingriffen beugen.

Weil sie von den Konsequenzen in ihrer Tätigkeit unmittelbarer betroffen waren, hatten meine Mitarbeiter dafür weniger Verständnis. Obwohl die meisten wußten, wo der Hase im Pfeffer liegt, lästerten sie bei auftretenden Problemen immer über „meinem Freund Stöcker". Unsere einzige Gegenwehr bestand darin, die Zusammenarbeit mit Stöcker auf Sparflamme köcheln zu lassen.
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Die Vormachtstellung der MfS-Prätorianergarde

Trotz ihrer Vormachtstellung war die MfS-Prätorianergarde des Sektors Wissenschaft und Technik (SWT) manchmal auch auf „fremde" Hilfe angewiesen. Da sie über ihre eigenen Firmen kaum komplexe Objekte und Anlagen abwickeln konnte, mußte sie in solchen Fällen Außenhandelsunternehmen, KoKo oder unseren Handelsbereich einschalten.

So bekam ich in der Phase, als gerade H4 gebildet wurde, Besuch von einem Offizier namens Gierke. Er war der Japan-
Spezialist bei SWT. Er hatte zuvor mehrere Jahre in der Botschaft der DDR in Tokio gearbeitet und dort mit diplomatischem Status für die Hauptverwaltung Aufklärung des MfS wissenschaftlich technische Aufklärung, sprich Spionage, betrieben.

Gierke war auch für einige Mitarbeiter des Anlagenimports kein Unbekannter. Seine Bitte, die mehr einem Befehl gleichkam: Wir sollten für die Staatssicherheit einen großen Importkomplex mit Anlagencharakter abwickeln.

Im Mittelpunkt standen dabei das Know-how und die Produktionsausrüstungen zur Herstellung von Diskettenlaufwerken. Endabnehmer in der DDR war ein Robotron-Betrieb in Karl-Marx-Stadt, und es existierte bereits ein Vertrag, den SWT mit einer westdeutschen Handelsfirma ausgehandelt hatte und der von uns nachträglich nicht mehr beeinflußt werden konnte.

Gierke und ich vereinbarten, daß er mir seinen westdeutschen Mitspieler zuführt und daß ich Günther Gath, meinen Kontordirektor für Computer- und Meßtechnik mit der Abwicklung beauftragte.
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Gerd Pinkowski von der Firma Midas GmbH Nürnberg

Als Vertragspartner wurde uns dann Gerd Pinkowski als Chef der Firma Midas GmbH Nürnberg, der auch unter Rimec GmbH Nürnberg firmierte, vorgestellt.

Pinkowski war ein äußerst unbequemer Partner. Er spielte seine Stasi-Connection voll gegen uns aus, um seinen persönlichen Vorteil durchzusetzen. Denn wir hatten schnell herausgefunden, daß sein Vertrag mit SWT überhaupt nicht den Embargobestimmungen unterlag.

Mit unseren Verbindungen in Japan wären wir durchaus in der Lage gewesen wären, das Geschäft mit dem Hersteller offiziell  und direkt abzuwickeln, was der DDR mindestens eine Million DM erspart hätte.
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Die Westlieferanten zockten völlig überhöhte Preise ab

Wieder einmal wurde also das Grundproblem sichtbar, wenn Beschaffungsaktivitäten von der Stasi ausgingen: Die Westlieferanten zockten völlig überhöhte Preise ab, und die Spezialisten von der MfS-Aufklärung erkannten diese meist ohne Wimpernzucken an.

Betrugen doch die üblichen Embargoaufschläge, von ganz heißen Positionen abgesehen, bei unseren Lieferanten je nach Schwierigkeitsgrad zwischen 30 und 40 Prozent, während SWT in der Regel zwischen 50 und 80 Prozent und teilweise noch mehr zahlte.

Somit wurden hier wertvolle Valutamittel der DDR verschleudert, insbesondere dann, wenn eine Beschaffung über die verschlungenen Stasi-Pfade überhaupt nicht notwendig war.
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Für die Stasi eine reine Prestigefrage

Es war für die Staatssicherheit eine reine Prestigefrage, trotz fehlender Voraussetzungen beim Embargoimport mitzuhalten. Sie wollten ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen, da beschaffte Embargogüter hohe Anerkennung durch die Partei- und StaatsfÜhrung einbrachten.

Es zählte allein das Ergebnis, nach den Kosten wurde nicht gefragt. Der Volksmund hatte schon recht: Die DDR spart mit jedem Pfennig, koste es, was es wolle.

Natürlich wollten wir uns mit dem Dilemma nicht abfinden und versuchten, in harten Verhandlungen mit Pinkowski Preiskorrekturen durchzusetzen. Er lehnte allerdings ab und beschwerte sich bei Gierke. So mußten wir die Verträge realisieren, wie sie abgeschlossen waren.

Den Nachteil davon hatte aber letztlich wieder Pinkowski. Denn Ergänzungslieferungen und Baugruppen haben wir dann nicht über ihn, sondern über seriösere und preiswertere Partner bestellt
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Wie konnte die Stasi solche Verträge zusammenschustern

Wenn wir als Beteiligte und MitbetrofTene damals schon darüber grübelten, so muß Außenstehenden heutzutage die Frage noch unsinniger erscheinen: Wie konnte die Staatssicherheit solche Verträge zusammenschustern, vorbei an allen Experten des Außenhandels, von KoKo oder auch unseres Handelsbereichs?

Nun, die Antwort ist nicht so kompliziert, wie sie klingt: Die Beschaffer der MfS-Aufklärung hatten in allen Ministerien und Kombinaten ihre Verbindungsleute sitzen und auch Direktkontakte zu den jeweiligen Ministern und Generaldirektoren.

Aufgrund dieser Protektionen konnten sie Vorlaufinformationen einholen, wußten also zu einem Zeitpunkt, zu dem wir noch völlig ahnungslos gelassen wurden, über den künftigen Bedarf an Know-how und Produktionsausrüstungen Bescheid.

Im Gegensatz zu uns konnte SWT frühzeitig mit Recherchen auf dem Markt beginnen und Fakten schaffen. Wurde das Objekt dann später in die Beschaffungsaufgaben offiziell eingeordnet, meldete SWT seine Ansprüche an. Die Staatssicherheit bekam es schließlich zur Bearbeitung übertragen und es wurde ein SBO-Objekt, auch wenn wir bessere und preisgünstigere Beschaffungsmöglichkeiten sahen.
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EinBeispiel : Generaldirektor Wolfgang Lungershausen

Beispielsweise hatte Pinkowski nicht nur beste Kontakte zu SWT, sondern auch zu Wolfgang Lungershausen, dem Generaldirektor des Kombinats Elektronische Bauelemente Teltow. Dieser wiederum pflegte enge Beziehungen zu Gierke und SWT.

In dieser Dreiecksverbindung entstanden die für Pinkowski so wichtigen und lukrativen Beschaffungsaufträge. Da wurde auch schnell etwas in den Vertrag geschmuggelt, was überhaupt nicht zum Objekt gehörte. Es ließ sich auch gut manipulieren und die Gesetzlichkeit der DDR umgehen.

Mitunter ging aber auch bei diesen ausgeklügelten Transaktionen etwas schief. So als der DDR-Zoll keine Rücksicht auf die Dreierverbindung nahm und eine manipulierte Lieferung im Rahmen eines Kondensatorengeschäfts auffliegen ließ.

Das war zwar peinlich, aber weder dem Kombinatsdirektor noch Pinkowski passierte etwas. Da hielt die Stasi ihre schützende Hand drüber. Hätten wir uns solch eine fatale Affäre geleistet, hätte es im Handelsbereich zumindest Disziplinarstrafen gehagelt.
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Noch andere Spielarten der Zusammenarbeit - Stefan Jebe

Es gab freilich noch andere Spielarten der Zusammenarbeit zwischen unserem Handelsbereich und den Speziellen Beschaffungsorganen der Stasi. In einigen Fällen ließ Wolfram Zahn seine Waren in unser Lager anliefern. In anderen Fällen mißbrauchte offensichtlich SBO unseren Name Elektronik Export-Import, indem sich Stasi-Angehörige als unsere Mitarbeiter ausgaben, wenn sie beispielsweise westliche Messestände im In- und Ausland besuchten.

Manchmal stellten sich bei uns Embargolieferanten vor, die für die Staatssicherheit arbeiteten und von dort zu uns geschickt wurden. So ähnlich war es auch bei Stefan Jebe aus Reinbek bei Hamburg. Jebe wurde mir vom Generaldirektor des für Waffenhandel zuständigen KoKo-Untemehmen Imes vorgeschlagen, da er mit ihm bereits gute Erfahrungen gemacht hätte.

Später merkte ich, daß die Empfehlung eigentlich vom MfS kam, denn Jebe hatte Verbindungen zur Stasi-Tarnfirma Vama Ingenieurtechnik Berlin, die er genau wie uns belieferte. Umfangreiche Geschäftsbeziehungen unterhielt er auch zu sowjetischen Außenhandelsunternehmen, die er regekmäßig in Moskau besuchte.
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Stefan Jebe sagt aus über die Machenschaften

Nachdem Stefan Jebe wegen des Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit in der Bundesrepublik festgenommen war, sagte er 1990 im Ermittlungsverfahren der Bundesanwaltschaft folgendes über seine Kontakte zu Imes aus:

  • „Vermutlich im Mai 1987 fand im Büro meines Schwiegervaters ein Treffen zwischen den Herren Emil Müller, Klaus Müller und mir statt. Das Gespräch kam auf Vermittlung meines Schwiegervaters zustande ... Durch meinen Schwiegervater weiß ich, daß Herr Emil Müller Iran- und Ostblockgeschäfte tätigt. Emil Müller fragte, ob er niemanden kenne, der Computer verkaufe. Mein Schwiegervater dachte dabei an mich und so kam das Treffen zustande ...
    Ich zeigte Interesse an einer solchen Lieferung und traf mich eine Woche später mit den Herren Müller in Ost-Berlin vor dem internationalen Handelszentrum (IHZ). Beide Herren brachten mich zur im IHZ ansässigen Firma Witra GmbH. Bei der Firma Witra handelt es sich um eine Tochterfirma der Firma IMES. Es kam zu einem ca. einstündigen Gespräch zwischen den in meiner früheren Vernehmung erwähnten Herren Husemann und Krüger sowie Emil und Klaus Müller und mir als Neuling...
    Auf Vermittlung von Herrn Krüger kam ca. 1 Woche später ein Treffen in Rostock mit Herrn Dr. Lochotzke vom Institut des Binnenhandels zustande. Herr Lochotzke machte mich mit einem Herrn Andreas Kaul, dem späteren Jörg Walter von der Firma VaMA bekannt ... Ca. eine weitere Woche später fuhr ich auf Einladung von Herrn Krüger in sein Büro im IHZ in Ost-Berlin. Von dort fuhren wir gemeinsam in das Ministerium für Elektrotechnik am Alexanderplatz. Hier nahmen wir einen durch Herrn Krüger vorbereiteten Termin wahr, an dem 6-7 Herren und die mir zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Frau Ronneberger teil. Geschäftsführer war ein älterer Herr namens Kupfer. Weitere Gesprächspartner waren die Herren Schürer, Zschernigk und Herr Ronneberger, der aber nur kurz an dem Gespräch teilnahm ..."

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Jebe genoß in der DDR Narrenfreiheit.

Jebe arbeitete unter meiner persönlichen Regie für uns zuverlässig und lieferte preiswerte Computertechnik. Wir schätzten seine recht guten Fachkenntnisse und auch die Serviceleistungen, die sein einziger Mitarbeiter erbrachte.

Von seinem tatsächlichen Hauptgeschäft hatten wir allerdings keine Ahnung. Bestanden diese doch in der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion und den Speziellen Beschaffungsorganen der Stasi.

Letztere statteten ihn mit den notwendigen Einreiseunterlagen aus, sorgten für die Eröffnung von Nummernkonten bei der Deutschen Handelsbank AG in Ostberlin und arrangierten die „Zollfreimachungen" an der DDR-Grenze. Jebe genoß in der DDR Narrenfreiheit.

Während der ganzen Zeit unserer Zusammenarbeit wußten wir nicht, daß Jebe in den Jahren 1976 bis 1982 wegen verschiedener Delikte in der Bundesrepublik straffällig geworden und 1982 sogar wegen räuberischer Erpressung eines Hamburger Taxifahrers zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden war, von denen er vier Jahre absitzen mußte.

Daß Jebe aber ein illustrer Typ war, merkten wir, als er mehrfach hinter unserem Rücken mit einigen unserer Endabnehmer manipulierte und unseren guten Namen für andere Geschäfte mißbrauchte. Nach der Wende versuchte er seine Haut zu retten, indem er mich und seinen unmittelbaren Verhandlungspartner Günther Gath bei der Bundesanwaltschaft verleumdete.

Er schreckte auch nicht davor zurück, uns der Untreue zu bezichtigen, um seine eigenen finanziellen Transaktionen auf den DABA-Konten und das damit verbundene Steuerdelikt zu verschleiern. Im August 1992 entzog er sich seiner Verantwortung durch Selbstmord.
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