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Die Zeitschrift "Hifi Scene" aus Zürich / Schweiz

Die "Hifi-Scene" war bei uns weitgehend unbekannt. Der Verbreitungsgrad reichte offenbar selten bis nach Deutschland. Im März 2000 erschien die letzte von 18 Ausgaben. Das Beson- dere daran ist, die Autoren waren alle Praktiker und fachlich der Physik mehr verpflichtet als den Mythen und Träumen. So etwas gab es bei uns nur bei der Klangbild und bei der Hifi- Stereophonie, wobei bei letzterer in den letzten Jahren Zweifel aufkamen. Wenn Sie hier über eine Suchmaschine eingelandet sind, besuchen Sie bitte erst die einführende Seite.

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Der elektrische Frequenzgang beim MC-System

Durch die geringe Spuleninduktivität erstreckt sich der elektrische Frequenzgang beim MC-System mit herkömmlicher Beschaltung bis weit über 100 kHz und beeinflusst den Audiobereich nicht.
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Der kapazitive Abschluss beim MC-System

Um die Resonanz in den Bereich um 20 kHz zu verlagern, um höchste Töne anzuheben oder einen Hochtonabfall zu kompensieren, bedarf es Parallelkapazitaten in der Grössenordung von 0.5 mF, was etwa der Kapazität von 5.000 Metern Kabel entspricht.
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Der resistive Abschluss beim MC-System

Die Angaben der Hersteller, sofern vorhanden, sind oft irreführend und/oder falsch. Dies ist deshalb so, weil die wenigsten Tonabnehmerhersteller gleichzeitig auch Verstärker und/oder Übertrager-Hersteller sind und sie sich der unterschiedlichen Beeinflussung durch die nachfolgende Elektronik nicht bewusst sind. Dasselbe gilt für Elektronik-Hersteller in Bezug auf Tonabnehmer.

Jeder Tonabnehmer - auch der MC - ist ein Generator

Der MC-Tonabnehmer erzeugt am Verstärkereingang eine Spannung: Ist der Verstärkereingang (Empfänger) hochohmig, der Tonabnehmer (Sender) niederohmig, heisst dies Spannungsanpassung. Der Vorteil liegt darin, dass das Signal beinahe ohne Spannungsverluste übertragen werden kann.

Dies im Gegensatz zur Stromanpassung, bei der beide, der Sender und der Empfänger, dieselben Abschlusswiderstände aufweisen. Bei der Stromanpassung beträgt die Spannungsdämpfung 6 db. Bei leisen MC-Systemen sind es 0.15 - 0.25mV; z. B. beim Benz Ruby.

Spannungsdämpfung soll gerade bei leisen MC-Systemen vermieden werden. Deshalb empfehlen Tonabnehmerhersteher leiser Systeme, eine Belastung des Systems ab 50 -100 Ohm bis zu 47 kOhm, um einen Spannungsabfall zu verhindern.
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Niederohmig mit hochohmigem Abschlusswiderstand

Leise Systeme sind niederohmig im Bereich zwischen 2- 15Ohm. Eine Belastung im empfohlenen Bereich dämpft das System elektrisch überhaupt nicht, es ist maximal "laut". Als Beispiel diene ein Benz Ruby: Infolge der Luftspulenausführung ist es niederohmig und sehr leise. Es darf nicht noch leiser gemacht werden, deshalb der empfohlene hochohmige Abschlusswiderstand. Weiter verlangt solch ein System nach einem Vorvorverstärker, der ausserordentlich rausch- und brummarm ist, oder eines Übertragers mit sehr hohem Übersetzungsverhältnis, der im Handel kaum angeboten wird.

Solche leisen Systeme lassen sich durch Änderung des Abschlusswiderstandes des Verstärkers beinahe nicht optimieren, da eine Verschiebung der Spannungsanpassung in den Bereich der Stromanpassung mit reduziertem Ausgangspegel erkauft werden muss.

Der empfohlene Abschlusswiderstand

Der vom Tonabnehmerhersteller empfohlene (Anmerkung : ohmsche) Abschlusswiderstand ist deshalb ausschliesslich technisch und nicht klanglich, bedingt. Übertrager andererseits mit entsprechend hohem Übersetzungsverhältnis wären, wenn überhaupt, nur mit sehr hohem Aufwand realisierbar ohne den zu übertragenden Frequenzbereich allzusehr einzuschränken.

Hochohmige, laute MC-Systeme (20 - 100 Ohm, 0.3 - 0.5 mV; z.B. Denon DL 103):

Diese Systeme sind am meisten verbreitet. Die elektrische Ausführung erlaubt sowohl Spannungsanpassung (Abschlusswiderstand: maximal 5-facher Wert des Systemwiderstandes], wie auch eine kontinuierliche Verlagerung zur Stromanpassung (MC und Abschlusswiderstand identisch). Die Ausgangsspannung ist auch bei Stromanpassung noch genügend gross, das System kann durch die Anpassung folglich klanglich optimiert werden.

Niederohmige, laute MC-Systeme (2 - 10 Ohm, 0.3 -0.4mV; z. B. Ortofon SPU):
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Klangliche Auswirkungen auf den MC-Tonabnehmer bei unterschiedlichem Belastungswiderstand

Für den Anschluss an einen aktiven Vor-vor-Verstärker gilt das Gleiche wie unter hochohmige, laute MC-Systeme. Diese Systeme eigenen sich zudem optimal für den Anschluss an einen Übertrager (siehe auch Übertrageranpassung).

Beim MC-System ist die nachfolgende Elektronik direkt mit dem Generator und somit dem Nadelträger verbunden. Deshalb kann von aussen Einfluss auf dessen Schwingungsverhalten genommen werden.

Je elektrisch "unbelasteter" das schwingende System ist, desto freier kann es schwingen und entsprechend "unbedämpfter" und freier wird das produzierte Klangbild sein. Allfällige, unerwünschte Resonanzen werden dann nicht elektrisch bedämpft.

Je stärker das System belastet ist (also niederohmiger abgeschlossen), desto mehr wird es bedämpft. Das Klangbild ist weniger 'wolkig', die Präzision von Bassimpulsen nimmt zu. Dem System wird ein Teil seiner erzeugten Spannung wieder zurückgeführt, es wird strom-gegengekoppelt und das System kontrolliert Überschwinger und Resonanzstellen zusehend selbst.
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Die Vor-Vor-Verstärker

Input.Impedance : 100 Ohm

Bei herkömmlichen Vor-Vor-Verstärkern ist diese Spannungs- rückführung nicht möglich, da die vom System erzeugte Spannung durch den Belastungswiderstand einfach gegen Masse abgeleitet wird. Spannungsrückführung und Strom- gegenkopplung ist nur bei erdfreier, symmetrischer Beschaltung des Systems durch den nachfolgenden Verstärker möglich, und auch nur dann, wenn dieser entsprechend ausgelegt ist.

Die Spannungsanpassung bietet also mit konventionellen Vor-Vorverstärkern Vorteile, die Reduktion des Belastungs- widerstandes verringert hauptsächlich den Ausgangspegel des Abtasters und verschlechtert den Fremdspannungsabstand des Systems. Die von Herstellern angepriesenen weiten Einstellmöglichkeiten des Phonoeinganges sind deshalb von geringem Nutzen.

Der Eingang des Vorvorverstärkers (besser : die Impedanz)

Ist der Eingang des Vorvorverstärkers symmetrisch und erdfrei (z.b. FM Acoustics), lässt sich durch die Schaltung von niederohmigen Belastungswiderständen parallel zum Tonabnehmer eine beliebige Veränderung von Spannungsanpassung zu Stromanpassung und somit Stromgegenkopplung erreichen.

Hier sind die Einstellmöglichkeiten sinnvoll, um eine weite Klanganpassung zu erzielen. Dass ein strom-gegengekoppeltes System völlig anders klingt, als ein unbelastetes, ist offensichtlich. Dass dies mit herkömmlichen Phonoeingängen nicht hörbar ist, auch.

Unerwünschter Radioempfang: Elektronische Vorvor-Verstärker empfangen infolge ihres ausgedehnten Frequenzbereiches im Zusammenhang mit der spezifischen geringen Induktivität des Tonabnehmers und der Kapazität des Tonarmkabels oft hochfrequente Störungen, Schaltknacken und Radiosender. Dies lässt sich mit geänderter Kabelkapazität (Parallelkondensatoren, anderes Kabel) oder der Kombination mit einer kleinen Ferritspule (Anmerkung : wesentlich besser) und eines nachgeschalteten Kondensators verhindern.

Die MC-Übertrager

Eingangs-Impedanz 2 Ohm

Ein MC-Übertrager ist ein kleiner Transformator, der aus zwei Spulen und dem sie verbindenden Eisenkern besteht. Der vom MC-System generierte Wechselstrom wird in der Eingangsspule durch Induktion in die Ausgangsspule transformiert (übertragen, darum heißt es korrekt auch Übertrager), in diesem Falle heraufgesetzt. Der Übertrager transformiert die Spannung im Verhältnis der Windungszahlen und die Impedanz im Quadrat des Windungsverhältnisses.

Der im Profi-Studio gebräuchliche Begriff des idealen "Abschlusses"

Wird er nicht ideal "abgeschlossen" (also ist Ausgangswiderstand nicht gleich Eingangswiderstand), treten Resonanzstellen oder Frequenzgangeinbrüche auf.

Übertrager bieten deshalb Vor-und Nachteile: Die übertragbaren Frequenzen sind "eingeschränkter" als bei aktiven Vorvorverstärkern, dafür produzieren sie weder Eigenrauschen noch Brummen. Sind die Abschirmmassnahmen ungenügend, sind sie jedoch anfällig dafür, Störfelder aufzunehmen.

Für die Höhe der Störspannung ist die Fläche massgebend, welche den Leiter umschliesst. Von der Grösse des Übertragers auf die Qualität zu schliessen, ist in dieser Anwendung deshalb völlig falsch.

Grössere Übertrager sind brummempfindlicher und die Abschirmung ist teurer. Übertrager sind Tonabnehmerseitig teilweise erdfrei ausgeführt. In diesem Fall tritt Stromgegenkopplung auf. Dies ist insbesondere bei tiefen Frequenzen immer der Fall, unabhängig vom Belastungswiderstand, der nicht rein ohmsch ist.
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Ein Beispiel für einen MC-Übertrager:

Ein Übertrager mit einer Primärimpedanz von ca. 3 Ohm weist je nach Güte einen Gleichstromwiderstand von 0.5 bis 2 Ohm auf, ein Übertrager mit einer Eingangsimpedanz von 40-50 Ohm einen Gleichstromwiderstand von lediglich 3-10 Ohm. Ist die Eingangsspule des Übertragers erdfrei ausgeführt, kann das System überhaupt nicht über das gesamte Frequenzband spannungsangepasst betrieben werden. Es wirkt dabei immer auch eine Stromgegenkopplung, was gerade bei tiefen Frequenzen erwünscht ist.

Erdet man die Eingangsspule einseitig, ist die Beschaltung asymmetrisch, es wirkt keine Gegenkopplung mehr, das MC-System ist lediglich niederohmig belastet.

Mit einer Drahtbrücke kann also das Verhalten des MC-Systems verändert werden. Dies hängt natürlich auch von der Ausführung des Systems ab. In der Anwendung einer Stromgegenkopplung liegen die hauptsächlichen klanglichen Unterschiede bei symmetrischer Beschaltung des Tonabnehmers und überhaupt nicht in der verbesserten Signalverbindung, wie von der Presse immer behauptet wird. Dies ist nur bei erdfreien Übertragern gewährleistet.

Optimierte Übertrageranpassung

Um im Audiobereich Spannungsanpassung zu erhalten, muss ein niederohmiger Tonabnehmer an einen Transformator angeschlossen werden, der eingangsseitig eine hoch-ohmige Eingangsimpedanz aufweist. Dadurch werden die Übertragungsdaten des Übertragers stark verbessert. Preiswerte Übertrager bieten also, richtig kombiniert, sehr gute Übertragungseigenschaften die gar durch die Niederohmigkeit des Tonabnehmers noch verbessert werden.

Zwar wird der Übertrager ein geringeres Übersetzungsverhältnis haben als bei niederohmigerer Eingangsimpedanz, die Frequenzenden erstrecken sich bei guter Qualität des Übertragers von 10 Hz bis über 100 kHz. Elektrische Resonanzsteilen treten im Bereich über 20 kHz auf, die bestimmte Frequenzen insbesondere Obertöne anheben. Dies kann, sofern erwünscht, klanglich genutzt werden.

Anpassungen und Korrekturen

Soll dies vermieden werden, kann der Übertrager sekundärseitig mit Parallelwiderständen belastet werden. Die Verstärkung geht entsprechend zurück, das Frequenzband weitet sich aus und die Resonanzen werden bedampft.

Wird ein niederohmiger Tonabnehmer am Übertrager niedriger Impedanz angeschlossen, ist er im gesamten Frequenzbereich stromangepasst: das Übersetzungsverhältnis ist grösser, die Kombination entsprechend lauter. Das zu übertragende Frequenzband ist jedoch eingeschränkter und hängt lediglich von der Qualität des Übertragers ab.

Aufwendige Übertragerausführungen sind hier ein Muss, Klanganpassung und Frequenzgang- Verbesserungen durch Fehlanpassung (missmatching) sind nicht möglich. Dasselbe gilt für die Kombination eines hochohmigen Tonabnehmers mit einem hochohmigen Übertragereingang. Die Kombination von hochohmigen Systemen mit niederohmigen Übertragern ist nicht zu empfehlen, wird doch der Frequenzgang im Bass- und Höhenbereich stark beschnitten.

Es wird deutlich, dass ein Übertrager per se keinen Eigenklang produziert, sondern sich dieser erst durch die mehr oder weniger glückliche Kombination aus Abtaster und Übertrager einstellt. Bestimmte Kombinationen lassen Klanganpassung zu, andere nicht.
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Übersteuerungsfestigkeit des Vorvorverstärkers oder Übertragers:

Der Vorvorverstärker muss sowohl brumm und rauschfrei, als auch übersteuerungsfest sein. Dies ist bei Übertragern meist der Fall. Wir erinnern uns an die Schneidekennlinie.

Nehmen wir an, ein Ton wird bei 1kHz mit 1mV wiedergegeben, so erzeugt der Abtaster bei gleicher "Schnelle" bei einem 100Hz-Ton nur noch 0.1mV. Dagegen erzeugt es bei einem 20kHz-Ton bereits 10mV!

Hinzu kommen Resonanzspitzen der MC-Systeme sowie Plattenknacken infolge Kratzer und Staubpartikel, die zusätzlich in diesem ungünstigsten Bereich liegen. Laute Stellen sind bis zum fünfzehnfachen Pegel aufgezeichnet (> 150mV bei 20kHz bei Schnitten mit modernsten Schneidemaschinen !!!); der Phonoeingang muss entsprechend übersteuerungsfest und gleichzeitig sehr empfindlich sein.

Diese Ansprüche, welche die modernsten Schallplatten ohne Hochtonreduktion oder auch die neuen DMM-Schnitte stellen, sind von älteren Vorvor-Verstärker- und Phonoeingängen bei Ansteuerung durch zu laute Systeme nicht zu verarbeiten, insbesondere, wenn deren Verstärkung auch noch hoch ist.

Was ein Übertrager besser kann .....

Der Übertrager bietet ausreichend Übersteuerungsfestigkeit, kommt doch die Scheidekennlinie den Anforderungen, welche an den Übertrager gestellt werden, entgegen. Der zu transformierende Pegel bei tiefen Frequenzen ist gering, der Übertrager gerät nicht in die Sättigung und kommt mit einem kleinen Eisenkern mit geringen Verlusten aus.

Der Pegel steigt mit der Frequenz an, und der Transformator kann diesbezüglich leichter optimiert werden. Aus diesem Grund sind die besten MC-Übertrager klein, haben sehr geringe Verluste, eine minimale Leckinduktion und sind nicht brummanfällig, (Denon, Shindo, Siemens, Neumann). Wird ein grosser Abschirmaufwand betrieben, ist die Brummanfälligkeit beinahe gleich null.

Systemkontrolle und Messfehler

Sind alle Parameter des Tonabnehmers optimiert, also :

  • steht die Abtastnadel in allen Ebenen richtig,
  • ist die Spule exakt ausgerichtet
  • mit gleicher Windungslänge,
  • ist die Rückstellkraft symmetrisch,
  • ist der Luftspalt, in dem sich die Spule bewegt, möglichst klein
  • und die Feldstärke entsprechend hoch,


so ist das Machbare erreicht !
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  • Anmerkung aus 2019 : Das wäre der theoretische absolute Idealzustand, den ich in den letzen 40 Jahren noch nie irgendwo erlebt hatte, weil wir Laien das ja gar nicht beurteilen oder gar messen konnten und können.
  • Das sind Bewertungsmaßstäbe für absolute Vollprofis, die den ganzen Tag damit zu tun haben. Weder in irgend einem Hifi-Studio noch bei den mir bekannten ehemaligen (pensionierten) hochkarätigen Plattenspezialisten sind mir solche Feinheiten übermittelt oder angemerkt worden.
  • Bei den großen Plattenfirmen war angeblich ein DUAL 1019 sowieso das Maß der Dinge - laut Professor Feldgen - dem Produktionschef einer großen Plattenfirma in Berlin.
  • Im Platten-Schneidestudio Brüggemann in Frankfurt (Stand 2012) war an seiner Neumann VM86 Maschine, es war die allerletzte und neueste Neumann Konstruktion, ein SME 3009 mit Shure V15/II montiert. "Das sei schon besser, als er mit allem Sachverstand überhaupt schneiden könne."

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Erklärung bzw. Kommentar zu solch einem Idelafall

Dieser (Anmerkung : eine ideelle) Tonabnehmer benötigt zur Kontrolle keine Testplatte, die voller Fehler ist und keine Aussagen über das Feinabtastverhalten zulässt (insbesondere nicht die zum 365-Mal heruntergenudelte DHFI-Testplatte mit Ortofon-Messkomputer), denn besser kann das System überhaupt nicht gebaut werden.

Messcomputer und Messschallplatten messen erstens sehr ungenau und zweitens messen sie komplette Plattenspielerkombinationen inklusive Rumpeln, Gleichlaufschwankungen, Plattenhöhenschlag, Tonarm-System Tiefenresonanz, Resonanz des Tonarms, des Subchassis plus Dämpfung der Plattentellermatte, Vorverstärker und Entzerrung gleich mit.

Und damit sind supertolle "Frequenzschriebe" völliger Unsinn

Deshalb sind Frequenzschriebe und Übersprechschriebe zwar für ein HiFi-Heft nett, aber absolut untauglich. Messschallplatten sind nach dem 10-ten Abspielen nicht mehr brauchbar, die zweite Pressung der DHFI Platten alle Schrott, da sie Fehlpressungen und ab 45um beim Trackability-Test bereits selbst verzerren und deshalb überhaupt keinen Abtasttest zulassen.

Das Übersprechen der Platte ist im besten Bereich kaum höher als 22 db. Misst man in der Aussenrille, erhält man bessere Resultate als in der Innenrille.

Verwendet man bewusst den falschen, zu leichten oder zu schweren Tonarm, justiert man das System nicht exakt, sind die Messresultate absolut nichtssagend.

Die "Tester" der hochglänzenden Hochglanmagazine

Doch genau dies tun alle, sowohl die Tonabnehmerhersteller als auch die HiFi Fachjournalisten, wenn sie das eine System in die Pfanne hauen, das andere über den Klee loben wollen.

Deshalb ist auch nie der exakte Messaufbau beschrieben und vielleicht ist es auch besser so. Nur einem Messschrieb glauben schenken, sollte der Konsument nicht.
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Ein Tip : "don't read any hifi-magazin, es macht Dich krank."

ein richtig teures OPM1

Ist der Konsument bereit viel Geld auszugeben, .........

sollte er keine Zeitschriften lesen (... don't read any hifi-magazin, they just make you feel bad ...), sondern das Tonabnehmersystem unter einem Stereomikroskop bei 40-facher Vergrösserung kontrollieren, ob die Abtastnadel zumindest im Azimut richtig justiert ist, um die Schallplatten nicht zu zerkratzen.

  • Anmerkung : Und wo bekommt er das Mikroskop her ? Meines, ein OP1 von Zeiss sollte über 2.000 Euro kosten.


Ist dies nicht der Fall, (wie angemerkt, es is mir schleierhaft, wie ein Laie das beurteilen wollte) sollte er unbedingt einen Austausch vom Hersteller verlangen.
Nachträgliche Eingriffe in krumm montierte Tonabnehmer sind selbst für den absoluten Profi in Sachen Tonabnehmer-Reparaturen risikoreich und zeitintensiv und sollten deshalb von Anfang an vermieden werden.

Als Alternative bietet sich der Kauf eines Abtasters eines seriösen Herstellers an, (Anmerkung : wir haben inzwischen 2019 und wo bitte finde ich noch einen seriösen Vinyl-Spezialisten, der mich unbefangen berät ?) auf dessen Arbeit man sich verlassen kann.

Nur dann macht es überhaupt Sinn, sich mühevolle Stunden mit der Einstellschablone abzuverlangen, ansonsten ist dies völlig sinnlos, egal von welchem Hersteller die schöne Einstellschablone stammt.
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Tonabnehmermodifikationen und Reparaturen defekter (MC) Tonabnehmer

Die preiswerteste und beste Reparatur ist, den defekten MC-Tonabnehmer an den Hersteller oder dessen Generalvertretung zu senden. Sie erhalten (Anmerkung : aber auch nur vielleicht) eine Gutschrift sowie einen komplett neuen Tonabnehmer.

Von Reparaturen, wie Abtastnadeln ersetzen, ist grundsätzlich abzuraten, ausser der Hersteller ersetzt den Abtastdiamanten auf seinem eigenen Tonabnehmer. Was normalerweise nicht der Fall ist.

Verlangen Sie beispielsweise, dass auf ein Audio Technica DL103 ein VdH-Diamant geklebt wird, ist die Katastrophe vorprogrammiert - die Massenverhältnisse stimmen nicht mehr, sie erhalten einen nur hochton zirpenden Verzerrer-Tonabnehmer zurück, der jede Ähnlichkeit mit dem Original leugnet.

Ein EMT mit Boronnadelträger ist auch Unsinn

Verlangen Sie zum Beispiel, dass auf ein EMT MC-System ein Boronnadelträger mit Slimline- oder Microedge-Diamant geklebt wird, erhalten Sie ein ausgedünntes Klangbild zurück, dem jegliche Homogenität fehlt.

Um Abtastnadeln ersetzen zu können, bedarf es tiefer Kenntnis des zu modifizierenden Tonabnehmers, der einzuhaltenden Nadelspitzenmasse und des zu erzielenden, gewünschten Klanges. Eine Kenntnis, die jenen Anbietern in Anbetracht der unendlichen Kombinationsmöglichkeiten völlig fehlt.

Nehmen Sie deshalb Abstand von Modifikationen und Einheitsnadel-Ersetzen. Das Ergebnis ist meist katastrophal, unvorhersehbar und ein neues DL 103 ist zudem preiswerter.
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Tonarmresonanz / Kombination

Der Tonarm bildet mit dem Tonabnehmer und dessen flexiblen Nadelträgeraufhängung ein Schwingsystem (ein mechanisch schwingendes Feder- Masse- System), das im Bereich von 3 bis 30 Hz zu Rersonanzen angeregt wird.

Ziel ist es, Tonarm und Tonabnehmer so zu kombinieren, dass diese unvermeidliche Resonanz in einen bei der Wiedergabe unschädlichen Bereich verlagert wird. Ist dies nicht der Fall, treten subsonische Störungen (bei 3-7 Hz) oder ein unnatürlich lauter Bassbereich (bei 15-30 Hz) auf. Als unschädlicher Bereich ist erfahrungsgemäss bei Subchassis-Laufwerken der Bereich um 10 Hz empfohlen.

Der berühmte lange SME Arm

der legendäre lange SME 3012

Dieser ist zu erzielen; - mit mittelschweren Armen (wie z.B. SME V, SME IIIR und üblichen MCs wie Benz/VdH MC1000, Ruby, Linn, - mit schweren Armen (z.B. FR, Shindo) und hart aufgehängten, «alten» Systemen, wie DL103, SPU, oder - mit leichten Tonarmen (z.B. Lurne, Hadcock, Thorens) mit Magnetsystemen oder MCs weicher Aufhängung (z.B. Highphonic, Shure).

Ist die Arm/Tonabnehmerkombination auf einem leichten Schwabbel-Subchassis (Linn, Thorens) montiert, darf die Resonanzfrequenz nicht tiefer als 9 - 10 Hz liegen, damit sich die ausgeprägte Resonanz des Subchassis (3-8 Hz) nicht zusätzlich mit derjenigen des A/T-Kombination überlagert und verstärkt.

Die Auslenkung und somit der Ausgangspegel des Tonabnehmersystems, ist am grössten, wenn das Verhältnis von Armmasse zur Nadelmasse möglichst gross ist.

Dies fuhrt in der Praxis zu sehr schweren Tonarmen, die mit Systemen geringer Compliance maximale Dynamik erzielen {z.B. Shindo/SPU-DL103, FR66/SPU-DL103, Ikeda/Ikeda-SPU-DL103].
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Manches funktioniert nur mit schwersten Laufwerken

Die Arm/Tonabnehmer-Resonanz ist tiefer abgestimmt, 5 - 8 Hz, was eine Kombination mit herkömmlichen Plattenspielern verbietet und nach starren oder zur höherfrequenten Abkopplung, auf Gummizwischenlagen aufgestellte, Laufwerken hoher Masse verlangt (Verdier, Thorens Reference, EMT 927/930).

Die A/T-Resonanz tritt nur dann an einer Stelle auf, wenn die Aufhängungsrückstellkräfte des Systems symmetrisch sind und die Massenverteilung des Tonarms symmetrisch zur Längsachse ist. Ist dies nicht der Fall, treten zwei oder mehrere Resonanzen unterschiedlicher Frequenz auf (split-resonance).

Tonarme dieser Konstruktion bedürfen besonderer Aufmerksamkeit beim Kombinieren von Abtaster und Laufwerk. Dies ist bei Tangentialtonarmen der Fall,bei denen der Tonabnehmer den gesamten Schlitten zum Plattenzentrum bewegt (Arm-Masse plus Tonarmschlitten-Masse), in der Vertikalen jedoch nur die dynamische Masse des Armrohres zum Tragen kommt.

Beispiele:

Clearaudio/Souther: minimale vertikale bewegte Masse, sehr hohe horizontal bewegte Masse, ET Luftlager-Tonarm; extrem hohe horizontal bewegte Masse, mittlere vertikal bewegte Masse.

Als Drehtonarm mit gleichen Eigenschaften ist der Dynavector Arm zu nennen; Mini-Vertikalarm, sehr schwerer Horizontaiarm. All diese Tonarme lassen sich nur auf starren Laufwerken betreiben, auf denen die horizontale Resonanz sehr tief abgestimmt werden kann (3-7 Hz, Tonabnehmer mittlerer bis hoher Compliance), damit die höherliegende, vertikale Resonanz im Bereich um 10-13Hz zu liegen kommt. Ist die Abstimmung höher, wird der Bassbereich aufgebläht.

Exzentrische Schallplatten (horizontale Anregung um 2 - 5 Hz!) können den Tonarm in Resonanz versetzen, die gedämpft werden muss (Dynavectors berührungslose Wirbelstrombremse für Horizontaldämpfung). Wird dies nicht berücksichtigt, sind instabile Zustände beim Abtasten vorprogrammiert. Von der Montage dieser A/T-Kombinationen auf leichte Subchassis ist abzuraten, da deren Resonanz zusätzlich im selben Bereich liegt.

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