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Der Grundig Spitzen-Tuner "ST 6000" (passend zum SXV 6000)

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Zuammen mit dem "Slimline"- Vorverstärker "SXV 6000" erblickte auch der neue ganz flache "Slimline "- Spitzentuner "ST 6000" das Licht der Welt. Auch dieses Gerät war ganz ganz oben in die Spitzenklasse der Tuner dieser Welt einzuordnen. Grundig hatte bei der Entwicklungsabteilung für Tuner sehr gute Ingenieure. Auch beim Design war man damals auf der richtigen Schiene. Nur bei der Geduld des Chefs haperte es heftig.
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Max Grundg war über Jahrzehnte gewohnt, wenn er ein Gerät zur Produktion frei gab, wurde es ein Erfolg - fast immer. Doch ab 1979 wehte auch ihm der Wind der Weltwirtschaft ins Gesicht.

Obwohl beide Komponenten (ST 6000 und SXV 6000) mitsamt der drei aktiven XSM-Boxen qualitativ wirklich edel waren und zudem beinahe schon zu extrem preiswert (also unglaubwürdig preiswert) waren, wurden ihm die Geräte nicht mehr aus den Händen gerissen.

Der weltweite Consumer-Markt war - jetzt auch in Europa - total eingebrochen. Auch das Grundig Image bei Hifi war inzwischen gewaltig abgesunken. Man(n) traute es "einem Grundig" einfach nicht mehr zu, in der Weltspitze der Hifi-Geräte - ganz oben - mit dabei zu sein.
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Unser Spezialist Peter in unserer 2. Museumswerkstatt hat gleich zwei dieser Tuner repariert.
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Die Eigenschaften des Tuners, die man nicht sofort sieht

Abweichend von der in den USA geforderten (Weit-) Empfangs- qualität sind bei uns die UKW Sender deutlich dichter plaziert. Das Empfangsteil muß deutlich besser trennen usw. - Schon an der Zahl 10 der Trimm-Potentiometer erkennt der fachlich versierte Betrachter, das ist ganz sicher nicht "normal", das ist edel.
Auch ein Schnittbandkern-Trafo mit 4 verschiedenen Spannungsregulatoren ist nicht normal. Da hatte der Dr. Schwäbe sich vermutlich durchgesetzt und sowohl in den Tuner, den Vorverstärker und die drei Kassettenlaufwerke diese recht teuren Trafos plaziert.
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Auch für einen Grundig Edel-Tuner sind 40 Jahre wirklich 40 Jahre .......

von Gert Redlich im März 2024 - Die philosophischen Betrachtungen, wie lange ein Consumer-Gerät halten müsse, sind hinlänglich bekannt. An 40 Jahre hatte aber damals keiner geglaubt. Auch der Vergleich, daß es ja Geräte gäbe - wie zum Beispiel die Verstärker von Accuphase - , die das aushalten, zieht nicht.

Diese beiden Grundg Geräte und auch die zugehörigen aktiven Lautsprecher waren vom Preis-Leistungs-Verhältnis schon extrem preiswert. Irgendwo musste sich das aber abbilden lassen. Und das ist die in den Grundig Teile-Lagern verfügbare Hardware, also Bauteile und Komponenten. Die Entwickler konnten zu der Zeit konstruieren, was sie wollten, aber produziert werden mußte mit den Teilen und Komponenten, die aus dem allgemeinen Sortiment verfügbar waren.

Und das waren eben massentaugliche Bauteile in Millionen von Stück. Insbesondere bei den Potentiometern der Verstärker und Vorverstärker machte sich das bemerkbar.
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Und dann kommen die unfähigen Reparateure hinzu ......

In unserem zweiten SXV 6000 waren 3 x 100uF Netzteil-Kondensatoren eingelötet, es hätten aber 1000 + 2 x 220 uF sein müssen. Hier in dem St 6000 hatte jemant Löten geübt oder verlernt. Jedenfalls waren die nachgelöteten Löstellen auf den Platinen unter aller S... -

Dazu kommen Material-Fehler, die sich erst nach vielen Jahren zeigen. So sind die Plastik-Führungen der vielen schmalen Tasten von hinten mit einem Kleber auf de eloxierten Frontplatte geklebt worden, wobei der Kleber im Laufe der Zeit mehr als aushärtet und spröde wird - und diese kleinen Führungen haben dann keinen Halt mehr.
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Kommt solch ein verbasteltes Gerät auf den Tisch

.... verliert man schnell die Lust an der Reparatur, auch wenn es ein noch so tolles Teil ist. Die Fehlersuche und das Nachlöten aller Bauteile und Flachbandkabel wird zu einer Geduldsprobe.
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Wenn der Schaumstoff wegbröselt und die Tasten klemmen

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Die Tasten hatten mal eine Schaumstoffmatte zwecks Dämmung des Geräusches. Dieser gelbe Schaumstoff hat sich genauso aufgelöst wie die Millionen von Lautsprecher- Sicken. Hier fällt er zwischen die Tasten und die schalter unddie gehen dann nicht mehr. Akribisches Säubern und Aussaugen ist dann angesagt.
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