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Der GRUNDIG A5000 ist nicht identisch zum V5000

Auf einer Seite hatte ich geschrieben, das Endverstärkermodul der A5000 Endstufe sei identisch zum Endverstärkermodul im Vollverstärker V5000. Das ist aber nur ideell (oder im Prinzip) so. Im Detail sind beide Geräte doch recht verschieden.

Aus dem großen Trafo des V(ollverstärkers) 5000 kommen auf der Sekundär- seite 10 Drähte heraus. Die Drähte 9 und 10 stammen von der 5. Wicklung, die dort die gesamte Vorverstärkereinheit versorgt.

Beim Endverstärker A5000 gibt es nur 4 Sekundärwicklungen. Die Spannung für die Anzeigen und die Vorverstärkerstufe wird von der Stromversorgung im rechten Kanal abgenommen.
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Die Demontage des Endstufenblocks - mustergültig !

Hier können sich Tausende von Japanern und sonstigen Fernostgeräten eine dicke Scheibe abschneiden und nicht nur hier. Es sind wenige Schrauben, alle von oben, die die Grundplatine samt dem Riesenkühlkörper auf dem eigentlichen Chassis festhalten.

Bis auf die massiven Trafo-Anschlussdrähte ist alles andere steckbar ausgeführt, die Lautsprecher-Ableitungen sogar mit recht dicken Litzen (was leider von den schwachbrüstigen deutschen LS-Buchsen wieder kontakariert wird). Also Potential, um am High-End Himmel zu kratzen, wäre schon da.

V5000 Trafoanschlüsse
A5000 Trafoanschlüsse

Darum aufpassen bei den Tests.

Hier erst mal der Vergleich die Sekundärseite der Trafo-Anschlüsse zu den Gleichrichterdioden auf der Verstärker-Grundplatine.

Das obere Bild zeigt die Endstufen- Hauptplatine des V5000 mit 10 Anschlußklemmen, das untere Bild die des A5000 mit nur 8 Klemmen. Damit sind die Endstufen-Platinen nicht austauschbar. Das ist schade.

Warum man das gemacht hatte, um "5 Pfennige" zu sparen, ist nicht schlüssig. Nur ein identischer Trafo für beide Geräte wäre am Ende sinnvoller und sparsamer gewesen.
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Wenn die Hauptsicherung durchgebrannt ist ...

dann haben Sie ein ernsthaftes Problem, denn vermutlich ist eine der beiden Endstufen hinüber.

Doch wie messe ich das, ohne weitere Sicherungen zu opfern ? Dazu brauchen Sie etwas Grundwissen über diese Verstärker. Grundig hat 4 Sekundärwicklungen in dem großen Trafo des A5000 untergebracht, von denen jeweils 2 parallel geschaltet sind. Dahinter sind 2 Brückengleichrichter mit je 4 diskreten Hochlast- Dioden angeordnet, für die beiden Kanäle gerrennt.

Somit kann ich theoretisch den Trafo abklemmen und beide Kanäle einzeln untersuchen. Doch der Hinkefuß ist, daß die Anzeigen-, Vorstufen- und Treiber-Versorgung an der Stromversorgung des rechten Kanals abgezweigt wird. Und damit ist die Reihenfolge der Anschaltung und damit der Messungen wichtig. Ich muß den rechten Kanal zuerst überprüfen und dann bei Erfolg den linken Kanal zuschalten.
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Hier sind 2 hochwertige 30Volt Labornetzgeräte mit sensibler intelligenter Strombegrenzung erforderlich

davon brauchen Sie zwei
die Beschaltung der Platine

Für alle (Wiederbelebungs-) Versuche sind 2 Labornetzgeräte (oder ein Doppelnetzteil) mit professioneller Strombegrenzung wichtig, sonst schmort der Rest der Elektronik. Ich benötige nur +30 Volt und -30 Volt zum Testen. Es müssen also keine originalen ±40 Volt sein.

Der "0 Volt" Mittenschluß für die beiden Spannungen ist an der Klemmleiste grau umrahmt. Die 4 großen Elkos sind aus 1980, also zur Zeit 35 Jahre alt und damit grenzwertig bezüglich der Restlebensdauer. Die sollten jetzt bereits ausgelötet werden. Wenn die also bei ±40 Volt mit einem Kurzschluß abrauchen, ist dieser Raum für Tage unbenutzbar, so sehr stinkt das.

Von (vorne und von) oben auf den offenen Verstärker und die 8 dicken Dioden gesehen, sind die 4 oberen Dioden für den linken Kanal zuständig und die 4 unteren Dioden für den rechten Kanal und die Hilfsspannung.

Auf dem Bild rechts sehen sie eindeutig markiert, wo Sie die Leitungen Ihrer beiden Netzteile anschließen können. Die Anschlüsse der Dioden sind robust und halten auch dicke Klemmen aus.

Die Mitte (auch als "Erde" oder "Ground" oder "0 Volt" bezeichnet) der beiden Spannungen, also das 0-Volt Potential, wird an einer von den vier grau markierten Schraubklemmen angeschlossen.
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Ein Blick auf die (jetzt markierte) Rückseite der Platine :

Deutlich zu sehen ist, daß die Trafo-Klemmanschlüsse 5, 6, 7 und 8 (siehe Bild oben - die grauen Pfeile) auf der Rückseite gemeinsam gebrückt / verlötet sind.

Das ist unser wichtiges "0 Volt" Potential.

Die Leiterbahnen rund um die großen Kondensatoren sind auch teilweise gekennzeichnet mit + oder - Symbolen.

Diese großen Kondensatoren haben zwar 5 Lötpins, bzw. 5 Anschlüsse, doch für die Funktion benötigt werden nur 2 markierten Pins. Die anderen sollen den mechanischen Halt auf der Platine sichern.
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Auf jeden Fall muß der Schaltplan her

Dort kann der nicht ganz unerfahrene Techniker sehen, daß die 4 Endtransistoren paarweise gekoppelt sind und nur über den relativ kleinen 0,22 Ohm Hochlastwiderstand untereinander (bezüglich des Stromflusses) angepaßt werden. Das wiederum bedeutet, zu unterschiedlich dürfen die 4 dicken Transistoren nicht sein. Man muß sie schon mal ausmessen und selektieren.

Auf keinen Fall dürfen Sie nur die PNPs oder nur die NPNs tauschen. Und schon gar nicht nur einen von diesen, wie bei unserem Exemplar vorgefunden. Hilfreich ist auch der große Bericht in den Grundg TIs von 1980 über diese Technik und die eingebauten Schutzschaltungen.
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Grundg TIs von 1980
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