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Aufstieg und Niedergang eines Hifi Magazines

von Gert Redlich im Juli 2015 - Noch ein neues Magazin mit alten Köpfen. Sie kamen - mit den besten Voraussetzungen, Ideen und Gedanken - fast alle von steroplay und auch von AUDIO. Insbesondere der "neue" Chefredakteur Dr. G. O. Dick war bei steroplay im Zorn über seine Absetzung bzw. seinen Austausch weggegangen.

An der HIFI-VISION sieht man ganz deutlich, wie schwer es ist, irgendwelchen kurzlebigen Trends hinterher zu laufen und den jeweils aktuellen Zeitgeist zu treffen. Speziell in den letzen Jahren (etwa ab 1993) wurde mehrfach das Ruder mitten im Sturm herum geworfen, doch die Felsen warteten auf allen Seiten, egal, welche Richtung man auch versuchte. Und dann war im August 1996 Schluß. Von Karl Breh weiß ich, daß sich solch ein Ende mindestens 12 Monate vorher ankündigt und die Mitarbeiter jeden Monat ums Überleben (ihres Magazines) kämpften. Ein gänzlich untrügliches Maß sind die zu zählenden (immer weniger werdenden) ganzseitigen Anzeigen der Hersteller. (Aber das kommt noch.)

Das Ruder herumgerissen - aber zu spät

Erstens war der Hifi-Leser Markt sehr eng geworden, auch die anderen Magazine wurden immer dünner. Und dann kamen mehrere kleine Sparten-Magazine aus dem Nichts und besetzten die letzen allerkleinsten Lücken, nämlich die Überträume der Spinner und Neureichen. Der Markt driftete immer mehr ins Irreale ab. In den anderen Zeitschriften konnte man das dann live mitverfolgen. Und auf den neuen High-End Messen kam die Richtung dann gänzlich zum Vorschein.

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HIFI VISION 1996-01

HIFI VISION 1996-02

HIFI VISION 1996-03

HIFI VISION 1996-04

HIFI VISION 1996-05

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HIFI VISION 1996-07

HIFI VISION 1996-08

Der HIFI VISION - Abschiedstext

Liebe Leser,
statt der üblichen Vorschau verabschieden wir uns an dieser Stelle mit den Gewinnern unserer Leseraktion !

In der Juni (1996er) Ausgabe hatten wir Sie um Ihre Meinung gebeten und Preise im Gesamtwert von über 15.000 Mark ausgeschrieben.
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  • Anmerkung : Das mit den Preisen "im Wert von" 15.000.-. das waren natürlich die irrealen Bruttopreise, also die aufsummierten sogenannten UVPs, die unverbindlich empfohlenen (aber so gut wie nie erzielten) Verkaufspreise.
    Und bei diesen Preisen sind viel zu oft dingliche Werbe-Spenden aus den Marktingtöpfen der Hersteller und Vertriebsfirmen dabei gewesen. Karl Breh hatte mir dazu Einiges gesagt und er hatte solche sehr oft verdeckten Werbe-Aktionen vehement abgelehnt.

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Die Resonanz war überwältigend, vielen Dank für Ihr Engagement. Unter sämtlichen Teilnehmern wurden folgende Gewinner gezogen .........
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  • Anmerkung: Auch das war natürlich sehr wohlwollend fabuliert. Denn so überwältigend kann die Resonanz nicht gewesen sein, da die Leserzahl schon deutich geschrumpft war. Ein Ex-Mitarbeiter, der nicht genannt werden wollte, sprach von deutlich weniger als 10.000 verkauften Exemplaren.
    An anderer Stelle hatte ich den wirtschaftlichen Unterschied von

    (1) gedruckter und
    (2) verteilter/verbreiteter und
    (3) verkaufter Auflage


    genauer erläutert.
    Wie man bei den Presse-Orgenanen nachlesen kann, schicken so gut wie alle Zeitschriften Händler und Shops die nicht abverkauften Exemplare als Remittenden an den Großhändler zurück. Und die werden von der einst gezählten verkauften Auflage wieder abgezogen.

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  • Finale Anmerkung :
    Es wird dem letzten Chefredakteur nicht leicht gefallen sein
    , "sein Kind" zu begraben, sehr ähnlich zu Karl Breh im Dezember 1983, der sich auch von den Lesern - erstmal - verabschieden mußte. Die Auflage der Hifi-Stereophonie war bis etwa erfreuliche 55.000 verkaufte Exemplare gestiegen und dann aber zum Ende 1983 auf deutlich unter 30.000 abgesunken.

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