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Der Grundig HiFi-Stereo-Tuner RT100 (Herbst 1968)
Vorwort der Museumsredaktion :

Der RT 100 war zu seiner Zeit wieder mal ein technologischer Meilenstein, nachdem sowohl der Röhren-Tuner RT50 wie auch der erste Transistor-Tuner RT40 bereits hervorragend waren. Technisch gesehen war es das zu der Zeit technisch maximal machbare an UKW-Stereo Empfang.

Auch die Optik war gelungen. Er hatte das zu dieser Zeit typische Grundig Gesicht und paßte vom qualitativen Niveau zu dem SV 140 Verstärker. Innen war er mit Elektronik wirklich dicht vollgestopft. Die Entwickler durften mal so richtig zuschlagen und es hatte sich gelohnt. Der Preis von 875.- DM war zwar auf den ersten Blick etwas happig, doch der RT100 hatte es in sich.

Mir ist aufgefallen, daß dem Tester (war das wirklich Karl Breh ?) da bei der Bewertung ein Lapsus unterlaufen ist, der ihm bei Grundg sicher keine Freunde gemacht hatte. Der RT 100 hatte nämlich bereits eine UKW Feldstärkeanzeige (ein Zeiger- Instrument) mit zwei umschaltbaren Empfindlichkeits-Stufen.

Wie das passieren konnte, ist mir schleierhaft, denn der Antennrotor stand auf Brehs Redaktion in seinem Haus in Karlsruhe oben auf dem Dach

Hier also der etwas gekürzte Testbericht aus der Hifi-Stereophonie Jan. 1969 :

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Grundig Hifi-Stereo Tuner RT100

Der Sonderdruck für Grundig

Der RT 100 ist der in Aufmachung und Qualitätsniveau zum Verstärker SV 140 (vgl. Test in diesem Heft) passende Empfänger (vgl. Bild im Titel).

Zwar widmete der Hersteller, wie aus den vollständig und präzis angegebenen technischen Daten hervorgeht, dem UKW-Teil besondere Aufmerksamkeit, bietet aber mit dem RT 100 auch die Möglichkeit des Empfangs in allen Wellenbereichen, wobei das Kurzwellenband auf zwei Skalenbereiche aufgeteilt und mit einer elektronischen KW-Lupe ausgerüstet ist.

Die Frontplatte

Die Frontplatte zeigt zwei Skalenfelder: Das obere schmale dient der Einstellung der UKW-Sender, die Mega-Hertz-Zahlen nehmen von rechts nach links zu, woran man sich aber schnell gewöhnt.

5 UKW-Stationstasten

Fünf UKW-Stationstasten, links unten im Bild sichtbar, gestatten die Vorwahl von fünf UKW-Stationen, wobei das Vorwählen durch eine sinnreiche Einrichtung in Kombination mit dem Tunoscope erleichtert wird. Will man eine Station von der Skala auf eine Programmtaste übertragen, so drückt man zuerst die Programmtaste und dann den links oben im Skalenfeld sichtbaren viereckigen Knopf und nunmehr am Knopf der Programmtaste so lange, bis das weiße Leuchtfeld des Tunoscope aufleuchtet. Damit ist die Gewähr gegeben, daß die gewünschte Station scharf abgestimmt auf die Vorwahltaste übertragen wird.

Der sechste Knopf in der Reihe der Vorwahltasten ist zu drücken, wenn man einen UKW-Sender auf der Skala einstellen will. Durch Drehen nach rechts dieser Taste kann man die automatische Scharfabstimmung einschalten.

Die vier kleineren Drucktasten

und es gibt sie doch, die Taste für die UKW Feldstärke

Von den vier kleineren Drucktasten dient die erste der Stillabstimmung, das heißt in gedrücktem Zustand wird das Zwischenstationsrauschen unterdrückt. Beim Testgerät wurden allerdings gleichzeitig nicht nur schwach, sondern auch mittelstark einfallende Stationen unterdrückt. Das ist jedoch nur eine Frage der EinStellung.

Die zweite mit „breit" bezeichnete Taste schaltet ein Filter, das bei AM-Wiedergabe den Frequenzbereich oberhalb 5 kHz stark absenkt. Entsprechend werden beim Drücken der dritten mit „schmal" bezeichneten Taste alle Frequenzen oberhalb 3 kHz bedämpft.

Die acht großen Drucktasten

Die acht großen Drucktasten in der rechten Hälfte der Frontplatte haben von links nach rechts folgende Bedeutung: Ein/Aus, KW 2, KW 1, MW, LW, UKW und Kurzwellenlupe, der große Drehknopf mit gerändelter Griff-Fläche dient der Senderwahl.

Das Tunoscope

Der Grundig Receiver RTV 600
RT100 Rückseite

Die Funktionsweise des Tuno-scope wurde im Test des RTV600 bereits ausführlich beschrieben (vgl. Heft 2/68).

Die Rückseite

Bild 1 zeigt die Rückfront des Gerätes mit den Antenneneingängen für 240-Ohm-UKW-Dipol, für die Erde und eine AM-Außenantenne. Der NF-Ausgangs-Pegel ist kanalweise mit Hilfe der Schlitzschrauben zwischen 0 bis -10 dB regelbar.

Ein Ausgang dient dem direkten Anschluß eines Tonbandgerätes; auf diesen Ausgang wirken bei AM-Empfang die über die Tasten „breit" und „schmal" einzuschaltenden Filter.

Der zweite Ausgang dient dem Anschluß des Verstärkers. Den übersichtlichen und sauberen Aufbau des Gerätes erkennt man aus Bild 2. Um das Gerät auszubauen, müssen etwas umständlich dreizehn Schrauben gelöst werden. Ist das Gerät aber einmal ausgebaut, wirkt es durchaus servicefreundlich.

Empfangstest an der Rotorantenne

Die Ergebnisse des Empfangstests beziehen sich auf die Verhältnisse in Karlsruhe. An einer UKW-Richtantenne, die über einen Rotor drehbar ist, brachte der RT 100 einwandfrei die weit entlegenen UKW-Stationen Luxemburg, Beromünster und den Bayerischen Rundfunk über den Sender Kreuzberg (Rhön).

Sämtliche Stereo-Sendungen der Stationen Saarländischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Südwestfunk, Südfunk und France Musique wurden einwandfrei empfangen.

Empfangstest am Ringdipol

Sodann wurde untersucht, wieviel Stationen der RT100 über einen Ringdipol etwa drei Meter über dem Erdboden einwandfrei empfing. Es waren dies 15, davon drei in Stereo. Unter gleichen Bedingungen empfing ein Spitzengerät 13 Stationen, davon eine in Stereo.

Mit Hilfe der Testsendung des Südwestfunks konnten wir wenigstens ungefähr die Ubersprechdämpfung bestimmen. Sie liegt zwischen 25 und 30 dB. Aus diesen Ergebnissen kann man den Schluß ziehen, daß der RT 100 ein Empfangsgerät der Spitzenklasse darstellt, das ausgezeichnet zum Qualitätsniveau des SV 140 paßt.

Schade ist, daß man neben dem Abstimmanzeiger für Ratiomitte nicht auch noch über einen Feldstärkemesser verfügt, der die Ausrichtung einer Richtantenne erleichtern würde.

  • Anmerkung : Da hat "jemand" nicht aufgepaßt. Auch beim RT 100 zeigt das Instument die UKW Feldstärke an, oder vielleicht doch nicht beim Protoypen ?? Das wissen wir nicht.

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Zusammenfassung

Der Grundig RT 100 ist ein Allbereichs-Empfänger, dessen Empfangs- und Übertragungseigenschaften im UKW-Bereich ausgezeichnet sind und die es erlauben, dieses Gerät der Spitzenklasse zuzuordnen. Sehr nützlich ist die Einrichtung der elektronischen Vorwahl. Wünschenswert wäre ein Feldstärkemesser.

Karl Breh Karlsruhe 1968/69

  • Anmerkung : Dieser "Test" ist leider weit unter dem Niveau des Karl Breh, da mußte irgendetwas schief gelaufen sein. Es ist dermaßen knapp hingehuddelt, daß ich es einfach nicht glauben kann. Vielleicht hatte das ein Praktikant gemacht und Breh hatte aus Zeitnot einfach unterschrieben.
  • Dieser Tuner hat weit mehr Highlights, die es zu beschreiben gelohnt hätte. Alleine die beiden Skalen mit nur einem großen Knopf mechanisch per Umschaltung zu verbinden, ist eine Meisterleistung. Der lapidare Verweis auf die Beschreibung des Tunoscops ist zu billig. Schade, dieser Tuner wäre es wert gewesen, bereits im Vorwort des Tests über alle seine Eigenschaften zu berichten.
  • Mit diesem "Test" ist der Grundig RT100 Tuner absolut unterbewertet und zwar erheblich - das ist nicht nur schade, sondern auch unfair (oder man nennt es "befangen").

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