Die BDA als Handbuch zu bezeichnen, na ja, es sind 10 Seiten
Die Bedienungsanleitung soll allermeist kurz und bündig beschreiben und erklären, was das jeweilige Gerät kann und wie man es bedient.
Dem Betrachter der Hifi-Szene von 1978 ist heute (und auch damals schon) geläufig, daß ein Hifi-Fan oder Freak sich niemals solch eine Radio-Console hingestellt (gekauft) hätte. Die Zielgruppe waren die Mammis und Pappies, die einfach nur bequem und komfortabel Musik und Radio hören / dudeln wollten. In 1978 hatten wir Hifi-Fans schon nichts mehr unter 2 x 60 Watt an 8 Ohm angeguckt - und natürlich mit dem besten DUAL Plattenspieler, den es gab.
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Bei dem RPC 600 scheiden sich da die Geister. Das Gerät kann sehr viel und der Benutzer sollte es dennoch alles verstehen.
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Das Unwichtigste zuerst ? Warum ?
Gleich auf Seite 2 kommen die technischen Diagramme der Elektronik, die die Hausfrau schon gar nicht versteht und der Käufer auch nicht. Die Diagramme von A bis F helfen bei der Bedienung dieser Phono Console eigentlich nichts, weil man sie dazu nicht braucht.
Dann auf Seite 3 sind Detail-Fotos mit Markierungen der einzelnen Bedienlelemnte abgebildet und Referenz-Nummern zum Text, das ist schon sehr hilfreich. Das haben übrigens so gut wie ale Wettbewerber.
Der DUAL Plattenspieler und das Grundig Cassettengerät sind nicht in dieser Beschreibung enthalten. Dafür gäbe es separate BDAs.
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Der versteckte Drehknopf an der linken Seite .....
Auf unserer Hauptseite des RPC 600 hatte ich schon angdeutet, daß die Betrachtung einen sehr zwiespältigen Eindruck hinterläßt. Vollprofis und Bastler haben sich die Arbeit geteilt.
Der seitliche Knopf "Nummer 15" schaltet das Gerät (den Standby-Trafo) komplett von der Netzspannung ab, das ist sehr sehr lobenswert, Doch mit dem gleichen Knopf werden de Lautsprecherausgänge und der/die Kopfhörer bedient, das ist unglücklich, weil das nichts miteinander zu tun hat.
Ist das Gerät links und rechts von anderen Möbeln oder sonstigen Teilen eingerahmt, kommt man an diesen Knopf nicht mehr ran. Dann war das mit dem Abschalten zum Stromsparen ein Fehltreffer.
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Auf der Rückseite unter der Nummer 26 ist ein Netzspannungswähler zu sehen ........
...... der aber auf keinen Fall umgestellt werden darf ???? Wer war das ? Soetwas verdeckt doch der Ingenieur mit einer Klappe, wenn es keine Bedeutung hat. Auch das Öffnen der Tasten-Klappe vor den Einstellpotis (Referenz-Nummer 9) für die UKW Programmtasten ist unglücklich konstruiert. Auf diese Idee bin ich im Traum nicht gekommen, solch einen Stöpsel von unten drücken zu müssen..
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Der Anschluß für einen Antennenrotor (21) war überflüssig
Nach meiner Einschätzung hatten in Deutschland nur etwa 1% der Kundschaft eine Ahnung, was denn ein Antennenrotor sei. Schon mit der Zimmerantenne bekam man 4 oder mehr UKW Sender und bei Mittelwelle war das sowieso nicht erforderlich. Einen Rotor durfte sich auch nur der Hauseigentümer aufs Dach montieren, denn dazu gehörte ja auch das Steuerkabel bis an den Standplatz der Console. Ich hatte auf dem Dach meines Elternhauses solch einen (amerikanischen) Rotor, weil sie es toleriert hatten, daß ich gern gebastelt hatte. In unserem Vorort war ich der einzige, der solch eine 8-Element UKW-Antenne (FUBA) hatte und dann auch noch drehbar. Ob von den STOLLE Rotoren wirklich viele verkauft wurden, ist zu bezweifeln
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Auf Seite 4 werden die Nummern erklärt
Kürzer ging es wohl nicht. Der mit solchen Geräten bewanderte Bediener hatte da sicher kein Problem, der Verkäufer sicher auch nicht. Der Beutzer konnte sich das alles aber gar nicht merken und nach wenigen Monaten wurde das Nachlesen der Anleitung schwierig.
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Auf Seite 5-8 wird es dann etwas ausführlicher erklärt.
Auf Seite 9 gehts um die Fernbedienung
Es ist wirklich ein klobiges Teil - aber über Geschmack läßt sich trefflich streiten. Damals war Ultraschall die Transporttechnik.
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Seite 10 und dreispaltig : Die technischen Daten - super
Da steht ganz viel drinnen und der Hifi-Fachman kann damit das Gerät in etwa einordnen, also mittlere Mittelklasse, nix mit Studio oder gar Super-Hifi. Irgendwie habe ich im Gefühl, man hätte da mehr draus machen können.
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