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Die SV40/SV80 sowie der RT40 kamen fast zeitgleich in 1965

Das waren die drei Nachfolger der RT50/SV50 Kombination, die bereits im August 1963 vorgestellt wurde. Der SV50 war damals der erste serienmäßig hergestellte Transistor-Vollverstärker (Germanium) und das vermutlich auf der ganzen Welt. Nur die Amerikaner von Harman Kardon erhoben Einspruch, was aber immer noch nicht bewiesen ist.

Die beiden SV40 und SV80 Verstärker hatten bereits direkt gekoppelte Endstufen- Entwicklungen, die keine Ausgangskondensatoren und keine inneren Übertrager mehr brauchten. Der Tuner RT 40 war jetzt volltransistorisiert gegenüber dem RT50 von vor 2 Jahren, der noch in Röhrentechnik gebaut wurde.

Die Frontplatten waren nach wie vor aus von hinten (rückseitig) bedrucktem Acrylglas (evtl. Plexiglas) und damit nicht so richtig kratzfest. Auf jeden Fall machten die beiden Geräte, nebeneinander gestellt, etwas her und sahen für damalige Verhältnisse super modern aus.

Als "Verbesserungen" kamen irgendwann in 1966 die M Typen mit der metallischen Frontplatte heraus, die wieder einen Tick moderner erschienen, so war das damals bei Grundig. Innen hatte sich aber nichts geändert.

Der SV40 mit 2 x 20 Watt Musikleistung und der nur leicht stärkere SV80 mit 2 x 40 Watt Musikleistung jeweils an 4 Ohm riß uns damals nicht vom Hocker, weil wir das mit den angeblich für DIN 45500 Hifi) ausreichenden 2 x 7 Watt Dauerton sowieso (noch) nicht ausprobieren konnten. Es gab da ein Problem, das hieß Geldmangel.
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Eine detaillierte Beschreibung aus den GTI vom Dez. 1965

In den "GRUNDIG TECHNISCHE INFORMATIONEN" war es haargenau beschrieben, leider (im Nachhinein besehen) eine Steilvorlage für alle japanischen Aufsteiger, wie die deutschen Profis das machen und wie man das noch steigern könnte.

Jedenfalls liest man hier, daß ein komfortabler Consumer Stereoverstärker aus 1965 doch eine ganze Menge an KnwoHow erfordert. Die Grundig Produkte waren ja nicht umsonst die unangreifbaren Marktführer. Der SV80 war zu seiner Zeit ein herausragendes Produkt, daß sich der Normalo sogar leisten konnte.
Der Nachfolger, der GRUNDIG SV 140 aus 1968 war dann nochmal eine Stufe besser.

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Die Titelzeile in den GTI im Dez. 1965 :
"Die neuen GRUNDIG Hi Fi-Stereo-Geräte"

Die Marke GRUNDIG wurde in wenigen Jahren zu einem internationalen Begriff für High-Fidelity-Anlagen der Spitzenklasse. Die seit zwei Jahren mit den Geräten SV50 und RT50 eingeschlagene Linie wird weitergeführt durch das noch leistungsfähigere neue GRUNDIG HiFi-Programm.

Es besteht aus einem neuentwickeltcn volltransistorisierten HiFi-Stereo- Rundfunk-Tuner RT40, der für alle HiFi-Verstärker in Frage kommt, einem HiFi-Hochleistungsverstärker SV80 mit 80 Watt Gesamt-Musikleistung und einem HiFi-Verstärker SV40 mit 40 Watt Gesamt-Musikleistung und einer Reihe von neuen Tonbandgeräten in moderner Aufmachung mit eingebauten HiFi-Verstärkern oder als Geräte ohne eingebaute Endstufen.

Die flachen Edelholzgehäuse der beiden Verstärker SV40 und SV80 sowie des Tuners RT40 entsprechen in Größe und Stil den Vorläufern SV50 und RT50. Die Edelholzgehäuse der TS- und TM-Tonbandgeräte sind ebenfalls dieser Linie angepaßt. Technisch besonders interessant ist der sorgfältige, übersichtliche und servicegerechte Aufbau der neuen Verstärker. So sind beispielsweise Vor- und Hauptverstärker einschließlich der Regler (Steller) auf einer schwenkbaren Druckschaltungsplatte angeordnet.

Die Drucktastensätze sind von oben und unten frei erreichbar (Farbbild). Kühlwinkel und Montageplatine für sämtliche Endtransistoren bestehen aus einem einzigen, reichlich dimensionierten und geschwärzten Alu-Spritzgußteil, das von beiden Seiten zugänglich ist. Weitere Einzelheiten dieser interessanten Baugruppen-Konstruktionstechnik sind in dem nachfolgenden Beitrag über den Verstärker SV80 beschrieben. - von F.X. BAUMGARTNER
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GRUNDIG Hi Fi-Stereo-Verstärker SV 80

Bei den neuen HiFi-Stereo-Verstärkern SV 40 und SV 80 handelt es sich um die Nachfolger der vorbildlichen HiFi-Geräte SV 50 und RT 50, welche vor zwei Jahren auf der Funkausstellung 1963 in Berlin vorgestellt wurden. Der Verstärker SV 50 war damals einer der ersten in Deutschland hergestellten Transistor-Stereo-Verstärker, welcher heute noch zur höchsten internationalen Leistungsklasse zählt und berechtigtes Aufsehen errang.

An diese Konzeption knüpfen die beiden Weiterentwicklungen SV 40 und SV 80 an und entsprechen den neuesten technischen Gegebenheiten auf dem Gebiet der High-Fidelity-Anlagen. Die Zahlen in den Typenbezeichnungen deuten die Ausgangsleistung an.

Der Verstärker SV 40 gibt 2 x 20/40 Watt Musikleistung ab; beim Verstärker SV 80 sind es 2 x 40/80 Watt. Die Nennausgangsleistungen für Sinus-Dauerton betragen 2x15 Watt beim SV 40 und 2 x 30 Watt beim SV 80. Bei voller beidkanaliger Dauerleistung liegt der Klirrfaktor im Bereich zwischen 40 und 15.000 Hz bei beiden Verstärkern unter 0,5%. Die Leistungsbandbreite, bezogen auf einen Gesamtklirrfaktor von 1%, beträgt 10-50.000 Hz.

Die beiden leistungsmäßig abgestuften Verstärker wurden geschaffen, weil es zwei diesbezügliche Konsumentengruppen gibt. Beide suchen beste Wiedergabe, aber hinsichtlich Bedienungsfinessen und Ausgangsleistung gehen ihre Vorstellungen etwas auseinander. Deshalb sind alle qualitätsbestimmenden Merkmale bei beiden neuen GRUNDIG HiFi-Verstärkern völlig einheitlich. Das trifft auch für den Schaltungsaufbau und das verwendete Material zu.

Beide Verstärker besitzen je Kanal einen zweistufigen Vorverstärker bzw. Entzerrer für magnetische Tonabnehmer. Danach folgen ein dreistufiger Hauptverstärker, ein dreistufiger Vortreiber und eine Gegentakt-Treiberstufe in Komplementärschaltung. Die Gegentakt-Endstufen arbeiten mit eisenlosem Ausgang und sind beim SV 40 mit je zwei, beim SV 80 mit je vier Hochleistungstransistoren AD 166 bestückt. Für alle anderen Stufen in den Verstärkern finden ausnahmslos moderne rauscharme Silizium-Transistoren Verwendung. Der nachfolgende Beitrag bringt eine ausführliche Schaltungsbeschreibung des Verstärkers SV 80.
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Der servicegerechte Aufbau des SV 80

Das (Grund-) Chassis besteht aus einem verwindungsfesten Rahmen aus glanzverzinntem Stahlblech. Die acht Hochleistungs-Endtransistoren sind auf einem mit 24 großflächigen Kühlrippen versehenen Aluminium-Druckgußteil befestigt. Um einen einwandfreien Wärmekontakt, also eine optimale Leitfähigkeit zwischen Transistorgehäuse und Kühlkörper zu erreichen, sind die Auflageflächen für die Transistoren plangeschliffen und die Transistoren mit Silikonfeft montiert. Die Kühlflächen sind schwarz gespritzt, sodaß sich eine optimale Wärmeableitung ergibt. Der gesamte Endsfufenblock sowie der Netztrafo befinden sich auf zwei stabilen U-Profilschienen.

Die Hauptschaltungsgruppen sind auf drei Druckschaltungsplatten verteilt. Die senkrecht stehende Endverstärkerplatte enthält alle Bauelemente der Treiber- und Endstufen bis auf die Endtransistoren, deren Montage schon erwähnt wurde. Oberhalb der Druckfastensätze liegt die Vorverstärkerplatte mit sämtlichen Reglern und den Bauelementen der Klangfiltertasten. Außerdem ist noch eine kleinere Druckschaltungsplatte vorhanden, auf welcher die Eingangsbuchsen und der Tonabnehmer-Umschalter angeordnet sind.
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Service Klappchassis

Das Besondere an den beiden Hauptdruckschaltungsplatten ist ihre servicegerechte Einführung in die Gesamtkonstruktion des Verstärkers. Wie schon aus Bild 2 (Farbfoto auf der zweiten Umschlagseite) zu ersehen ist, läßt sich die waagerecht liegende Hauptdruckschaltungsplatte wie bei einem modernen Fernsehempfängerchassis herausklappen (Bild 3). Somit sind sowohl die Druckschaltungs- als auch die Bestückungsseite voll zugänglich.

Ein besonderer Vorteil ist es, daß die Regler (Potentiometer) mit herausgeschwenkt werden, also längere, flexible Zuleitungen überflüssig sind.

Der senkrecht stehenden Treiber- und Endverstärker- Druckschaltungsplatte sieht man ihre Servicefreundlichkeit nicht gleich auf den ersten Blick an. Aber sie steckt in einer Art „Lift". Nach Lösen von vier Schrauben kann sie mühelos nach oben herausgezogen werden, sicher geführt von zwei seiflichen Kunststoff-Profil-Schienen (Bilder 4 und 5). Somit ist auch diese Druckschaltungsplatte beidseitig frei zugänglich.

Die vom Chassis isoliert befestigten großen Elektrolytkondensatoren sind auf einem Winkel montiert, der nach Lösen von zwei Schrauben herausnehmbar ist.

Steckbare Transistor-Sicherungen

Ein weiterer Vorteil soll noch erwähnt werden: Die Endfransisforen-Sicherungen sind nicht mehr eingelötet (wie beim SV 50), sondern auswechselbar. Der Sicherungswechsel ist ohne Ausbau des Chassis nach Lösen einer Bodenplatte, die mit nur einer Schraube befestigt ist, leicht möglich (Bild 20).

Es werden aber nicht übliche Netzsicherungen verwendet, sondern spezielle Stecksicherungen mit besonders kleinen Übergangswiderständen zwischen Fassung und Steckerstiften. Die Typenbezeichnungen dieser Sicherungen sind Wickmann-Microfuse 3 A, PL.-Nr. 27 2003.

Das gesamte Gerätechassis läßt sich nach Abnahme der Rückwand (zwei Schrauben) und Lösen der vier Bodenbefestigungsschrauben betriebsfertig aus dem Gehäuse nehmen.
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Die Schaltungstechnik des SV 80

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Die TA-Eingänge

Der Stereo-Vorverstärker des SV 80 ist, wie schon aus den technischen Daten hervorgeht, für zwei TA-Magneteingänge und einen Universal-Eingang ausgelegt. Diese drei Eingänge werden mit den drei ersten Eingangstasten des sieben-tastigen Hauptaggregates geschaltet.

Der TA-I-Eingang ist einem Umschalter zugeordnet, so daß man die Möglichkeit hat, einen Kristalltonabnehmer oder einen Tonabnehmer mit Keramiksystem anzuschließen. Die Umschaltung geschieht an der Rückseite des Verstärkers über der Buchse TA I mit einem Schiebeschalter. Die Beschriftung „magnet" bedeutet, daß Tonabnehmer mit Magnetsystemen in dieser Stellung betrieben werden sollen. Steht der Schiebeschalter auf Stellung „kristall", so können Tonabnehmer mit Kristall- oder Keramiksystemen verwendet werden.

Der Eingang TA II ist nur für Tonabnehmer mit Magnetsystemen geeignet. Der Universaleingang ist ebenfalls mit einem Schiebeschalter an der Rückseite des Verstärkers versehen. Mit diesem Schalter kann man den Eingang von „universal" auf „mikrofon" umschalten.

1. Eingang TA I

Das Signal des linken Kanals wird vom Tonabnehmer über den Steckkontakt 3 der Buchse TA I an den Eingangswahlschalter 7b — 7c und über diesen an den Eingang des Vorverstärkers geführt. Parallel zu der Eingangsbuchse liegt der Umschalter für „magnet" und „kristall". Bei Stellung „magnet" liegt dem Tonabnehmersystem ein RC-Glied R 109 und C 103 parallel. Dieses RC-Glied hat die Aufgabe, das Ansteigen der Impedanz des Tonabnehmersystems bei hohen Frequenzen zu linearisieren und somit eine Klangverfälschung bei diesen Frequenzen zu vermeiden.

In der Stellung „kristall" wird das Kristall- oder Keramiksystem mit einer RC-Kombination bedämpft. Wie bereits bekannt, ist das Kristall- und Keramiksystem hauptsächlich kapazitiv. Dadurch ist es möglich, das System sehr stark zu bedampfen. Der Widerstand R 113 übernimmt die Grunddämpfung, während mit der RC-Reihenschaltung R 111 und C 105 die frequenzabhängige Bedämpfung erreicht wurde. Durch diese RC-Kombination wurde die Ausgangsspannung und der Frequenzgang des Kristallsystems dem eines Magnetsystems angeglichen und es können nun beide Systeme über einen Vorverstärker geführt werden.

2. Eingang TA II

Das Signal des linken Kanals vom Tonabnehmer wird ebenfalls, wie beim Eingang TA I über den Steckkontakt 3 an den Eingangswahlschalter TA II geführt und über die Kontakte 8c — 8b sowie 7a — 7b an den Eingang des Vorverstärkers geleitet. Parallel zu dem Kontakt 3 liegt das RC-Glied R 107 und C 101 zur Linearisierung der Tonabnehmerimpedanz.

Der Vorverstärker

Der nachfolgende zweistufige Stereo-Vorverstärker ist mit zwei Silizium-Epitaxial- Planar-Transisforen BSY76 oder BC 107 bestückt, wobei der Eingangstransistor auf geringstes Rauschen ausgesucht wird. Die Entzerrung des Verstärkers wurde nach IEC-Norm (3180, 318, 75 u.s) festgelegt. Seine Eingangsempfindlichkeit beträgt 4 mV zur Vollaussteuerung von 30 Watt bei 1000 Hz am 5Ohm Lautsprecherabschluß.

Die NF-Eingangsspannung gelangt nun von Kontakt 7b über den Schutzwiderstand R 201 an den Tantal-Elektrolytkondensator C 201 und über diesen an die Basis des Transistors T1. Der Basisteiler des Transistors T1, bestehend aus den Widerständen R 203 und R 207, ist für Silizium-Transistoren verhältnismäßig niederohmig gewählt, um eine gute Stabilisierung gegen Exemplarstreuungen der Transistoren zu erreichen.

Damit jedoch der Eingangswiderstand von > 47 kQ bei 1000Hz erzielt werden konnte, wurde der Eingangsteiler mit dem Widerstand R 205 und dem Tanfal-Elektrolytkondensator C 203 entkoppelt. Der Transistor T1 selbst arbeitet in Emitterschaltung und ist in seinem Kollektorstrom so eingestellt, daß er mit dem geringsten Eigenrauschen arbeitet.

Vom Kollektor des Transistors T1 wird nun das verstärkte NF-Signal an die Basis des Transistors T2 geführt, der mit dem Transistor T1 gleichstromgekoppelt ist.

Dieser Transistor arbeitet ebenfalls in Emitterschaltung und ist auf maximale Aussteuerbarkeit ausgelegt; der Transistor kann in dieser Schaltung eine Ausgangsspannung von ca. 8 V bei einem Klirrfaktor von 0,5% abgeben. Die benötigte Spannung am Ausgang des Vorverstärkers zur Vollaussteuerung bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler beträgt (aber nur) 250 mV.

In der Betriebsart TA sind die Kontakte 3a — 3b und 1b—1c bzw. 2b — 2c geschlossen. Dadurch wird die frequenzabhängige Gegenkopplung vom Kollektor des Transistors T2 zum Emitter des Transistors T1 wirksam. Das Schließen des Kontaktes 3a — 3b hat zur Folge, daß die frequenzunabhängige Gegenkopplung außer Betrieb gesetzt wird. Mit der frequenzabhängigen Gegenkopplung über die RC-Glieder R 217 — C 209, R 215 — C 207 und C 205 wird die Entzerrung des Frequenzganges nach IEC erreicht. Der Widerstand R 213 bewirkt eine Rest-Gegenkopplung für den Frequenzbereich unter 20 Hz.
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Der Universal-Eingang

über den Vorverstärker des SV 80 wird noch ein weiterer Eingang geführt, der „universal"-Eingang. Dieser ist auf zwei
Eingangsbuchsen aufgeteilt, welche mit dem Schalter an der Rückseite wahlweise eingeschaltet werden können. Die eine Buchse bedeutet „mikrofon", wobei das Signal für den linken Kanal von Kontakt 1 abgenommen wird.

Die Eingangsempfindlichkeit beträgt an dieser Buchse ca. 7,5 mV zur Vollaussteuerung bei einem Eingangswiderstand von > 100 kQ. Die zweite Buchse wird als „universal" bezeichnet. Man hat an dieser Buchse die Möglichkeit, einen hochpegligen Generator (etwa einen Tuner oder dergleichen) anzuschließen. Die Eingangsempfindlichkeit ist bei dieser Stellung ca. 330 mV für Vollaussteuerung an einem Eingangswiderstand von ca. 200 kQ.

Das Eingangssignal für den linken Kanal führt von Konfakt 3 über den Widerstand R 103 an den Umschalter „mik" und „universal". Der Widerstand R 105 teilt die Spannung auf die gewünschte Empfindlichkeit. An der Buchse „universal" gibt es noch eine zweite Möglichkeit einen Generator anzuschließen, und zwar über den Kontakt 1.

Das Signal des linken Kanals wird dann über den Widerstand R 101 an den Umschalter für „mik" und „universal" geführt. Die Eingangsspannung zur Vollaussteuerung beträgt in diesem Fall 10 mV bei einem Eingangswiderstand von ca. 10 kQ.

Das NF-Signal des linken Kanals führt über den Mittelkontakt des „mik"-„universal"-Umschalters an den Einganqswahlschalter und wird über die Konfakte 9c — 9b, 8a — 8b und 7a — 7b an den Eingang des Vorverstärkers geführt. Der Vorverstärker wird bei Stellung „universal" auf geraden Frequenzgang umgeschaltet.

Bei dieser Betriebsart sind die Konfakte 1b — 1c, 2b — 2c und 3a — 3b geöffnet. Dadurch ist die frequenzabhängige Gegenkopplung abgeschaltet und die frequenzunabhängige Gegenkopplung vom Kollektor des Transistors T2 über die Widerstände R 225 und R 219 in den Emitter des Transistors wird wirksam. Die verstärkte Spannung wird bei „TA" und „universal" von dem Kollektor des Transitors T2 über den Kondensator C 215 ausgekoppelt und an den Umschalter für das Rumpel- und Rauschfilter geführt.
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Rumpel- und Rauschfilter

Das Rumpel- und Rauschfilter wird an der Frontseite mit zwei Tasten des siebentastigen Klangfilteraggregates bedient. Das NF-Signal wird bei nicht gedrückter Rumpel- und Rauschtaste über die Kontakte De—Dd, Cd—Ce, Bd—Be und Ad—Ae an den Eingang des Hauptverstärkers geführt.

Wird die Taste „rumpeln" gedrückt, so gelangt das NF-Signal über die Kontakte De—Df an das Filter, welches zur Absenkung der tiefen Frequenzen dient. Es besteht aus einem dreiteiligen RC-Glied. und zwar: C 215 — R 235, C 273 — R 237 und C 271 — R 239. Mit dieser RC-Kombination konnte eine Steilheit von 8 dB pro Oktave (s. Kurve) erreicht werden.

Das Rumpelfilter hat die Aufgabe, tiefe Mikrofonie- und Rumpelgeräusche beim Schallplattenspiel zu dämpfen. Tiefe Mikrofonie entsteht hauptsächlich, wenn man das Plattenspielerlaufwerk und den Lautsprecher zusammen in ein Gehäuse einbaut. Rumpelgeräusche werden zum Teil durch Laufgeräusche des Plattenspielers oder schlechte Schallplatten hervorgerufen.

Drückt man nun die Taste „rauschen", so wird das NF-Signal über die Kontakte Be—Bf und den Widerstand R 241 an das LC-Glied geleitet, welches aus der Spule BV 9227—063 und dem Kondensator C 221 besteht. Dieses LC-Glied weist ab 5 kHz eine Steilheit von 10 dB pro Oktave auf. Das Rauschfilter hat die Aufgabe, Kratz- und Rauschgeräusche bei hohen Frequenzen, die meist durch schlechte bzw. abgespielte Schallplatten entstehen, zu vermindern. Das Rumpel- und Rauschfilfer ist bei den Eingängen TA I, TA II sowie „universal" wirksam.
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Der Hauptverstärker

Der Hauptverstärker des SV 80 ist für zwei hochpegelige Eingänge ausgelegt: für einen Tuner und ein Tonbandgerät. Die Eingangsempfindlichkeit beider Eingänge beträgt 250 mV zur Vollaussteuerung an einem Eingangswiderstand von ca. 470 kOhm.

Durch die Betätigung der Taste „monitor" an dem Verstärker SV 80 kann der Tonbandeingang, falls das Tonbandgerät für diese Betriebsart eingerichtet ist, zur Hinterbandkontrolle benutzt werden. Schaltungsmäßig werden in diesem Falle der Vorverstärker und der Tuner des SV 80 vom Hauptverstärker abgetrennt und über das Tonbandgerät geführt, wobei das Signal vom Tonbandgerät über einen getrennten Wiedergabekopf an den Hauptverstärker zurückgeleifet wird. Dadurch hat man die Möglichkeit, das Tonband während der Aufnahme über den Verstärker SV 80 in HiFi-Qualität abzuhören.

Es läßt sich z. B. schnell der Einfluß der Bandgeschwindigkeit feststellen. Auch bietet sich dadurch eine gute akustische Kontrolle des allgemeinen Aussteuerungspegels. Die Tonbandaufsprechspannung, die mit dem Widerstand R 15 über den Kontakt 1 der Tonbandbuchse an das Tonband geführt wird, ist verstärkerseitig so abgenommen, daß sämtliche Eingänge des Vorverstärkers und des Tuners ohne Umstecken an dem Tonbandgerät aufgenommen werden können.

Es kann sogar bei den über den Vorverstärker geführten Eingängen die Rausch- und Rumpeltaste benutzt werden. (TA I, TA II und „universal").

Schaltungseinzelheiten des Hauptverstärkers

Der dreistufige Hauptverstärker des SV 80 ist mit drei Silizium-Epitaxial- Planar-Transistoren bestückt, wobei der rauscharme Eingangstransistor T5 als Impedanzwandler in Kollektorschaltung arbeitet. Durch diese Schaltungsmaßnahme konnte der hohe Eingangswiderstand von 470 kQ des Hauptverstärkers erreicht werden.

Das NF-Signal wird, vom Impedanzwandler kommend, über den Widerstand R 313 und den Kondensator C 227 an den Lautstärkesteller R 265 geführt. Als Lautstärkesteller dient ein lineares Tandem-Potentiometer mit zwei Abgriffen.

Der Drehbereich ist in drei Drittel eingeteilt und bei jedem Drittel ein Abgriff angeordnet. Daß hier ein lineares Potentiometer gewählt wurde, hat seinen Grund darin, daß nur mit einer linearen Potentiometerkurve so extrem hohe Gleichlaufeigenschaften erreicht werden können, wie sie für den Verstärker SV 80 garantiert sind.

Die logarhythmische Regelkurve wird durch Bedämpfung mittels Widerständen an den Abgriffen erzielt, wobei der Widerstand am ersten Abgriff R 259 und am zweiten Abgriff R 261 ist.

Physiologische Laufstärkeregelung mit zwei verschiedenen Tiefenanhebungswerten

Um eine möglichst gute Klanganpassung an alle Lautsprecherboxen und Raumverhältnisse zu finden, ist der Verstärker SV 80 mit zwei Physiologie- oder „Contur"-Tasten ausgerüstet.

Bei der Stellung „contur I" oder „contur II" wird die Dämpfung durch die Widerstände R 259 und R 261 zum Erreichen der logarhythmischen Regelkurve an den zwei Abgriffen des Lautstärkereglers bei tiefen Frequenzen aufgehoben, indem man den vorgenannten Widerständen Kapazitäten in Reihe schaltet.

In der Stellung „contur I" liegen dem Widerstand R 259 am ersten Abgriff mit den Kontakten le—td und Ge—Gf die zwei parallel geschalteten Kondensatoren C 231 und C 233 in Reihe.

Dem Widerstand R 261 werden über die Kontakte Ke—Kd und He—Hf die beiden parallel liegenden Kondensatoren C 237 und C 239 in Reihe geschaltet. Dadurch ergibt sich eine Anhebung der tiefen Frequenzen in Abhängigkeit der Lautstärkereglerstellung (s. Kurve). Die Stellung „contur I" ist hauptsächlich für Boxen mit großem Volumen gedacht.

In derStellung „contur 11" wird am ersten Abgriff durch das öffnen des Kontaktes le— Id dem Widerstand R 259 der Kondensator C 233 in Reihe geschaltet. Weiter wird über die Kontakte le—If ein RC-Glied mit dem Widerstand R255 und dem Kondensator C 229 eingeschaltet und somit eine Höhenanhebung über 1,5 bis 4 kHz erreicht.

Die Dämpfung des zweiten Abgriffs wird durch das Öffnen des Kontaktes Ke—Kd und die dadurch hervorgerufene Reihenschaltung des Kondensators C 239 bei tiefen Frequenzen aufgehoben. Durch das Schließen des Kontaktes Ke—Kf wird das RC-Glied R 257, C 235 eingeschaltet und somit ebenfalls eine Höhenanhebung wie beim ersten Abgriff erreicht.

Die Physiologie-Kurve in der Stellung „contur II" entspricht der Fletcher-Kurve (s. Kurve 8). Wird die „Linear"-Taste gedrückt, so ergeben sich die Schaltkontaktstellungen am Lautstärkesteller, wie es das Schaltbild zeigt. Der Verlauf des NF-Siqnals vom Schleifer des Lautstärkestellers kommend, führt über den Tantal-Elko C 241 an die Basis des rauscharmen Transistors T7, der in Emitterschaltung zwecks günstiger Rauschanpassung mit einem sehr geringen Kollektorstrom arbeitet.

Vom Kollektor des Transistors T7 wird das NF-Signal an die Basis des Transistors T9 geführt, der ebenfalls in Emitterschaltung betrieben wird. Diese beiden Transistoren sind, um einen möglichst guten Frequenzgang und eine große Stabilität in der Gegenkopplung zu erzielen, gleichstromgekoppelt.

Sie sind bei nicht gedrückter „Präsenz "-Taste und mechanischer Mittenstellung des Balance-Stellers mit der Gegenkopplung vom Kollektor des Transistors T9 über den Widerstand R 303 und dem RC-Glied R 281 C 247 in den Emitter des Transistors T7 auf eine Verstärkung von 1:10 = 20 dB eingestellt.

Der Balance-Steller am Emitter des Transistors T7 regelt den Gegenkopplungsfaktor dieser Stufen und somit auch die Verstärkung. Seine Regelvariation beträgt plus 2,5 dB bis minus 7,5 dB. Dies ergibt eine Gesamt-Regelvariation von 10 dB. Die Kurve des „Balancen-Stellers ist so ausgelegt, daß bei einer Veränderung des Rechts-Links-Signales durch den Balance-Regler die Gesamtausgangsleistung beider Kanäle konstant bleibt. In dieser Verstärkerstufe ist weiter noch die Schaltung für die „Präsenz"-Taste eingebaut.
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Präsenzfilfer

Bei gedrückter „Präsenz"-Taste werden die Schaltkontakte Oe—Of und Ne—Nf geschlossen. Dadurch wird die mit dem Widerstand R 303 eingestellte Grundgegenkopplung mit dem RC-Glied R 285 und C 249 teilweise in Abhängigkeif der Frequenz geschwächt.

Dies erzielt eine Anhebung des Frequenzbereiches über 1000 Hz. „Präsenz" heißt soviel wie Hervorheben; in Frequenzen umgesetzt bedeutet es, daß die Frequenzen im Mitfelbereich angehoben werden müssen, Frequenzen über 4 bis 5 kHz jedoch abzusenken sind.

Dies geschieht, indem der Widerstand R 303 mit einem RC-Glied R 311 und C 251 überbrückt wird. Die Grenzfrequenz des RC-Gliedes liegt bei 10 kHz. Der Frequenzgang bei gedrückter „Präsenz"-Taste ist aus der Kurve 7 ersichtlich.
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Baß- und Höhen-Einstellglieder

Die NF-Ausgangsspannung vom Kollektor des Transistors T9 führt über den Kondensator C 255 an das Klangregelnetzwerk für die Baß- und Höhenregelung. Dieses Klangregelnetzwerk ist auf eine
Grunddämpfung mit den Widerständen R 289 und R 293 von 1:10 = 20 dB eingestellt. Die Grunddämpfung kann mit Baßsteller R 291 verändert werden.

Will man die maximale Baßanhebung erzielen, so muß mit dem Schleifer des Baßstellers der Kondensator C 257 kurzgeschlossen werden. Dadurch wird die Grunddämpfung bei tiefen Frequenzen aufgehoben. Verändert man den Schleifer des Baßstellers derart, daß der Kondensator C 259 kurzgeschlossen ist, so verändert sich auch das Teilerverhältnis und es ergibt sich die maximale Absenkung bei tiefen Frequenzen.

Parallel zu dem Baßreglernetzwerk befindet sich dasjenige des Höhenstellers. Stellt man den Schleifer des Höhenstellers R 297 in Richtung C261, so wird die Grunddämpfung von 20 dB für hohe Frequenzen aufgehoben und die höchste Höhenanhebung erzielt.

Verstellt man jedoch den Schleifer des Höhenstellers in Richtung C 263, so ergibt sich die größtmögliche Absenkung für hohe Frequenzen.

Die Auskopplung des Netzwerkes geschieht über den Widerstand R 295. Durch die Belastung der Regler und des Eingangswiderstandes der nachfolgenden Transistorstufe sind die theoretischen Werte für die Anhebung von 20 dB nicht zu erreichen.

Es ergeben sich in der Praxis meistens nur ca. 18 dB. Die Veränderung der Frequenzkurve des Verstärkers, die mit dem Klangregelnetzwerk möglich ist, zeigt Kurve 9.
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Der Endverstärkerteil des SV 80

Das vom Klangreqelnetzwerk kommende NF-Signal wird über den Widerstand R 401 und den Kondensator C 401 an die Basis des rauscharmen Transistors T11 geführt. Dieser Transistor arbeitet in Emitterschaltung. Um eine günstige Rauschanpassunq zu erreichen, läuft er mit sehr geringem Kollektorstrom.

Vom Kollektor des Transistors T11 gelangt das NF-Signal an die Basis des Transistors T13. Dieser wird, ebenfalls wie der Transistor T11, in Emitterschaltung betrieben. Die beiden Transistoren sind gleichstromgekoppelt und mit einer vom Emitter des Transistors T13 über den Widerstand R 403 auf die Basis des Transistors T11 wirkenden Gleichstromgegenkopplung versehen. Dadurch konnte eine große Stabilität gegen Exemplarstreuungen erreicht werden.

Anschließend an den Transistor T13 folgt der Impedanzwandler mit dem in Kollektorschaltung betriebenen Transistor T15. Letzterer ist mit dem Transistor T13 gleichstromgekoppelt. Durch die Kollektorschaltung des Transistors T15 ergibt sich eine möglichst geringe Ausgangsimpedanz. Somit wurde die Möglichkeit geschaffen, die nachfolgende Endverstärkerstufe spannungslinear anzusteuern.

Über den Elko C 413 wird das Komplementär-Transistorpaar, bestehend aus den Transistoren T17 und T19, angesteuert. Der Kondensator C 415 gleicht die Verluste des Elektrolytkondensators C 413 bei hohen Frequenzen aus.

Transformatorlose Komplementär-Treibersfufe

Die Komplementär-Treibersfufe des Verstärkers SV 80 ist mit zwei Silizium-Epitaxial- Planar-Transistoren bestückt, wobei der Transistor T17 ein pnp- und der Transistor T19 ein npn-Typ ist.

Diese Komplementär-Treiberstufe übernimmt die Aussfeuerung und Phasendrehung für die Gegentakt-Endsfufe. Durch die Verwendung von Silizium-Transistoren in der Komplementär-Treiberstufe wurde eine sehr hohe Grenzfrequenz dieser Stufen erreicht und somit war die Möglichkeif gegeben, die Leistungsbandbreite des Verstärkers SV 80 auf den außerordentlich hohen Wert von über 50 kHz zu bringen.

Außerdem konnte man durch das Entfallen des bei diesen Ausgangsleistungen noch allgemein üblichen Treiber- transformators die Gegenkopplung noch weiter vergrößern und somit den Klirrfaktor und die Verstärkungsgleichheit noch bedeutend verbessern.
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Stabilisierte Endstufe

Die Komplementärstufe steuert die gleichstromgekoppelten Endstufentransistoren an. Auch wird über sie der Arbeitspunkt der Endstufen eingestellt. Sie übernimmt außerdem noch die Temperatur- und Spannungsstabilisierung der Leistungsstufe.

Mit dem Regler (Trimmpoti) R 446, welcher zwischen der Basis der Transistoren T17 und T19 angeordnet ist, wird der Ruhestrom der Endstufe auf einen Wert von Ic = 60 mA eingestellt. Der NTC-Widerstand R 431 übernimmt die Regelung des Ruhestromes in Abhängigkeit von der Temperatur.

Mit der Zenerdiode ZF 2,7 wird der Ruhestrom bei Veränderung der Betriebsspannung stabilisiert. Durch diese Maßnahme konnte man erzielen, daß sich der Verstärker bei den im normalen Betrieb vorkommenden Betriebsspannungs- und Temperaturschwankungen in seinen Klirrfaktorwerten nicht verändert. Es wird sich nur die Ausgangsleistung in Abhängigkeit der Betriebsspannung ändern.

Der Spannungsteiler R425, R447, R435, R437 und R 439 wird mit den Kondensatoren C 417 und C 419 wechselstrommäßig entkoppelt. Dadurch konnte der Eingangswiderstand der Komplementär- Treibersfufe auf einen Wert von ca. 10 kQ gebracht werden und der Impedanzwandler wird nur geringfügig belastet. Mit dem Trimmpoti R437 wird die Endstufe ohne Aussteuerung auf Gleichspannungssymmetrie eingestellt.

Für die Transistoren der Leistungssfufe wurden vier Spezial-Endtransistoren mit einer Grenzfrequenz von 3 MHz verwendet, die über die Widerstände R 459, R 463 mit der Komplementär-Treiberstufe gleichstromgekoppelt sind. Die Endtransistoren T21 und T25 werden in einem Verstärkerzweig der Gegentakt-Endstufe vom Emitter des Transistors T17 über den Widerstand R 459 an der Basis angesteuert, während der zweite Verstärkerzweiq der Gegentaktendsfufe über den Kollektor des Transistors T19 und den Widerstand R 463 die Basen der beiden Endtransistoren T23 und T27 ansteuert.

Als Überlastungsschutz für die Endtransistoren werden die Emitterwiderstände R 467, R 471, R 469 und R 473 eingesetzt. Zu diesem Zweck wurden Kaltleiter verwendet, die sich bei Überlastung erwärmen und ihren Widerstand vergrößern. Auf diese Weise wird die Ausgangsleistung des Verstärkers herabgesetzt.

Die Gegenkopplung der Endverstärkerstufe geht über sämtliche Stufen. Sie wird über die Drossel BV 9218—012.02 und den Widerstand R 475 an den Emitter des Transistors T11 geführt und beträgt ca. 35dB. Die Drossel verhindert, daß von der Lautsprecherleitung aufgenommene hochfrequente Störungen über den Gegenkopplungsweg in den Emitter des Transistors T11 eingeschleust werden.
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Steckbare Sicherungen

Um bei Kurzschluß am Ausgang des Verstärkers die Endfransistoren gegen Überlastung zu schützen, wurden vier neu entwickelte Stecksicherungen eingesetzt, die eine äußerst kurze Abschaltzeit besitzen. Diese Sicherungen sind sehr leicht zugänglich. Es braucht lediglich die Bodenplatte des Verstärkers SV 80 mittels der dort angebrachten Schraube gelöst zu werden. Die nominelle Ausgangsimpedanz, bei welcher der SV 80 seine Nennausgangsleistung von 30 Watt abgibt, beträgt 5 Ohm. Es dürfen aber auch Lautsprecher oder Lautsprecher-Boxen mit 4 Ohm Impedanz angeschlossen werden, doch muß sichergestellt werden, daß bei diesen Lautsprechern die Impedanz von 3 Ohm im gesamten Übertragungsbereich (20 Hz ... 20 kHz) nicht unterschritten wird.

Kopfhöreranschluß

Für HiFi-Freunde, die Musik gern mit Kopfhörer genießen, ist der Verstärker SV 80 an der Frontseite mit zwei Buchsen zu diesem Zweck ausgerüstet. Die Kopfhörer werden mit dem Widerstand R 13 angekoppelt, welcher so ausgelegt ist, daß sämtliche zur Zeit im Handel befindlichen Kopfhörer verwendet werden können.

Wird der Kopfhörer in die für ihn bestimmte Buchse gesteckt, schalten sich automatisch die Lautsprecher ab. Für den Anschluß von weiteren Leistungsverstärkern wurde eine zusätzliche Buchse eingebaut, die die Ausgangsspannung des Verstärkers über die Widerstände R 115 und R 117 auf eine Wechselspannunq von ca. 1 V herab teilt. Die Impedanz an dieser Stelle beträgt ca. 600 Ohm. Der linke Kanal wird an dieser Buchse über den Kontakt 3 ausgespeist.

Netzteil

Der Netzteil des Stereoverstärkers SV 80 ist primärseitig für die Netzspannungen von 110 V, 130 V, 220 V und 240 V ausgelegt. In der Betriebsstellung 240 V oder 220 V wird der Verstärker mit einer Sicherung von 0,8 A träge abgesichert.

Für die Betriebsspannung 130 V oder 110 V muß eine höhere Sicherung von 1,6 A träge verwendet werden. Die vier Betriebsstellungen lassen sich an der Rückseite des Verstärkers leicht einstellen.

Als Netzfransformator wurde ein hochgeschichteter Transformator der Größe M84 mit Spezialblechen verwendet. Dieser Transformator ist auf geringsten Innenwiderstand und auf kleinste magnetische Störstrahlungen ausgelegt. Sekundärseitig ist er mit drei verschiedenen Spannungen ausgerüstet, wobei eine Wicklung über den Widerstand R 11 die Kontrollampe 7V 0,1A speist.

Für die Verstärkerschaltung selbst werden zwei voneinander getrennte Spannungen benötigt, wobei die Vorstufentransistoren mit einer stabilisierten Spannung von 62 V betrieben werden. Die Gleichrichtung dieser Spannung geschieht mit dem Selen-Brückengleichrichter B 90 C 120.

Gegen Kurzschluß wird diese Spannung mit der Sicherung 125 mA träge abgesichert. Als Ladekondensator dientC 426. Die Spannung für die Vorstufentransistoren wird über den Transistor T 29 stabilisiert und gesiebt. Die Stabilisierung und Siebung übernimmt die Zenerdiode an der Basis des Transistors T 29. Durch diese Schaltungsart ist es möglich, die hohe Störspannungssicherheit von 60 dB bei 50 mW zu erreichen. Außerdem konnten dadurch die Spannungsschwankungen, die durch Netzschwankungen entstehen, ausgeglichen werden.

Die Betriebsspannung für die Leistungstransistoren (±25 Volt) wird mit dem Silizium-Brückengleichrichter B40C5000/3000 gleichgerichtet. Die zwei in Serie geschalteten Elkos C 11 und C 12 (je 15.000 uF) dienen als Ladekondensatoren und werden außerdem als Auskoppelkondensatoren für beide Kanäle des Verstärkers verwendet. Somit ergeben sich auch bei den tiefen Frequenzen für beide Halbwellenbereiche gleiche Ausgangsverhältnisse.
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