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Über das Innenleben des 1800/1801

Das Innenleben der 1800 Reihe
ein moderner 3KW Trafo aus 1998 imVergleich

Der 1800 und der 1801 sind nahezu baugleich, der 1801 ist der Home-Hifi Verstärker. Innen war alles ziemlich identisch. Der damals riesige große 2 KW Trafo war in der Mitte plaziert und die beiden identischen Endstufenmodule je links und rechts innerhalb der Kühlrippen. Die Kühlrippen stellten einen Teil des Chassis dar, und bestimmten damit auch der Stabilität. Der (hier fehlende) Alu-Deckel war nur aufgesetzt und mit 4 Schrauben fixiert. Er hatte keine tragende Funktion.
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Eine gigantische "Wanne" hält den Trafo

Die tragende Funktion hatte eine massive Wanne aus 5mm - sehr hartem - ALU-Blech. Diese Wanne nahm vor allem den schweren Trafo auf und war unverwüstlich.

Hier ist deutlich zu sehen, daß die Endstufenplatinen jeweils durch eine etwas dünnere durchgehende Trennwand aus schwarzem ALU-Blech von den großen Haupt-Kondensatoren getrennt waren und somit die dort entstehende Wärme die Kondensatoren fast nicht erreichen konnte.

Der Trafo war vermutlich darum so groß gewählt
, daß bei voller Leistung die Eigenerwärmung niedrig blieb. Rechts im Bild zum Vergleich ein teurer 3KW Trafo aus 1998 (da liegen 25 Jahre Entwicklung dazwischen), der nicht nur deutlich kleiner ist, sondern auch einen kleineren Einschaltstrom hat.

Verblüffend sind aber die relativ dünnen Leitungen von den beiden Kondensatoren zu den Endstufen. Andere Verstärker haben da richtig dicke Schienen eingebaut, denn das begrenzt die Impulsleistung und erhöht den Innenwiderstand bei niedrigen Impedanzen.
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Jetzt noch ein Vergleich mit dem damals bei uns eingesetzten CROWN DC300A, dem damaligen Super-Edelverstärker :

Crown DC300A und Bose 1801
Im Vergleich zum Onkyo A905

Der Crown Verstärker sollte laut Datenblatt 2 x 150 Watt an 8 Ohm (bei 220 Volt) leisten, wurde aber mehrfach mit 2 x 190 Watt getestet. An 4 Ohm waren das dann nahezu 2 x 350 Watt, die geliefert wurden und an 2 Ohm sollten es nahezu 2 x 500 Watt sein. In unserem Labor konnten wir das schon nicht mehr messen, denn die 250 Watt Meß-Widerstände glühten bei 190 Watt bereits.

Der BOSE 1800 sollte 2 x 250 Watt an 8 Ohm und nahezu 2 x 400 Watt an 4 Ohm liefern. Bei beiden Verstärkern reden wir von Messungen bei Karl Breh im Hifi-Labor in Karlsruhe und damit jeweils von 20 bis 20.000 Hz immer an beiden Kanälen gleichzeitig. Das bedeutet, daß der Crown DC300A bis zu 1,2 KW aus dem 220V Netz ziehen mußte und der Bose 1800 sogar bis zu 1,9 Kilowatt.

Das sind schon gewaltige Leistungen, auch für eine 16A Sicherung. Beim Einschalten eines 2 Kilowatt Heizlüfters merken Sie schon, daß die Lampen etwas dunkler werden. Und bei Dauerlast werden manche Steckdosen bereits handwarm.

Schlimm sind jeweils die Einschaltsröme
, wenn die großen dicken Kondensatoren aufgeladen werden müssen. Dann flogen und fliegen sehr oft die Sicherungen raus, insbesondere jetzt bei 230 Volt.

Das Strombegrenzungs-Relais

Ab einer gewissen Seriennummer hatten die BOSE 1800 und BOSE 1801 dann eine Einschaltstrombegrenzung von ganz einfacher Natur. Man nehme ein 5 Ohm und 20 Watt Hochlastwiderstand und schalte den in Reihe mit der Primärwicklung des großen dicken Haupttrafos und dann überbrückt man mit einem massiven Hochstrom-Relais diesen Widerstand nach ca. 2 Sekunden - mit Hilfe einer Verzögerungsschaltung. In dieser Zeit sind die beiden dicken Kondensatoren so weit aufgeladen, daß der Einschaltstromstoß nur wenig über den Maximalstrom hinausgeht.
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In ganz frühen Verstärkern der ersten Serien wurde dieses Relais von Bose kostenfrei nachgerüstet.

Das war ein richtig dicker Watz mit 20A Kontakten
, damit die Netzspannung auch wirklich ungehindert bis zum Trafo durch kam.

Mehr über Relais bei uns in der Hifi Ecke steht hier.
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