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Der Dual 1249 wurde als das 1975er Spitzenprodukt angepriesen

Zusammen mit dem CS 701 "stelle" er die Spitze des technisch Machbaren dar. Und darum lege ich hier besondere hohe Maßstäbe an. - Den kleinen Dual 410 bis 430 oder einen 1010, 1011, 1015 oder 1214 packe ich zum Beispiel gar nicht mehr aus oder an, wenn uns solche simplen Chassis gespendet werden. Die konnten nicht mal unsere schwachbrüstige Hifi-Norm 45.500 erfüllen. Aber ein angeblich hochwertiger Dual 1249 muß schon mal genauer zeigen, was er wirklich drauf hatte.
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Der FineArts
Der Revox

Als Abhör-Verstärker stehen bei uns (in der Regel) der Revox B251 und der GRUNDIG Fine Arts A-903 zur Verfügung, natürlich auch noch eine Menge anderer hochwertiger Verstärker, aber diese beiden sind die Basis für einen vernünftigen Vergleichsmaßstab.

Unterbrechung : Nach intensivem Hören mit dem FineArts Tuner T-9000 und meinen Digitalquellen höre ich in dem Lautsprecher an einem Kanal des A-903 ganz leichte unnormale Verzerrungen und einen Pegelabfall, der an den Pegel-Meßgräten am Vorverstärker-Ausgang nicht zu sehen ist. Im Kopfhörer ist es noch deutlicher zu erkennen. Es treten so nach und nach immer mehr Ungereimtheiten auf, die jetzt irritieren und ein intensives korrektes Durchmessen aller Komponenten erzwingen. Es könnte ein thermischer Fehler sein, denn die erste Stunde tritt er nicht auf.
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Erfahrung bzw. Vorschlag, wenn etwas "spanisch" vorkommt

An anderer Stelle hatte ich es bereits öfter angeführt, ich benutze einen Beyer DT 931 Kopfhörer mit 240 Ohm Impedanz. Und ich habe zwischen PC und analoger Elektronik den SONY DTC 55 ES DAT Recorder, den ich aber nur als Wandler benutze. Die LCD Pegel-Anzeigen sind dort hochgenau und der DTC 55 hat einen ganz simplen aber hervorragenden Kopfhörerverstärker (keine Klangregelung).

Vermute ich im PC als Programm-Quelle irgendetwas "Komisches", höre ich mit dem DTC 55 über den optischen Digital-Eingang (SPDIF über Toslink vom PC) und dem DT931 diese Quelle ab. Man hört wirklich die Flöhe husten.

Kommt mir bei der Schallplattenwiedergabe vom Revox B795 oder dem Thorens oder dem Dual etwas komisch vor, nutze ich ebenfalls zuerst den DT931 am DTC55. Ist es dort akustisch in Ordnung, stecke ich den Kopfhörer in den Verstärker und schalte die Boxen ab.

Beim meinem A-903 hört man dann sofort, am linken Kanal stimmt etwas nicht. Er ist nicht nur ein wenig leiser, er klingt verrauscht. Bei den entfernten Boxen war das nicht so deutlich aufgefallen.
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Die Einrichtung des Abtastsytems und des 1249 Tonarms

Das Ausbalancieren auf "0" ist eine eigentlich einfache aber fummelige Sache. Die Feststellschraube des Gegengewichtes nur lockern, die Auflagekraft an dem entsprechenden Rädchen auf 0 drehen und dann so lange das Gegengewicht verschieben, bis der Tonarm vollkommen frei waagrecht schwingt.

Problematisch wird das Feststellen / Fixieren, weil sich dann die Position des Gegengewichtes wieder verschiebt und der Tonarm hängt dann doch wieder runter. Diese Arretierung ist zu billig gemacht, wie auch andere Teile am Tonarm dem Sparzwang zum Opfer gefallen sind. Für ein Spitzenprodukt in der ganzen Dual Palette ist das alles etwas dünn und dazu sehr nervig.

Aufgrund des Alters des Abtastsytems habe ich abweichend von der Dual-Empfehlung nicht 1,0 Pond eingestellt, sondern 1,25 Pond (und mit der uralten Shure Waage kontrolliert) und auch die Skating Einstellung entsprechend korrigiert. Auch den Abstand der Diamantspitze zur Platte im abgehobenen Zustand habe ich korrigiert.

Bei dieser immer noch geringen Auflagekraft saust aber der per Lift abgesenkte Tonarmkopf bereits runter wie ein Stein. Außerdem ruckelt der Lifthebel beim händischen Hochheben trotz der gefetteten Reibflächen.
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Der erste Sound-Check mit dem DM 103 M-E

Der erste Versuch mit einer naß gefahrenen Polydor James Last Platte mit bekannt guter technischer Qualität war vielversprechend. Jedoch in der Einlaufrille sowie zwischen den einzelnen Stücken und insbesondere in der Auslaufrille ist ein ganz deutliches Plattenteller-Lager- Laufgeräusch zu vernehmen. Das fällt während der Musikwiedergabe erstmal nicht auf, weil so gut wie alle James Last Platten sehr hoch ausgesteuert sind.

Die Klangqualität ist erstaunlich gut und auch die Basswiedergabe erfüllt normale Ansprüche. Beide Kanäle sind am VU-Meter des DTC 55 ES relativ pegelgleich. Und am Ende der Platte sind auch keine auffallenden höheren Verzerrungen zu bemerken.
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Beim direkten Vergleich mit dem Thorens TD 125 MKII, der neben dran steht, fällt auf, das das dort eingebaute Ortofon VM Red einen deutlich reduzierten Bass wiedergibt. Das könnte an einem bereits ausgehärteten Nadel-Lager-Block liegen. In den Ein- und Auslaufrillen ist das Grundgeräusch bzw. Lagergeräusch der Platte deutlich geringer, es sind fast 20 Dezibel weniger Grundpegel.

Was aber viel mehr auffällt,
ist der Unterschied in der schwingenden Lagerung des gesamten Chassis an sich. Der Thorens ist erheblich weicher und flexibler und dennoch stabil an seinen drei Federbeinen aufgehangen als der Dual 1249 mit seinen 4 Federtöpfen. Klopfen auf den massivem Tisch (auf dem beide Plattenspieler stehen) läßt er nicht zum Abtaster durch. Der Dual dämpft das Klopfen so gut wie gar nicht. Die stramme Dual Lagerung bzw. Aufhängung scheint eher eine Alibifunktion zu sein, sie ist nahezu wirkungslos.
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Dual Fans werden jetzt bemängeln, nach so langer Zeit müsse man eben "hier" und müsse man "da" und müsse man "dort" ein wenig nachbessern. Doch der Thorens TD125 ist nahezu gleich alt und da muß man nirgendwo nachbessern.
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