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Der Dual 1006 wurde bislang in die Gruppe der "Gurken" einsortiert . . . . und das war nicht korrekt.

1958 - Der 1006 jetzt mit einem großem 27cm Plattenteller
1959 - Ein Bauknecht Kühlschrank, ein Traum für eine junge Familie

von Gert Redlich im März 2019 - Dual hatte es in 1959 hier bei uns schwer, das Innenleben des Dual 1006 verständlich und werbewirksam herauszustellen.

Denn dieser Dual 1006 sah äußerlich fast genauso aus wie die ganzen Vorgänger - vom Dual 1001 angefangen - und wie die anderen "Gurken" der Wettbewerber, wie wir sie damals nannten.

Erst beim Durchlesen der amerikanischen DUAL-1006 Anzeigen in der US-AUDIO Zeitschrift von 1959, also den sogenannten "ads" oder "advertisements", sind die Besonderheiten des 1006 Laufwerkes zu erkennen. Bei uns hier in Deutschland West war das Konkurrenzangebot um 1959 noch recht "mau" und auch der Bedarf oder die Kaufwünsche hielten sich (noch) in engen Grenzen.

Ich war zu der Zeit 10 Jahre alt und unsere Eltern hatten ganz andere Wünsche und Träume. Mein Bruder und ich sollten aufs Gymnasium. Das kostete etwas mehr Geld als nur die Volkssschule.

Und wir Redlichs brauchten einen ersten Kühlschrank und eine elektrische Waschmaschine. Beides war viel viel wichtiger als zum Beispiel ein Plattenspieler zu unserem super tollen Grundig 3055 3D Radio von 1955. Und so ging dieser Dual 1006 in der Wahrnehmung dieser Generation in den anderen Wünschen quasi unter.

Der Grund der Darstellung dieser Service-Anleitung von 1959

Wir sind hier im Jahr 1959 und die DUAL-Ingenieure haben sich mit der detailgenauen Beschreibung der Eigenschaften sowie der Funktionen sehr viel Mühe gegeben. Nur ein (kleiner) Ausrutscher ist die Verwendung von Stereoabtastern mit den "S"-Nadeln (steht für "STEREO") mit den alten Mono-Platten, für die man eigentlich die "m" Nadeln (steht für microgroove) hätte vorgeben müssen. Vielleicht hatten sie es damals nicht besser gewußt. Max Grundig hatte schon früh zum Zweck der Beschreibung die Grundig Technischen Informationen herausgegeben.

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Die Plattenteller bis zum Dual 1005 waren recht klein.

1957 - der DUAL 1004

"Irgendwer" bei Dual hatte beim Betrachten des breiten Audio-Marktes etwa ab 1950 bis 1958 fast nur die billigen 17cm Singles im Blick. Darum wurde der Teller fast aller bisherigen Typen nur auf die 17cm Platten dimensioniert.

Sicher konnte man mit den 1001 bis 1005 Typen bzw. auf diesen Tellern auch 30cm Platten abspielen. Doch der 1006 hatte auf einmal einen richtig großen 27cm Plattenteller. Das war schon eine deutliche Steigerung.
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Im Service-Manual des 1006 steht mehr .......

Doch wer außer den Dual-Technikern hatte schon eine Service-Anleitung ? In 2018 haben wir eine im Internet gefunden.
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Service-Anleitung Dual 1006/A
Inhalt :

  • 1. Allgemeine Information
  • 2. Technische Daten
  • 3. Funktion
  1. Motor
  2. Antrieb für Plattenteller und Kinematik
  3. Startvorgang
  4. Tonarmsteuerung
  5. Selbsttätiges Aufsetzen des Tonarmes auf die Schallplatte
  6. Schallplattenabwurf
  7. Wiederholung
  8. Manuell - Bedienung
  9. Stereo - Taste
  10. Abstell- und Wechselvorgang
  11. Endausschaltung - Stoppschaltung
  12. Treibradabhebung
  13. Tonarm-Auflagekraft

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  • 4. Korrekturmöglichkeiten für die Justierung des Gerätes
  • 5. Schmieranleitung
  • 6. Hinweise zur Beseitigung von Störungen
  • 7. Explosions - Darstellung
  • 8. Ersatzteileliste
  • 9. Schaltbild

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1. Allgemeine Information

Der Stereo-Plattenwechsler 1006/A gestattet die Wiedergabe von Schallplatten in Hi-Fi-Qualität und ist durch außergewöhnlichen Bedienungskomfort gekennzeichnet.

Das Gerät tastet stereofone und monaurale Schallplatten aller Größen (zwischen 17 und 30,5cm) im Stapel oder als vollautomatischer sowie manueller Plattenspieler im Einzelspiel ab.

Dabei wird durch den patentierten Roll-Pickup und die Kinematik des Gerätes eine besondere Schonung des Schallplatlen-Materials beim Aufsetzen des Tonarmes erreicht.

Die Bedienung erfolgt durch Drucktasten (Start, Stopp, Wiederholung), wobei sich durch gleichzeitiges Betätigen von 2 Tasten noch Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Bei Benützung des Gerätes als manueller Plattenspieler kann der Tonarm bei stehendem Plattenteller an beliebiger Stelle auf die Schallplatte aufgesetzt und der Plattenteller durch Betätigung der Manual-Taste gestartet werden.

Der Werbetexter wußte es vermutlich nicht besser :

Zur Parallelschaltung der beiden Stereo-Kanäle bei monauraler Wiedergabe und zur Kontrolle des Stereo-Effektes während des Spiels ist das Gerät mit einer Stereo-Taste ausgestattet.

  • Anmerkung : Das war natürlich Unsinn mit Unwissenheit verbunden. Das Abtasten von Mono-Platten mit dem Stereo-Abtaster und dem einfachen Zusammenschalten beider Stereo-Kanäle hatte erhebliche Schwächen.

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Die weiteren Einzelheiten :

Die Rückführung des Tonarmes und die Ausschaltung des Gerätes nach Spielende erfolgt bei allen Betriebsarten automatisch.

Der Tonarm ist serienmäßig mit dem Stereo-Kristall-Tonabnehmersystem CDS 420/4 ausgestattet und zur Aufnahme aller Tonabnehmersysteme nach US-amerikanischem Standard geeignet.

Dabei dient die eingebaute Tonarmwaage zur Einregulierung der jeweils von dem System-Hersteller vorgeschriebenen Auflagekraft.

Der Antriebsmotor ist für Wechselstrom 110/220 Volt umschaltbar ausgelegt und kann für die Netzfrequenzen 50 oder 60 Hz eingerichtet werden.

Als Sonderzubehör ist für das automatische Spielen von 10 Schallplatten mit 17,5 cm 0 und großem Mittelloch die Abwurf-säule AS 6 lieferbar.

Für besonders hohe Ansprüche an die Wiedergabe kann das Gerät auch mit dem DUAL-Stereo-Magnetsystem DMS 900 bestückt werden. Sowohl für dieses System, als auch für das Stereo - Kristallsystem CDS 420/4 sind Abtastnadeln mit verschiedenen Spitzenverrundungen in Saphir- und Diamant-Ausführung lieferbar.

2. Technische Angaben

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  • Netzspannung: 110/220 Volt Wechselstrom
  • Netzfrequenz: 50 oder 60 Hz (cps)
  • Antrieb: streufeldarmer 4-Pol-Asynchronmotor
  • Netzaufnahme: ca. 13 Watt
  • Plattenteller - Drehzahlen: 78, 45, 33 1/3 und 16 2/3 U/min
  • Plattenteller: Durchmesser 27cm, Gewicht 1,5kg
  • Gleichlaufschwankungen: maximal ± 0,17%
  • Störabstand: 58 db bei 50Hz - Bezogen auf 45° Abtastung, einen Nutzpegel von 10cm Schnelle und selektive Messung des Störpegels bei einer Flankensteilheit von 10db/Oktave.
  • Tonarm: geeignet zur Aufnahme aller Tonabnehmersysteme nach US-amerikanischem Standard
  • Gewicht: 5,1 kg (Chassis ohne Verpackung)
  • Serienmäßige Ausrüstung: Duplo-Stereo-Kristallsystem CDS 420/4 mit einem Ubertragungsbereich von 20 Hz bis 16 kHz

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3. Funktion

Motor
Den Antrieb für den Plattenteller und die Kinematik besorgt ein 4-Pol-Asynchronmotor (103) mit extrem geringer magnetischer Streuung und vibrationsfreiem Lauf.
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Abb. 1

Die Drehzahl des Motors ist im Bereich Nennspannung ± 10% konstant. Abweichungen entstehen in Abhängigkeit und proportional zur Netzfrequenz. Die Anpassung des Motors an das Gerät bei Netzfrequenzen von 50 oder 60 Hz (cps) erfolgt durch die Verwendung unterschiedlicher Antriebsrollen.

Für das Abnehmen und Aufsetzen der Antriebsrollen ist ein Spezial-Werkzeug (Abziehvorrichtung KDW101) lieferbar. Bei der Auswechslung von Antriebsrollen ist streng darauf zu achten, daß die Motorachse keinesfalls verbogen wird, da sonst Rumpelgeräusche aultreten können.
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Antrieb für Plattenteiler und Kinematik

Abb. 2
Abb. 3

Die Teller - Drehzahlen von 162/3, 33V3, 45 und 78 U/min werden durch Einschalten des Reibradgetriebes zur Untersetzung der Motor - Drehzahl erreicht.
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Der Antrieb für den Plattenteller erfolgt über das Treibrad (117). Zur Schonung der Gummi - Friktions-Beläge wird das Getriebe in Ruhestellung des Gerätes jeweils selbsttätig entlastet.

Die Laufflächen der Friktionsbeläge sind zu den Bohrungen der Buchsen der einzelnen Räder konzentrisch geschliffen. Bei Verschleißerscheinungen im Reibradgetriebe sind die kompletten Räder zu ersetzen, weil bei einem Austausch von losen Gummiringen die Rumpelfreiheit nicht mehr gewährleistet wäre.

Für den Transport des Gerätes ist am Drehzahlschalter eine Nullstellung vorgesehen, in der keines der Vermittlungsräder (101, 102, 119, 120) in Eingriff steht.

Gleiche Wechselzeiten bei allen Tellerdrehzahlen vermittelt die Gleichlaufrolle (114), die nur während der Drehung des Kurvenrades (21, Abb. 5) mittels der Gleichlaufschiene in Eingriff steht. Die Vermittlungsräder (101, 102, 119, 120) werden dabei außer Eingriff gestellt.
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Startvorgang

Abb. 4

Das Betätigen der Starttaste bewegt den Schieber (84) in horizontaler Richtung und hat die gleichzeitige Auslösung der nachstehenden Funktionen zur Folge:

a) Durch Veränderung der Lage des Ausschaltwinkels (30) wird der Netzschalter betätigt.

b) Durch Verschieben des Einrückhebels (12) wird das Treibrad (117, Abb. 2) über Abhebeschiene (11) und Abheber (115, Abb. 2, 10) in Eingriff mit dem Plattenteller gebracht.

c) Durch die Drehbewegung von Einschaltwinkel (31) und Raststück (18) wird das Kurvenrad entriegelt. Der Einrückwinkel (80, Abb. 17) bringt das nunmehr freigegebene Kurvenrad (21, Abb. 5) in Eingriff mit dem Plattentellerritzel.

d) Mit der Betätigung des Einschaltwinkels (31) wird die Startschiene (34) freigegeben, die den Schalthebel (24, Abb. 8) so steuert, daß die Umschaltplatte (US, Abb. 8) in die für den Wechselvorgang erforderliche Stellung (Bolzen der Umschaltplatte liegt an der Innenwand der Kurvenrad-Aussparung) gelangt.
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Tonarmsteuerung

Abb. 5

Die Bewegungen des Tonarmes für das automatische Auf- und Absetzen werden durch die an beiden Seiten des Kurvenrades (21) vorhandenen Steuerkurven, bei einer Drehung um 360°, hervorgerufen.

Als Steuer-Elemente fungieren dabei hauptsächlich der Heber (9) und der Heberbolzen (154) für das Anheben und Absenken und der Kurvenhebel (19) für die Horizontal-Bewegung des Tonarmes.

Ausgenommen davon sind lediglich die Tonarm-Bewegungen nach dem Aufsetzen zur Abtastung der Schallplatten-Durchmesser. Diese Funktionen werden durch entsprechende Schrägstellung der Laufrollen erzielt.
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Selbsttätiges Autsetzen des Tonarmes auf die Schallplatte

Abb. 6 bei 30cm Platten
Abb. 7 bei 17cm Platten

Dieser Vorgang geht nach Betätigen der Start-Taste in der nachstehenden Reihenfolge vor sich:

a) Tonarm hebt sich - Tastrollen werden ausgefahren. Die Schallplatte wird abgeworfen, der Tonarm in Richtung Plattentellermitte gesteuert und mit der äußeren Tastrolle (Schallplatten von 20-30 cm 0) bzw. der inneren Tastrolle (17 cm Schallplatten) auf die drehende Schallplatte aufgesetzt.

b) Durch die Schrägstellung und den vertikalen Abstand der beiden Tastrollen in bezug auf die Schallplatte, wird der Tonarm so gesteuert (innere Tastrolle zieht den Tonarm nach innen, die äußere zum Schallplattenrand), daß die äußere Tastrolle am Schallplattenrand anschlägt und damit den Plattendurchmesser abtastet.

c) Der Tonarm wird erneut angehoben, um den Abstand zwischen der Spitze der Abtastnadel des Tonabnehmer-systemes und der äußeren Tastrolle nach außen gelenkt und dabei das Rolltastsystem eingezogen.

d) Beim jetzt erfolgenden Absenken des Tonarmes auf die Schallplatte kommt die Abtastspitze des Tonabnehmersystemes in Eingriff mit der Einlaufrille der Schallplatte.



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Schallplattenabwurf

Abb. 8

Für das Stapeln und Abwerfen der Schallplalten sind je nach Mittelloch-Durchmesser, 7 oder 38 mm, die Wechselachse (14, Abb. 11) oder die Abwurf-säule AS 6 (37a, Abb. 19) vorgesehen.

Eingeleitet wird der Abwurfvorgang durch eine Drehung des Kurvenrades (21), das die Abwurfwippe (23) und den Wechselbolzen (9a) in Bewegung setzt. Der dabei entstehende Hub des Wechselbolzens (9a) löst dann über Wechselachse oder Abwurfsäule den Abwurf einer Schallplatte aus.

Die Abwurfkurve ist am Kurvenrad (21) so angeordnet, daß der Abwurl einer Schallplatte nur erfolgen kann, wenn sich der Tonarm über dem Sockel, also außerhalb des Bereiches des größtmöglichen Schallplatten-Durchmessers (30,5 cm), befindet.

Wiederholung

Abb. 9
Abb. 10

Diese Funktion wird bei Betätigen der Repet-Taste dadurch erreicht, daß die Abwurfwippe (23, Abb. 8) durch die Wiederholungsschiene (87, Abb. 8) aus dem Bereich der Steuerkurve des Kurvenrades (21, Abb. 8) ausgerückt wird.
Die Rückstellung der Abwurfwippe erfolgt dann bei weiterer Drehung des Kurvenrades durch den Nocken am Kurvenradlager.

Manuell - Bedienung
Bei dieser Betriebsart kann der Tonarm von Hand auf einen beliebigen Punkt einer aufgelegten Schallplatte gesetzt werden. Bei Betätigung der Manual-Taste (MA) setzt dann das Spiel ohne Verzögerung ein.
Bei der möglichen zweiten manuellen Betriebsart ist der Tonarm anzuheben, die Manual - Taste zu betätigen und der Tonarm auf die drehende Schallplatte zu setzen.

Stereo - Taste
Die Stereo-Taste (T) ist je nach aufgelegter Schallplatte in die betreffende Stellung zu bringen (GD = Stereo, O = monaural).
Diese Einrichtung dient zur Kontrolle des stereofonen Effektes und der Verbesserung der Wiedergabe monauraler Schallplatten durch Parallelschalten der beiden Kanäle des Tonabnehmersystemes in der Stellung O.

Abstell- und Wechselvorgang

Abb. 11

Die Einleitung des Wechselvorganges nach Abspielen einer Schallplatte und die Endausschaltung nach Abtasten der letzten Platte eines Stapels werden durch den Mitnehmer (M, Abb. 10) des Plattentellerritzels (PR, Abb. 10) und den Abstellhebel (48, Abb. 10) hervorgerufen.

Der Abstellhebel wird dabei durch die Bewegung des Tonarmes beim Abspielvorgang mit Hüte des Zuggliedes (6, Abb. 10) proportional der Rillensteigung an den Mitnehmer herangeführt.

Wegen seiner Schräge wird der Abstellhebel vom Mitnehmer so lange abgedrängt, wie der Vorschub jeweils nur eine Rillenbreite beträgt.

Erst die Auslaufrille mit ihrer größeren Steigung führt dann den Abstellhebel mit größerem Hub je Umdrehung an den Mitnehmer heran, so daß ersterer erfaßt und durchgezogen wird, um dann über die Reibplatte (75, Abb. 10) das Kurvenrad (21, Abb. 12) aus der Raststellung in Eingriff mit dem Ritzel des Plattentellers zu bringen.

Befinden sich eine oder mehrere Schallplatten auf der Wechselachse (14), werden die Stützen (SN) in ihrer unteren Stellung im Längsschlitz (LS) festgehalten. Dadurch bleibt der über die Druckfeder (58) mit dem Wechselbolzen (9a) gekoppelte Abtasthebel (25) ebenfalls in seiner unteren Lage, so daß bei weiterer Drehung des Kurvenrades (21) ein Wechselvorgang ausgelöst wird, weil die Umschaltplatte (US) ihre Stellung beibehält.
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Endausschaltung - Stoppschaltung

Abb. 12

Die Einleitung der Funktion Endabstellung oder Wechselvorgang wird durch die Stellung der Umschaltplatte im Kurvenrad bestimmt. Nach der Wiedergabe der letzten Schallplatte des Stapels wird der vom Kurvenrad über die Abwurfwippe (23) ausgelöste Hub des Wechselbolzens (9a) auch auf den Abtasthebel (25) übertragen, der jetzt - ohne aufgelegte Schallplatte - die Stützen der Wechselachse (14) im Längsschlitz (LS) nach oben verschiebt und sich an die Unterplatine (22) anlegt.

Dadurch lenkt bei der weiteren Drehung des Kurvenrades (21) der Bolzen (BO) des Abtasthebels die Umschaltplatte (US) nach außen (Bolzen der Umschaltplatte kommt an die Außenwand der Kurvenradaussparung zu liegen).

Der Kurvenhebel (19, Abb. 5) bleibt dadurch in der konzentrischen Kurve, der Tonarm behält seine Stellung überder Stütze bei, bis bei weiterer Drehung des Kurvenrades (21) das Absenken des Tonarmes über den Heber (9, Abb. 5) erfolgt.

Die gleiche wie oben geschilderte Reaktion entsteht auch bei der Betätigung der Stopptaste (70, Abb. 9), durch die über die Startschiene (34, Abb. 8) und den Schalthebel (24, Abb. 8) gleichfalls eine Umsteuerung der Umschaltplatte und damit die Stillsetzung des Gerätes erfolgt.
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Treibradabhebung

Abb. 13


Zur Schonung des Friktionsbelages wird das Treibrad (117) in Ruhestellung des Gerätes außer Eingriff mit dem Plattenteller gesetzt.

Das Drücken der Starttaste bewegt über Schieber (84, Abb. 4) und Einrückhebel (12) die Abhebeschiene (11). Dadurch wird das auf dem Abheber (115) sitzende Treibrad (117) mittels der Zugfeder (128) in Eingriff mit dem Plattenteller gebracht. Der in die Aussparung der Abhebeschiene (11) eingreifende Rastwinkel (83) halt die Abhebeschiene (11) in dieser Lage fest.
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Die gleiche Funktion wird bei Betätigung der Manual-Taste, die über den Einrückhebel auf die Startschiene wirkt, ausgelöst.

Drückt der Tonarm (z. B. nach Beendigung des Spieles) die Tonarmstütze nach unten, so löst der Zwischenhebel (10), der durch die schräge Fläche an der Tonarmstütze gesteuert wird, die Verriegelung des Rastwinkels (83) in der Abhebeschiene (11). Die Abhebeschiene (11) wird von der Zugfeder (66) zurückgeführt und damit das Treibrad (117) abgehoben.
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Abb. 14

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Tonarm-Auflagekraft

Abb. 15

Die im Gerät eingebaute Waage gestattet, die Auflagekraft des Tonarmes zu kontrollieren.

Dabei ist der Tonarm auf den Waagebalken (W) zu setzen, worauf dann aut der darunterliegenden Skala (SK) der betreffende Wert in Gramm abzulesen ist, der sich auf die Auflagekraft an der Stelle der Abtastspitze bezieht.

Diese Einrichtung ist besonders wertvoll, weil in den Tonarm des Gerätes mit Hilfe zusätzlicher Halterungen und Abstandsrollen verschiedene Tonabnehmer-Systeme eingesetzt werden können, deren Eigengewicht unterschiedlich ist.

Der Regelbereich ist so groß, daß sich bei 20g System-Gewicht noch eine Auflagekralt von 2p und bei 2g System-Gewicht eine Auflagekraft von 8p einstellen läßt. Zum Erhalt genauer Meßwerte ist dabei der Tonarm anzutippen, um das Waage-System und den Zeiger einspielen zu lassen.

Die Einregulierung der Aullagekraft auf den vom Hersteller des Tonabnehmer systemes angegebenen Wert ist jeweils mit Hilfe der Stellschraube (168) des Entlastungssystemes (an der Vorderseite des Tonarmsockels) vorzunehmen. Die Auflagekraft des Tonarmes kann ohne Beeinträchtigung der Funktionssicherheit des Gerätes bis auf einen Wert von 2 p reduziert werden, wenn die Eigenschaften des verwendeten Tonabnehmer - Systemes dies zulassen
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Abb. 16
Abb. 17
Abb. 18

4. Korrekturmöglichkeiten für die Justierung des Gerätes

Tonarmstellung über der Stütze
Mit Anschlag (38) nach Lösen der Sechskantmutter. Tonarm muß auf den Sockel so aulsetzen, daß die Tonarmstütze (St) zwischen den Nocken des Tonarmbodens steht.

Tonarm-Höhensteuerung
Mit Regulierschraube (R 11) am Heberbolzen. Einstellung ist richtig, wenn zwischen der äußeren Tastrolle und der obersten Platte eines Stapels von 10 Schallplatten (mit maximaler Höhe von 23 mm) ein Abstand von ca. 1-2 mm vorhanden ist.

Aufsetzpunkt des Tonarmes
Mit Exzenter (R 7) des Kurvenrades (21). Einstellung ist richtig, wenn die Abtastspitze beim zweiten Absenken des Tonarmes in einer Entfernung von 1,5 mm vom Schallplattenrand aufsetzt.

Abstand der inneren Tastrolle (145) des Tonarmes in vertikaler Richtung

Durch Verdrehen des Tonarmes um die Längsachse nach Lösen der Linsenkopf-schrauben (212). Einstellung ist richtig, wenn beim Aufsetzen des Tonarmes mit der äußeren Tastrolle auf die Schallplatte, der Abstand zwischen innerer Tastrolle (145) und Schallplatte 0,6 mm beträgt. - Für die Einstellung der Tastrollen ist eine Abstandslehre (KDW 115) lieferbar.
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Hub des Auslöserohres (20) - Einziehen der Tastrollen (145)
Mit Stellschraube (R 3) am Heber (9).
Einstellung ist richtig, wenn das Auslöserohr (20) die Auslöseschiene (143, Abb. 19) mit Sicherheit (Uberhub) freigibt.

Hub der Zugstange im Tonarm für Betätigung der Tastrollen (145)
Mit Regulierschraube (R 10) an der Zugstange (nur bei abgenommenem Tonarm zugänglich).
Einstellung ist richtig, wenn das zwischen der Zugstange (im Tonarm) und dem Winkel am Rollenträger (157, Abb. 19) erforderliche Spiel ca. 0,2 mm beträgt.

Stellung des Bremswinkels (26, Abb. 20)
Mit Exzenterschraube (R 4) am Heber (9).
Einstellung ist richtig, wenn (bei Stellung des Kurvenrades (21) nach dem ersten Absenken des Tonarmes und vor dem zweiten Anheben) zwischen Bremswinkel (26, Abb. 20) und Kupplungsscheibe (7) ein Spielraum von ca. 0,2 bis 0,3 mm bleibt.

Hub des Wechselbolzens
(9a, Abb. 11) für Plattenabwurf
Mit Exzenterschraube (R 6) der Abwurlwippe (23).
Einstellung ist richtig, wenn die drei Stützen der Wechselachse vollständig eingezogen werden und bei weiterer Drehung des Kurvenrades (21) ein Uberhub von ca. 0,3 mm entsteht.

Ansprechpunkt des Abstellers
Mit Exzenterschraube (R 5) des Zuggliedes (6).
Der Abstellhebel (48) muß mit dem Mitnehmer (M, Abb. 10) in Berührung kommen, wenn die Abtastspitze beim Abspielvorgang im Bereich des Schallplattendurchmessers 122 bis 128 mm angelangt ist.

Spiel des Ausschaltwinkels (30) bei Stopp- bzw. Endausschaltung
Durch Biegen des Lappens am Ausschaltwinkel (30).
Einstellung ist richtig, wenn bei gedrückter Start- oder Stopptaste das Spiel zwischen Ausschaltwinkel (30) und Schieber (84) maximal 0,5 mm beträgt.

Abstand zwischen Treibrad (117) und Plattenteller in Ruhestellung des Gerätes
Mit Exzenter (R 9, Abb. 2) am Schwenkhebel (116).
Einstellung ist richtig, wenn der Abstand zwischen Treibrad (117) und Plattenteller in Ruhestellung des Gerätes 1 mm (50 Hz Antriebsrolle) bzw. 2 mm (60 Hz Antriebsrolle) beträgt.

Rastung der Abhebeschiene
Mit Exzenter (R 8) des Zwischenhebels (10).
Einstellung ist richtig, wenn die Abhebeschiene (11) bei Rückkehr des Tonarmes auf den Sockel durch den Rastwinkel (83) ohne Hemmung freigegeben wird.

Einstellung des Schalthebels (24) für Start- bzw. Stoppschaltung
Durch Verschieben der Einstellplatte (35) nach Lösen der Zylinderschraube (231).
Einstellung ist richtig, wenn bei gedrückter Starttaste der Bolzen des Schalthebels (24) unmittelbar nach Erreichen der Spitze der Umschaltplatte (US) diese nach innen, bzw. bei gedrückter Stopptaste nach außen ablenkt.

Einsetzpunkt des Gewichtsumschalthebels (150, Abb. 19)
Durch Biegen des Lappens am Lagerwinkel (165, Abb. 19), (ausführen mit Biegeschlüssel KDW 113 durch die Aussparung im Tonarmsockeloberteil).
Einstellung ist richtig, wenn der Tonarm mit dem äußeren Nocken des Tonarmbodens auf der äußeren Hälfte der Stirnfläche der Tonarmstütze (St) liegen bleibt, bzw. auf der inneren Hälfte nach innen gleitet.

5. Schmieranweisung

Das Gerat wird bei der Montage an allen Lager- und Gleitstellen ausreichend mit Schmierstoffen versehen. Ein Ergänzen der Öle und Fette ist bei normalem Gebrauch des Plattenwechslers erst nach etwa 2 Jahren erforderlich, da die wichtigsten Lagerstellen mit ölspeicherbuchsen (Sinterlager) versehen sind.

Lagerstellen und Gleitflächen sollen eher sparsam als reichlich mit Schmierstoffen versehen werden. Wichtig ist vor allem, daß keinerlei Öle und Fette auf die Friktionsflächen des Reibradgetriebes (unter dem Plattenteller) oder den Achsstummel des Motors kommen, weil sonst ein Schlupf in der Kraftübertragung entsteht.

Für das Nachschmieren sind folgende Schmiermittel zu verwenden:
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  • (Quadrat-Symbol) Feines Lageröl (Mobil Oil DTE-Ieicht) für die Sinterbuchsen der Motorlager.
  • (Dreieck-Symbol) Dickeres nicht harzendes Öl (Calypsol WIK 700) für Gleit- und Lagerstellen sowie die Sinterbuchsen des Reibradgetriebes.
  • (Kreis-Symbol) Molykotepaste G für Punkte, wo (an denen) größerer Druck und Reibung vorhanden sind.

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Bei der Vermengung unterschiedlicher Schmierstolfe treten häufig chemische Zersetzungs-Vorgänge ein. Um Schmierpannen zu vermeiden, empfehlen wir die Anwendung der oben angegebenen Original-Schmierstoffe.

6. Hinweise zur Beseitigung von Störungen

Diese Liste ist zu aufwendig und kann evtl. angefordert werden.
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Auch die Ersatzteilliste überscheitet unseren zur Verfügung gestellten Informationsgehalt.
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