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Nochmals gesteigert dank U.L.M. - war das noch glaubwürdig?

An diesem CS 731 Q / CS 714 Q Prospekt (DUAL W311)/3) kann man ganz deutlich sehen, wie schwer sich 1979 die Werbetexter und auch die Produktentwicklung bei Dual damit taten, dem potentiellen Kunden (also den immer weniger werdenden Interessenten) noch weitere Verbesserungen und Steigerungen anzudienen.

Der Markt war eigentlich bereits satt, satt bis oben hin, und fast jeder hatte einen Plattenspieler. Auch sprach sich so nach und nach herum, daß ein super toller Plattenspieler nur 10 mal besser sein müsste (zu sein brauchte) als die beste Neumann Platten-Schneidemaschine, und nicht 100 mal besser oder gar 500mal besser. Das bringe nämlich überhaupt nichts, weil es keiner merkt.
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Die digitale Schallplatte war bereits angekündigt .....

Viel schlimmer war aber, die Elektronik-Etwickler von Philips mitsamt der Publizität von Herbert v. Karajan und Max Grundig im Schlepptau hatten eine völlig neue digitale Platte - eher eine Silber- scheibe von nur 11cm Durchmesser - vorgestellt. Der Markt war inzwischen extrem hellhörig und neugierig geworden, brauchte man doch "ganz ganz" dringend Kaufimpulse. Und die Entwickler der alten Plattenspielerfirmen standen auf dem Schlauch, weil ja Philips noch nicht gar so viel über diese Technik raus ließ. Sony war bislang noch nicht mit im Boot.

Und dann stand in den hochglänzenden Hochglanzmagazinen die wildeste visionäre Zukunft einer unglaublichen digitalen Musikqualität drinnen - und zu allem "Überfluß" schrieb Chefredakteur und Dipl. Phys. Karl Breh dann auch noch physikalisch kompetente Artikel über die allseits bekannten physikalischen Schwächen der analogen Schallplatte an sich.

Der Hifi-Markt war (immer noch nicht ganz) in einer tiefen Talsohle angelangt und bei DUAL wollten 3.500 Mitarbeiter jeden Monat ihren Lohn, übrigens bei Grundig und all den anderen kräftig bzw. groß gewachsenen Firmen auch.

Und dann waren da noch die Japaner, die inzwischen (1979) einen noch viel viel größeren Leidensdruck hatten. Japan stand zehn Jahre später (1990) ganz dicht vor dem Staatsbankrott. Und ein Japaner nimmt sich soetwas sehr zu Herzen, wenn sein Land sehenden Auges in den Ruin schliddert.

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Der Werbetexter formulierte es so:
Der Durchbruch zur hörbaren Verbesserung.

Als Nr. 1 für Plattenspieler leben wir mit der Verpflichtung zu neuen Technologien. Hier sind sie: CS 731Q und CS 714 Q. Zwei HiFi-Plattenspieler mit neuem Konzept: U.L.M. Tonarm, Totale Quarz-Technologie. Direct Drive und Front Control.

Laufwerke in dieser Leistungsklasse sind einmalig. Sowohl im Design als auch im höchsten Bedienungskomfort. Und erst recht im Klang. Sie beweisen, daß wir die Nr. 1 für Plattenspieler bleiben.

  • Anmerkung : Auch der bedeutende große amerikanische Markt für ganz bestimmte deutsche Hifi-Produkte (fast nur DUAL und Revox) war bereits umgekippt und die Hersteller und Importeure taten sich sehr schwer. Zu dieser Zeit (um 1979) hatte die indoktrinierende japanische Werbung bereits Früchte getragen, nämlich indirekt die Automatikspieler und die Wechsler (natürlich der Konkurrenz) erfolgreich unter der Gürtelinie zu diskreditieren.

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Front Control

Alle Bedienungselemente wurden auf der Frontblende angeordnet. So können sämtliche Plattenspieler-Funktionen erschütterungsfrei bei geschlossener Haube gesteuert werden.
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Beim CS 731 Q kann die Tonhöhenabstimmung an einer opto-elektronischen Analoganzeige abgelesen werden. Ein + oder - in der Anzeigeeinheit gibt die Information, ob die Ist-Drehzahl der Nenndrehzahl vor- oder nacheilt.

  • Anmerkung : Diese Art der Front-Bedienung hatten die Japaner vor Jahren eingeführt, vor allem SONY mit den großen "Studio-" Laufwerken für den wohlhabenden oder reichen Heimstereo-Fan. Auch das mit den Front-Tipptasten, also nicht mehr auf dem Chassis bedienbaren Schiebe- oder Drehschaltern, das kam von Revox mit dem B790 und auch von fast allen Japanern. Es war der gewaltige Konkurrenzdruck, der an der Marktführerschaft von Dual mit Akribie knabberte.

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Quarzgesteuerter Antrieb

Technik in dieser aufwendigen Form ist die einzige Garantie dafür, daß Plattenspieler so präzise arbeiten wie hochwertige Quarzuhren.
Beide Laufwerke werden mit absoluter Genauigkeit angetrieben. D.h.: sie garantieren exakt jene Geschwindigkeiten, mit denen die Musik bei der Schallplattenproduktion aufgezeichnet wurde.

Diese Genauigkeit wird von einem hochpräzisen Quarz mit einer Schwingfrequenz von 4,608 MHz erzeugt. Durch elektronische Teilung werden aus dieser Frequenz die Soll-Werte für 33 1/3 Upm und 45 Upm gewonnen.

Ein mit dem Motor gekoppelter 200poliger Frequenzgenerator liefert für jede Motordrehzahl eine proportionale Frequenz, den Ist-Wert. Dieser Ist-Wert wird in einer PLL-Schaltung mit dem vom Quarz gelieferten Soll-Wert verglichen und phasenstarr synchronisiert.
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  • Anmerkung : Die hier als so extrem wichtig hingestellte Drehzahlgenauigkeit spielte in der Praxis und im Denken der Hörer überhaupt keine Rolle. Das war echter Marketing Humbug - wie auch bei den ganzen Japanern. Wir wußten ja nicht mal, mit welcher Genauigkeit die Platten geschnitten waren. Wer wußte denn damals wirklich, was eine Neumann VM 84 Plattenschneidemaschine ist, wie sie funktioniert und wie gut sie am Ende wirklich war.

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Pitch Control quarzgenau

Die neuentwickelte Konzeption des Pitch Control (Tonhöhenabstimmung) ermöglicht die Vorprogrammierung von 4 Geschwindigkeiten. Bei »Pitch Off« hält der Motor automatisch die gewählte Nenndrehzahl. Bei »Pitch On« kann die Motordrehzahl im Bereich ±5,5% verändert werden. Dies geschieht mit der quarzgenauen Technik des Antriebs, denn auch der gesamte Pitch-Regelbereich ist phasenstarr an den Quarzoszillator gekoppelt. Die mit den beiden Pitch-Reglern programmierte Drehzahlabweichung bleibt deshalb auch bei »Pitch Off« sowie bei abgeschaltetem Gerät erhalten und kann jederzeit spontan abgerufen werden.

LED-Stroboskop

Auch für die optische Kontrolle der Drehzahlen gilt das Argument der quarzgesteuerten Genauigkeit. Bisher waren Leuchtstroboskope nur so genau wie die Netzfrequenz. Jetzt blitzt ein LED-Leuchtelement im quarzgenauen Rhythmus den Plattenteller an. Bei stehender Strichmarkierung bedeutet das 100% Nenndrehzahl. Wandert sie vor- oder rückwärts, zeigen die neuen Dual Plattenspieler das wirkliche Maß der Abweichung an.

  • Anmerkung : Die europäische Netzfrequenz von 50Hz im Verbund der Länder-Verbundnetze lag und liegt auf einer Genauigkeit, die zumindest für das Abspielen von 33er Langspielplatten nicht nur völlig ausreichend war, es war absolut "über"-ausreichend.

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U.L.M. - Tonarm (Ultra Low Mass)

Die führende Stellung von Dual Plattenspielern liegt nicht zuletzt in ihrer beispiellosen Tonarmtechnik begründet. Schon deshalb hatten und haben Dual Plattenspieler nichts anderes als den geraden Straight-Tonarm. Ein Tonarm mit optimaler Geometrie, Steifigkeit und geringsten Reibungswerten. Daran gibt es nichts mehr zu verbessern.

Trotzdem konnte im Bereich der Tonarmtechnik eine revolutionierende Entwicklung verwirklicht werden: der Ultra Low Mass Tonarm. Während bisher eine effektive Tonarmmasse von 16g ein guter Wert war, reduziert sich dieses Gewicht bei den neuen Dual Plattenspielern und bei Verwendung des exclusiv für Dual entwickelten Systems Ortofon U.L.M.-60E auf 8g. Diese Halbierung der Tonarmmasse ist der eigentliche Durchbruch zur hörbaren Verbesserung.
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  • Anmerkung : Auch hier fehlt die korrekte physikalische Sicht der Dinge. Das Abtastsystem muß nämlich immer !! eine Mindestmasse haben, damit es bei hohen Auslenkungen - zum Beispiel von hoch ausgesteuerten Direktschnitt-Platten - nicht selbst ins Schwingen kommt.

  • Als zum Beispiel bei den damals ersten neuen 3,5" Festplatten die innere Bewegung der Magnetköpfe an den dünnen langen Armen (in diesen Festplatten) so extrem schnell wurde, daß die ganze Festplatte anfing, sich ruckartig zu bewegen (sich zu schütteln), wurden außen auf diese Hochleistungsfestplatten schwere Eisen-Bleche zum Teil von 1,2 Kilo drauf "geklebt", damit das Verhältnis der festen Masse (des Gehäuses) zu der bewegten Masse innen drinnen funktionierte.

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Fakten die für Dual sprechen.

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  • U.L.M-Tonarm der professionellen Spitzenklasse, effektive Masse mit System U.L.M. 60 E nur 8 g.
  • Tuning-Antiresonator zur gezielten Bedämpfung der Tonarmresonanz.
  • U.L.M-Tonabnehmer mit elliptischer Nadel, hervorragend in seinen Abtasteigenschaften und unempfindlich gegen magnetische Brummeinstreuung.
  • Hochstabiler elektronischer Direktantrieb mit quarzstabilisierter PLL-Schaltung.
  • Pitch in PLL-Technik, fest programmierbar, quarzgenau.
  • Stroboskopbeleuchtung mit LED's, quarzgenau.
  • Front Control.

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Die technischen Daten

Gleichlaufschwankungen DIN ±0,025%
Gleichlaufschwankungen WRMS ±0,015%
Rumpelgeräuschspannungsabstand >75dB
Rumpelfremdspannungsabstand >52dB
Drehzahlkonstanz, PLL, quarzstabil 0,002%
Pitch-Bereich ±5,5%
Effektive Tonarmmasse mit Ortofon U.L.M. 60 E, vertikal 8,0g
Tonarmlagerreibung, vertikal 0,07 mN (7mp)
   
Magnetsystem Ortofon U.L.M. 60E
Empfohlene Auflagekraft 10mN (1Pond)
Ubertragungsbereich 20-30.000 Hz
Ubersprechdämpfung 1000 Hz 25 dB
FIM-Verzerrungen DIN 45542 (-6 dB) <0,5%
Compliance, vertikal 30x10-6cm/dvn
Compliance, horizontal 30x10-6cm/dyn
Eigengewicht 2,5g


Maße für beide Geräte: 424 x 150 x 390 mm(BxHxT). Lieferbar in den Ausführungen achatschwarz, metallic-silber und metallic-braun.

Dual Gebr. Steidinger - D-7742 St. Georgen/Schwarzwald
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