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Es werden immer noch Legenden und Mythen geschürt . . . .
über das Geheimnis des Klanges der Röhren-Endstufen . . . .

Die McIntosh Röhren-Endstufen der frühen 1960er Jahre waren für viele ein Phänomen. Wie konnten "die da drüben" mit einer Röhrenendstufe 20 Hz bis 60 KHz nahezu linear und dann auch noch fast ohne Klirrfaktor "klinisch rein" an die Boxen bringen.
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Anfänglich wurde es sowieso kaum beachtet, weil es ja gar keine Musik-Quellen dieser Güte auf dem Markt zu kaufen gab. Wie wir heute wissen, wurden bei fast allen Plattenfirmen die tiefen Töne bei 40, 50 oder sogar 60Hz brutal gekappt. Es ging einfach mehr (an Zeit und Musik) auf die schwarzen Vinylscheiben drauf.
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Die damaligen Super-Studio- Bandgeräte konnten auch nur 40 bis 15.000Hz aufzeichnen. Die in den "Magnetband-Truhen" eingebauten Studioverstärker- Einschübe (in den Studios waren die Band-Laufwerke immer in sogenannten Truhen eingebaut) hatten entsprechende steilflankige Höhen- und Tiefenfilter (Begrenzer) von Hause aus fest eingebaut.

Damit waren jegliche "Stör-"einflüsse bereits an der Quelle eliminiert. Die Plattenschneidmaschinen hatten sehr oft ein 16 Hz Rumpeln, selbst die teuersten und extrem schweren Maschinen von Neumann /Berlin. Bei Brüggemann in Frankfurt wurde sogar unter 40Hz alles steilflankig abgeschnitten.
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Die McIntosch Verstärker konnten einfach mehr, viel mehr ....

Die beiden Ausgangsübertrager des 2 x 15 Watt Grundig NF 20

Betrachten wir nur als Beispiel den damals 125.- DM teuren Grundig NF 1 Endverstärker, so schmolzen die propagierten 7,5 Watt Nennleistung ganz schnell auf 6 oder gar 5 Watt zusammen, wenn der Klirrgrad bei 1 kHz unter 1% bleiben sollte. Und sollte er sogar im Hifi-Bereich unter 1% bleiben, waren es ganz schnell nur noch magere 4 Watt.

Der McIntosh 275 konnte satte 2 x 75 Watt von 20 bis 20.000 Hz nahezu linear verstärken und das Ganze noch mit unter 1% Klirrfaktor, auch an den äußersten Enden des Frequenzbandes. Die Rechtecksignale selbst des größeren 2 x 15 Watt NF20 aus der Grundig Baustein- Röhrenserie hatten völlig verhunzte Formen, das war nicht mal andeutungsweise "rechteckig".

Wie haben sie das gemacht bei McIntosh ?

Laut einer Veröffentlichung haben sie (es war der Chef Fank McIntosh mit seinen Ingenieuren) die Röhrentechnik mit all ihren Stärken und Schwächen so weit wie möglich ausgereizt und dann zusätzlich bei Netztrafo und Augangsübertragern einfach an "nichts" gespart.

Angeblich konnte der dicke schwere Netztrafo des MC275 an die 400 Watt Dauerleistung abgeben. Auch die beiden Ausgangsübertrager waren für deutsche Verhältnisse gnadenlos überdimensioniert.
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Es (sind und) waren ganz besondere Konstruktionen

Doch diese Übertrager hatten es in sich. Es waren eben keine einfachen Trafos mit einer Primärwicklung und einer Sekundärwicklung mit ein paar mehr Anzapfungen für die 4, 8 und 16 Ohm Lasten. Es waren ganz besondes trickreiche Überkreuzwicklungen mit einer Gegenkopplung auf die jeweils andere Halbwelle des zu verstärkenden Signals.
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Im Prospekt von Thorens, das war der damalige Vertrieb für die deutschsprachigen Länder, stand folgendes:

  • Mclntosh MC 275, Stereo-Endverstärker mit einer Ausgangsleistung von 2 mal 75 Watt. Der verwendete Ausgangstransformator ist eine weiterentwickelte Version des patentierten Mclntosh-Schaltungsprinzips.

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Die Ausgangsstufe des MC275 mit den diversen Wicklungen des Ausgangsübertragers.

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  • Die drei Primärwindungen sind trifilar gewickelt und ergeben eine Vergrößerung des Frequenzbereiches auf 16-60000 Hz bei voller Ausgangsleistung. Der mittlere Klirrfaktor liegt unter 0,1%.
  • Dazu seien diese Übertrager so konzipiert, daß in Verbindung mit der ebenfalls patentierten Verstärker-Schaltung keine (unbedingt) gepaarten Röhren (also jede Röhre einzeln ausgemessen und dann paarweise selektiert) verwendet werden müssen.

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Das sind natürlich Eigenschaften, von denen viele europäische Verstärker- Entwickler nur geträumt hatten, selbst bei der Studio- Edelschmiede Klein + Hummel. Doch damals - selbst 15 Jahre nach dem Kriegsende - ließen die Kommunikationsmöglichkeiten den Austausch des Wissens nicht so einfach zu. Lesen Sie den Bericht von Wolfgang Hasselbach von der Firma BRAUN.

Zudem war ein Teil dieser Konzeptionen patentiert und erst nach Ablauf von 20 Jahren für alle verfügbar.
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  • NACHTRAG aus Juli 2018 - Man muß es wissen oder durch Zufall herausfinden :

    Der Entwickler Walter Hummel wußte es schon, das mit den speziellen Ausgangsübertragern und den Vorteilen einer automatischen Symmetrierung der beiden EL34 Endröhren.

    Das alles hatte er in seinem Telewatt ULTRA von 1959/1960 realisiert.

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