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Zwei gewaltige 25 Watt Röhren-Studio-Endstufen von "STW"

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Völlig unscheinbar : ein Eingang, 3 Ausgänge, ein Schcalter und ein Lämpchen

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Studio-Elektronik von der Firma Stange u. Wolfrum aus Berlin

Eine der wenigen raren Anzeigen, die vor langer Zeit einfach überlesen wurden. Wer konnte dieser Anzeige irgend etwas Besonderes entnehmen ?
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Eine ganz keine Anzeige in der Funkschau 1963 Heft 17 zum Beginn von UKW Stereo beim SFB in Berlin

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Dann bekamen wir diese beiden Studio-Endstufen :

Oktober 2012 - von Gert Redlich - Hätten wir nicht von dieser Firma zwei extrem schwere Mono- Röhrenendstufen "geerbt", wäre uns der Name "STW" oder "Stange u. Wolfrum" nie aufgefallen bzw. über den Weg gelaufen.

Das Auffallende an diesen Rundfunk-Studio Endstufen ist
, daß jede einzelne nur mit je 25 Watt Sinus spezifiziert ist und sie dennoch einen ziemlich dicken extrem schweren Netztrafo im (über) 120 Watt Bereich haben.

Auch der Ausgangsübertrager (je Endstufe) hat gewaltige Dimensionen.
Vergleichen wir solch einen Ausgangsübertrager mit denen des Braun CSV60 (ebenfalls laut Datenblatt 2 x 30 Watt) oder der GRUNDIG NF20 (mit nur 2 x 16 Watt), dann fallen wir vom (Hifi-) Glauben ab.

Entweder ist der Braun CSV 60 Verstärker kläglich unterdimensioniert (er soll ja 2 x 30 Watt Sinus liefern) oder der STW EV96 ist "hoffnungslos" überdimensioniert.

Der symmetrische Audio-Eingang (auch mit einem Übertrager
ausgestattet) geschieht über einen alten deutschen Groß-Tuchel Norm-Stecker als Vollmetall-Sockel, der am Gehäuse massiv befestigt ist.

Mit einem gut zugentlasteten Studiokabel könnte man den Verstärker trotz seines enormen Gewichtes durchaus aus dem Rack zerren, so massiv ist das alles.

Ich vermute, daß diese beiden Leistungsendstufen aus den Jahren 1958 bis 1963 stammen, als das mit "dem Stereo" gerade mal anfing.
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4 Röhren pro Endstufe, eigentlich ganz einfach, davon je 2 x EL 34 - zum Vergrössern draufklicken


Auf dem Bild oben erkennt man jeweils rechts neben den beiden EL34 Endröhren den kleinen runden gekapselten Symmetrier- Eingangs-Übertrager für den symmetrischen Audio-Eingang (mit Studio-Pegel).

Wir wissen, daß zum Beispiel K+H Telewatt bei seinen Consumer-Hifi Röhren-Verstärkern aus den beiden EL34 Röhren durchaus mehr als 30 Watt Sinus herausgeholt hatte. Die einzelne EL34 Röhre (Valvo) ist mit 20/25 Watt spezifiziert. In der Rundfunktechnik wurde das "etwas" bzw. besonders "konservativ" gehandhabt. Man war immer auf der sicheren Seite, ohne Wenn und Aber.
Anmerkung: Es war nämlich schon immer etwas teurer, besondere Anforderungen zu haben.
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Damals modern - 3 Impedanzen herausgeführt

Auf dem Bild oben erkennt der Röhren-Fachmann auch, daß links der Ausgangsübertrager wohnt. Der hat keine getrennten Spulen/Wickel-Kammern. Rechts der Netztrafo hat sehr wohl getrennte Wickel-Kammern für die Primärwicklungen und die Sekundärwicklungen.

Wie oben schon gesagt, beide Wandler/Trafos sind extrem überdimensioniert.

Unten hat man einen Einblick in eine sehr saubere Verdrahtungs-Technik, eben für den Rundfunk gebaut. Alles ist hier vom Feinsten.

Linke Frontseite
Rechte Frontseite

5 funkel-nagel-neue EL34 geschenkt bekommen

Von dem ehemaligen Chef der gesamten Digital-Entwicklung der Bosch Fernseh GmbH, Herrn Prof. Dr. Hausdörfer, haben wir 5 ganz neue EL34 bekommen, mit denen wir diese beiden Verstärker nocheinmal aufleben lassen können.

In der Hifi-Stereophonie vom Januar 1982 finden Sie 2 Tests von gebrauchten alten Röhrenverstärkern (Klein + Hummen VS 71 und Braun CSV 60) und den aktuellen Messwerten im Vergleich mit den ursprünglichen Messwerten - nach so vielen Jahren. Die Ergebnisse sind sehr ernüchternd.
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Wir werden die Kondensatoren tauschen und die Endstufen durchmessen, ob die Studionorm immer noch erfüllt wird.

Das wird aber etwas dauern.

Es gab damals noch mehr ELA-Verstärker von "STW" ....

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Hier ein Vergleich mit einer Siemens Endstufe

Klein+Hummel spezifizierte damals 30 Watt für seine edlen Röhren-Endstufen mit je 2 EL34 Röhren (also 30 Watt Sinus Highfidelity-Leistung) über alle 3 Impedanzen und von 20-20.000Hz. Bei den Messungen von Karl Breh kam Schreckliches heraus, aber das war erst viele Jahre später.

Siemens spezifizierte bei einem ELA Verstärker (das ist also keine Hifi-Qualität !!) sogar 50 Watt Sprechleistung, nannte aber weder einen Klirrfaktor noch einen Frequenzbereich. Und damit sind diese Angaben nie vergleichbar.

Es wurde also überall ein kleines Bisschen - oder mehr - geschummelt.
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Eine der letzten halbseitigen Anzeigen aus der Funkschau 1965

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