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Details über die Canton Ergo Aktiv von 1980

Unsere beiden Boxen sind fast ok

März 2011 - Das Konzept eines solchen erschwinglichen aktiven Lautsprechers der 80er Jahre war bereits bei Braun (LV720) und bei Heco (P7302 SLV) ein paar Jahre vorher und bei Grundig (XSM3000) in etwa zeitgleich realisiert worden, jedoch immer mit Kompromissen und kleinen Denkfehlern.

Bei der Braun LV720 war es die Endstufen- Technologie, die veraltet war und so die Chassis nicht optimal antreiben konnte.

Bei der Heco P7302 SLV war es unter anderem der anfänglich zu kleine 70 Watt Netztrafo, der einfach zu wenig "Puste" lieferte. Das wurde später geändert. Auch die anfängliche Gemeinschaftsplatine für Weiche und Endstufen war zumindest unglücklich.

Diese Fehler wurden bei der Canton Ergo vermieden (diese Box kam ja auch einige Jahre später), doch dafür gab es dann wieder andere Schwächen. Um dem Ganzen mal auf den Grund zu gehen, haben wir unsere Helfer, Bekannten und Freunde gefragt und so nach und nach diese vier aktiven Boxenpaare teils geschenkt bekommen, teils für einen wirklich nur symbolischen Betrag erworben. Auch die Dokumentation ist nahezu vollständig eingetroffen.
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Vom Verkäufer der Ergo Aktiv wussten wir, daß ein Mitteltöner nichts mehr tut.

Ist bei einem aktiven Lautsprecher einer der drei Wege /Kanäle defekt, kann es das Chassis oder die Endstufe oder Beides sein. Rechts im Bild der sogenannte Langhub-Mitteltöner von Canton. Er wurde scheinbar nur für diesen Lautsprecher entwickelt und nur dort eingesetzt. Hier steht mehr über dieses Chassis und unser Problem.

Auch die Ergo hat für den Verstärker hinten ein eigenes Verstärkerfach.

Wie bei der Braun und bei der Heco hat der Verstärker sein eigenes vom luftdichten Korpus abgetrenntes Einbaugehäuse. (Die Grundig XSM3000 hat das nicht.) In der Canton ist eine gewaltige Dreiwege-Endstufe eingeschraubt.

Die Endstufe hat im Kühlkörper kleine Löcher, die eine thermische Luftzirkulation (hinter die Kulissen) erlauben. Es sammelt sich deshalb viel ganz feiner Staub in der Endstufe an. Der sollte hin und wieder abgesaugt werden, falls es mal feucht würde.

Es gibt keine Pegelsteller für die 3 Kanäle

Ob die Entwickler bei Canton von den Anderen gelernt hatten oder einfach nur ganz sicher waren, daß "ihr" Lautsprecher immer gut raus kommt, ist nicht mehr zu ergründen. Man kann an den Boxen leider nur den Bass etwas korrigieren. Und Bass ist genügend da.
Den Erfordernissen der Zeit entsprechend wurden endlich beide Standards, also DIN und Cinch, auf der Anschlußplatte realisiert.

Endlich genug Power für größere Räume

Was nutzt ein tolles Bass-Chassis, wenn der Verstärker bei lauter Orchestermusik am Stehkragen arbeitet. Bei der Canton Ergo arbeiten auch wieder (wie bei der Braun und der Heco) zwei Bass-Chassis parallel an einer 70 Watt Sinus Hybrid-Endstufe.

Die beiden Sieb-Elkos des Netzteiles sind dagegen etwas dünn ausgelegt und werden von uns bald von 4.700uF (50V) auf mindestens 6.800uF (auch 50V) verbessert.

Endlich sind die Zuleitungen für die Chassis alle direkt aufgelötet und so sind einige (Kontakt-) Fehler im Vorfeld bereits vermieden. Auch sind die Kabel so lang, daß man die Endstufe im ausgebauten Zustand mit den Boxen im Testbetrieb vernünftig betreiben kann. Dazu kann man an allen 3 Verstärker- Ausgängen den erlaubten Gleichspannungsanteil sehr einfach kontrollieren.

Bei direkt gekoppelten Endstufen darf sich der 0 Volt Gleichspannungspegel auch im Laufe der Zeit nicht verschieben. Eine dauernd vorhandene selbst ganz kleine Gleichspannung am Verstärkerausgang könnte die Schwingspule im Leerlauf bereits lautlos und unmerkbar aufheizen und irgendwann zerstören.

Eine vermutliche Schwäche ist jetzt bereits aufgefallen

Die Canton Basslautsprecher haben erstaunlich kleine Magnete. Das hat uns sehr verwundert, ist doch der Magnet hinten auf dem Korb ausschlaggebend für die Effizienz bzw. den Wirkungsgrad des Chassis. Die Heco Basschassis der P7302 habe um Dimensionen größere Magneten.
Das sagt aber noch lange nichts über die tatsächliche magnetische Kraft des verwendeten Magnetmaterials aus.
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Bei diesen Boxen lohnt sich (hoffentlich) die gesamte Mühe, den nahezu Neuzustand anzustreben. Das gesamte Service Manual steht zum Nachlesen auf einer separaten Seite sowohl als Scan als auch als HTML. Was uns immer noch fehlt, ist eine detaillierte Stückliste mit echten verwertbaren Bezeichnungen.

Jetzt schon kann festgestellt werden, daß hier die (zum Beispiel im Braun Service-Manual vorhandenen sehr) genauen Meßvorschriften zur ausgeglichenen elektrischen Einstellung der drei Verstärker/Weichen mit Referenz-Pegeln fehlen. Wir werden versuchen, das nachzuholen und darzustellen.

Beide Boxen sind immer noch fast ok.

Wie weiter oben angeführt, ist ein Mitteltöner vom Vorbesitzer fair als defekt benannt worden. Das stimmt leider und ein neuer Mitteltöner muß her, bevor wir unsere Vergleichstests angehen können.

Den zugehörigen Verstärker haben wir natürlich gleich geprüft. Der scheint in Ordnung zu sein - siehe Bild.

Es geht weiter . . . .

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