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Was die Hochglanzmagazine über die CANTON CA30 schreiben (schrieben)

von Gert Redlich im Aug. 2015 - Ich habe lange in den Zeitschriften suchen müssen, was denn die "Tester" so getestet haben, als die CANTON CA30 das Licht der Welt erblickte. Und hätten wir nicht aus Berlin die vielen vielen Kartons mit den ganzen Magazinen gespendet bekommen, es wäre sehr ruhig geblieben.

Die Zeitschrift HIFI VISION war um 1986 bis 1989 nicht sehr verbreitet und die meisten Leser haben die Hefte nach wenigen Monaten wieder entsorgt. Jetzt habe wir alle Jahrgänge lückenlos und können da mal nachlesen, was die Aussteiger von stereoplay und AUDIO so auf die Beine gestellt hatten.

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Die Überschrift in HIFIVISI0N 5/1986
"CANTONs Griff nach den Sternen"

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  • Anmerkung : Die aktive Canton CA 30 war relativ neu und die Zeitschrift Hifi-Vision war nicht sehr verbreitet. Hifi-Vision wurde erst 1985 von Aussteigern rund um Herrn Dr. Dick aus den Redaktionen von AUDIO und stereoplay bei der Motor Sport Presse in Stuttgart gegründet. Dr. O. Dick wurde aus Chefredakteur der stereoplay von Karl Breh ersetzt.

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"Nach allen Regeln der Kunst" - Der Superboxentest

von Dietrich Benn im Frühjahr 1986 - Beim deutschen Lautsprecherhersteller Canton gibts neue Aktivitäten. Wir testeten das 24.000.- DM teure Aktiv- Boxenpaar Canton CA 30.
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  • Anmerkung : Ignorieren Sie im folgenden Text die spätpubertären Buben-Sprüche, die besonderen Wortschöpfungen und Bezeichnungen des Redakteurs Dietrich Benn, der damit vermutlich um jeden Preis Aufmerksamkeit erringen wollte.
    Ich kann mir kaum vorstellen, daß die Kunden, die sich 2 Boxen für 24.000 Mark zuzüglich Vorverstärker und CD-Player leisten könnten, auf solche lapsigen Sprüche ansprechen. Diese Art der Texte hatte uns schon die frühe stereoplay so vergällt. Die HIFI VISION Redakteure von 1985 kommen ja alle von dort und von AUDIO - von der Stuttgarter Motor-Sport-Presse.

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"Das war meine bisher schwerste Geburt." Der Mann, dem sich dieser Stoßseufzer entrang, heißt Klaus Dotter, ist Chefentwickler des Lautsprecherherstellers Canton und sorgt schon seit Jahren für immer neue "Boxenbabys".

Warum der neuerliche Geburtstag anders verlief als frühere Routine-"Entbindungen", erklären schon die Daten der jüngsten "Frischlinge" : "Die Zwillinge" messen in der Länge (Anmerkung: also in der Höhe) knapp 170cm, wiegen jeweils 190 Pfund, hören auf den Namen CA 30, kosten zusammen rund 24.000 Mark und haben's ganz schön in sich.

Den Tieftonbereich der "Aktivlinge" bewältigen jeweils vier senkrecht übereinander "thronende" Tieftöner mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern. Wie alle Canton-Chassis "purzelt" auch dieses "Tieftonquartett" von hauseigenen Produktionsbänbändern - Canton fertigt alle Chassis selbst.

  • Anmerkung : Ach war das cool formuliert. - Ergänzung : Später wurden dort 28cm Chassis anstelle der 20cm Typen im Bass verbaut. Die 20cm Chassis waren offensichtlich doch zu schwach.

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In den Aluminium-Druckgußkörben schwingen ganz normale Membranen aus Papier, die Klaus Dotter aber zusätzlich noch mit Kunststoff beschichtete, um sie so vor Partialschwingungen "zu feien". Diese Schwingungen im Membranmaterial, die zu Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang führen können, treten immer dann auf, wenn Lautsprecher zu hohe Frequenzen abstrahlen müssen.

  • Anmerkung : Hier wird also etwas erwähnt, das bei diesen Boxen überhaupt nicht zum Tragen kommt, weil diese Bass-Chassis diese angeblich gefährlichen höheren Frequenzen gar nicht angeliefert bekommnen. Auch sonst ist das miserabel und teilweise falsch erklärt mit den Partialschwingungen.
  • Alleine ein unsymmetrisches ungedämpftes Bassgehäuse ruft Partialschwingen hervor. - Hier folgend wird die obige Aussage bestätigt, aber warum hat er sie dann gemacht, wenn sie gar nicht zutrifft ?


Mit vier nur 20cm großen Baßchassis und einer Übergangsfrequenz zum Mitteltöner bei etwa 350 Hertz wählte Dotter jedenfalls einen Bereich, in dem diese Partialschwingungen noch nicht auftreten.
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Damit sich die "Vierlinge" nicht gegenseitig beeinflussen können, "steckte" sie der Entwickler in vier strikt getrennte Innengehäuse.

  • Anmerkung : Auch das ist eine irreführende Aussage zur totalen Fehlinterpretation. Gerade die 4 Basschassis haben leider ein gemeinsames Gehäuse und damit haben sie - im Prinzip - eine ungleiche bzw. unsymmetrische Luftkammer. Solch ein Konstrukt kann zu den später angeführten Partialschwingungen führen. Sowohl Hochtöner als auch Mitteltöner sind Kalottensysteme brauchten eigentlich gar kein Gehäuse, die beiden sind nämlich hinten zu.

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Ebenfalls eine eigene Arbeitskammer erhielt der 14cm (später 19cm) messende Konusmitteltöner "verordnet". Anmerkung : Das ist der Mittel-Tieftöner.
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Das (ältere) 20cm Bass- Chassis mit dem Sensor

Damit diese fünf "Pappkameraden" aber auch genau das tun, "was" ihnen das Musiksignal vorschreibt, überwacht eine von Canton patentierte Regelungselektronik ihre Bewegungen.

  • Anmerkung : Also daher weht der Wind, warum keine der bislang bekannten ausgefuchsten marktgängigen Regelungen verwendet wurde und solch ein Geheimnis aus dieser Variante gemacht wurde und immer noch gemacht wird.

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Mit einem Hall-Element (siehe Technikteil) als Kontrollorgan überprüft eine Elektronik die Bewegungen jeder Membran und vergleicht sie dann mit dem Musiksignal.

  • Anmerkung : Das stimmt eben nicht. Der Redakteur hatte es nicht verstanden - (ich am Anfang auch nicht). Die Regelung ist keine Regelung im formalen Sinne mit Hilfe eines Differenzsignals. Das wird an anderer Stelle bei der CA20 beschrieben.


Stimmen die elektrischen Signale nicht mit der Bewegung des Lautsprechers überein, regelt ein Korrektursignal (Anmerkung : Das ist auch falsch.) die für das Chassis zuständige 120-Watt-Endstufe solange blitzschnell nach, bis die Membran wieder den korrekten Platz gefunden hat.

  • Anmerkung : Das ist eine unglückliche und daher mißverständliche Formulierung. Es ist definitiv falsch dargestellt, wird aber bei uns bei hier auf den Seiten mit den Erklärungen der Regelungen deutlich beschrieben.

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Um dabei die vier Baßchassis der CA30 nicht mit allzuviel Tiefbaß zu überlasten, was nach Dotters Meinung eine unsaubere Impulswiedergabe zur Folge hätte, begrenzte er die Regelunterstützung auf Frequenzen über 50 Hertz - bei tieferen Schwingungen fällt daher bei der CA 30 der Pegel spürbar ab.

  • Anmerkung : Auch das ist ungenau beschrieben, denn wenn die Box Frequenzen unter 50Hz nicht wiedergeben kann, hilft auch eine Regelung nichts. Auch mit abgeschalteter Regelung kann ein Box tiefe Frequenzen, evtl. etwas unsauber, aber dennoch überhaupt mal wiedergeben - oder sie kann es prinzipiell nicht. Dotter hatte erkannt, daß der dann mögliche Hub der Bass-Chassis im Subsonic Bereich ausserhalb des Hall-Sensor- Erkennungweges liegt.

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Der Mitteltöner:

Ohne jede Beschneidung arbeitet eine andere, ebenfalls patentierte Gegenkopplungsvariante. Sie soll die 38mm Mitteltonkalotte (Anmerkung : Jetzt ist diese Kalotte richtig als Mitteltöner benannt.) - zuständig für Frequenzen zwischen 1.000 und 4.500 Hertz - auf den rechten akustischen Weg bringen. Hier registriert eine Spule, die auf einem U-förmigen Metallkern sitzt, die winzigen Bewegungen der Kalotte und meldet sie in Form von elektrischen Signalen an die Regelungselektronik zur Überprüfung und Korrektur weiter.

Da aber dieser Bewegungsmelder nur auf magnetisch leitende Materialien reagiert, entschieden sich die Canton-Tüftler hier für das auch bei anderen Herstellern schon bewährte Membranmaterial Aluminium.

  • Anmerkung : Diese Schlußfolgerung habe ich auch nicht verstanden, immer noch nicht.

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Der Hochtöner

Bei der Hochtonkalotte schließlich wurden sie ganz hart. Nicht aus dem "geschmeidigen Aluminium" (Anmerkung : solch ein Unsinn !!), sondern aus dem wesentlich leichteren und dennoch steiferen Metall Titan fertigen sie ihre schon in anderen Canton-Boxen eingesetzte 25mm Kalotte.

  • Anmerkung : Die Charaketrisierung der Metalle ich dümmlich. So stimmt das nicht. Da sind die JBL Prospekte akkurater und aussagefähiger.


Natürlich arbeitet auch sie nach allen Regeln der Kunst: Die gleiche Anordnung wie beim Mitteltöner überwacht ihre Arbeit.
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Die Elektronik

Doch nicht nur bei den Chassis zogen die Canton-Mannen alle Register (Anmerkung : Eben war es noch nur einer, nämlich Klaus Dotter) - auch bei der integrierten Verstärker-Elektronik gingen sie auf Nummer Sicher.

Damit die sieben Endstufen in der Lage sind, bei der ersten Alarmmeldung der Regelungselektronik auch schnell genügend Leistung zur Korrektur der Chassis nachzuschieben, verkraften die beiden Versorgungsnetzteile innerhalb von zwei Mikrosekunden ohne Probleme einen Stromzuwachs von sechs Ampere.
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  • Anmerkung : Ist ja "hochinteressant", aber was soll uns oder einem normalen Musikliebhaber das mit den 6 Ampere wirklich sagen ?

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  • weitere Anmerkung : Das stimmt leider auch nicht. Die Endstufen sind nicht langzeit-temperaturstabil und laufen thermisch weg. Auch sind die Ruheströme nicht sebsttätig kompensiert bzw. ausgeregelt. Weiterhin muß dann auch öfter die Symmetrie des Ausgangssignals von Hand nachgestellt werden. Und das ist mühsam. Insgesamt sind das dicke Macken, die bei uns erst in 2014 herausgefunden wurden. Die Canton Aussendienst-Techniker sind daran fast verzweifelt. (Es gibt jetzt niemanden mehr, der dieses Feld beherrscht.)

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Die Rückseite

Damit der Hörer schließlich auch ohne Abstriche in den Genuß der Konstruktions-Finessen kommt, zieren die Rückseite jeder Box vier Drehknöpfe.

Mit ihnen kann der CA30 Besitzer innerhalb vorgegebener Grenzen die Lautstärkepegel der einzelnen Chassis je nach Wohnraumakustik abgleichen.

  • Anmerkung : Schon bei den aktiven HECO Professional P7302 Boxen wurde der Besitzer vorgewarnt, ohne fachliche und technische Hilfe nur nichts an diesen Reglern zu stellen.

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Die Expertise der Diagnose-Spezialisten

Daß Dotters neueste Schöpfung für ihn eine schwere Geburt war, klingt angesichts der Technikfülle der aktiven Schallwandler durchaus plausibel.

Doch ob "der Nachwuchs" mit hoffnungsvollen Werten aufwarten kann, überprüften "die Diagnose-Spezialisten" im HIFI VISION-Meßlabor.

Ihre Expertise: Die neue Canton "zeichnete" über einen weiten Bereich erfreulich linear, selbst den für Standboxen so kritischen oberen Baßbereich zwischen 50 und 200 Hertz trübte nur eine leichte Delle mit einer - allerdings etwas störenden - Spitze bei 50 Hertz.

Tiefbaß-Fans, so lautete weiter ihre Prognose
, dürften mit der Canton CA30 freilich nicht glücklich werden. Der im Dienste trockener Baßimpulse stehende Abfall unter 40 Hertz verhindert intensive Zwerchfellmassagen.


Im Hochtonbereich "konstatierten" die Meßdoktoren ein Dilemma: Je nach Stellung der Pegelregler wies der Frequenzgang entweder ein Loch in den oberen Mitten mit leichter Höhenbetonung auf, oder aber die Frequenzgangkurve hielt sich gerade und erkaufte die Ideallinie mit einem kräftigen, kontinuierlichen Pegelanstieg über sechs Kilohertz. Hier zeigte offensichtlich nicht nur die Titankalotte eine Materialresonanz, sondern die Pegelregler auch die Grenzen ihrer Einsatzfähigkeit.

Der Meßtest zeigte die Grenzen auf

An physikalische Grenzen stößt auch die Bauweise mit vier Baßchassis von nur 20cm Durchmesser. Sie ist wohl der Grund für den Anstieg des Klirrfaktors im Bereich um 50 Hertz. Denn laute, tiefe Bässe haben hohe Membranauslenkungen zur Folge, bei denen die Schwingspule nicht mehr richtig im linearen Feld des Antriebsmagneten arbeitet und wohl auch die Chassisregelung mit ihrer Kunst am Ende ist. Mit diesem Phänomen haben freilich auch Boxen mit üppiger bemessenen Tieftönern zu kämpfen.

  • Anmerkung : Das hat doch mit dem Membran-Durchmesser nichts zu tun, alleine mit der möglichen Auslenkung der Membranen wird die Menge der zu bewegenden Luft begrenzt. Siehe nur mal die BOS 901 mit den 12cm Chassis und Frequenzen runter bis 40 Hz.


Doch bereits oberhalb von 70 Hertz wendete sich das Blatt, die Verzerrungen blieben im Schnitt weit unter der 1%-Marke.

Mit den nackten Daten war indes noch nicht geklärt, ob die "Boxen aus dem Hessenland" sich im späteren Leben Freunde erwerben können. Also wurde es psychologisch.

Im Hörraum wartete schon die gewiß nicht zu verachtende Konkurrenz auf die Canton. Das Paar Concorde MKII vom deutschen Lautsprecherhersteller Pilot kostet mitsamt der Endstufe Accuphase P-500 rund 25 000 Mark, etwa 1000 Mark mehr als "die Canton-Aktivisten", und hatte sich bislang noch von keiner anderen Superbox überspielen lassen.
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Den ganzen verbalen Schmus der Hörtests sparen wir uns.

Nicht die Canton CA 30 erstürmte neue Gipfel, nein die Formulierungskünste eines Hifi-Redakteurs erklommen neue Gipfel.

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Die Rest-Sprüche in Kurzform : (eine kleine Kostprobe)

(Hier steht der ganze Schnmus der Beurteilung.)
Schlußendlich neigte sich dann das Zünglein in Richtung Canton - da waren sich die Redakteure und die geladenen Leser einig. Ihre Vorteile sind - in der Summe aller Eigenschaften - ein Quentchen höher zu veranschlagen. Doch enthebt diese Rangfolge den HiFi-Fan nicht der Aufgabe, auszuloten, was ihm wichtiger erscheint: daß bei Pop die Post abgeht oder daß Klassik und akustische Instrumente wie das Klavier möglichst unverfärbt und dynamisch ans Ohr gelangen.

Eine Box, die beides optimal beherrscht, wäre neue HIFI VISION-Referenz. Die neue Canton CA 30 hätte bei leichter Überarbeitung und Feinabgleich im oberen Baß- und Höhenbereich durchaus das Zeug dazu. Die besten Anlagen bringt sie jedenfalls jetzt schon mit.

Der erste Platz der neu eingeführten Absoluten Spitzenklasse ist ihr deshalb sicher, knapp dahinter folgt die Pilot. Und mit einem Bein steht die Canton bereits soweit in der Referenzklasse wie keine Superbox bisher.

Wenn die Canton-Entwickler jetzt noch die Manieren ihres Sprößlings ein wenig verbessern können, dann haben sie ihre Lautsprecher-Familie um einen wahren Musterknaben ergänzt. Die Feuertaufe jedenfalls hat der Nachwuchs mit Bravour überstanden.
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  • Anmerkung : Die finale Beurteilung der Box und die Einstufung einer HIFI-VISION Test-Redaktion lasse ich hier mal komplett weg, weil das in der damaligen Hifi-Branche überhaupt keine Rolle spielte und auch sonst wenig Beachtung fand.

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In einer Zusatzbox finden wir diese Erklärung hier :

(Der "Test" erschein vorne auf Seite 10 und diese Erläuterung etwa auf Seite 90)
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Die beiden Regelungsverfahren der Canton CA 30 -
So arbeitet die Hall-Element-Regelung

HiFi 5/86 - Um die momentane Position der schwingenden Membran möglichst effektiv in eine elektrische Größe umwandeln zu können, entschieden sich die Canton-Entwickler bei ihrer Regelungs-Variante der Tief- und Tief-Mitteltöner für ein Hall-Element.

Das ist ein Halbleiter, an dem sich immer dann eine Spannung ausbildet, sobald er in ein magnetisches Feld eintaucht. Die Spannung an den Halbleiterschlüssen wird dabei um so größer, je stärker das Feld ist. Den Effekt nutzt die Canton-Regelung.

  • Anmerkung : Das ist leider nur bedingt richtig - in diesem Fall leider unbrauchbar. Der Hall Effekt nach dem amerikanischen Erfinder oder Entdecker Edwin Herbert Hall in 1879 benannt, erklärt nur die Erzeugung einer Spannungssänderung des Halbleiter-Elementes bei einer Veränderung eines in der Nähe befindlichen Magnetfeldes. Die Änderung der Spannung ist nicht oder nur annähernd der Größe oder Stärke des Magnetfeldes proportional. In der Servo-Motorentechnik wird darum nur "erkannt", bewegt sich etwas oder nicht. Alles andere ist Voodoo. Darum hat diese Art der Bewegungserkennung zwar zu einem Patent gereicht, aber sie funktioniert nicht so wie die von Philips patentierte auf dem Piezoelement basierende Bewegungserkennung. Dort wird die momentane Beschleunigung der Schwingspule/Membrane gemessen und ausgewertet - wegen der Überschwinger.

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Im Konusinneren sitzt ein Aluminiumring, fest mit dem unbeweglichen Teil des Lautsprechermagneten verbunden. In den Ring ist ein kleiner Permanentmagnet eingelassen, und ihm direkt gegenüber, auf der schwingenden Membran, klebt eine Mini-Platine, bestückt mit einem Verstärker-IC und dem Hall-Element.

  • Anmerkung : Damit ist der überwachte Hubbereich der Membrane deutlich eingeschränkt.

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Warnsignale: Bewegt sich die Kalotte, ändert sich die Induktivität einer dahintersitzenden Spule und damit die Frequenz eines angeschlossenen Hochfrequenz-Generators im Takt der Bewegung.
Standortbestimmung: Ändert sich die Position der Baßmembran, so ändert sich der Einfluß des Gebermagneten auf den eng benachbarten Hall-Sensor und damit die an ihm anliegende Spannung - die Bewegung ist erkannt.

Je nach Membranposition wirkt nun ein mehr oder weniger starkes Magnetfeld auf dieses Element, da dessen Entfernung zum gegenüberliegenden Magneten sich durch diese Parallelverschiebung im Takt der Musik ändert. Damit ändert sich aber auch die Hall-Spannung genauso.

Sie braucht - nach Verstärkung und weiterer Umwandlung - nur noch mit dem Musiksignal verglichen zu werden; bei Abweichungen regelt die Elektronik blitzschnell nach, bis die Membran die vorgesehene Stellung erreicht hat.
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So arbeitet die Generator-Regelung

Durch eine winzige Spule direkt hinter der Kalotte des Mittel-Hoch- und Hochtöners fließt ein hochfrequenter Wechselstrom. Er stammt aus einem Generator, dessen Frequenz durch die Induktivität der Spule bestimmt wird. Dieser Wechselstrom bildet um die Spule ein magnetisches Wechselfeld aus - viel zu hochfrequent, um hörbar werden zu können. Nähert sich nun die Metallkalotte der Spule, so ändert sie den Verlauf der Feldlinien um so stärker, je geringer der Abstand zwischen beiden wird.

Diese Feldlinienänderung führt aber zu einer Änderung der Spuleninduktivität und damit der Generatorfrequenz. Ein spezieller Schaltkreis wandelt nun diese - sehr starke - Frequenzschwankung in eine Amplitudenschwankung um, Amplitude und Verlauf dieses Ausgangssignals entsprechen also wieder genau der Kalottenbewegung, die sich nun genau wie bei der Tieftöner-Regelung notfalls korrigieren läßt.
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