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Vom Verkäufer wussten wir, daß ein Mitteltöner nichts mehr tut.

Das MT Langhub-Chassis
scheinbar intakter Draht
keine Brandstellen

Ist bei einem aktiven Lautsprecher ein Kanal defekt, kann es das Chassis oder die Endstufe oder Beides sein. Probleme mit der Elektronik wären aber problematisch, weil es das Hybrid-Verstärkermodul von Philips schon lange nicht mehr gibt.

Bei den von Canton verbauten Hybrid Modulen der Canton Ergo läßt sich nämlich nichts mehr an diskreten Endstufen- oder Treiber- Transistoren austauschen außer dem gesamten Modul, wenn man es denn noch bekommt.

Und deshalb wird zuerst den Mitteltöner ausgebaut und auf seinen 4 Ohm "Durchgang" geprüft.

Unserer hat leider keinen "Durchgang" mehr. Die Messungen erfolgten sowohl außen an den beiden Lötösen wie auch an den Zuleitungen zur Schwingspule ganz tief innen im Korb drinnen. Leider ist da auch nichts zu messen. Auch das Ablöten der Zuleitungen innen an den Lötösen brachte kein besseres Ergebnis. Das ist schade, denn damit ist er (vermutlich) hin.

Aus purer Neugierde wollen wir wissen, woran es liegt. So wurden beide Sicken ganz vorsichtig und sorgfältig hochgenommen, um die Membrane zu entnehmen und die Schwingspule zu betrachten und zu untersuchen.

Die Schwingspule ist entgegen unserer Erwartung nicht verbrozzelt oder angebräunt oder kohlrabenschwarz. Selbst mit einer Lupe ist nichts Fehlerhaftes zu erkennen.

den Draht blank kratzen
2 Lagen Draht abwickeln
der Alu-Spulenkörper nackt
Spulendraht durchmessen

Der Hoffnungslauf

Die beiden Enden des Kupfer-Lack-Drahtes sind auf etwa 1cm senkrecht bis zur kleinen gelben Leinen-Sicke außen auf dem Spulenkörper aufgeklebt und so kann man sie mit einer scharfen Klinge außen etwas blank kratzen.

Sodann können wir dort noch einmal eine letzte Messung auf Durchgang vornehmen. Doch auch das brachte nichts - keine 4 Ohm, sondern 20 MegOhm.

Jetzt kann die Wicklung getrost abgewickelt werden, denn einen Adernbruch irgendwo im Knick des Drahtes oder in irgendeiner der Windungen aufzuspüren, wäre reines Glück und damit noch lange nicht reparabel.

Erstaunlicherweise konnten wir den gesamten Draht völlig problemlos am Stück abwickeln und später an beiden Enden verzinnen. Hatten wir doch erwartet, daß der Draht irgendwo beim Abwickeln brechen oder reißen würde.

Das tat er aber nicht. Damit die Krokodilklemmen des Meßgerätes etwas zum "Anfassen" hatten, haben wir einfach ein Paar dickere Kuperfdrähte angelötet.

Es ist aber völlig verrückt: Der Draht hat 4 Ohm Durchgang

Der abgewickelte Draht hat jetzt seinen nominellen 4 Ohm Gleichspannungswiderstand. Um ganz sicher zu gehen, wurde der Draht nochmal auf ein Papprohr aufgewickelt und nochmal gemessen, er hat immer noch Durchgang. Auch nach längerem Bewegen des Drahtbündels ist immer noch der Widerstand von 4 Ohm zu messen.

Entweder war es eine kalte Lötstelle innerhalb der Lötose, die wir übersehen hatten oder ein Haarriß im Kupferdraht irgendwo, der vom umgebenden Lack gehalten wurde und beim Bewegen und Biegen wieder Kontakt hatte.

Es ist müßig, weiter zu spekulieren, ob man das Chassis hätte retten können. Beim nächsten Ausfall werden wir die Demontage der Membrane noch etwas hinauszögern und weitere Tests mit ganz spitzen sogenannten Tastköpfen probieren. Vielleicht ist  ja eine Rettung (bei einer kalten Lötstelle) durchaus möglich. Eine Haarriß zählt zu den typischen zufälligen Fehlern und die sucht man tagelang vergebens.

Dann ist jede Systhematik (des Suchens) hoffnungslos.


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