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Der Maßstab sind die akustischen Instrumente

Im August 2020 wurden unsere historischen Fernseh-Kameras für einen Fernseh-Filmdreh in Berlin angefordert und ich bin hingefahren. Die Teile (oder auch Takes) des Films, bei denen unter anderen unsere Requisiten "aufgetreten" sind, spielten in einem nachgebauten Varietee-, Theater- oder Veranstaltungssaal von etwa 1962. Das gewaltige optisch beeindruckende Berliner "Metropol" Gebäude wurde von den Kulissenbauern, Beleuchtern und den Requisiteuren der UFA Fiction authentisch hergerichtet.

Im Laufe der Story tritt auch eine rothaarige Sängerin mit einem für diesen Film "neu komponierten ?" Lied auf, zu dem eine kleine Combo die Begleitmusik lieferte. Während des Drehs simulierten die 7 Musiker das Spiel, weil Musik und Gesang als Playback lippensynchron abgespielt und aufgenommen werden mussten.
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Beim Filmdreh ist es ganz normal - warten - warten - warten

vorne die Musiker

Für Fremdlinge und neu hinzugekommene Komparsen ist es etwas gewöhnungsbedürftig, beim Filmdreh wird zu 80% der Zeit "gewartet". Irgend etwas verschlingt die Zeit und so hatte ich Gelegenheit, genauer hinzuschaun und natürlich auch hinzuhören.

Die sieben Musiker waren nämlich keine "echten Komparsen", die konnten ihre Instrumente wirklich richtig professionell spielen und sie waren von ganzer Seele Musiker. Das zeigte sich den ganzen Tag über, als sie in den Drehpausen einfach anfingen, irgend eine Musik zu spielen. Es war begeisterungsfähig, wie einer der drei Geiger anfing und die anderen - beinahe aus Langeweile - einer nach dem anderen Ihre Instrumente ergriffen und einfach mitspielten, als sei es das Normalste von der Welt.
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Eine Geige kann wimmern, jammern, krächzen oder "klingen"

leider unscharf, aber besser gehts nicht

Einer der Geiger wurde hellhörig, als ich ihn fragte, ob er seine Geige auch träumen lassen könne - und er konnte. Er spielte wunderschön seidenweich eine Melodie aus einer Oper und als Kontrast ließ er danach die vielen Gläser auf den Tischen durch schrillen Krach klirren, sodaß die anderen 50 Komparsen unwillig murrten, es sei doch sehr laut und unangenehm.

Es liegt also am Menschen und seinem Instrument, ob eine Geige klingt oder herzzerreißend schreit oder scheppert. Er hier konnte beides aus dem Instrument hervorholen.

Ein positives Beispiel ist die Geige in Rimsky Korsakovs "Sheherazade" in der JVC Digitalaufnahme von 1981, die ebenso weich und zart über dem Orchester schwebt. Ein Negativ-Beispiel sind einige Aufnahmen auf CD von Stargeiger Andre Rieu und seinem Orchester, die fürchterlich verzerrren und quietschen.
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Ein Gespräch mit dem Bassisten

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Der große Kontrabass ist ein Instrument, dessen voller und oft gewaltiger Sound uns Hifi-Fans immer sehr interessiert. Bei einem gezupften oder gestrichenen Kontrabass müssen die Boxen unserer Hifi-Anlagen - bei Konzertlautstärke auf jeden Fall - zeigen, was sie können.

Der Bassist ging richtig liebevoll mit seinem sichtbar abgegriffenen "Gerät" um. Den tiefsten Ton, den sein Bass erzeugen könne, der liegt bei etwa 45 Hz. Selbst wenn er den Hals seines Instrumentes verlängern würde, wäre das Gewicht der "dick(st)en" Saite die Begrenzung der Frequenz nach unten.

Das bedeutet aber auch, unterhalb von 45 Hz haben wir vielleicht noch den Konzertflügel und die Orgel, weiter drunten kommt kein Ton mehr raus. Chello und Bratsche liegen noch deutlich höher. Auch eine Vergrößerung des Resonanzkörpers kann da nicht helfen.

Bei elektroakustischen Bassgitarren sieht es zwar ähnlich aus, läßt sich aber sehr gut manipulieren.
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