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Vorwort zu Kosei Wadas Kolumnen von Gert Redlich Jan. 2024

Ein japanischer Verlag

Der Autor dieser Kolumnen ist der japanische Journalist und Redak- teur und später der President des Verlages - Kosei Wada. Seine jeweils zeitnahen Aufzeichnungen seiner Gedanken überstreichen alle Bereiche von der japanischen Kultur, dem Land Japan, der Wirtschaft in Japan und den Menschen, der japanischen Lebensphilosophie und er kommentiert natürlich auch die Regierungen in diesen Jahren. Der Blick nach China und den USA - aus japanischer Sicht - ist für uns nicht nur interessant, er ist auch anders. Es ist eine sehr eigene Biografie eines japanischen Topmanagers, der sie alle kannte, die Größen der japanischen Audio- und Video- Industrie und der japanischen Wirtschaft.

Die Übersetzungen von Englisch > Deutsch bearbeite ich noch

Diese Menge an Texten ist auch für mich eine Herausforderung. Der automatische Übersetzer Englisch / Deutsch ist schon recht gut, trifft aber oft nicht den Kern (oder Ton ?) oder den Sinn eines Themas. Weiterhin ist Herr Wada Japaner und hat sich die Englische Sprache so gut wie irgend möglich angeeignet, weil sie für den Hifi-Markt essentiell notwendig ist.

Und da ich mich in dieser A/V- und Hifi- Branche der letzten 40 Jahre, in der Herr Wada als Chefredakteur mehrerer japanischer Hifi-Magazine arbeitet(e), besonders gut auskenne, sind zum allgemeinen Verständnis unserer Leser leichte Korrekturen erforderlich (und dazu jede Menge "Anmerkungen").

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Das waren die 18 Jahre des Chefredakteurs Kosei Wada

Feb. 2024 - Was ist mir besonders aufgefallen ? - Inzwischen sind alle Kolumnen übersetzt und so gut (bzw. so verständlich) wie möglich an unseren hochdeutschen Sprechgebrauch angepaßt.

Beginnen wir mit seiner sich selbst gestellten Aufgabe bzw. seinen Zielen, die japanische A/V-Branche mit Hilfe der Verlags-Publikationen und der Web-Site bestmöglich zu unterstützen. Er betont das immer und immer wieder in diesen Kolumnen, die in der Händler- und Hersteller-Zeitschrift „Audio senka“ erschienen.

Diese Zeitschrift war natürlich ein ganz gezieltes Anzeigen- und Insider-Magazin für die A/V- Hersteller, A/V-Händler und A/V-Fachgeschäfte, und natürlich auch für die vielen Mitarbeiter in den großen Elektro-Filialketten ähnlich unseren Elektro-Märkten, ein magazin, das (überwiegend  ??) von den Importeuren, Herstellern und Anbietern über deren Anzeigen finanziert wurde.
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Über die wichtige und wirkliche finanzielle Bedeutung der Hersteller-Anzeigen in dieser Publikation ist leider wenig zu lesen.
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Die Lernphase mit der Web-Site "phile-web.com"

Anfänglich schreibt der Autor begeistert über die gigantische Anzahl der Klicks, die auf dem Server aufsummiert werden. Dabei hatte er noch nicht realisiert, daß damals bereits alleine bei einer ganz normalen Suchmaschinen-Abfrage jede Fundstelle einen Klick auslöste, egal, ob der Anfagende die Seite überhaupt jemals besucht hatte. Diese Anzahl zu zählen, war völlig daneben.

Jahre später wurden dann in Herrn Wadas Verständnis die zig Millionen von Klicks auf 1/10 reduziert, weil man jetzt gezielt die Seitenabrufe gezählt hatte. Und wieder Jahre später hatte auch der Chef realisiert, daß die Anzahl der "Besucher" und die Anzahl von deren "Besuchen" die wertigen Zahlen der Zugriffe darstellen.

Bei unseren Museenseiten habe ich das sogar noch weiter eingegrenzt, indem ich nur noch die Besuche (von einer IP-Nummer) mit mehr als 3 Minuten Verweildauer zähle - und das sogar nur innerhalb von 24 Stunden - wenn der Besucher erneut wieder kommt. Erst das ist eine vernünftige werthaltige Aussage über die Akzeptanz der Inhalte, ob der Besucher das gefunden hat, das ihn interessierte. Das kommt in den Kolumnen erst ganz am Ende, als Herr Wada "den Stab" bereits an den Nachfolger übergeben hatte.
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Seinen Lebensweg erzählt er erst recht spät in den Kolumnen in den letzten beiden Jahrgängen 2017 und 2018

Die uns vorliegenden Kolumnen beginnen mit den englischen Ausgaben in 2001. Die Kolumnen davor gäbe es nur auf japanisch, doch das ist (für mich) schwierig zu finden. In den ersten 10 Jahrgängen kommen die persönliche und die Firmenentwicklung des Verlages nur scheibchenweise zum Vorschein, also wann er wo geboren wurde und welche Ausbildung er eigentlich vor hatte und welche er gemacht hatte und wie er in den Verlag rein kam.

In vielen dieser Kolumnen beschreibt er die Höhen und Tiefen der japanischen Audio- und Video-Industrie und natürlich auch die Beinahe-Pleite "seines" Verlags - aber das nur ganz "dezent durch die Blume".
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Was ich als Übersetzer und informierter Leser vermisst habe .....

Viele Daten und Ereignisse sind (in den letzten Jahren) nicht ganz korrekt in die Historie eingebunden. So zum Beispiel verliert er kein Wort darüber, daß bereits in 2001 fast die gesamte japanische Audio-Industrie ihre Produkte im Ausland produzieren ließ.

Auf allen uns bekannten japanischen Geräten steht hinten drauf, wo sie zusammengebaut wurden, ob Korea, Singapur, Malysia oder auf den Philipinen und dann später in Taiwan und China.
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Das bedeutet doch, daß auch die in Japan in den dortigen Hifi-Geschäften verkauften Geräte gar nicht mehr in Japan produziert worden waren. Warum er das nie anspricht, habe ich bislang nicht gefunden.
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Auch die Zuordnung seiner Begeisterung für die "neue" CC-Kassette nach dem Philips-Patent verschiebt er von 1963 auf 1968/1971. Das sind aber bereits 5 Jahre Unterschied. Ein anderer japanischer Autor Masanori Kimizuka ist da wesentlich akurater.
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Das Verhältnis zu China und zu Russland - ungeklärt ....

Beginnen wir mit China. In einer seiner Kolumnen scheibt er - lobt er -, daß er sich von der Qualität und dem Produktions-Umfeld einer japanischen Firma mit Produktions-Standort in China kundig gemacht hatte und daß er diese hohe Qualität des chinesischen Werks bewundere. Das muß die Zeit der Öffnung Chinas für westliche Investoren gewesen sein.

In den letzten Ausgaben seiner Kolumnen ist davon keine Rede mehr. China wird nicht mehr erwähnt, obwohl jetzt fast alle japanischen Audio-Geräte "made in china" bzw. "made in PRC" oder "ROC" sind.
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In 2016 hatten wir davon gehört, daß das chinesische Drohen mit einem Überfall (oder einer Eroberung) auf Taiwan die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu China deutlich abgekühlt hatte.

Auch mit Russland änderte sich das politische Verhältnis. Herr Wada beschreibt nur den Besuch Putins in Japan und das wird in 2016 noch gelobt, obwohl auch in Japan schon bekannt war, daß Putin in 2014 die Krim widerrechtlich annektiert bzw. vereinnahmt hatte. Doch danach wird es dünn mit Lobesworten über Russland.

Da die Kolumnen von Hern Wada im Dezember 2018 schlagartig auhören, ist hier der Fortgang nicht mehr nachzuverfolgen.

Nach wie vor suche ich den Kontakt mit einem aktuellen Verlagsmitarbeiter, um Näheres über Herrn Wada zu erfahren.
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Viel Kritik aber nie Privates ...

Auch überrascht mich, daß die Frauen und auch die eigene Familie - wenn es die überhaupt gab - seltenst vorkommen. Von der Familie und evntuellen Nachkommen erfahrt der Leser überhaupt nichts.

Da ist der Japaner Akio Morita - ehemaliger Gründer und Chef von SONY - in seinen Memoaren viel offener, weil er die Familie als die Quelle des persönlichen Glücks vielfach hervorhebt.
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