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1978 - Ein neuer Stern am Hifi-Himmel
1978 - Der Anfang mit der kleinsten Box

Franz Petrick und die Firma ACRON

Als Wolfgang Seikritt 1964/65 von BRAUN zu HECO überwechselte, hatte BRAUN ein Problem. Mit dem Wissen des Wolfgang Seikritt war HECO von nun an ein ernsthafter Wettberwerber zu BRAUN. (CANTON gab es damals noch nicht.)

Die Grundlagen für hervorragende Lautsprecher- boxen
(die neuen Kalottensyseme) waren zwar gelegt, doch der wichtig(st)e Mann war weg. In diese Lücke stieß oder stolperte Franz Petrick und offenbarte fast ebensolche Entwickler- Qualitäten wie Wolfgang Seikritt.

Franz Petrick (1942-2015) entwickelte nämlich die BRAUN L710, die 1969 auf den Markt kam (und später die darauf aufsetzende aktive BRAUN LV720) und setzte abrupt einen neuen Standard für saubere neutrale Hifi- Wiedergabe. Man nannte das anfänglich abwertend den "Taunus-Sound". Später kreierte der Wettbewerb auch noch den Begriff der "Taunus-Mafia", als von BRAUN, HECO und CANTON und auch von ACRON und AXIOM sehr ähnliche, sauber und nahezu neutral klingende Boxen angeboten wurden.

Inzwischen war auch bei Dual die Entwicklung der Plattenspieler weiter gegangen und der Dual 1019 wurde von dem noch besseren Dual 1219 abgelöst. Jetzt gab es also auch für die Masse der Kunden super gute Plattenspieler mit sehr guten Tonarmen und sehr guten Abtastern - besser gesagt : es gab deutlich bessere "Programmquellen", dazu hervorragende Verstärker und ganz erstaunliche gute Lautsprecher. Die BRAUN L710 wurde in Deutschland und Europa auf Anhieb ein riesen Erfolg. (Es wurden mehr als 100.000 Boxen der Typen L710 und L715 gebaut.)

Doch Erfolg währt nie ewig. Petrick hatte bei BRAUN vermutlich weitere exzellente Boxen entwickelt mit völlig neuen Ideen, zum Beispiel mit einem massiven ALU-Gehäuse, durfte aber scheinbar bei BRAUN nicht (mehr) weiter machen. Auch die BRAUN Hifi-Sparte kam damals etwa ab 1975 (bis 1981 / Übernahme durch A/D/S/) fürchterlich ins ins Schlingern (und sank in noch tiefere rote Zahlen). Mehr steht bei den Braun Bilanzen und auf den Seiten der Hifi-Stereophonie ab 1980.

Das Interview mit seinem damaligen Chef, Herrn Hauppenberger, steht noch aus.
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Seine eigene Firma "ACRON"

Franz Petrik (43) in 1985

Franz Petrik, 43, gilt als Urvater der Miniboxen. Wenige Monate nach Gründung seiner eigenen Lautsprecherfirma ACRON im Juli 1975 stellte Franz Petrik mit seinem Modell 100C die erste Minibox der Welt vor. Der von der Konkurrenz vielfach kopierte Zwerg besaß ein Brutto-Volumen von nur zwei Litern und einen sensationell winzigen Tieftöner mit enormem Hub.

Mitte 1975 stieg nämlich Petrick bei Braun aus
(aus noch zu recherchierenden Gründen) und machte ein paar Kilometer weiter in Bad Vilbel seine eigene Firma ACRON auf. Solch eine Entscheidung kommt nicht über Nacht, die wächst und gedeiht meist im Verborgenen.

Und so entstand die Kleinstbox ACRON 100, die auch sofort aller Augen auf sich zog und auf allen Seiten große Bewunderung auslöste. Wie schaffte der Mann das, aus dieser kleinen ALU-Kiste solche edlen Qualitäten herauszuholen ?

Franz Petrick wurde später (198x) von seinem Ex-Arbeit- geber, der Firma BRAUN ? (... war es wirklich die Mutterfirma ?? oder war es die Hifi-Sparte, die nach großen finanziellen Schwierigkeiten bereits in andere Hände ausgegliederte a/d/s/ oder BEL GmbH des Dr. Günther), auf mißbräuchliche Verwendung von Firmen-informationen verklagt (nämlich als diese jetzige BRAUN- Nachfolge-Firma auf einmal auch solche ALU Kleinstboxen bauen und verkaufen wollte oder mußte) und er verlor den Prozess um das von ihm (aber damals bei der BRAUN AG) entwickelte Konzept dieser ALU-Kleinstboxen (ACRON 100) - angeblich auch in der zweiten Instanz.

Und damit war das (finanzielle) und damit traurige Schicksal der kleinen Firma des Lautsprecherspezialisten Franz Petrick besiegelt.
Davon erholte er sich auch finanziell und vor allem mental nicht mehr und lebt (angeblich) nun tief verbittert und (Stand 2011) leicht verwirrt und nicht mehr ansprechbar in einem Senioren- oder Altenpflegeheim im Spessart.

Nach bisherigen Informationen ist er dort nach 2014 verstorben. So wurde er nicht mal 72 Jahre alt. Die Firma wurde bereits in 2002 beim Amtsgericht Frankfurt gelöscht. Die Unterlagen über das merkwürdig geheime Gerichtsverfahren (in den Hifi-Magazinen stand bislang nichts davon drinnen) werden wir auch noch recherchieren.
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In der "Zeit" stand im August 1975 ein Bericht über die neue Firma ACRON von dem in 2006 verstorbenen Autor Prof. Heinz Josef Herbort.
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