Der PIONEER DV-575A SACD Player aus 2004

Linke Front-Seite
Rechte Front-Seite
Linke Rückseite

Im Jahr 2004 scheint bei SONY's SACD "Mitstreitern" schon die bittere Realität eingekehrt zu sein, denn dieser DVD-Player wurde mit jeder Menge an "Features" (Abspieleigenschaften) ausgestattet. Und obwohl er sehr viel "kann", gehört der Abspieler zur unteren LowCost Schiene der SACD- Produkte.

Daß die SACD eine andere Abspieltechnik als die CD oder DVD hatte, kann man nachlesen. Jedenfalls kann man mit einem normalen CD- oder DVD- oder Blueray- Laufwerk (aus unseren PCs) keine SACDs abspielen. Und nur das interessiert uns hier.

CDs und DVDs werden zwar auch von Außen nach Innen abgespielt, doch bei diesen beiden liegt das Inhaltsverzeichnis (der "TOC" = table of content) auf den Spuren ganz innen. Die SACD hat ja nur eine einzige Spur und die beginnt Außen. Und das mit dem initialen TOC wird im Bios des CD/VD-Laufwerkes auf der integrierten Laufwerks-Platine bereits festgelegt.
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Das Innenleben aus 2004 ist sehr "aufgeräumt"

Öffnet man den Deckel des Players, übrigens mit ganz kleinen primitivsten Blechschräubchen zum Einmalschrauben, sieht man sofort, daß man für die 198.- Euro Kaufpreis auch nur ganz wenig Hardware bekommt. Es ist trotz China-Produktion inzwischen eben viel billiger geworden, möglichst viele Features per Software in den zentralen Chip zu verlagern.

Die DVD/SACD-Laufwerks-Mechanik wird nämlich komplett mit dem Chip auf der einzigen Mainboard-Platine gesteuert. Also austauschen geht auch nicht. Das verbaute Schaltnetzteil ist genau für die 12 Watt Leistungsaufnahme dimensioniert und kein Watt mehr.
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Das Laufwerk wird vom Mainboard aus gesteuert

Die Verbindungen zum DVD-Laufwerk
Der Motor-Steuer-Chip

Natürlich werden für die Werbung möglichst viele unterschiedliche abspielbare Silber-Scheiben benannt und möglichst viele Abspieltechnologien erklärt.

Doch den Interessenten und späteren Käufern ging der ganze Zirkus mit den Länderkennzeichen und Sprachen und vor allem mit den komplizierten Restriktionen (von SONY) beim digitalen und analogen Sound auf den Geist und so wurden diese Abspieler "kein so großer Erfolg". Im Ernst, sie wurden ab 2005 geradezu verramscht - für unter 200 Euro.

Laut Service-Manual gab es dann - von der Ausstattung der Buchsen auf der Rückseite - auch noch verschiedene Player für verschiedene Erdteile mit verschiedenen Spannungen - trotz Schaltnetzteil !!, aus unserer Sicht alles überflüssiger Ballast bei der Entwicklung, der Produktion, der Lagerhaltung und bei den Prospekten sowie den Manuals, der mit zum Ende (der Pleite oder des Konkurses) nicht nur von PIONEER beigetragen hatte.
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Lesen sie mehr über Pioneer und Onkyo und Marantz, einge ehemals japanische Firmen, die es alle nicht überlebt hatten und deren Labels (Firmennamen) alle nach China verkauft wurden.
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Die Qualitätskriterien wohnen im zentralen Microcontroller ....

Bei der Audio-Digiitaltechnik kam nach den 44 kHz mit 16 Bit (der Philips/Sony CD) die nächste Stufe mit 96 kHz mit 24 Bit und dann 192 kHz auch mit 24 und 32 Bit.

Dieser Player hier soll Audio-DVDs mit 192kHz und 24 Bit über die analogen Ausgänge wiedergeben können - jedoch nicht über den digitalen Ausgang. Ob das klappt, müssen wir noch prüfen. Auch da gibt es laut Handbuch wieder "Einschränkungen".
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Jedenfalls soll die Technik des 575A DVD Audio Daten bis 192 kHz wiedergeben können. Über die Bitrate gibt es keine Infos. Der 575A hatte auch schon 3 Burr-Brown Wandler BB-PCM-1842 für die 6 analogen Ausgänge.

Im CD-Qualitätsbereich war das bereits feinste Sahne und konnte manchen älteren SONY oder Accuphase ausstechen. Von der Wiedergabe von hochauflösenden PCM Daten liegen bislang wenige Erfahrungen vor.
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Die Technik mit den FET-Schalttransistoren

Für uns wichtig ist, daß auch bei diesem Player alle analogen Ausgänge beim Einschalten erstmal "tot" sind, jeweils mit einem FET-Schalttransistor mit Masse kurzgeschlossen sind. Damit unterdrückt man den Einschalt-Plopps der Elektronik, den ein bereits eingeschalteter 5 x 110 Watt Verstärker nicht so gerne hat. Ist einer dieser SMD Transistoren defekt, kommt aus dieser Cinch-Buchse nie wieder etwas raus - wie bei unserem Exemplar.
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Auf dem Bild sieht man diekt an den Buchsen die kleien SMD Transistoren und eien Reihe drunter die Auskoppel Kondensatoren und die 2-Kanal-OP-Amps, die Stereo Impedanzwandler.
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Warum haben wir noch einen Pioneer SACD-Spieler gekauft ?

Die Ausgänge pro Kanal nach dem Impedanzwandler und dem Tiefpass-Filter sind gebrückt - grüne Pfeile
Verbesserte Grafik mit den gebrückten Cinch-Augängen

Für 30 Euro war er erschwinglich und wir wollten den vom Eigentümer benannten Systemfehlern auf den Grund gehen. Einer der beiden Stereo- ausgänge (Cinch-Buchse) war (und ist) nämlich tot. Das hatten wir bei dem etwas älteren Cyberhome 505 Video-Player auch schon mal. Mit der Fehler-Recherche wächst auch das Verständnis, wie die Entwickler das überhaupt gemacht hatten.

Der Microcontroller gibt das dekodierte SACD- oder HD-Audio 5+1 Audio- Signal über 3 digitale Leitungen aus. An diesen 3 Leitungen hängen 3 Stereo-D/A Wandler dran und an den Wandlern insgesamt 6 niederohmige analoge Impedanzwandler (Auskoppel-Verstärker) jeweils mitsamt Low-Pass-Filter.

Somit kann man daran jeden beliebigen Stereoverstärker anschließen, ohne klangliche Einbußen befürchten zu müssen. Wichtig : Nach den Impedanzwandlern befinden sich noch diese "FET-Schalt-Transistoren", die den Signalweg per Default aus Masse ziehen (kurzschließen) und nur ganz gezielt die 8 analogen Cinch-Ausgänge freigeben, die aber für alle 8 Cinch-Buchsen (Ausgänge) gemeinsam angesteuert werden.

Weiterhin werden beim 578A die beiden Stereo-Ausgänge und die beiden 5+1 "Front"-Ausgänge völlig identisch geeinsam gefüttert (siehe die roten Pfeile im Schaltplan) und sie werden auch immer gemeinsam freigeschaltet.
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Es kommt ja "etwas" raus - aber was kommt da raus ?

Bei dem neu-Preis ! von unter 200 Euro kann der Käufer (trotz markiger Verkäufersprüche und Prospekte) keine Wunder erwarten. Unser SONY SACD-Spieler kostete neu mal ca. 1000 Euro. Aus Preisgründen wurden beim Pioneer die preiswertesten D/A Wandler eingebaut, die in 2003 am Markt verfügbar waren. Und das war damals in 2003 normal. Inzwischen (wir schreiben 2025 sind die Wandler deutlich verbessert worden. Alleine beim SONY 900 waren damals die recht guten hauseigenen SONY-Wandler verbaut. Und das "solle" man angeblich auch hören.

Und genau das wiederum motivierte findige Entwickler, doch irgendwie das hochauflösende Digital-Signal der SACD auch digital auszugeben, was aber laut SONY Lizenz den originalen OEM-Herstellern wie zum Beispiel Pioneer und Marantz nicht erlaubt war.
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Recherche und plausible Logik : Am Eingang der 3 D/A-Wandler muß ja ein digitales hochauflösendes Audiosignal anliegen, sonst wäre das Bewerben des Gerätes mit SACD Qualität reinrassiger Betrug. Doch diese drei D/A Wandler (quasi alle D/A-Wandler) möchten ein PCM Signal haben, welches sie überhaupt wandeln können. Also muß der im Microcontroler integrierte DSP (Digitaler Signal Prozessor) nicht nur die Verschlüsselung des SACD Bitstreams entschlüsseln, sondern das 1-bit DSD Signal auch noch in 24-bit PCM wandeln bzw. umrechnen.
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Der D/A-Wandler aus 2003 im Pioneer 585A7
Der D/A-Wandler aus 2018 huckepack auf dem Raspberry Board

Jetzt geht es ans Eingemachte, die D/A-Wandler

Die Digital-Analog Wandler bestimmen maßgeblich die Qualität der analogen Ausgabe des Audio-Signals. Die moderneren Wandler können Signale bis 192 kHz verarbeiten, ältere D/A-Wandler tun sich damit schwer. - Technologie-Führer bei den Wandlern war Burr-Brown, inzwischen aufgekauft von Texas Instruments Incorporated.

Als Beispiel macht unser kleiner Huckepack-Wandler auf dem Raspberry Mini "Computerchen" jeden CD-Spieler von vor 2015 platt. Das Datenblatt gibt genauere Auskunft und Burr Brown hat sich in der Hifi- und Tonstudio-Welt ein Image erarbeitet, -- die Daten stimmen wirklich.
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