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Der Schaltplan für die Panelen der Servostatic 1 ist rar.

Die beiden großen schwarz bespannten "Panelen" der Servostatic 1 enthalten jeweils 4 elektrostatische Hochton- Flächenlautsprecher und 4 elektrostatische Mittelton-Flächenlautsprecher. Der Bass unterhalb 170 Hz wird von einem dynamischen aber ganz speziellen 48cm "Brummer" erzeugt.

In jeder Panele gibt es drei Transformatoren
(oder Übertrager), wie man es nimmt. Ein Hochspannungstrafo erzeugt über eine Einweggleichrichtung die etwa 1300 Volt Gleichspannung, der kleine Übertrager koppelt die Audio-Ausgangsspannung des Hochton- verstärkers auf die 4 Hochtöner, der große Übertrager koppelt die Audio-Ausgangsspannung des kräftigen Mittelton- verstärkers (bei uns der Crown DC 300A) an die 4 Mitteltöner, alle drei Übertrager sind im Fuß der Panelen festgeschraubt.

Kritisch und für uns Deutsche mit unserem DIN- und VDE- Wahn ist der Lautsprecher "absolut" gefährlich. Die Übertrager sind einfach aufs Holz geschraubt und nur die 220 Volt Netzspannung ist abgesichert. Die Hochspannung wird mit besonderen Leitungen durch das Holzgehäuse zu den Lautsprechern "geführt".

Die Hochspannung ist wirklich gefährlich !! Das ist kein Scherz.

In diesem Fall ist es kein Scherz oder eine Spitzfindigkeit. Wenn in den USA (erst seit den 80er Jahren auf jedem Grill oder jeder Mikrowelle stehen muß, daß man "lebende" Hasen oder Kaninchen dort nicht "einsperren" soll), ist diese Art der Verkabelung sogar für Amerikaner heutzutage nicht mehr zulässig. Jede Versicherung wird sich im Brandfalle mit Leichtigkeit komplett aus der Pflicht und aus dem Bezahlen herauswinden können. Also es ist wirklich äußerste Vorsicht angesagt.

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Ganz deutlich ist die brummanfällige Einweggleichrichtung mit nur einer Diode zu erkennen. Das wurde in der SS 1A in eine Vollweggleichrichtung abgeändert.
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Der Plan ist vom 11.Sept. 1971

und sollte auch nur zum Verständnis genutzt werden. Lassen Sie Ihre SS1 nie unbeaufsichtigt an der Steckdose und schon gar nicht über Nacht. Das gesamte Isolationsmaterial bröckelt und ist jetzt deutlich über 40 Jahre alt.
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Und ab hier ist alles "Confidential"

Diese Schaltpläne waren damals offensichtlich streng geheim, warum auch immer. Es war das Knowhow der beiden Firmengründer. Und die SS 1 war damals mit ihrer Technik wirklich außergewöhnlich.

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Die Frequenzweiche der Servo Statik 1

Die Frequenzweiche war bereits mit den modernen ICs, also mit richtigen Operations-verstärkern aufgebaut. Oben sehen Sie den Bandpaß für den Mitteltöner (?). Unten drunter die beiden weiteren Filter und/oder Treiberstufen. Da hier viel radiert wurde, vermute ich, es wurde auch viel nachgebessert.


Der erste Servo-Bass Verstärker um 1968

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Das Schaltbild zeigt das Knowhow im Leistungs-Verstärkerbau von 1968 mit den beiden Universal- Leistungstransistoren "2N 3055". Damit konnte man bis zu 110 Watt Sinus "raus holen". Aber die wirklich gute Hifi-Qualität bekam man nur bei ausgesuchten Pärchen der oberen Qualitätsstufen. Die Hersteller spezifizierten das nur auf Anfrage. - Hier wurde aber nur der Bassbereich ab 170 Hz abwärts ernsthaft gefordert und über den Differenzeingang wurde das verstärkte Audio-Signal aus der zweiten Schwingspule aus dem Baßchassis zurück zur Korrektur eingespeist.
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Der verbesserte Servo-Bass Verstärker ab Jan 1970

Welches von den beiden Verstärker-Konzeptionen nun in welcher Bass-Endstufe drinnen ist, verrät der Schaltplan nicht. Aber die beiden Entwickler und auch der Chefreparateur von Audio Intl Herr Dieterle sind bereits vestorben, wir können sie nicht mehr fragen. Es fällt natürlich sofort auf, mit welch primitiven Mitteln die ± 12 Volt für die Operationsverstärker erzeugt wurden. Dennoch war das 1968 "State of the Art" Technologie.

Alle SS1 System, die über Audio Intl geliefert wurden, waren bereits die neuen ab Januar 1970. Ebay Importe aus USA könn(t)en durchaus noch aus der allerersten Serie stammen.

Mehr an Unterlagen sind nicht mehr verfügbar.

Es sind eben über 40 Jahre und viele SS1 sind (ebenso wie ganz viele BOSE 901 der Serien 1 bis 4) bereits entsorgt worden.
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