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DUAL Boxen Serie 700

Eine DUAL Konstruktion "zum Wundern"

Durch Zufall bin ich im Dez. 2021 über die DUAL CL-730 gestolpert. An und für sich ist das nichts Besonderes, außer daß hinten drauf oder dran 4 Ohm und 8 Ohm "Klemmen" beschriftet waren (wie auch bei den CL 370, Cl 380 und CL 390 aus 1976) und daß diese Klemmen damit meine Neugierde geweckt hatten.

Jetzt hat die Box aber nur ein einzelnes Bass-Chassis und einen Mitteltöner und einen Hochtöner. Aha, es stellt sich die Frage, wie haben die das nur gemacht, um die jeweilige richtige Impedanz zu "liefern" oder zu beschalten (oder zu zaubern) ?
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Grundlage ist das Wissen um die optimale "Anlieferung" der Verstärkerleistung an das (hungrige) Bass-Chassis

Mit 0,12 Ohm parallel zur Spule ein sehr guter !! niedriger Wert im DUAL CV 1200

Die Konstrukteure im Hifi-Bereich geben sich (allermeist) alle Mühe, die in der jeweiligen Endstufe verfügbare Ausgangsleistung nahezu verlustlos an die Boxen anzuliefern. Da werden dann mit "Dämpfungsfaktoren" um die 200 (manchmal auch nur 60 bis 80) die kühnsten Erwartungen geweckt.

Der Innenwiderstand der Endstufe betrage nur 0,00..... Ohm, wird vorgetragen. Jetzt haben aber die allermeisten Endverstärker zwei Collector-Widerstände zwischen der positiven und der negativen Versorgungsspannung, um im Zweifelsfall die beiden (oder vier oder mehr) Transistoren zu schützen und auch, um gezielt einen Ruhestrom zur Klirrfaktor- Minimierung einzustellen.

Zumindest das Bass-Chassis benötigt auf jeden Fall die maximale Impulsleistung der Endstufe, um beim Sound kräftig "mitzumachen". Da aber dem Bass-Chassis die nicht erwünschten höheren Frequenzen vorenthalten werden sollen, liegt da (in der Box) fast immer eine Drossel (oder auch "Spule" genannt) in Reihe zum Tieftöner. Die hat auch einen ohmschen Widerstand von sehr oft 0,2 bis 1 Ohm. Deshalb haben die Bass-Chassis in den 4 Ohm Boxen sehr oft eine Impedanz von nur 3,2 Ohm (bei Heco und Canton und vor allem bei BRAUN zum Beispiel).
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Also wie machen die das mit der Nennimpedanz 4 oder 8 Ohm ?

Sie machen es ganz simpel (und damit technologisch fragwürdig) mit dicken Lastwiderständen in Reihe der einzelnen Chassis und laut Schaltplan auch noch mit Dämpfungschaltern.

Eigentlich sollte man die Linearität von Lautsprecherboxen sowieso am Vorverstärker einstellen. Das Konzept ist aber sehr umstritten, denn die allermeisten Hörer bzw. Käufer haben gar keinen Vergleich mit irgend einem Optimum. Der Vertriebler oder Verkäufer legt aber Wert auf aufzählbare Sondereigenschaften (das sind die "Features"), die den Kunden beeindrucken soll(t)en.
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Der Schaltplan öffnet die erschreckten Augen - soetwas gibt es doch gar nicht :

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Wie man sieht, werden für den 8 Ohm Betrieb einfach ganz dicke Hochlastwiderstände in Reihe geschaltet. Und das sogar am Bass, bei dem ich immer die volle Leistung benötige, immer !!

Wer immer hier am Bass einen "Abschwächer" eingebaut hat, hat nichts von Hifi und Qualität verstanden. Damit ist die Mühe der Elektronik-Entwickler und natürlich auch der höhere Preis einer wirklich guten Endstufe "ad absurdum" geführt. Der Ingenieur rauft sich die Haare oder beißt in den Schreibtisch, wenn er soetwas sieht.
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Meine 20 Jahre Erfahrung aus dem High-End Bereich :

Diese Revox-Klangsteller sind reine Makulatur. Der Stellbereich ist marginal.
Der hier hat gar keine Klangsteller

Mit heutigen Musik-Quellen hat man die wirklich gute Qualität im eigenen Haus. Wenn die Technik in Ordnung ist, braucht man keine Klangsteller und schon gar nicht irgendwelche Schalter oder Potis in den Boxen. Alles an zusätzlichen Widerständen und/oder auch Kondensatoren und Spulen "klaut" Qualtät und Impulstreue.

Ein Spruch von Will Studer, dem Edel-Hifi Guru aus alten analogen Zeiten : Entweder der Verstärker (also ein Revox B251 ohne Klangsteller) klingt oder er ist kaputt.

Bei mir sounden die großen JBL 250Ti und die mittleren JBL L90 und die kleinen JBL 1000 Ti und weitere sowie diverse Canton, HECO, Magnat, BRAUN, Telefunkenandere Boxen, alle ohne eingebaute Draht-Potis oder Stufen-Schalter. Sogar die große JBL-Anlage hat weder im Vorverstärker (Accuphase C280 +  P800) noch im Steuer-PC oder dem D/A Wandler (SONY DTC-55 ES) irgendwelche Klangsteller. Die massiven "Brücken" der LBL Ti 250 auf oder in der Rückwand stehen seit Anbeginn original-verschraubt und unberührt auf linear.

Und welche Musik ich gerne und oft und auch laut höre, lesen Sie hier bei meinen Musik-Beispielen.
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Hier ein Vorschlag, wie Sie die Box bereinigen könnten und damit auf einen vernünftigen 4 Ohm Betrieb zurückführen :

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Es ist richtig (korrekt), daß der Bass (TT) eine Spule (eine Drossel) in Reihe bekommt (sperrt die höheren Frequenzen) und evtl. einen Kondensator parallel geschaltet bekommt (schließt die höherenFrequenzen kurz). Der Mitteltöner (MT) bekommt nur sein Frequenzband und der Hochtöner (HT) bekommt keine tiefen Frequenzen.

Wichtiger ist aber, daß nach 40 Jahren alle Kontakte an Stufenschaltern korrodieren und nur Probleme bereiten. Die müssen - vor allem am Bass - weg.
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Alle markierten Komponenten mit dem Kreuz sollten sie aus der Box entfernen und die Schalter dazu mit 1,5mm² Brücken überbrücken bzw. überlöten, vor allem den Schalter am Bass.
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Dann dürften auch die CL-730 an einem relativ schwachen CV 1200 zu einem Erlebnis werden.
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