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Schuster bleib bei deinen Leisten - sagte man.

Dual ist mit seinen hervorragenden Plattenspielern groß geworden und da waren sie gut, wirklich gut. Mit der nahezu perfekten Mechanik in edler Qualität und in riesen Stückzahlen hatten sie spielend den Weltmakt aufgerollt und weltweit den Namen DUAL als Synonym für einen Plattenspieler an sich etabliert.

Selbst die feine Physik hatten sie im Griff und mit dem DUAL 1009 über den 1019 bis zum 1229 feierten sie Erfolge ohne Ende - bis sie mit Max Grundig ihren größten Kunden (ihren Mister 50%) verprellten.

Der Dual CV1 aus 1963
der Flop von K&H mit dem UKW Tuner

Mit der Elektronik standen sie im Schwarzwald scheinbar von Anfang an auf Kriegsfuß. Der Dual CV1 von 1963 war fast genauso schlimm wie Walter Hummels erster Dynaco UKW-Tuner, mit dem er sich katastrophal verschätzt hatte und beinahe auch fürchterlich blamiert hatte. Er hatte die restlichen schlimmen Teile "entlabelt" (also den Namen Klein+Hummel komplett entfernt) und dann als Ramsch-Paket an Radio RIM verschleudert.

Bei Dual wurde vom Marketing irgendwann auch Verstärker-Elektronik verlangt und entwickelt. Es gibt im Netz einen weiteren Dual Freund, der uns Einblicke gestattet und damit meine Ahnung bestätigt hatte. Dieser CV1 kam 1963 raus und da stand (bezeichnend) nichts von Hifi drauf, es war ein ganz einfacher Stereo- Vollverstärker - wie die frühen billigen Japan Bausätze von Monacor. Auch sonst wiederholten die Dual Elektronik- Entwickler fast alle Fehler nocheinmal, für die Max Grundig bereits teuer büßen musste.

Erst ganz am Ende so um 1977/78 haben sie ein wenig von den Deutschen Versäumnissen im Allgemeinen gelernt und die ganzen Anschlüsse in DIN und Cinch parallel ausgeführt. Das hatte bei Grundig etwas länger gedauert. Der beharrte auf den DIN Buchsen.

Doch an den innenliegenden Kühlkörpern auch bei 1 x 120 Watt Sinus hatten sie bis zum bitteren Ende festgehalten. Und so kommt die Strafe wie ein Bumerang. Die Verstärker werden glühend heiß und wenn sie nicht flugs modifiziert werden, rauchen sie ab. Die normale Konvektion kann diese Menge an Wärme nicht abführen. Auf unserem Revox B251 Verstärker liegen oben drauf auch zwei recht große aber ganz leise und langsam laufende Lüfter drauf - und auf dem SXV6000 von Grundig auch. Sonst ..... "Sieht Du leichten Rauch aufsteigen, wird der Fehler sich bald zeigen."

Das Design der Bedienseite war nur etwas "anders" . . . .

ein Dual CV 121
und ein CV 1600

Auch Citroen hatte den Blinkerhebel eine ganze Zeit lang auf der "falschen" Seite, nämlich als alle !! Fahrzeuge Zentral-Europas (außer UK und Irland) ihn bereits oder immer noch links hatten. Dort war der Hebel eben rechts.

Nicht, daß der Blinkerhebel bzw. der Blinker nicht funktionierte,
"ein" unbedarfter Fahrer griff nur regelmäßig an den falschen Hebel.

Auch Dual hatte eine Optik, die war einfach nur anders. Als Grundig bereits unangefochtener Marktführer war, machten sich viele Firmen wie Elac, Saba, Schaub, Nordmende, Wega, Graetz und viele andere und auch Dual immer noch keine Gedanken, an was es sonst noch gelegen haben könnte - daß der kleine Max aus Fürth sie alle vor sich her trieb.

Vergleicht man die diversen Grundig Linien, so hatte Grundig den großen dicken hervorstechenden Lautstärkeknopf (eben kein -Regler) immer an exponierter Stelle. War es denn so schwer, herauszufinden, daß dies der am meisten benutzte Bedienteil des ganzen Verstärkers war ? Man hätte natürlich auch von den tausenden von Japanern lernen können . . . . aber . . . . .

Bei Dual war es eben anders. Auch war die elektroakustische Qualität erst sehr sehr spät dem Plattenspieler 1229 adequat. Auch die Dual Hifi-Boxen waren nur gehobenes Mittelmaß. Selbst die guten und teuren Heco Chassis trugen nicht dazu bei, hier auch mal in die Spitze des Hifi-Himmels vorzustoßen. Es fehlten die prüfenden Ohren eines Entwicklers - zum Beispiel die eines Herrn Seikritt.
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Wer im Jahre 2011+ noch Hifi hören möchte . . .

sollte sich das sehr genau mit den Dual Verstärkern überlegen. Es gehört eine Menge Fachwissen und das entsprechende Werkzeug dazu und selbstverständlich eine Unmenge an Geduld und Hartnäckigkeit samt der Toleranz der Familie über Vaters aufkommenden Frust, sich mit einem Dual Verstärker oder Receiver anzufreunden. Andere Produkte zum Beispiel von Grundig sind da pflegeleichter.

Ein Dual Sammler hat die Erfahrungen mal etwas genauer skizziert : www.n-malek.de . Auf dieser Seite audiocave.eu hat ein Dual-Sammler auch viele Informationen sehr attraktiv sortiert zusammengestellt und auch kommentiert.

Weitere "Erfahrungen" gibt es auch im Dualboard, oft sind es leider verklärte Lobhudeleien fernab jeder Realität - natürlich von all denen, die einen haben und ihn "lieben". So ist das bei Sammlern eben.
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