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Harman/Kardon Citation twelve deluxe (12)

Die legendäre 120 Watt Endtsufe mit "nur" 5 Transistoren pro Kanal und doppelten Trafos. Die damaligen Gurus meinten, wenig Silizium "klinge" besser.

Die Manuals samt der Schaltpläne für beide Geräte waren damals auch noch vorhanden. Beide Geräte sind inzwischen in Berlin gelandet.(und bereits schon wieder weiter verkauft worden.)

Einblick in den Harmann Kardon Citation 12

eine supertolle Optik
und innen fast leer

Als damals der neue Endverstärker Citation 12 deluxe von Harman Kardon in den 1970er Jahren heraus kam (etwa 1972 bis 1973), wurde er mit Lorbeeren überschüttet. Soetwas hätte die Welt angeblich noch nicht gesehen - ein Verstärker, der "wirklich klingt".

Die Tester und Rezensenten rissen sich danach und schauten natürlich auch rein, was es für das viele Geld (bei uns als Fertiggerät für knapp 1.990.- DM) überhaupt gäbe. Die Amerikaner hatten bereits den Ruf, wenig Inhalt wunderschön zu verpacken. SAE, Phase Linear, Integral Systems und andere machten das vor.

Heraus kam dann, daß es die damals noch amerikanischen Harman Ingenieure geschafft "hätten", aus angeblich 5 Transistoren pro Kanal jeweils edle 60 Watt Sinus heraus zu holen. Und die Citation 12 Endstufe würde phantastisch klingen.

Da ich bereits einen Sony STR 6120 aus der 3.000.- DM Klasse
(ebenfalls mit 2 x 60 Watt Sinus) zuhause hatte, war das für mich schon mal nichts Neues oder Besonderes. Doch die (zumindest optisch) zugehörige Vorstufe, das war der Citation 17, hatte diese 5 tollen Schieberegler, die den neuen "Studio-Look" ausmachten. Und es war alles aus "Gold".
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Es waren aber doch mehr als die 5 genannten Transistoren

denn zu den 6 Transistoren kam ein neuer Baustein, ein Differenzverstärker am Eingang, also 7 insgesamt. Bemerkenswert war jedoch die Nutzung von 2 Transformatoren, zwei Netzteilen und zwei völlig getrennten Verstärkern. Es gab weder Pegel-Regler noch Anzeige-Instrumente, das Ding war einfach rundrum zu.
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Der Citation 17 Vorverstärker

Damals war der Klang wirklich gut. Ich hatte nach der versuchsweisen Anschaffung aber doch keinen Unterschied zu meinem dicken Sony Receiver gehört, außer, daß der Citation 17 Vorverstärker am Phoneingang deutlich mehr rauschte.

Erst ein Blick auf das Netzteil:

Das Netzteil ist extrem simpel und einfach aufgebaut. Das ist nichts stabilisiert oder geregelt, zwei Transformatoren, je ein Gleichrichter und 4 Kondensatoren mit jeweils 6000 uF, mehr ist nicht, mehr brauchts auch nicht, dachte man damals.

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Bemerkenswert ist jedoch, die Amerikaner haben von Anfang an den Weltmarkt im Auge gehabt, also auch die Engländer und Australier mit 100V respektive 240 Volt.
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Die Endstufe des Citation 12

Die Citation 12 Endstufe ist gar nicht so simpel, wie es damals dargestellt wurde. Das mit dem integrierten Differenzverstärker im Eingang war damals zukunftsweisend, denn die Temperaturdrift bei manchen anderen Endstufen war damals schlimm.

Der Ausgangswiderstand der Endstufe (also der mögliche Dämpfungsfaktor) war laut Schaltplan mit 0,27 Ohm + 3uH Drossel wirklich nicht berauschend. Doch uns fehlten damals die hochqualitativen Programmquellen von heute, um das wirklich zu beurteilen.
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Es gab natürlich keine elektronische Kurzschlußsicherung, die den Grundig Ingenieuren so viel Kopfzerbrechen gemacht hatte. Es war eine simple primitve Schmelzsicherung, die mal oder mal nicht ansprach. Dann war er eben hin, der Citation 12.

Allein der Ruhestrom konnte justiert werden, alles andere war fix verdrahtet. Bei Bauteilen mit 10% Toleranz war das schon gewagt. Die Ausgangstransistoren konnten deutlich mehr als diese 60 Watt Sinus, doch über die beiden 0,27 Ohm Widerstände und mit der 3uH Drossel im Ausgangskreis wurden zu hohe Ströme einfach begrenzt. So einfach war das.
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