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Hier die Lautsprecherseite von Philips

Wissen aus der technischen Bibliothek von Philips

Philips als Weltkonzern baute alles, von der ersten Glühlampe bis zu großen Fabriken und Maschinen und Tonstudioanlagen und auch Fernsehstudioanlagen, einfach alles. Dazu hatte Philips mehrere Grundlagenlabors - davon 3 in Deutschland- mit hervorragenden Spezialisten.

Und damit stolperten die Experten auch über die unzulängliche Lautsprecherwiedergabe von Musik. Im Rückblick ist festzustellen, die Ingenieure bei Philips wußten genau, wovon sie sprachen. Was die Marketingleute daraus gemacht hatten, ist eine andere Geschichte.

Bei den Hifi Komponenten schwammen die Plattenspieler zum Beispiel in der Spitzenklasse mit, die Tonabnehmer auch, die Consumer- Tonbandgeräte taten sich bei uns sehr schwer und die Tuner und Receiver waren gerade mal Mitteklasse.

Anders sah es bei bestimmten Lautsprechern aus. Da hatten die Ingenieure etwas herausgefunden, das die Wiedergabe erheblich verbesserte. Und das war die elektronische Rückkopplung von der Membrane des Lautsprecherchassis zum Verstärker - in den Aktivboxen.
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Das Valvo Motional-feedback-Verfahren / 1973

Motional-feedback, das theoretisch bekannte Verfahren zur Gegenkopplung eines Lautsprechers, wurde von Valvo durch einen Beschleunigungsaufnehmer in Form eines Piezo-Oxid-Plättchens realisiert, dessen Lagerpunkte mit der Lautsprecherraembran fest verbunden sind.

Durch die Membranbeschleunigung wird der Piezo-Oxid aufgrund seiner Masse verbogen und gibt eine der Beschleunigung äquivalente Spannung ab. Diese Spannung wird über einen ebenfalls auf der Lautsprechermembran befindlichen Impedanzwandler niederohmig aus dem Lautsprecherchassis herausgeführt und gelangt über eine separate Rückführungsleitung in die Komparatorstufe im Steuergerät.

Die Komparaturstufe vergleicht dieses gemessene Schallereignis mit dem vom Vorverstärker kommenden ursprünglichen Signal und bewirkt durch Gegenkopplung eine Signalkorrektur.
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Die Gegenkopplungsschleife, bestehend aus Komparatorstufe, Endverstärker, Lautsprecher, Beschleunigungsaufnehmer und Rückführung, ist jedoch nur wirksam im Bereich unterhalb 100 Hz. Oberhalb 100 Hz wird das NP-Signal von dem der Komparatorstufe parallel liegenden Koppelkondensator direkt an die Endstufe weitergeleitet.

Die Beschleunigungsgegenkopplung bewirkt eine extrem verzerrungsfreie Wiedergabe
des dem Lautsprecher angebotenen NF-Signales. Hierdurch wird es möglich, die physikalisch bedingten Verzerrungen in der Resonanz des Lautsprechers zu unterdrücken und den Lautsprecher in und unterhalb der Resonanz zur einwandfreien Übertragung von NF-Signalen niedrigster Frequenz zu zwingen.
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Mit der Beschleunigungsgegenkopplung ist der Lautsprecher theoretisch in der Lage, Frequenzen ab 8 Hz zu übertragen. Damit die Baßwiedergabe auch den nötigen Schalldruck aufweist, ist der Komparatorstufe ein Entzerrernetzwerk für die Anhebung der Frequenzen unterhalb z. B. 150 Hz mit einer Flankensteilheit von 3,5 dB pro Oktave vorgeschaltet.

Durch die Beschleunigungsgegenkopplung ist es darüberhinaus möglich, den Einfluß des Volumens einer Lautsprecherbox auf den Frequenzumfang des zu übertragenden Signales weitgehend auszuschließen. Auf diese Weise kann mit Boxen kleinsten Volumens (Minimum 6 Liter) eine so gute Baßwiedergabe erreicht werden, wie sie bisher nur sehr aufwendige und großvolumige Lautsprecherboxen zu übertragen in der Lage waren.
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Die Frequenzgänge im Vergleich

Die Laborbox ohne MFB
Die Laborbox mit MFB
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